Hallo zusammen...
Ich bin nicht neu hier, war jahrelang hier sehr aktiv. Nun, da meine Kinder älter geworden sind, haben sich viele Fragen der damaligen Zeit erledigt. ;-) Die Kleine ist jetzt im Kiga, der Große in die Schule gekommen, so schnell vergeht die Zeit...
Heute allerdings muss ich Euch mit einem ganz anderen Problem belästigen und hoffe irgendwie, dass die eine oder andere mir etwas helfen kann. Es ist einfach so, dass es bei mir beziehungstechnisch mit meinem Mann nicht mehr so ganz passt. Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Das sind auch viele "Altlasten", die hier dazu kommen. Nun ging es mir bereits über Weihnachten letztes Jahr nicht gut. Anfang des Jahres passierte dann das, womit man nicht rechnet (aber was letztendlich wohl als Auslöser nötig war): Ich habe mich in einen anderen Mann verliebt.
Die Sache ist komplizierter, wie sie nicht sein könnte... Dieser Mann wohnt recht weit von mir entfernt. Dazu kommt, dass mein Mann und ich uns letztes Jahr ein Haus gekauft haben. Ich bin nun so weit, dass ich zumindest versuche, selber auf die Beine zu kommen. Das heißt, ich habe eine Teilzeitarbeit und mache natürlich auch ansonsten den Alltag wie gehabt. Zu meinem Mann war ich inzwischen offen, er weiß alles. Mir das einzugestehen hat eine Weile gedauert.
Nun ist es so, dass wir eine Übergangslösung geschaffen haben, das heißt, wir leben im Haus getrennt. Das ist natürlich eher schlecht als recht, aber finanziell zur Zeit anders nicht möglich. Für die Kinder ist es hier optimal, wir sind hier vor Ort sehr integriert, Kiga- und Schulfreunde wohnen in der gleichen Siedlung. Ich bin absolut hin- und hergerissen zwischen Herz und Verstand. Ich komme weder vor noch zurück. Was Gefühle angeht, kann man die ja weder herbeiwünschen noch abstellen. Es ist eben so, wie es ist. Mein Mann und ich hatten Paargespräche, letztendlich ist eine Trennung derzeit wohl das Beste.
Ich weiß nicht, ob eine von Euch mal in einer derartigen Situation war. Ich wäre sehr dankbar für ehrliche Ratschläge, Meinungen,... Ich bin natürlich sehr bemüht, als Mutter, in der Arbeit und im Haushalt zu funktionieren. Alles andere geht im Grunde gar nicht mehr. Der Kontakt zu dem anderen Mann ist eher reduziert, ich möchte da auch kein Durcheinander schaffen, vor allem nicht für die Kinder. Ich versuche alles "vernünftig" anzugehen, soweit das die Situation eben erlaubt.
Wie gesagt, danke für Eure Meinungen (wenn es geht, nicht zu viele Vorwürfe :oops: )...
Kommentare
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In derselben Situation war ich noch nicht. Allerdings steckt eine Freundin da auch grad drin - nur mit dem kleinen Zusatz, daß beide Ehepartner mittlerweile fremdgegangen sind. Erst sie, und ein halbes Jahr später er - quasi als Vergeltung und weil sie ja jetzt auf dem selben Level wären um neu anzufangen. :shock: :scratch.: Nun denn...
Wie ist das denn bei dir? Bist du "nur" verliebt oder ist da was gelaufen?
Was ist das für ein Mann? Sieht es bei ihm ähnlich aus?
Ich find es ja immer schwierig zu sagen, daß der andere DER Mann ist und daß man sich verliebt hat. Nach einer gewissen Zeit werden nunmal auch andere Männer interessant, einfach weil man den eigenen jeden Tag um sich hat.
Das ist gar nicht abwertend gemeint, aber ich finde das gar nicht ungewöhnlich, daß man sich von anderen angezogen fühlt. Das ist doch die Kunst und die Aufgabe einer Ehe, an sich und sich als Paar zu arbeiten, die Beziehung zu pflegen, sich zu lieben damit man möglichst lange miteinander glücklich ist.
Gerade vor dem Hintergrund, was da gerade bei meiner Freundin passiert, habe ich mit meinem Mann da auch drüber geredet und ihm auch gesagt, daß man sich trotz alelr Pflege und Bemühungen NIE freimachen kann davon, daß man sich nicht doch vielleicht mal verkuckt, verliebt oder so. Der ganz andere Punkt ist die Tatsache, fremdzugehen. DAS ist etwas, was für mich GAR nicht geht. Wenn ich das getan habe, ist die Beziehung vorbei.
Aber ich kann auch nur rein theoretisch sprechen. Ich habs noch nicht erlebt und bin auch ganz froh drum.
Meine Freundin hat dasselbe getan wie du, Paartherapie und erstmal räumliche Trennung innerhalb des Hauses. Ob das was bringt, kann ich nicht beurteilen. Schlecht wird es aber wohl auh nicht sein um sich erstmal selbst klarer zu sein.
Wie sieht dein Mann das Ganze? Liebt er dich noch? Will er an euch festhalten?
Wie sehr würdest du das wollen? Oder glaubst du an eine neue Beziehung mit dem anderen? Wobei das ja mit Sicherheit schwierig ist - von einem ins nächste und dann möglicherweise mit den Kindern. Aber wenn er weit weg wohnt, wird das wohl eh schwer.
Ich wünsche dir erstmal einen nicht zu verwirrten SONNtag. :tröst:
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ich kann dein Gefühlscaos gut verstehen. Wenn Du dir die Frage stellst ob Du deinen Mann noch liebst... wie würde sie sofort und spontan ausfallen die Antwort?
Ich stelle mir eine Trennung wo man noch gemeinsam im Haus nicht wirklich leicht vor. Denke bloss an die Zeit bis mein Ex ausgezogen ist es war der Horror.
Ich habe mich vor zwei Jahren gegen meine Beziehung entschieden. Für mich war es der richtige Schritt, irgendwann wär es auf jedenfall in die Brüche gegangen.
Es war und ist immernoch einen ziemlich heftige Zeit ob für mich und noch mehr für die Kinder.
Haben Deine Kinder schon was gemerkt? Was wären denn wenn es zu einer entgültigen Trennung kommen würde und du dich für ein neues Leben mit dem anderen Mann entscheiden würdest?
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und das Du für dich den richtigen Weg findest!!
LG Jeannette
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danke für Eure Antworten. Ja... es ist alles ein großes Chaos gerade, wobei ich ja zumindest ein paar Punkte halbwegs geordnet habe.
Mein Mann hätte gerne an uns fesgehalten, ja. Er sagt auch, dass er mich liebt. Ich für meinen Teil muss an der Stelle ziemlich deutlich sagen, dass ich für den anderen Mann mehr empfinde. Und das ist mehr als nur Verliebtheit, das ist schon eine ernste Sache. Ich kann mir auch eine Beziehung mit ihm vorstellen, wobei ich eben nicht von der einen in die nächste hüpfen möchte, schon gar nicht mit den Kindern. Deswegen war es mir wichtig, dass ich erstmal ganz klar einen Strich ziehe zu der Beziehung zu meinem Mann, zumindest gefühlsmäßig. Denn da ist eine Trennung da, das kann man wenden, wie man will.
Der Alltag hier im Haus funktioniert einigermaßen, schwierig wird es eben dann, wenn ich mich mit dem anderen treffe (höchstens 1x im Monat, alleine wegen der Entfernung). Ich versuche auch, das so behutsam wie möglich anzugehen. Aber ohne Verletzungen geht das einfach nicht, auch wenn ich die Karten auf den Tisch gelegt habe.
Wie es weitergeht das ist eben die große Frage. Ich würde gerne einfach eine Weile alleine wohnen, um mal klar im Kopf zu werden, aber natürlich nicht zu 100% ohne meine Kinder. Mein Mann will aber das Haus unbedingt behalten, und so könnte ich nur alleine ausziehen. Davon wurde mir aber dringend abgeraten, eben wegen der Kinder und ich könnte es mir auch gar nicht vorstellen. Ziehe ich mit den Kindern aus, dann ginge das nur, wenn mein Mann mir Unterhalt bezahlt. Damit kann er aber das Haus nicht halten.
Der andere Mann hat selbst Frau und Tochter, lebt aber auch getrennt. Ob und wie ein gemeinsames Leben möglich wäre - keine Ahnung. So schnell wird das nicht gehen, auch wenn wir diesen Wunsch hätten. Ich bin schon die meiste Zeit sehr verzweifelt, weil ich weder in die eine noch in die andere Richtung einen Weg sehe... Vielleicht fällt Euch noch eine Möglichkeit ein, wie ich es am besten machen könnte.
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wenn ich das richtig lese möchtest Du schon gern mit dem neuen Mann eine Beziehung eingehen. Habt ihr Euch denn schon mal Gedanken gemacht wie es gehen könnte? Wenn er so weit weg Wohnt z.b. würde er denn zu Dir ziehen.
Er ja auch ein Kind das bestimmt auch die Wochenenden bei ihm ist.
Nochmal meine Frage haben Deine Kinder schon was gemerkt?
Ich wär niemals gegangen wenn ich meine Kinder nicht bei mir hätte.
Meinst du mit Unterhalt für die Kinder oder für dich?
LG Jeannette
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Meine Kinder merken vor allem, dass wir viel diskutieren. Ansonsten versuche ich bisher, den Alltag normal zu gestalten.
Ich möchte auch nicht ohne meine Kinder gehen, das kann ich mir nicht vorstellen. Wegen dem Unterhalt meine ich den für die Kinder. Ich bin gerade dabei, mich um eine Rechtsberatung zu kümmern. Mir fällt einfach nichts mehr ein, wie es weitergehen könnte... Ich komme weder vor noch zurück...
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Eine Rechtsberatung ist bestimmt nicht das schlechteste. Auf den Unterhalt für deine Kinder kannst du ja verzichten wenn Du das möchtest aber die Frage ist wie kommst du dann zu recht.
Habe ich es richtig Verstanden du würdest dir eine Wohnung nehmen und dein Mann das Haus übernehmen?
Für mich war damals auch wichtig so halbwegs in der Nähe der Freunde von meiner Tochter zu bleiben. Damit sie nicht komplett rausgerissen wird.
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Selbst wenn ich mich jetzt trennen würde, ohne einen anderen Mann zu kennen: Ich sitze im Moment in der "Falle". So fühle ich mich zumindest. Mein Mann will unbedingt das Haus halten. Die Kinder fühlen sich hier ebenfalls wohl und sind integriert (Neubausiedlung). Ich hätte also nur die Wahl, alleine auszuziehen, kann mir aber keine größere Wohnung leisten. Ich könnte auch mit einer Wohnung überhaupt nicht bei den Kindern "punkten". Ich habe einfach wahnsinnige Angst, sie zu verlieren. Das übertrifft noch bei weitem den Wunsch nach einer neuen Beziehung. Natürlich sollen sie im gewohnten Umfeld bleiben, aber das waren sie auch, bevor wir in das Haus gezogen waren. Die Wohnung davor ist im selben Ort, die Schule, der Kiga, die Freunde, daran würde sich nichts ändern.
Ich drehe und wende es seit Wochen in meinem Kopf und finde keinen Weg...
Danke übrigens, Jeanette, mal drüber zu reden tut auch schon gut...
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Ich habe damals mit meinen Kindern und Ex im Haus meiner Eltern mit gewohnt. Wir hatten eine Etage für uns, aber die Kinder konnten immer zu Oma und Opa gehen und hatten den Garten.
Leider musste ich dann dort ausziehen weil meine Eltern zu denen ich bis dahin ein super Verhältniss hatte kein Verständniss für meine Entscheidung hatten und das ich mich dann in kurzer Zeit auch noch verliebt habe ging gar nicht. Der neue Mann durfte dann nicht mit zu mir und deshalb ging bei uns das Zusammenziehen relativ schnell.
Deshalb kann ich ganz gut verstehen was für ein Durcheinander in deinem Kopf ist.
Mein kleiner fragt mich jetzt immer wieder warum können wir nicht wieder bei Oma einziehen. Und meine Tochter sagt wenn sie mal dort geschlafen hat, ich habe in meinem ehemaligen Zimmer geschlafen. Tut manchmal noch richtig Weh, zumal unser Verhältniss oder nein Ihr Verhältniss zu meinem neuem Partner nicht da ist. :sad: Wollte Dir nur mal damit sagen das ich es nachvollziehen kann.
Willst du das Haus nicht halten? Oder ist es ein Finanzieller Aspekt das dein Mann es halten will? Allein würde ich auch nie ausziehen. Kann ich nachvollziehen.
Haste schon mal überlegt wo du dir eine Rechtsberatung holen willst??
Nicht unterkriegen lassen es gibt einen Weg auch wenn du in im Moment nicht siehst!!!!
LG Jeannette
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Allerdings muss ich ganz offen sagen, dass ich da wohl eher altmodisch eingestellt bin, und so lange keine gravierenden Dinge vorliegen (z.B. Misshandlungen o.Ä.) ich mich, wenn Kinder da sind, immer mit der Beziehung arrangieren würde, auch wenn es momentan nicht so super liefe. Für die Kinder ist eine Trennung immer schlimm, egal wie gut man sich einigt!
Du schreibst, Du und Dein Mann hatten Paargespräche .... ihr 2 allein oder mit Hilfe einer außenstehenden Person, sprich Paartherapie?
Gibt es nicht irgendeinen "kleinsten gemeinsamen Nenner", von dem aus Du und Dein Mann Eure Beziehung wieder aufbauen könnt? Du schreibst, Dein Mann würde gerne an der Ehe festhalten - das hört sich an, als wäre da eine Basis, so dass er evtl. auch zu Kompromissen/ Veränderungen bereit wäre?
Was Du von dem anderen schreibst, klingt für mich momentan eher nicht so realistisch ... auch wenn da starke Gefühle sind, ist da die Distanz (die Lösung "Wochenendbeziehung" wird auf Dauer wohl eher nicht funktionieren - und was dann?) und die Tatsache, dass ihr beide durch Eure Kinder an den derzeitigen Wohnort gebunden seid.
Sorry, dass ich in Richtung Trennung nichts konstruktives beitragen kann - ich hoffe, es kommt auch nicht vorwurfsvoll rüber oder so, aber eine Trennung in Deiner Lebenssituation (2 kleine Kinder) wäre einfach für mich persönlich nicht vorstellbar.
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Diese Trennungsberatungsstelle, bei der ich 2x war, bietet Rechtsberatungen an.
Danke für Deinen Zuspruch!
@Christina: Du hast natürlich völlig recht, rational gesehen ist das wohl Irrsinn, was ich gerade mache. Mein Mann und ich verstehen uns gut, ich muss nicht aus irgendwelchen schlimmen Gründen aus dieser Beziehung raus. Die Paargespräche hatten wir bei einer Eheberatungsstelle, dort wurde uns zu einer Trennung auf Zeit geraten. Um etwas Abstand zu bekommen. Meinem Mann gefällt diese Idee aber nicht, weil er sagt, das würde mir ja nur Gelegenheit verschaffen, mich mit dem anderen "auszuprobieren". Für mich wäre es aber ok gewesen, denn ich brauche grade wirklich mal keine Beziehung statt irgendeine.
Arrangieren... ja das wäre wohl vernünftig in meiner Situation. Aber wäre es nicht verlogen und falsch meinem Mann gegenüber? Und wie soll ich den anderen einfach vergessen? Ich wüsste nicht, wie ich mich da arrangieren könnte. Ich würde an so etwas sicher auf Dauer zerbrechen. Oder ich komme womöglich in ein paar Monaten, Jahren wieder in die gleiche Situation. Dann möchte es lieber jetzt klären und niemanden länger leiden lassen, als es unbedingt sein muss.
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Klar kannst du dann mit dem anderen keinen Kontakt halten, aber das würde dir evtl auch helfen zu "vergessen".
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ABER es ist nicht einfach vor allem für die Kinder das stimmt... ich habe auch immer wieder ein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber und wenn es gerade total schief läuft frage ich mich hätte ich nicht ausharren sollen bist die Kinder groß sind und mich dann Trennen....
Aber ich denke auch wenn man nicht glücklich ist und sich gegenseitig nur anmault ist es für die Kinder auch nicht schön...
Hast du vielleicht die Möglichkeit mit deinen Kindern einfach mal wegzufahren?
Vielleicht hilft es Dir ja mal komplett rauszukommen und deine Gedanken ordnen zu können mal ohne die Nähe von deinem Mann verstehst was ich meine?
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Wenn dein Mann es als 'verlogen' oder 'falsch' wahrnehmen würde, dann wäre es das (für ihn) auch. Du bist aber für seine Gefühle nicht verantwortlich. Das ist nur er allein. So wie du für deine Gefühle verantwortlich bist. Als Paar spiegelt ihr euch irgendwo auch immer gegenseitig, zB hat der eine schlechte Stimmung, zieht er den anderen (durch Worte oder Taten) mit runter oder (positiver) gute Laune steckt an. Das geht aber nur, wenn der andere es zulässt. Wenn ich mich sperre, zB meine gute Laune trotz motzigem Gegenüber behalten will, dann wird das erschwert oder sogar unmöglich. Dann kann ich sagen: "Ich möchte/werde mich jetzt nicht darauf einlassen." Ich kann mich abwenden und das auch bevor der andere mich mit seiner Stimmung "ansteckt".
Du übernimmst hier Verantwortung für die Gefühle deines Mannes, obwohl man jedem Menschen doch nur vor den Kopf gucken kann.
Das Paargespräch hat euch insofern weitergebracht, als das die Karten auf dem Tisch liegen, ihr sie ansehen und etwas klären konntet: Dein Mann will keine Trennung (auf Zeit), für dich wäre es okay.
Vielleicht kann man da ansetzen und mit ähnlicher Offenheit weitersprechen. Was siehst du in dem anderen Mann? Was gibt er dir, das du von deinem Mann nicht (mehr?) bekommen zu können glaubst? Wie hast du deinen Mann zu Beginn eurer Beziehung (also der zwischen deinem Mann und dir) wahrgenommen (war da Verliebtheit?)? Was hat sich (deinem Gefühl nach) verändert? Was könnte dein Mann konkret tun, damit es sich für dich wieder mehr anfühlt wie früher? Was könntest du tun?
Bei dir und deinem Mann - du schreibst, dass ihr euch gut versteht - ist der Alltag vielleicht sehr präsent? Hat es euch als Paar auseinanderdriften lassen? Falls ja: der Alltag wird auch mit (neuem) Mann kommen, schwerer, weil dann noch zwei andere (Ursprungs-)Familien (deine und seine) koordiniert werden müssten.
Deswegen würde ich dir raten erstmal auf dich zu schauen und auf deine jetzige Beziehung zu deinem Mann. Sie muss nicht unter allen Umständen bestehen bleiben, aber umfassende Klarheit gewinnen ist nötig. Über den eigenen Standpunkt und die eigene Wahrnehmung der Dinge um einen herum. Man nimmt sich ja immer mit in eine ggf. neue Beziehung - d.h. dort können die (alten) Probleme auch auftauchen.
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..hier muss ich awa recht geben. Leicht ist es nicht. Wir haben jetzt 4 Kinder zu koordi. und man hat immer durch die Kinder den Ex present. Ausserdem hat jeder eine andere Form von Erziehung und Lebensweise die letzten Jahre gehabt. Und das muss erstmal zusammenwachsen. Das braucht viel Zeit. Ich kann aber sagen das ich das gefunden habe was ich in meiner letzten Beziehung vermisst habe. Und mir mein Expartner nie hätte geben können.
Finde sehr gut was awa so geschrieben hat. Die Fragen solltest du dir mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Wie geht es dir im Moment? :tröst:
LG Jeannette
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Es geht doch eigentlich darum, dass in der (Noch-) Beziehung etwas entscheidendes fehlt, sonst hätte der "neue Mann" in Dawns Hirn gar keinen Platz, um "sich auszubreiten". Aber wichtig ist doch, wie hoch man dieses Defizit für sich selbst einstuft, finde ich. Man kann einen tollen Mann haben, mit dem man gut befreundet ist, sich Kinder, Haus und Garten zulegen und trotzdem das Gefühl haben, irgendwo ist doch noch mehr. Man vermisst die Paarbeziehung, die im Alltag ganz eindeutig zu kurz gekommen ist, und das schon jahrelang. Da reicht es nicht, wenn die Kinder mal ein WE bei Oma sind und auf Knopfdruck ist wieder alles wie früher. Das Gefühl, geachtet, geliebt und begehrt zu werden oder jemanden zu haben, der einen einfach nur uneingeschränkt toll findet, vermisst man.
Und nein, das ist nicht egoistisch.
Ich denke, man kann dieses Gefühl auch mit dem eigenen Ehemann (wieder) haben, und auch nach langer Zeit. Wichtig ist nur, miteinander zu reden und dabei auch mal zu riskieren, den anderen zu verletzten. Ich glaube, man kann sich "zurückverlieben", wenn man den ganzen Alltagsmist mal beiseite schaufelt und die alte Verbindung wieder freilegt, die ja zu Beginn der Beziehung ganz eindeutig da war.
Dawn, ich kann Dich sehr gut verstehen.
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Sorry, ichhab jetzt mal nicht alles gelesen.
Aber das (Zitat) sind ja zwei paar Schuhe. Es gibt die Beziehung als Eltern, und die als Mann/Frau.
Was nützt es den Kindern, wenn die Eltern nicht mehr miteinander leben können? Und die spüren das, da kann man sicher sein...
Wenn überhaupt etwas zu "kitten" ist, dann eben, weil man der Beziehung eine Chance geben will, weil man sich wichtig ist, weil man irgendeine Zukunft sieht.
Wenn das alles nicht mehr möglich scheint...tja. Manchmal ist dann die Trennung eben wirklich der einzige Weg.
Wenn man selbst nur "leidet" (und den Eindruck habe ich von dir, dawn...), leidet auch der Partner. Und wer will das schon.
Dawn, ich will dir jetzt nicht zur Trennung raten, ich weiss selbst, wie besch**** das ist. Eben auch mit Kindern.
ABER: wenn es das ist, wenn es anders nicht geht...dann ist es so. Alle werden sich damit zurechtfinden, irgendwie.
Und ja, es kann ein sehr harter Weg sein...
Alles Gute!!
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Das ist schon richtig, aber Kinder unterscheiden da noch nicht - für sie ist das Eins.
Das ist schon richtig!! Die Frage ist halt: Wann ist man an dem Punkt, wo es wirklich gar nicht mehr zusammen geht?
Das aus der Ferne hier zu beurteilen (bzw. das überhaupt als Außenstehender zu beurteilen), ist utopisch, und das würde ich mir auch nie anmaßen!! Ich möchte einfach nur zu bedenken geben, dass ich im Bekanntenkreis der Meinung bin, dass viele Paare zu früh aufgeben.
Ich möchte nicht unterstellen, dass es bei Dawn oder bei irgendwem anders so ist, aber es besteht einfach die Gefahr, dass man Probleme als unüberwindbar ansieht, die eigentlich noch zu lösen wären, bzw. nach etwas sucht, das es auf Dauer nicht geben kann.
Ich finde einfach (meine persönliche Meinung), diese Aspekte sollten immer bedacht werden, und so ein Entscheidungsprozess sollte sich meiner Meinung nach nicht über Wochen oder Monate, sondern über Jahre hinziehen (außer in Extremfällen, die ich hier außen vor lassen möchte, weil so etwas ja nicht zur Debatte steht), um sicher zu gehen, dass es wirklich keinen anderen Ausweg als eine Trennung gab.
3,241
wie kann man so etwas:
empfehlen/raten...wenn die Threadstarterin doch eindeutig schreibt:
?????
Also ganz ernsthaft.
Ich finde das schon ein bisschen..gewagt.
Meinst du im Ernst, so eine Situation ist jahrelang auszuhalten? Und wem wäre damit gedient? Den Kindern?
Weiss du denn, wie das ist? Wenn man nebeneinander lebt, mehr oder weniger..der Partner eine(-n) Andere(-n) im Kopf hat - und man das weiss.
Wenn man keine Lösung sieht, sich schlecht fühlt (ja, auch wegen der Kinder), wegen der Umwelt, wegen sich selbst.
Ich glaube, das wünscht man Keinem. Und schon gar nicht jahrelang..
Und bevor es jemand schreibt: Ja, ich WEISS, Kinder leiden unter einer Trennung. Ganz klar.
ABER: Kindern leiden auch unter Eltern, die leiden. Und sie können sich besser zurechtfinden, wenn es klare Situationen gibt.
Ich sagte schon, ich will nicht zur Trennung raten. Aber es ist auch niemand gezwungen, zu testen, wie lange er leiden kann :sad: .
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Kleine Schritte in Eurem Prozess sind besser als auf der Stelle treten bzw. in einer Spirale strudeln. Einen Schritt bist Du schon gegangen. Welcher der nächste Schritt ist, wird sich zeigen, wenn es soweit ist. Du wirst das sicher erkennen bzw. spüren, wenn es entweder notwendig ist oder Du bereit bist für einen weiteren Schritt.
Ich sehe es ähnlich wie Happy, dass es vor allem für die Kinder wichtig ist, Klarheit in die Situation zu bringen.
Ich wünsche Dir viel Kraft und starke Schultern zum Anlehnen in der kommenden Zeit.
(OT: Schön, mal wieder von Dir zu lesen, Happy. Hoffe, Euch geht es gut? ;-) )
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Das ist nunmal meine Meinung zu dem Thema, sorry!
Sie schriebt, sie glaubt, sie würde daran auf Dauer zerbrechen. Natürlich soll man es nicht so weit kommen lassen, dass gar nix mehr geht, aber ist es denn nicht möglich, dass es aus einer momentanen Krise wieder aufwärts geht? Ich weiß nicht, wie ich es besser auf den Punkt bringen kann - ich meine halt einfach nur, dass eine Trennung meiner Meinung nach erst dann ein Thema sein sollte, wenn wirklich alles ausgeschöpft ist - und es lässt sich nicht innerhalb weniger Wochen/weniger Monate alles ausschöpfen ...
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Und ich persönlich würde im Zweifelsfall eben auch erstmal versuchen, meine alte Beziehung zu kitten, wenn die kleine Chance besteht. Und selbst WENN das nie wieder so wird wie früher, besteht doch die Möglichkeit, dass man sich vorläufig damit arrangiert, bis die Kinder größer sind. Und dass trotz allem der Haussegen nicht ewig schief hängt. Kommt aber auch auf das Paar an, ist nicht mit jedem Partner möglich.
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@mäusle: Du schreibst Du seist so aufgewachsen, mit der Angst, daß sich die Eltern trennen könnten. Dann habt Du und auch Deine Frendin damals doch schon gespürt, daß es nicht so gut um die Beziehung der Eltern steht.
Wenn man dies (jahrelang) durchlebt und sich die Eltern später trotzdem trennen wird es meiner Meinung nach nicht besser und leichter zu ertragen...
Ich bin da kein Experte, allerdings bin ich ein Scheidungskind. Als sich meine Eltern getrennt haben war ich ca. 11 Jahre alt. Ich fiel aus allen Wolken, weil wir Kinder nichts davon mitbekommen haben.
Aber meine Eltern haben es super hinbekommen. Besser hätte es nicht laufen können und ich glaube, so war es besser, als immer irgedwelchen Spannungen und Verunsicherungen ausgesetzt zu sein. Wir hatten klare Verhältnisse. Sie wohnten 5 min Fußweg auseinander und haben beide Eltern nahezu täglich gesehen (berufsbedingt wg. Nachtschicht meiner Mutter). Beide hatten das Sorgerecht, was damals noch nicht so selbstverständlich war. Keiner verlor ein böses Wort über den anderen. Es war sicher schwer für sie, anfangs sprachen sie nur wegen uns Kinder miteinander, aber ihre Beziehung war um Ende wieder freundschaftlich.
Natürlich war es trotzdem keine schöne Erfahrung für mich und ich habe mir jahrelang gewünscht, sie wären noch zusammen. Aber im Rückblick haben sie das beste daraus gemacht. Und ich glaube, die meisten Leute gehen nicht leichtfertig, wenn Kinder da sind.
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