Hallo Ihr Lieben.
Ich weiss nicht so genau, wo ich es einordnen soll und ob ihr mir helfen könnt. Also ich brauch eigtl keine Hilfe, sondern ich mache mir Sorgen um meine kleine Schwester. Sie ist 17 und ich befürchte, dass sie auf dem besten Wege ist, eine Magersucht zu entwickeln.
Ich bin gerade bei meiner Familie zu Besuch. Und ich habe mitbekommen, dass sie kaum etwas isst. Meine andere Schwester berichtete dann, dass dies schon seit ca. 1/2 Jahr so geht und dass es Tage gibt, wo sie nur ein paar Kekse isst. Letztens hat sie wohl einer Freundin erzählt, dass sie sich "mental schlecht fühlt", wenn sie isst. Diese Freundin hat es meiner anderen Schwester erzählt. Ihr genaues Gewicht weiss ich jetzt nicht, aber sie ist jetzt auch noch nicht extrem untergewichtig. Sie war schon immer ein zierliches, zartes Mädchen.
Was kann man als Familie jetzt tun? Meine Mama kocht jetzt immer schon ihre Lieblingsgerichte, Hauptsache sie isst etwas. Aber es sind meist wirklich nur Winzportionen... Was tun? Ist das schon eine Magersucht? Wie helfen? usw.
Ich mache mir gerade wirklich grosse Sorgen um meine Schwester, dass es schlimmer wird und sie krank ist/ wird... :traurig41:
Kommentare
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Ich kann dich total verstehen und ich leide gerade mit dir mit. So ein schwieriges Thema! Bei mir hat es meine allerliebste beste Freundin, gewissermaßen meine Wahl-Schwester, mal erwischt und ich hab ewig nix gemerkt damals.
Konkret was sagen kann ich auch nicht.. aber wenn du magst frage ich meine Wahl-Schwester mal wie das damals bei ihr ablief, was ihre Familie tun konnte um zu helfen und was sie eher als schädlichen empfunden hat. Sie war letztlich in Therapie gewesen und das hat ihr wohl etwas geholfen. Trotzdem ist sie seither nur noch zierlich und dünn und sie achtet wahnsinnig auf ihre Ernährung, isst nicht so viel. Sie war davor zwar nicht dick gewesen, aber eben auch nicht "zierlich/zart", sodass der Gewichtsverlust irgendwann echt aufgefallen ist.
Kannst du deine Schwester vll erstmal unverbindlich ansprechen? So à la "Geht es dir nicht gut, du hast heute recht wenig gegessen? Hast du Schmerzen/Erkältung/Sorgen.." Also nicht gleich mit dem Verdacht ins Haus platzen, sondern vorsichtig vorfühlen?
Gab es irgendwelche Veränderungen in ihrem Leben?
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Seit dem ich ausgezogen bin, habe ich keinen engen Draht mehr zu ihr, so dass sie nicht mit mir über ihre Probleme und Sorgen reden würde. Wir haben aber alle ein sehr gutes (Vetrauens)verhältnis zu unserer Mama. Sie ist immer die erste Anlaufstelle. Allerdings weiss ich nicht inwiefern sie in der jetzigen Situation mit ihr darüber redet.
Meine andere Schwester meinte der akute Auslöser für die momentane Essensverweigerung war ein Streit mit ihr besten Freundin am neuen Wohnort. Eigtl nur eine typische Teenie-Mädchen-Zickerei, aber sie nimmt es sich wohl sehr zu Herzen. Ich denke, dass sie auch sehr unter dem Druck in der Schule leidet. Sie ist im G8 und das ist wohl schon viel Stoff. Jedes Jahr schafft sie gerade so die Versetzung. Meine Mama hat schon überlegt sie vom Gymnasium zu nehmen, aber dann würde sie wieder aus ihrem Freundeskreis gerissen werden...
Meine Mama negiert, dass sie eine Magersucht entwickeln könnte. Sie denkt sie kriegt es alleine hin, dass sie wieder die Kurve kriegt. Aber ich mache mir grosse Sorgen, dass dies nicht so ist.
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Ich weiß, dass es gesellschaftlich leider so ist, dass das selten schnell erkannt wird, weil man so "disziplinierte" Esser meist ja bewundert und schlank ja "in" ist, aber das klingt echt nicht gut, was du da erzählst.
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Ich schließ mich tesoro an. Es klingt wirklich nicht gut.
Dachte aber eben auch kurz, dass sie vll doch mit dir reden würde, auch wenn ihr keinen so engen Draht habt. Manchmal tut es ja auch gut, wenn jemand "von außen" aber eben niemand fremdes Interesse/Gesprächsbereitschaft signalisiert.
Ich glaub die Familie meiner besten Freundin hatte es damals auch lange nicht bemerkt, auch immer Lieblingsessen gekocht.
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Ich komm nicht an sie ran.
Wie kann ich nur meine Mama davon überzeugen, dass Handlungsbedarf besteht? :traurig41:
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Ehrlichkeit kommt meiner Meinung nach immer am besten, aber das gilt für meine Ma, keine Ahnung, wie das bei Deiner läuft :sad: .
Mit Lieblingsessen kommt man aber gegen eine Magersucht nicht an. Alle Beteiligten müssen begreifen, wie schweinegefährlich diese Krankheit ist.
Vielleicht sollte man sie mal mit ein paar harten Fakten (Haare fallen aus, Immunsystem streikt, Organschäden, Organversagen... ) konfrontieren.
Das ist keine Bagatelle, die Muttig leckeres Essen schon richten wird. Leider.
Erst mal solltest du dich detalliert schlau machen...
Wir haben z Zt bei einer Schülerin auch den Verdacht. Das ist wirklich schlimm.
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Hast Du vielleicht mal überlegt, Dir bei einer Beratungsstelle Rat zum weiteren Vorgehen zu holen?
Liebste Grüße
Mia
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Und dann braucht sie natürlich Anlaufstellen, d.h. sagt ihr immer wieder, dass sie mit Euch reden kann (nicht nur übers Essen, sondern auch über andere Probleme), dass ihr ihr gerne zuhört, dass Ihr Euch Sorgen macht.
Professionelle Hilfe, das ist so eine Sache ... so lange sie selbst kein Problembewusstsein hat, wird sie sich einer Therapie verschließen, und es bringt dann nichts. Und wenn Du schreibst, sie sei (noch) nicht wirklich untergewichtig, wird es auch schwierig, sie in einer Klinik unterzubringen. Ob professionelle Hilfe notwendig ist oder nicht, ist unmöglich zu beurteilen, ohne Deine Schwester persönlich zu kennen.
Wichtig finde ich momentan aber auch (wie andere schon schrieben), dass Deine Mutter erkennt, dass es ein Problem gibt. Sie hätte dann ja auch z.B. die Möglichkeit, mit dem Klassenlehrer Deiner Schwester zu sprechen, so dass auch die Schule drauf aufmerksam wird und evtl. jemand mit ihr spricht. Von je mehr Seiten sie angesprochen wird, umso eher wird sie merken, dass sie ein Problem hat.
Ich war mit 16/17 selbst mal am Rand einer Magersucht - innerhalb von ca. 6 Monaten habe ich mich von 59 auf 47 kg runtergehungert (bei 1,70 m) und fand mich immer noch zu dick. Ich habe genauestens Buch geführt über das, was ich gegessen habe und wenn's subjektiv zu viel war, habe ich mir den finger in den hals gesteckt. Es hat lange gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass ich nicht zu fett bin, sondern dass ich mich völlig falsch wahrnehme. Irgendwie habe ich die kurve gekriegt ohne professionelle hilfe zu brauchen. Mich hatten damals mehrere lehrer drauf angesprochen und meine freunde haben irgendwann nur noch mit dem thema genervt ;-) - und ich glaube, ohne das ständige drauf-ansprechen hätte ich vielleicht nicht aus der sucht rausgefunden.
meine eltern haben übrigens nie was gesagt - sie sind generell eher der typ, der probleme ignoriert in der hoffnung, dass sie dann einfach nicht da sind ... ich fand das damals schlimm und habe es als interessenlosigkeit aufgefasst, daher finde ich es ganz wichtig, dass ihr als familie ihr immer wieder sagt, dass ihr euch sorgen macht!!
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Ich werden dann mal versuchen meine Mama zu sensibilisieren, damit wir einen Weg finden meiner Schwester zu helfen...