Guten Morgen!
Die Frage ist vielleicht etwas zu früh gestellt. Ich habe gerade mein erstes Kind bekommen, stille unglaublich gern :zgf: und hoffe sehr, dass es noch seeeeeehr lange so sein wird! Natürlich habe ich dadurch noch nicht viel Erfahrung, außer meine eigenen - klar!
Allerdings beschäftigt mich seit meinem Geburtsvorbereitungskurs und jetzt Nachtreffen / Rückbildungsgymnastik und überhaupt im Alltag eine Frage doch unablässig (und ich glaube ich gehe meinem Mann mit meinen ständigen Diskussionen darüber schon bald auf die Nerven ;-) ):
WARUM stillen so wenige Mütter???
In meinem Vorbereitungskurs gab es von 9 Geburten 6 Kaiserschnitte :erstaunt: Klarerweise klappt das Stillen bei KS nicht immer so spontan, evntl. gar nicht - das verstehe ich schon. Einige Mütter können/wollen vielleicht auch nicht stillen, das sehe ich auch ein.
Andererseits finde ich das Thema viel zu wenig besprochen. Im Vorbereitungskurs wurde gerade mal in einer Stunde (!) über das Stillen bzw. die Ernährung nach der Geburt gesprochen und kaum diskutiert. (Ein, zwei Mütter hatten schon Kinder und berichteten davon, welche Pre-Milch sie schon vorsorglich zuhause haben, weil es so leicht passieren kann, dass man nicht stillen kann. :sad: und ich habe damals schon nicht verstanden, warum das notwendig sein soll ... sonst nicht viel mehr)
Vor zwei Wochen gab es ein Nachtreffen und ich musste feststellen, dass ich von 9 Müttern die EINZIGE :erstaunt: bin, die tatsächlich VOLL STILLT.
Gestern im Rückbildungskurs hat meine Kleine Hunger bekommen und als ich mich ins Wartezimmer zu Stillen zurückgezogen hatte, kamen noch zwei Mütter, die dann aber die Fläschchen auspackten, aufwärmten usw...plus diejenigen, die (klevererweise ;-) ) ihre Kinder schon vor dem Kurs gefüttert hatten, während ich mich noch umgezogen hatte...
Ich bin mir sicher, dass Stillen eine sehr komplexe Angelegenheit ist, aber ich habe auch den Eindruck, dass viele Mütter nicht sehr viel darum kämpfen, wenn Probleme auftauchen. Für mich war die Stillfrage seit meiner Schwangerschaft keine! Ich habe deshalb Bücher bestellt und sehr viel gelesen. Mein Mann und ich finden es so wichtig!! (und auch darin weiß ich, sind sich leider nicht unbedingt alle Männer einig!)
Ich möchte auch keine Mutter/Stillsituation verurteilen, soviel soll klargestellt sein! Aber in den letzten Nächten kam mir doch in den Sinn, dass ich etwas dafür tun könnte, das Stillen etwas beliebter zu machen bzw. (werdende) Mütter besser zu informieren. Vielleicht gibt es diesbezüglich ja zu wenig Angebote!?
Wie kann man denn Stillberaterin werden?
Ist dazu eine Ausbildung notwendig? Oder kann man evntl. so eine Art WE-Kurs belegen.
Mir ist klar, dass man für eine echte Stillberatung noch sehr viel mehr Erfahrungen braucht, als ich sie im Moment vorweisen kann, aber um die Vorteile des Stillens zu kommunizieren, reicht es ja schonmal!
Da wir im nächsten Jahr nach HH ziehen, gibt es für mich dort vielleicht Möglichkeiten, so etwas zu machen und dann später auch anzubieten. :-)
(Sorry für den langen Text!)
Kommentare
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nur eben kurz, weil ich nicht so viel Zeit habe und auch grade aufgrund von Symphysenschmerzen nicht so lange sitzen kann.
Ausbildung zur Stillberaterin:
AFS: http://www.afs-stillen.de/front_content.php?idcat=27
LLL: http://www.lalecheliga.de/index.php?opt ... &Itemid=64
Hier kannst Du Dich mal durchlesen und schauen, was für Voraussetzungen erforderlich sind. Ich glaube die La Leche League stellt die Anforderung mindestens 9 Monate gestillt zu haben, die hat die AFS nicht. Da kann man sofort einsteigen. Dazu bietet die AFS (ich mache meine Ausbildung dort, daher kann ich nur von der AFS sprechen) Kurse an, die man besuchen kann. Das sind dann meist Tageskurse, insgesamt 7 Stück, die die Grundausbildung umfassen mit abschliessender schriftlicher Prüfung um das Zertifikat zu erhalten. Desweiteren musst Du danach auch Fortbildungskurse besuchen um das Zertifikat, das eine Gültigkeit von 2 Jahren hat, zu behalten.
LG
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Mich interessiert so eine Ausbildung nämlich auch!
Als ich schwanger wurde, war es für mich "normal" es so zu handhaben wie meine Mama. 3 Monate voll stillen, dann auf PRE umsteigen. Mir war garnicht klar, dass es anders geht :oops:
Nach intensiver Recherche und auch vielen Gesprächen mit meinem Partner, dem das Stillen sehr wichtig ist, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass unsere Kleine vollgestillt und darüber hinaus teilgestillt wird. Jetzt stillt sie (13 Mo) noch ca. 1x die Nacht, manchmal garnicht, manchmal öfter. Tagsüber interessiert sie das Stillen überhaupt nicht.
Ich konnte mir nie vorstellen so lange zu stillen und jetzt sehe ich dem Ende mit grossem Wehmut entgegen.
Klar, gab es auch einige Problemchen, gerade als sie mit ca. 8 Wochen einen Stillstreik hatte, war ich kurz davor aufzugeben, ich war einfach fix und fertig, aber da haben mir die Userinnen in diesem Forum, allen voran Eowyn, und eine Beraterin von der LLL sehr geholfen "durchzuhalten". Jetzt bin ich froh, dass ich nicht aufgegeben habe!
Momentan bin ich noch in der CH, aber ich wollte auch gerne eine Fortbildung zur Stillberaterin machen, wenn wir wieder in D sind, um diese Erfahrungen weiterzugeben und mehr Mütter dazu zu ermutigen ihre Kinder zu stillen und v.a. über einen längeren Zeitraum zu stillen!
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Ich sehe, dass ich auf jeden Fall noch etwas Erfahrung sammeln muss. Die Idee gefällt mir aber umso mehr. Ich werde erstmal damit beginnen, eine Stillgruppe aufzusuchen.
@sarahmd: Schön, dass Du dabei bist! :happy273:
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eine Stillgruppe zu besuchen ist ein erster guter Schritt. Gibt es denn eine bei dir in der Gegend? Am besten wäre eine der AFS oder der LLL; weil man eben bei diesen Vereinen die Ausbildung zur Stillberaterin machen kann.
Ich finde es toll, wenn du Stillberaterin werden willst! Wir brauchen noch viel mehr engagierte Beraterinnen um langfristig etwas zu verändern. Und ich glaube gerade im Osten Deutschlands gibt es immer noch viele weiße Flecken auf der Beraterinnen-Karte.
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Dafür gibt es in der Regel auch kaum einen Grund, außer die Frauen reden es sich ein oder lassen es sich einreden. Man braucht vielleicht am ersten Tag etwas mehr Hilfe, weil das Aufstehen eben schmerzhaft ist und man nicht einfach so neben sich greifen und das Kind holen kann. Ich konnte das jedenfalls nicht. Aber sobald man wieder mobil ist - und ein gutes Krankenhaus wird dafür sorgen, dass man das ganz schnell wieder ist - gibt's da kein Problem.
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Eine nicht sehr kompetent anmutende und nicht aktuelle Kontaktseite besagt, dass sich die Leiterin in LLL-Ausbildung befindet (Stand: 2010).
Überhaupt kann ich nur zwei Angebote finden, eine im Krankenhaus (in dem ich auch entbunden habe) und eine im Geburtshaus ganz in meiner Nähe...Das ist ziemlich verwunderlich-enttäuschend für mich! Offensichtlich gibt es hier wirklich große weiße Flecken!!! :oops:
Ich erkundige mich nach der Stillgruppe im Geburtshaus und werde nächste Woche vielleicht schon etwas schlauer sein ;-)
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Mir fiel gerade spontan noch ein, dass Du ja evtl. mal die Hebamme ansprechen könntest, bei der Du Geburtsvorbereitung und Rückbildung gemacht hast. Bei meiner Rückbildungshebamme ist immer im Anschluss an die Rückbildung in ihren Praxisräumen eine Stillgruppe - vielleicht könntest Du so etwas in Angriff nehmen? Also, eine ganz inoffizielle Stillgruppe - dafür musst Du keine Stillberaterin sein, aber hast so einen Raum, mit anderen Frauen Dich übers Stillen auszutauschen und evtl. interessierten Schwangeren von Beginn an Unterstützung zu bieten (sowohl Tipps in dem Rahmen, wie es Dir möglich ist, als auch einfach mentale Unterstützung). Und wenn es in den Räumlichkeiten der Hebamme stattfinden könnte, könnte sie direkt gut Werbung machen in den Vorbereitungs- und Rückbildungskursen.
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Als Stillmama ist man schon fast was "Exotisches" - und wenn man versucht fürs Stillen zu werben ist man schnell als "Fanatiker" abgestempelt. :sad:
Aufgrund der Tatsache , dass meine Grosse, bei der ich auch nach 8 Wochen ohne Hilfe das Stillen aufgegeben habe u. es bis heute bereue, Diabetikerin Typ 1 ist, hab´ich mich sehr viel auch u.a. mit dem Thema Stillen u. auch natürlich Diabetes Typ1 auseinandergesetzt.
Lt. meinen Recherchen gibt es sogar eine Zusammenhang zw. dem Auftreten v. Diabetes Typ 1 bei Kindern, Nicht-stillen, Umweltverschmutzung u. Industrialisierungszone u. der Vitamin D Menge ( Sonnenschein ) geben.
Also jetzt nur mal bezogen aufs Stillen: Stillen ist auch u. vielen anderen Faktoren ein wichtiger Schutz gegen Diabetes Typ 1 bei Kindern, welches akut auf dem Vormarsch ist.
Meine Kleine hab´ich schon aus diesem Grund EWIG gestillt, da sie ja aufgrund der Tatsache "Geschwisterkind" zu sein, ein "erhöhtes" Risiko hat. :sad:
Das werde ich beim BABY natürlich auch so machen.
Gibts so eine Ausbildung in Ö auch????
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http://www.lalecheliga.at/
Die AFS ist in Österreich noch nicht sehr groß vertreten, aber ein paar Beraterinnen gibt es auch dort. Wie es mit Ausbildungskursen in Österreich aussieht müsste man nachfragen
http://www.afs-stillen.de/front_content ... 1&client=1
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Bleibt nur noch die Stillgruppe im KH, welche zur Zeit leider genau auf die Zeit meines Rückbildungskurses fällt...
Für eine eigene Stillgruppe fehlen mir im Moment einfach die Kontakte und angesichts unseres bevorstehenden Umzuges nach HH wohl auch die Zeit, diese aufzubauen und dann auch zu halten.
Ich werd mal die Hebi fragen. Vllt ergibt sich ja da noch was für die nächsten 3 Monate.
Ich bin sicher, in HH habe ich keine Probleme, eine SG zu finden... :zgf: