Hallo,
ich habe zwei Kinder, mein Sohn ist 3 1/2 und meine Tochter 8 Monate alt. Seit sie 2 Monate alt ist, arbeite ich wieder als Freiberuflerin 25-30 Stunden in der Woche, mein Freund (auch Freiberufler) und ich teilen uns die Betreuung der Kleinen. Der Plan war, nach 4 1/2 Monaten locker mit Beikost anzufangen, um sie mit 8-9 Monaten tagsüber abgestillt zu haben. Die Arbeit und Betreuung sind so organisiert, dass ich es irgendwie hinbekommen, etwa alle 3 Stunden zu stillen -- was extrem anstrengend und kompliziert ist, aber wir haben es immer irgendwie geschafft.
Leider verweigert die Kleine aber seit nun mehr als 3 Monaten konsequent, irgendwas mit dem Löffel gefüttert zu bekommen oder an einem Fläschchen zu saugen. Dabei hat sie großes Interesse am Essen. Sie will aber nur, wenn sie es selbst halten oder nehmen kann. Um einen Löffel zu halten, ist sie zu klein. Sie hat noch keine Zähne, kann also nichts abbeißen. Kleine Brotstücke oder ähnliches findet sie super, aber während eines gesamtes Essens landet vielleicht ein Fünftel einer Brotscheibe wirklich im Magen, das reicht nicht fürs Abstillen.
Wir wissen nicht, was wir noch machen sollen und an wen wir uns wenden sollen. Alle sagen immer nur "Dann ist sie halt noch nicht so weit" oder "Das liegt daran, dass du so viel unterwegs bist und dass du es so sehr willst, nimm Druck raus". Aber das hilft mir nichts, denn unsere Situation ist nun mal, wie sie ist, sie muss von der Brust weg. Ich denke, sie kriegt auch nicht mehr richtig genug, jedenfalls trinkt sie richtig doll ca. 10-12 Mal am Tag.
Dazu kommt, dass sie auch noch extrem schlecht schläft (wacht alle 1-2 Stunden auf, auch der Große noch 1-2 Mal pro Nacht) -- und irgendwann sind mit voll Stillen, noch einem Kleinkind und Arbeiten die Kräfte halt mal am Ende. Wir haben keine Kraft, sie nachts herumzutragen, bis sie wieder einschläft -- und können das auch nicht, so lange wir nicht ganz sicher sind, dass sie wirklich keinen Hunger hat.
Im Übrigen haben wir alle Sauger und verschiedene Milchsorten ausprobiert, wir haben Gemüse-, Milch-Getreide-Obst- und reinen Obstbrei probiert -- es scheint ihr alles zu schmecken, aber sie will partout nichts in den Mund geschoben bekommen bzw. an einem Fläschchen saugen. Wie kann man diesen Widerstand auflösen??? Oder wer kann helfen?
Etwas verzweifelt,
Dörte
Kommentare
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ich fürchte, ich kann Dir leider auch nicht viel anderes schreiben, als das was Dir bereits gesagt wurde. Kinder essen nach ihren Instinkten und Deine Tochter scheint wirklich einfach noch nicht so weit zu sein und es ist ihr, mit Verlaub, egal was sie muss oder tun sollte. ;-) Ich fürchte ihr müsst euch irgendwie arrangieren, denn den "Widerstand auflösen" wird nicht ohne Zwang gehen und Zwang beim essen wird vieles nach sich ziehen, letztendlich womöglich eine Esstörung.
Das Einzige was Du wirklich machen kannst, ist Fingerfood anbieten. Das sind sicherlich nur homöopathische Mengen am Anfang, aber es wird sich steigern, eben im Tempo Deiner Tochter. Ich stelle es mir schwierig vor, wenn man beruflich so unter Druck steht und dann noch ein Kind hat, das noch nicht essen will. Aber sie ist eben wirklich noch nicht so weit und das signalisiert sie euch ganz deutlich.
Ein frühes Abstillen garantiert im Übrigen kein durch schlafen, ob sie Nachts nun Hunger hat oder nicht. Sie darf allerdings nachts durchaus noch Hunger haben. Im schlimmsten Fall müsstest Du dann nachts Flasche füttern und glaub mir, das ist wesentlich unentspannter, als nachts zu stillen. ;-) Das habe ich bei meinem Großen durch. Das sie nachts noch alle 1-2 Stunden wach wird, kann vieles sein und ist durchaus normal. So kleine Kinder brauchen die Rückversicherung, dass Mama und Papa noch da sind und es ist auch ein natürlicher Schutz gegen SIDS. Wie schlaft ihr denn? Schläft sie im eigenen Zimmer oder bei euch? Könnt ihr diese Situation vielleicht entspannter gestalten?
Ich erinnere mich gut, dass ich bei meiner Tochter um das erste Lebensjahr auch recht kraftlos war und mir gewünscht hätte, sie würde nachts mal mehr als eine Stunde am Stück schlafen... und ich habe nicht gearbeitet. Das ist anstrengend, ohne Frage!
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Im Übrigen: Dass sie nicht fürs Fläschchen bereits sein soll, kann ja wohl kaum sein, es gibt ja nun zahlreiche Kinder, die sie von Geburt an bekommen! Und selbst wenn: Irgendwann muss es ja wohl auch um das Wohl der Mutter gehen -- von einer Mutter, die abends regelmäßig vor Erschöpfung nur noch weinend im Bett liegt und ihren Kindern nichts mehr geben kann, weil sie sich leer und alle fühlt, hat ja niemand was. Ich finde, das wird leider oft nicht beachtet, wenn man in solchen Situationen Rat sucht. Überhaupt finde ich die Position der Mütter bei dem Thema ziemlich schwierig. Denn zum Thema Abstillen gibt es ja ansonsten (auch in diesem Forum) immer nur die Antwort "Dann willst Du es noch nicht genug, das merkt das Kind" oder "Dann willst Du es zu doll, machst Druck, das merkt das Kind". In jedem Fall ist immer die Mutter Schuld. Und wenn man das alles zum ersten Mal erlebt, zieht man sich diesen Schuh auch bereitwillig an und fühlt sich für alles verantwortlich.
Was das Schlafen angeht: Natürlich weiß ich, dass Abstillen nicht gleich Durchschlafen ist -- ist ja auch nicht mein erstes Kind (: Den Großen habe ich mit 11 Monaten komplett abgestillt, ganz regelmäßig durchschlafen tut er mit jetzt 3 1/2 immer noch nicht. Worum es mir geht, ist, dass ich ihr das nächtliche Trinken ja irgendwann langsam abgewöhnen muss, sodass sie zumindest nur noch alle 4-5 Stunden trinkt. Und das kann ich natürlich nicht, solange ich nicht sicher bin, dass sie wirklich keinen Hunger hat. Außerdem könnte dann mein Freund zumindest ab und zu die Nächte übernehmen und mich nur alle paar Stunden zum Stillen wecken. Wenn man arbeitet (auch sonst) braucht man eben nach Monaten ab und zu mal mehr als eine Stunde Schlaf am Stück.
Weil Du danach fragst: Unsere Schlafsituation sieht so aus: Der Große schläft im eigenen Zimmer, die Kleine im Babybay bzw. zwischen uns, oft mit Körperkontakt, weil sie das einfordert. Es gibt ein Ausweichbett im Arbeitszimmer, damit einer von beiden zwischendurch mal länger am Stück schlafen kann. Seit drei Monaten kann ich das leider nicht mehr nutzen, da sie sich nur von mir beruhigen lässt, Körperkontakt braucht und halt spätestens alle zwei Stunden trinken will.
Übrigens hat meine Tochter vor einigen Wochen ausgerechnet in der Nacht zwei Mal vier Stunden am Stück geschlafen, als ich tatsächlich vor Erschöpfung zusammengeklappt war, mit 40 Fieber im Bett lag und wir gerade besprochen hatten, wie wir ihr Schlafverhalten ändern können, da ich überzeugt war, alles läge an mir, ich habe ihr etwas Falsches angewöhnt etc. -- siehe oben. Und dann hat sie mir mal eben so zwischendurch gezeigt, dass gar nichts an mir liegt, dass ich ihr gar nichts angewöhnt habe, sondern dass auch von einer Nacht auf die andere plötzlich alles anders sein könnte. Hat allerdings leider nur die drei Nächte gehalten, die ich tatsächlich ausgeknockt war.
So, und jetzt die gute Nachricht: Mein Job wird ab Montag zumindest etwas weniger. Und sie lässt sich jetzt zumindest beim Fingerfood (Brotinneres, Semmelknödel und so was) manchmal füttern -- vielleicht ist das ja ein Anfang. Fläschchen geht dann halt nicht -- wenn sie richtig essen würde, brauchen wir die ja auch nicht.
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Meine Kinder sind auch Fütter-verweigerer. Sie haben auch gerne Brei gegessen - mit den Fingern. Ich habe lange gebraucht, bis ich das kapiert habe. Gearbeitet habe ich bei meinem ersten Kind nach einem Jahr wieder, da war ich nachmittags dann 4-5 Stunden ausser Haus, das Kind bei meiner Mutter. In der Zeit gab es halt einfach keine Milch, nur Essen und Trinken aus dem Glas. Sie hat bei meinen Eltern bei den Mahlzeiten mitgegessen, natürlich alles mit den Fingern. Nudeln sind prima, auch für Zahnlose, Brot, Semmeln, weichgekochtes Gemüse, Obst, Wurst, Käse, ach da kommt schon eine Menge zusammen, was die Zwerge auf den Kauleisten klein bekommen. Das hat eigentlich immer gut geklappt.
Wenn ich heimgekommen bin, hat sie sich natürlich erstmal auf die Milch gestürzt, aber das ist ja auch verständlich.
Ich finde, du machst das gut, wie du das machst. Es ist anders, wie man es kennt, aber es kann genauso gut klappen ohne die Kinder zum Füttern zu zwingen.
Was stresst dich eigentlich am Meisten: Die Situation, wie sie ist, oder die Tatsache, dass dein Plan mit dem Abstillen nicht funktioniert?
Wenn du den Stress aus der Situation nehmen kannst, indem du es versuchst anzunehmen, wie es nun einfach mal ist. Ohne weiterhin versuchen, ihr Flasche und Löffel irgendwie noch beizubringen. Ich könnte mir vorstellen, dass es besser läuft, wenn du lockerer damit wirst.
Und ich finde, es ist leider so: Vieles liegt an uns Müttern und wie wir mit Situationen umgehen. Kinder haben soooo feine Antennen und reagieren stark auf unsere Gefühle, oft anders, als wir das gerne hätten. Aber damit kann man auch viel steuern, finde ich.
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Ja DAS hätte ich mir auch immer gewunschen: Ich konnte zwar bei der Zweiten zwichendurch mal einnicken, habe aber immer das Problem, dass Sie zum Schluß hin immer mehr Richtung Brustwarzenspitze tendiert. UNd das tat dann so weh, dass ich blitzartig TOTAL munter war. :eek01:
Meine Kids machen irgendwie auch nicht den Mund schön am Ende auf u. lassen los, sondern es ist so ein (für mich) schmerzhaftes Abrutschen, wenn man´s eben verpasst Sie "abzudocken". ;-)
Na jedenfalls beneidenswert, dass das bei Dir so klappt.
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Du könntest auch versuchen, ihr Getränke/Milch mit Strohhalm zu geben. Der Kleine hatte das sehr früh raus und war begeistert davon. Ich würde vielleicht mal alles probieren, was so aussieht, wie das, was die Großen essen. Vielleicht ist Deine Kleine ja ähnlich drauf.
Kunstmilch/Fläschchen hab ich auch immer mal wieder (nach 12 Monaten) probiert. Ging gar nicht...
Ansonsten sind meine Jungs auch mit unter einem Jahr in die Kita gekommen, der Große schon mit 8 Monaten, der Kleine etwas später. Zu hause haben sie beide fast nur gestillt, in der Kita ging deutlich mehr Brei in sie rein und sie konnten auch ohne mich einschlafen, daß ging zu hause nicht (zumindest wenn ich da war).
Arbeiten mit Kindern ist super anstrengend :sad: mit zweien kommt es mir auch noch schwieriger vor als mit einem. Aber es wird besser...
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Liebe Dörte, es würde mich interessieren, wie sich eure Situation entwickelt hat. Wird deine Tochter nun von fingerfood usw. satt?
Ich habe glaube ich einen ähnlichen Kandidaten ;-) Er nimmt zwar Brei in den Mund aber schluckt ihn nicht ausser durch Zufall und die Flasche nimmt er auch nicht (mehr). Nun habe ich zwar nicht den gleichen Stress mit noch einem Kind und Arbeiten, würde aber ab und zu doch gerne mal was ohne mein Kind machen. Und kann mir einfach nicht vorstellen wie das gehen soll bis er sprechen kann und uns sagen was er gerne essen möchte!
Wie hast du es denn nun hingekriegt?
Und liebe alle anderen Mitlesenden: Wann muss ich mir anfangen Sorgen zu machen, dass mein Sohn nicht mehr genug bekommt mit der Milch? Er hat ganz schöne Reserven weil er sehr schwer wurde in den ersten 6 Monaten (über 10 kilo auf 67,5 cm) aber nun merke ich schon dass er immer schlanker wird und sich streckt.
Ich weiß dass er mir schon zeigen wird wenn er so weit ist, aber was wenn ich das nur nicht erkenne und er schon so Sachen wie fingerfood nehmen würde?
Ich habe es sogar mal probiert, an Brötchen lutscht er rum aber ich kann nicht erkennen ob er das nun als Essen oder als Spielzeug ansieht. An einem Stück Kartoffel hat er sich mal fürchterlich verschluckt. Würdet ihr auch sagen gib ihm einfach noch Zeit und warte bis er es zeigt oder einfach immer wieder nach einiger Zeit Pause mal wieder einen Löffel Brei anbieten?
Etwas sorgenvolle Grüße
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ich versuche mal, kurz zusammenzufassen, wie es weiterging bisher. Das Wichtigste zuerst: Sie ist jetzt 10,5 Monate und seit etwa zwei Wochen gelingt es endlich abzustillen. Sie weigert sich nach wie vor, gefüttert zu werden oder Fläschchen zu trinken, aber wir kriegen es auch so hin -- auch weil ich nicht mehr arbeite (Projekt zu Ende).
Wir haben nach meinem verzweifelten Eintrag damals erstmal einige Wochen Pause mit allen Versuchen gemacht, ich habe voll gestillt und wir haben ihr immer, wenn wir gegessen haben, auch etwas angeboten, das sie selbst essen konnte (Banane, Apfel, Mandarine, Birne, Rosinen, Kartoffeln, Knödel, Gnocci, Schupfnudeln, Pfannkuchen, Wienerle ohne Haut, Weißwurst, Leberkäse, weichen Schnittkäse, Gurke etc.). Sie hat tagsüber etwa alle 3 Stunden getrunken, nachts war sie im Schnitt 6x an der Brust, davon etwa 4x tatsächlich mit Hunger/Durst. Alles andere konnte ich einfach nicht mehr, konnte nicht mehr täglich kämpfen.
In den Weihnachtsferien (9,5 Monate alt, vier Zähne) haben wir dann einen neuen Anlauf genommen. Fläschchen in allen Varianten ging überhaupt nicht, keine Chance. Aber sie aß plötzlich mit Freude morgens ausgeschlafen fast eine ganze Portion Getreide-Obst-Brei. Das Abstillen schien nah, ich war total happy. Am nächsten Tag gelang es mit Tricks nochmal, eine halbe Portion in sie hineinzubekommen. Ab dem dritten Tag hatte sie große Freude daran, all unsere Tricks zu umgehen. Wir haben es noch zwei Wochen täglich probiert, mehr als 2-3 Löffel waren nicht mehr drin. Damit war endgültig klar: Alles eine Frage des Willens.
Sie war mittlerweile in der Lage, auch Laugenbrötchen u.ä. abzubeißen und zu essen. Also haben wir weiter Fingerfood angeboten, immer mal zwischendurch gingen doch einige Löffel kalter Brei oder Apfelmus, es wurde aber nicht mehr. Mit Fingerfood schlug sie sich an einem Tag den Bauch voll, am nächsten aß sie so gut wie nichts.
Vor etwa zwei Wochen reifte die Erkenntnis, dass bei meinem Kind das Abstillen nicht über "sie isst jetzt mehr, daher stille ich weniger" sondern über "ich stille jetzt weniger, daher isst sie mehr" laufen muss. Also haben wir auch das nächtliche Stillen von 6 Mal auf 2 Mal runtergefahren, damit sie sich nicht einfach dann alles holt. Das ging erstaunlich schnell erstaunlich gut, nach drei Nächten waren wir bei 1x statt 6x.
Sie fing dann auch an, etwas besser zu schlafen (d.h. sie wachte nur noch stündlich auf und hatte zwischendurch auch mal 2 h am Stück, yeah yeah) und sich leichter beruhigen zu lassen, lag allerdings weite Strecken der Nacht bei meinem Freund auf der Brust. Seit zwei Nächten brüllt sie viel, aber wer weiß schon, warum.
Tagsüber ging der Plan gut auf, auch hier reduzierte sich das Stillen recht schnell. Seit einigen Tagen habe ich nun nur noch morgens früh, am späten Mittag und zum Einschlafen gestillt. Heute sogar abends nicht mehr.
Soweit eine -- wenn auch anstrengende -- Erfolgsstory. Nachteile: Es ist wahnsinnig viel Arbeit. 3 x am Tag sich etwas zu essen ausdenken, das funktionieren könnte und dann bis zu zehn Sachen in petto haben, falls es nicht funktioniert, damit das Kind nur ja genug isst. Dann saut sie natürlich extrem rum Das heißt 3 x am Tag (trotz Plastiklätzchen mit Ärmeln) umziehen und entsprechend waschen, Küche und Stuhl putzen. Wenn ich noch arbeiten würde, ginge das schlicht nicht.
Also: Wir sind glücklich, weil wir das Gefühl haben, es einigermaßen geschafft zu haben. Wir sind sehr erschöpft, weil der Weg sehr steinig war und immer wieder extrem frustrierend, und weil die Nächte nach wie vor unglaublich unruhig und anstrengend sind. Und ich habe keine Ahnung, wie das alles hätte gehen sollen, wenn ich länger als bis Weihnachten gearbeitet hätte. Ich weiß nach wie vor nicht, wer in solchen Situationen helfen kann und soll.
So, nun zu Deiner Situation. Ich denke, Du musst Dir absolut keine Sorgen machen, dass Dein Sohn nicht genug Nahrung bekommt. Wenn er wirklich Hunger hätte, würde er sich was holen, also entweder Brei oder Fingerfood essen. Ich weiß nicht, ob er Zähne hat und sitzen kann -- viele sagen, dass es dann mit dem Essen oft besser klappt. Meine Tochter hatte große Lust am Essen, fing an zu heulen, wenn sie nichts bekam, während wir aßen. Wenn er noch kein Interesse am Essen zeigt und sich mit dem Schlucken noch schwer tut, ist er wohl leider tatsächlich noch nicht so weit, fürchte ich, auch wenn ich selbst diese Antwort gehasst habe.
Beim Großen haben wir die ersten Versuche überhaupt erst mit 7 Monaten gestartet, dann 6-7 Wochen gebraucht, bis er den Abendbrei komplett gegessen hat, nach weiteren 4 oder 5 Wochen klappte der Mittagsbrei, mit dem wir eigentlich gestartet hatten. Und am Ende war er mit 10,5 Monaten bilderbuchmäßig direkt von Brust auf Brei komplett abgestillt und hat mit 11 Monaten angefangen, selbst zu essen.
Wenn Dein Sohn nun aber Lust am Essen hat und wirklich ein anhaltender und konsequenter Breiverweigerer ist, musst Du wirklich mit Fingerfood rumexperimentieren. Es gibt genug Sachen (s.o.), die auch ohne Zähne gut zu essen sind. Die Mengen werden sich dann langsam steigern. Und wenn er Hunger hat, dann wird er essen. Wenn man sehr lange ausschließlich stillt, kann es natürlich zu einem Mangel bestimmter Nährstoffe, meist Eisen, kommen. Für diese Nährstoffe reicht es aber unter Umständen schon aus, wenn er am Essen nur lutscht oder saugt. Und wenn Du ganz sicher gehen willst, empfahl mir unsere Kinderärztin, sie würde in so einem Fall ihrem Sohn einfach ab und zu ein paar Eisentropfen geben, die gäbe es rezeptfrei und man könne es nicht überdosieren. Habe ich aber nicht gemacht.
Wichtigster Tipp: Frei machen von allen Dogmen! Man muss nicht mit Pastinake oder Möhre anfangen, man kann auch mit Abend- oder Morgenbrei oder einfach Obst starten. Bei vielen ist ein leckerer Geschmack ein Türöffner. Das heißt jetzt nicht Abend-Schokokeks-Brei oder welche Perversitäten der Markt so zu bieten hat. Aber Apfelmark ist halt meist doch leckerer als ungewürzte Pastinake. Das kann man dann alles später noch machen, Hauptsache, Brei an sich klappt erstmal.
Und mal wieder etwas für sich zu machen, geht ja auch so. Tagsüber sind die Stillabstände ja doch auch mal drei Stunden -- Babysitter engagieren und genau eintakten, dann passen da ein Nachmittags-Kinobesuch, einmal Schwimmen oder Saunen, eine Massage, Cafébesuch mit der Freundin oder ein Einkaufsbummel rein. Alles andere kommt auch wieder, keine Angst.
Also: Ruhe bewahren, frei machen von Erwartungen, auf das Kind schauen, wie weit er ist und was er will.
Viel Glück und viel Erfolg!
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Ich sags von vornherein, ich musste damals nicht arbeiten und ich hatte auch Tage und Nächte, in denen ich nicht nicht mehr wollte.
Aber deine Posts klingen immer irgendwie nach Willen brechen, als würde dein Kind das alles extra machen. Sie hat aber schlichtweg einfach Spaß am ausprobieren. Ich finde das gar nicht so unglaublich daß sie am 2. oder 3. Tag kein Interesse mehr am Obstbrei hatte...
Meine Tochter hat sich auch fast 10Monate voll stillen lassen ehe regelmäßiges Essen anfing. Aber das war eine ewige Geschichte und auch heute ißt sie nicht sonderlich viel.
Und Flasche hat sie auch NIE genommen, weder mit Pre noch Wasser noch sonstwas.
Abgestillt hat sie sich mit 17Monaten von heute auf morgen...
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Und Hut ab wie ihr das gemacht habt. Ich denke auch manchmal, man kann sich irgendwann nicht mehr immer nur nach dem Kind richten, die Mutter muss auch sehen dass es ihr damit gut geht.
Ich werde versuchen mich lockerer zu machen, war bis heute auch kein Problem. Da habe ich nur eine Einladung zu einem Geburtstag bekommen. Meine Freundin sagte allerdings "ich weiß zwar du kannst eh nicht kommen aber ich möchte dich trotzdem einladen". Das hat was bei mir ausgelöst. Das erste mal möchte ich nicht mehr nur Mama sein und allzeit stillbereit. Irgendwie komisch, ich dachte diese intensive Nähe in der Stillbeziehung würde mir länger gefallen. Gleichzeitig bekomme ich auch wieder mehr Lust auf Zweisamkeit mit meinem Freund. Interessant wie sich das alles entwickelt mit zunehmendem Alter der Kleinen und auch deren Mobilität.
Du hast recht, er hat noch keine Zähne und Sitzen tut er auch noch nicht, hat grade das Robben perfektioniert und erkundet die Wohnung so. Er zeigt nur Interesse wenn wir trinken, aber wenn wir ihm eine leere Tasse geben freut er sich genauso wie wenn plötzlich etwas da raus und in seinen Mund kommt. Das schluckt er dann aber. Also beim Trinken ist er schon etwas weiter. Beim Essen ist er dann wol wirklich noch nicht so weit.
Und tagsüber gehe ich auch schon mal weg, ins Fitnesstudio oder so, aber hast recht, ich werde auch mal was Schöneres machen und es auf 3-4 Stunden ausdehnen und etwas Milch da lassen, wenn der Hunger ganz schlimm wird, kann er ein bisschen aus einer Tasse trinken.
Viele Grüße und gute Nacht, das erste mal Nachtgestillt hab ich grade schon ;-) mal gespannt wie oft diese Nacht ;-)
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Aber ich halte eben auch nciht viel davon, die Bedürfnisse der Kinder über alles zu stellen und zum Beispiel gegen alle medizinischen Empfehlungen und gegen den eigenen Willen einfach voll zu stillen, bis das Kind keine Lust mehr hat. Ich mag nicht ein Kind stillen, das auf mich zugelaufen kommt, mein T-Shirt hochzieht und nach Brust verlangt, sorry.
Und ich halte auch nicht viel davon, dem Kind jeden Willen zu lassen, egal, welche Konsequenzen das hat. Ich bin sicher keine extrem strenge Mutter und lasse auch meinem Großen viel durchgehen, aber wir sind halt doch die Eltern und damit die Erwachsenen, die manchmal (oft) einfach besser wissen, was gut ist fürs Kind oder auch einfach nur was dauerhaft machbar ist. Ein Beispiel? Mein Sohn hatte kürzlich Scharlach und hat sich mit aller Vehemenz geweigert, Antibiotikum zu schlucken. Wir haben alles probiert, überreden, bestechen, unterjubeln, überzeugen, auf Anweisung der Ärzte auch Einflößen mit Gewalt -- nichts zu machen. Am Ende haben wir 5 Tage stationär im Krankenhaus verbracht und er das Zeug intravenös bekommen -- was er übrigens überhaupt nicht schlimm fand. Über solche Kategorien von eigenem Willen sprechen wir hier.
Ein anderes Beispiel? Meine Tochter wiegt über zehn Kilo, ich habe einen kaputten Rücken, mehrere dauerhafte Verletzungen. Trotzdem habe ich sie natürlich anfangs viel Herumgetragen, die Kinder verlangen das, man will das, es fühlt sich richtig an. Aber irgendwann geht es halt nicht mehr -- und ist es ja auch eigentlich nciht mehr so nötig. Jeder hört irgendwann auf, seine Kinder nachts herumzuschleppen, oder? Und wenn das Kind das aber leider nicht einsieht, dass es eine natürliche Grenze erreicht hat und es physisch nit mehr möglich ist, es rumzutragen, was dann?
Noch ein drittes, letztes Beispiel: Wir wohnen im vierten Stock, Altbau, kein Fahrstuhl. Mein Sohn, 3,5 Jahre und 18 Kilo, hat sich fast zwei Jahre lang jeden einzelnen Tag geweigert, diese Treppe hochzulaufen, auch als ich hochschwanger und im Wochenbett war. Was machst Du dann? Ja, da geht es dann um Willen und Nicht-Nachgeben.
Liebe Manna, Dir alles Gute, ich finde, das klingt doch alles ganz gut, wie Du es jetzt schreibst. Ich verstehe den Frust über das Angebundensein, der kommt auch immer mal wieder bestimmt, aber wie gesagt, auf lange Sicht kommt es auf einige Wochen oder Monate mehr oder weniger auch nicht an und am Ende kommt alles wieder, versprochen!
875
Ich finde du hast das gut gemacht so. Man muss den Kindern ja auch ein Gegenüber bieten. Klar ist es schwierig bei einem Baby, aber letztlich ist alles eine Frage der Gewöhnung. Wenn man gar nicht erst herumträgt können sie sich auch nicht dran gewöhnen, z.B. Wenn man es nicht mehr möchte werden sie sich auch dran gewöhnen mit der Zeit. So muss eben jeder seinen Weg finden.
Dir auch alles Gute!
4,111
Jeder muss es immer für sich entscheiden, wie er es am besten kann oder was er will. Wenn du sagst, das ist euer Weg dann ist das so. Auch wenn ICH trotzdem finde, daß das keine Einstellung des bösen Willens deines Kindes ist...so berechnend ist sie noch nicht
Dein Großer dagegen schon und da finde ich auch daß man da den Willen in den Griff kriegen muss... Ich bin ja gerade auch ziemlich schwanger und meine Große würde sich am liebsten nur tragen lassen. Aber das geht nicht, fertig aus, keine Diskussion. Ist mir auch egal ob sie meckert. Muss sie lernen.
Hier ist gerade furchtbar in sich füttern zu lassen...sonst isst sie nix. Aber das ist gerade auch ein Kampf-alles WILL sie alleine machen, nur das nicht...das macht mich irre!
Meine Mutter hat mir Tabletten früher zerbröselt unter Kartoffelbrei o.ä.gemischt, so daß ichs gar nicht gemerkt hab..;-)