Hallo!
Hannah ist jetzt 4,5 Monate alt und ich stille noch voll. Es wird ja empfohlen (habe soeben auch nochmal viele Treads hier nachgelesen), 6 Monate voll zu stillen, bzw. zwischen dem 5. und 6. Monat Beikost einzuführen.
Ich habe selbst Neurodermitis und war im Oktober selbst zur Ernährungsberatung und habe bei der Gelegenheit natürlich auch nach der optimalen Beikosteinführung gefragt. Den Ratgeber habe ich aufmerksam gelesen und auch noch einige andere Seiten hier und anderswo. Trotzdem habe ich noch ein paar Fragen dazu:
6 Monate voll zu stillen, bedeutet eigentlich: bis zum Ende des 5. Lebensmonats, oder!? Ich weiß, es ist wichtiger, auf die Bereitschaft des Kindes zu achten, aber es interessiert mich nurmal, wie das eigentlich gemeint ist!
Hannah ist schon sehr neugierig dabei, wenn wir essen, beobachtet uns stark und findet alles sehr interessant. Trotzdem würde ich gern noch etwas warten. Das hat mehrere Gründe:
1) ich stille sehr gern und möchte sehr gerne noch lange weiterstillen. Beikost ist ja nicht das Ende des Stillens, aber eben das Ende des Vollstillens ;-)
2) Es gibt keinerlei Anzeichen, dass sie mit der Muttermilch nicht einverstanden wäre, bzw. dass es ihr nicht ausreichen könnte...Mangelerscheinungen gibt es auch keine...
3) Hannah hat noch immer stärkere Verdauungsprobleme, Ihr Stuhlgang ist extrem unregelmäßig, obwohl ich mich gar nicht verschieden ernähre (so über die Monate gesehen, meine ich..) Wir kochen jeden Tag selbst und achten auf gesunde, ausgewogene Ernährung, bewegen uns täglich und ausreichend (Hund zwingt uns schon dazu!) und (das ist das eigentliche Problem!) eben verbunden mit viel Geschrei und Druck! Es fällt ihr nach wie vor sehr schwer...Mittlerweile haben wir von der KiÄ Kamillie-Globuli bekommen, die haben 1-2 mal gut geholen und sie konnte ohne große Probleme machen. Heute war es aber wiedermal schlimm, sie hat bestimmt 1-2 Stunden geschrien, was sie sonst nicht tut und konnte nur im Fliegergriff für eine Weile beruhigt werden.
- Ok. mir fällt grad auf, die Probleme gehören nicht so richtig hier her -
Jedenfalls würde ich bei diesen Verdauungsproblemen ungern Beikost einführen, wenn das weiter so geht. Zumal ich jetzt gelesen habe, dass Pastinake auch noch zusätzlich stopfen kann!?
Ist es richtig, zu warten, bis ihre Verdauung etwas ausgereifter ist??
Oder kann es auch hilfreich sein, wenn ich z.B. mit Fenchel anfange???
Seit einigen Wochen hat sie an den Armbeugen und am Rücken trockene Hautstellen, die gelegentlich rot werden...Wir cremen sie mit Eubos Hautruhe ein und baden nur einmal pro Woche mit etwas Olivenöl im Wasser. Ich vermute einen Zusammenhang zu meinem Essen, weiß aber noch nicht, woran es liegen könnte.
Sollte ich die Beikost deswegen noch ein wenig herauszögern? Provoziere ich die Ekzeme evntl. mit der EInführung??
Weil ich wie gesagt selbst ND habe, bin ich etwas ängstlich und besorgt diesbezüglich...
Wie geht es dann mit dem Stillen weiter?
Am Anfang wird sie ja sicher sehr wenig essen und ich sowieso hauptsächlich stillen, aber wieviel dann noch, wenn die Mahlzeiten größer werden? Kann ich dann einfach weiter nach Bedarf stillen?Gilt die Regel weiterhin, Muttermilch so oft und so viel, wie sie möchte??? Das würde ich mir wünschen...:-)
Und noch eine Frage: weil ich gelesen habe, dass der Eisenspiegel nach 4-6 Monaten so langsam aufgebraucht ist und stillen ja auch einen höheren Bedarf für mich verursacht (hab sowieso immer einen niedrigen Eisenspiegel), habe ich mir vor 2 Tagen Floradix aus der Apotheke geholt. Kann es ihr zusätzlich Verstopfung verursachen? Hat damit schonmal jemand Erfahrungen gemacht?
Danke schonmal für Eure geduldigen Antworten!
Kommentare
27,156
Die allgemeineEmpfehlung der WHO hat sich nicht geändert, sechs Monate ausschließlich stillen. Das heißt wirklich bis das Kind ein halbes Jahr alt ist, also bis zum Ende des sechsten Monats.
Wenn ein Kind tatsächlich früher deutlich beikostreif sein sollte, dann muss man es natürlich nicht zwangsweise vom Essen fern halten. Aber der Großteil der Kinder ist wirklich erst im zweiten Lebenshalbjahr beikostreif. Viele auch erst deutlich später als mit sechs Monaten.
Dass Hannah jetzt interessiert zuschaut wenn ihr esst ist ganz normal und hat noch nicht unbedingt gleich den Hintergrund dass sie selber essen will. Sie schaut bei allem was ihr macht interessiert zu. Beikostreife hieße wirklich sie grabscht nach eurem Essen, schiebt es sich in den Mund und kaut dann auch darauf herum ohne gleich wieder alles aus dem Mund zu schieben. Wenn sie soweit ist, kannst du ihr gerne etwas anbieten.
Beikostreife Kinder sollte man auch nicht vom Essen abhalten, auch nicht wenn Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Familie vorkommen. Allergene Lebensmittel sollten nicht gemieden sondern ruhig von Anfang an, aber eben in kleinen Mengen, eingeführt werden. Wichtig dabei ist dass zusätzlich gestillt wird. So wird die Verdauung durch die Muttermilch unterstützt.
Bei Probleme mit festem Stuhl würde ich Karotte und Pastinake tatsächlich erst mal vermeiden. Kürbis wäre eine gute Möglichkeit. Zucchini auch, hat aber jetzt nicht gerade Saison. Obst geht auch gut, Birne ist stuhlauflockern. Überhaupt eben alles was viel Wasser hat. Wenn sie mag kann sie an Gurkenstückchen lutschen. Es muss ja nicht immer Brei sein. Man kann von Anfang an auch Stückchen anbieten, entweder eben weiches Obst oder gedünstetes Gemüse. Einfach schauen womit die Kleinen klar kommen.
Mit dem Stillen muss sich durch die Beikosteinführung erst mal gar nicht viel ändern. Im Prinzip stillst du einfach weiter nach Bedarf und bietest eben zusätzlich Beikost an. Im Laufe der Zeit wird sich die Menge der Beikost steigern. Aber wenn du das nicht willst muss sich das Stillen dadurch nicht zwangsläufig stark reduzieren. Gerade wenn ihr mit Neurodermitis Probleme habt wäre es schon sehr gut, wenn du Hannah noch lange stillst.
Gesunde reif geborene Kinder kommen in der Regel mit einem für das erste halbe Jahr ausreichend gefüllten Eisenspeicher auf die Welt. Dazu bekommen sie ja über die Muttermilch auch Eisen, das sehr gut aufgenommen werden kann, da die Milch die nötigen Enzyme zur Verarbeitung enthält. In der Regel kann man ohne Probleme neun Monate voll stillen. Erst wenn ein Kind dann immer noch gar keine Beikost nehmen will, sollte man mal den Kinderarzt bitten einen Eisenmangel auszuschließen.
Wenn du dir um deinen eigenen Eisenwert Gedanken machst, dann solltest du das einfach mal kontrollieren lassen bevor du auf Verdacht irgendwelche Mittel einnimmst.
Und ja, es kann schon sein dass Hannahs Verdauungsprobleme irgendwie mit deiner Ernährung zusammen hängen. Allerdings ist das eben immer sehr schwer herauszufinden woran genau es liegt. Schließlich kann man dich auch nicht einfach in die totalte Mangelernährung schicken.
123
Du hast recht mit dem Eisen, ich werde das erstmal überprüfen lassen... und v.a. ausprobieren, ob es ohne wieder besser wird. Floradix soll ja zum Stillen problemlos geeignet sein und wurde mir von der Hebamme empfohlen...
Mit der Beikost können wir getrost auch nocht warten... ;-) Da habe ich es wie gesagt nicht unbedingt so eilig. Und sie krabbelt auch noch nicht unbedingt auf den Tisch!