Ich stille jetzt seit 13 Monaten und ich merke, dass unsere Stillbeziehung zu Ende geht. Ich bin die meiste Zeit genervt, wenn ich stille, tut es vor allem weil ich denke, es ist gut für meinen Sohn. Er geht ab 1.1.2012 in die Krippe.
Was mich wirklich nachdenklich macht, ist dass ich denke, ich kann mit dem Stillen unsere Beziehung im jetzigen Status Quo belassen und ich habe etwas Angst, diese Beziehung aufzugeben. Bei uns ist ja mein Mann mehr zuhause und ich spüre in mir die Angst, dass mein Sohn ihn mehr braucht als mich.
Aber ich spüre auch wie falsch es wäre die Stillbeziehung dafür aufrecht zu erhalten.
Daher nun die Frage an euch - wie geht das ganz praktisch?
Kommentare
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Kannst du noch näher schreiben, warum du dich beim Stillen genervt fühlst?
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Manchmal noch tagsüber, wenn ich von der Arbeit komme, gegen 16:00 als schnelles Beruhigungsstillen. Er wirft sich mir dann sozusagen "an die Brust". Aber ich arbeite auch oft zuhause, dann ist das nciht notwendig.
Es sind viele Faktoren: Er ist jetzt ein Kleinkind, hampelt rum, ist auch nicht so recht bei der Sache.
Er lässt sich nachts von mir nicht mehr beruhigen ohne zu stillen - das führt zu 1 h nächtlichem Stress, weil ich ih nachts vor 4:00 nicht stillen möchte. Das hatte mal super geklappt, da hat er sich beruhigen lassen ohne Stillen bis ca 6:00, dann wurde es 5:00 Uhr, nach der Zeitumstellung 4:00 und jetzt fängt er um 3:00 an nach der Brust zu rufen. Ich erhoffe mir einfach auch vom Abstillen, dass er sich leichter beruhigen lässt. Bei meinem Mann klappt das nämlich problemlos.
Und dann ist es einfach ein Gefühl - ich bin nicht mehr "bei der Sache". Sehe es als Pflicht. Vor allem Nachts ist das so.
Ich sollte noch folgendes sagen: Bis vor Kurzem habe ich ihn zum Einschlafen gestillt, das haben wir aber geändert. Jetzt Stille ich ihn erst auf dem Sofa und dann bringe ich oder mein Mann ihn ins Bett.
Und er kriegt grade 3 Zähne - aber das wird sicher noch länger so weitergehen.
ok, was sagst du?
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Was das nächtliche Stillen angeht möchte ich dir noch zu bedenken geben, dass es auch sein kann, dass dein Sohn nachts eventuell noch nicht ohne Milch klar kommt und ihr dann im Zweifelsfall Alternativen zur Brust anbieten müsst. Da müsstet ihr also erst mal schauen, ob es überhaupt ohne geht.
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Ich denke, wir werden abends anfangen, vor dem Schlafen gehen, das scheint mir für ihn nicht mehr sooo wichtig zu sein.
Ob es dann Nachts klappt muss man sehen, danke für den Hinweis.
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Ich hab mich darauf eingelassen. Er ist jetzt acuh wieder ruhiger. Vielleicht ein Wechselspiel?
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Jetzt habe ich die letzten Tage also erstmal tagsüber wieder entwöhnt. Also bleibt wieder Abends und morgens um 4:00.
Meine Einstellung hat sich aber eben auch wieder verändert, so dass es mir schon fast peinlich ist, dass ich hier so vehement geschrieben habe ich würde abstillen... :oops: Es scheint noch etwas zu dauern...
Also, das vielleicht aber auch als Momentaufnahme - es kann sich immer so viel ändern und anscheinend war mein Willen doch nicht so 100% da. Und dann klappt es gar nicht.
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So kann mein Mann mich da entlasten. Unser Sohn ist sehr zufrieden damit, es scheint mir, er hat Nachts wirklich aus Hunger getrunken.
Abend gehen wir aber immer noch für 20 Min, auf die Couch.... ;-)
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Ich hab das dann als Signal genommen, das Stillen zu beenden. Wir haben auch nachts angefangen, mit Flasche zu ersetzen und dann später auch tagsüber. Das ging dann sogar recht radikal. "Mamamilch alle" hat Adrian damals schon verstanden (kluges Kerlchen) und erstaunlich problemlos akzeptiert. Wir haben das Ganze einfach durch kuscheln mit Milchflasche und später ohne Milchflasche und vorlesen ersetzt.
Für uns war das völlig ok so.
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Momentan klappt das mit der nächtlichen Flasche gut.
Aber abends vor dem Schlafen gehen kann er noch nciht drauf verzichten. Wir habend as einmal versucht, da gab es Nachts eine Mordsschreierei als die Milchflasche kam - eine Mischung aus Trauer und Wut. Whow - das war übel.
Aber wir haben ja noch Zeit.
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Ich denke es soll ja für beide o.k. sein - offensichtlich ist es das für ihn noch nicht.
Da schreibst ja selbst: Wir haben noch Zeit.
Also würde ich´s nicht "übers Knie brechen". Habe damals bei mir festgestellt, dass es mir dann fast zu schnell ging - plötzlich wollte sie dann nur mehr die Flasche u. das stillen hatte ein plötzliches Ende.
Ich denke wenn ein Kind soweit ist, gehts auch einfach u. schnell. Aber Du solltest halt auch noch Freude dran haben - vll. kannst Du´s trotzdem versuchen diese speziell nahe Zeit zu geniessen - das kommt eh´nie wieder u. Flasche geben kann man dann noch laanng.
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Gestern Abend war es ähnlich. Ich hab ihn nach der Milch ins Bett gebracht und habe ihn gefragt ob wir noch ein bißchen kuscheln sollen. Die Antwort war "ja" und er hat sich an mich geschmiegt. Irgendwann hab ich ihn dann ins Bettchen gelegt und noch etwas gestreichelt und er ist ganz ruhig eingeschlafen.
Es scheint, wir haben es "vollbracht". Mit einem lachenden und einem weinenden Auge...
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Warte mal ab, bis du ihn das erste Mal in der Kita lässt... ;-)
Aber toll, dass ihr so lange gestillt habt! Du kannst stolz darauf sein, was Du da geleistet hast! Jetzt genieß es erst Mal, dass Dein Körper wieder Dir gehört. Das ist nämlich auch nicht verkehrt!
Und vielleicht war es ja nicht Dein letztes Stillkind (Die Vorstellung hat mir damals echt geholfen).
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Nun, was unser nächster großer Schritt sine wird, weiß ich gar nicht, denn Kita ist seit Januar ja Realität... Und er macht es so toll und wir sind so stolz auf ihn, und freuen uns, dass es ihm dort so gut geht.
Und was noch ein Stillkind angeht - nein, das ist leider keine Option. Er bleibt zu 95% unser einziges Kind - es sei denn, es geht etwas schief. Aber das ist ein anders Thema.
Danke für die warmen Worte
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Vielleicht schreibst Du Dir noch eine Art Stillbericht, in dem Du Deine Erfahrungen festhälst. Dann vergisst man das nicht so schnell!
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ich habe gerade auf der Such nach Erfahrungen zum Abstillen deinen thread gelesen (auch damals schon, ich erinnere mich daran) und bin ganz froh darüber was du geschrieben hast.
Ich habe auch gerade immer wieder das Gefühl ich möchte aufhören zu stillen, zumindest nachts, dann wieder habe ich Angst um die Beziehung, diese Nähe nicht mehr zu haben und dieses allerbeste Trostmittel wie du auch schriebst, beim Zahnen Kranksein usw.
Ich habe ein bisschen im Forum rumgesucht um nach praktischen Tipps zu suchen wie ich es am besten anstellen könnte, sollte ich mich dafür entscheiden und hier habe ich gelesen, dass es sich einfach ergeben kann je nachdem wie der Tagesablauf ist und wann es für das Kind vielleicht nicht so wichtig ist zu stillen und da dann anzufangen zu reduzieren.
Ich kann mir das bloß nicht so richtig vorstellen, Louis ist jetzt bereits 18 Monate alt und fordert sehr vehement seine Mee!!! ein. Wahrscheinlich müsste ich dann immer Nein sagen sowie bei anderen Sachen die ich ihm verweigere. Wie aber kann er das verstehen, dass er es manchmal darf und dann auf ein mal nicht? Das ist meine Sorge.
Auch in der Nacht kann ich es mir nicht vorstellen, vor allem auch gegen 4-5 Uhr haut er richtig rein, das ist dann glaub ich wirklich Hunger. Er nimmt aber schon lange keine (Milch)Flasche mehr und um aus dem Becher zu trinken müsste er ja eher sitzen, das geht dann auch nicht so richtig im Halbschlaf so wie das Stillen. Hmm.. Auch würde ich nun ungern noch mal mit Saugerflaschen anfangen wo er doch schon so gut ganz alleine aus Gläsern und Tassen usw. trinken kann.
Ich stelle es mir leichter vor ein kleineres Kind zu entwöhnen aber vielleicht täusche ich mich auch und ich müsste es einfach mal probieren, vielleicht auch mit Stillen vor dem Einschlafen und dann woanders einschlafen beim Kuscheln oder Buch gucken oder auch rumtragen.
Naja, mal gucken, im Moment geht es noch und ich finde es auch noch oft schön und gebe es ihm gerne aber die Gedanken ans Abstillen kommen schon ab und zu mal auf.
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Da sehe ich eigentlich kein Problem. Es ist doch bei ganz vielen Sachen so, dass sie es mal dürfen und mal nicht. Mal ist Zeit noch rumzutrödeln und an der Baustelle zu schauen und mal muss man zügig weiter gehen, weil irgendwelche Termine sind. Wenn du dir in der einen Situation klar bist, dass du da gerade nicht stillen willst, dann kannst du das deinem Kind auch so vermitteln. Da kannst du auch ganz nach deinem Gefühl gehen. Wenn dein Sohn in guter Verfassung ist und es dir mit dem Stillen gerade zu viel ist, kannst du es sicher einschränken. Wenn er aber insgesamt schlecht drauf ist wird er es vielleicht doch wieder öfter brauchen. So kann das auch täglich wechseln.
Im Prinzip hast du recht, es ist in gewissem Sinne einfacher ein jüngeres Kind, das seine Bedürfnisse noch nicht auf so heftige Art wie ein Kleinkind äußern kann, abzustillen. Aber wenn ich das so richtig rauslese geht es dir ja auch jetzt noch gar nicht darum komplett abzustillen, sondern einen für euch beide gangbaren Weg zu finden vielleicht seltener zu stillen. Und da kann ich dir nur ans Herz legen einfach mal zu experimentieren. Dein Sohn ist kein Baby mehr, es steht dir absolut zu auch mal nein zu sagen, wenn dir das Stillen gerade zu viel ist. Er wird davon keinen Schaden nehmen. Allerdings steht es ihm dann auch zu deutlich seinen Unmut zu äußern, darin kannst du ihn ja dann begleiten. Oft ist es aber doch so, dass man die Kinder ganz gut mit anderen Sachen ablenken kann.
Und auch das nächtliche Abstillen muss ja nicht gleich ein komplettes Stillverbot für die Nacht bedeutetn. Wenn du den Eindruck hast, dass dein Sohn in den frühen Morgenstunden richtig Hunger hat, dann still ihn da ruhig. Aber du kannst dir ja vielleicht davor einige stillfreie Stunden erarbeiten. Es muss ja nicht direkt ein "wir stillen erst wieder morgen früh wenn es hell wird" sein. Es geht auch ein "jetzt möchte ich nicht stillen, komm schlaf so weiter, kuschel dich an, später gibt es dann wieder was" sein. Er wird vermutlich erst mal intensive Weiterschlafbegleitung brauchen. Aber das ist eine Umstellungszeit die auch vorüber geht.
Hilft dir das ein wenig weiter, oder geht das ganz an deinem Thema vorbei?
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Gestern abend habe ich das erste mal versucht ihn ohne Stillen wieder zum Einschlafen zu helfen, es ging kurz aber dann fing er aus dem Schlaf wieder so an zu weinen, da habe ich es abgebrochen weil ich dafür nicht genug Kraft habe im Moment. Auch denke ich es ist einfacher für ihn am Tag zu lernen und nicht in der Nacht.
So habe ich die Nacht ständig gestillt weil er dann verunsichert war und immerzu trinken wollte. Aber seitdem habe ich ihn schon mehrmals "abgewiesen" und gesagt ich möchte jetzt nicht und ihn getröstet wenn er sauer und traurig wurde. Das ging auch recht gut.
Ich fühle mich ein bisschen schlecht ihm gegenüber, aber ich möchte gerne mal nicht mit MEEEE!!!! begrüsst werden wenn ich von der Arbeit komme sondern mit MAMA! und dann vielleicht kuscheln oder mir zeigen lassen was er gerade gemacht oder so und nicht als erstes schnell aufs sofa und stillen.
Also werde ich es jetzt erstmal versuchen tagsüber zu reduzieren und vor allem nicht mehr vor dem Essen stillen so dass er noch richtig Hunger hat und mal mehr isst tagsüber vielleicht braucht er dann nachts auch nicht so viel.. Komplett abstillen möchte ich eigentlich wirklich noch nicht. Gerade tagsüber oder wenn ich ihn so trösten kann finde ich es eigentlich noch sehr schön. Aber nachts stört es mich doch oft sehr mittlerweile..
Danke für deinen Zuspruch!
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Heute ist es übrigens so, dass er immer noch Abends im bett eine Flasche trinkt und morgens auch eine. Dire morgendlich wollen wir ihm jetzt zugunsten einer tTasse Milch beim Frühstück abgewöhnen.
Achte wirklich auch auf dich, das ist das, was ich gelernt habe. Dein Sohn ist ja kein Baby mehr....
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Nachdem es gestern schon mal gut geklappt hat, tagsüber nur ein mal zu stillen und mehrere Anfragen zu verneinen ohne größeres Drama fühle ich mich heute schon besser. Nachts wird es bei uns denke ich als letztes kommen wenn er sich daran gewöhnt hat dass es nicht mehr so oft geht wie er gerne möchte. Vielleicht kommt es aber auch von alleine wenn er tagsüber mehr isst dadurch dass er weniger stillt. Mal sehen, ich lass es mal kommen...
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Nachdem ich eine Woche so gut wie gar nicht am Tag gestillt hab (und nachts durch mehr Essensaufnahme vermutlich) auch etwas weniger, kam eine sehr schwierige Woche in der ich praktisch dauergestillt habe. Fühlte mich wie mit meinem Neugeborenen teilweise. Stillte mit Buch und Tee damit er schlafen konnte! Das war eine Mischung aus Zahnen, Feiertagsaufregung, Sprachschub (beginnende Zweiwortsätze und unheimlich viele neue Wörter, bessere Aussprache) die alles wieder zurück geworfen hat.
Als es wieder besser wurde jetzt zu Silvester hin und weil ich nun eine Woche frei hab, probiere ich es nun einfach mal mit der Nacht. Und siehe da, das "Erarbeiten einiger stillfreier Stunden" wie Eo sagt funktioniert. Habe gestern von 19 Uhr bis 4.30 nicht gestillt. Mit Protest der aber "tröstbar" war. Schlaf nachgeholt habe ich am Vormittag/ Mittag, mein Freund hat auch Urlaub. Um 4.30 ging wirklich nichts mehr, da ist er so wütend geworden, da merkte ich ich muss stillen, er hat HUnger.
Drückt mir die Daumen dass es weiter gut klappt und er schneller wieder einschläft!
Bis bald, liebe Grüße
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