Öko-Test: Putenfleisch

tinattinat

11,944

bearbeitet 10. 01. 2012, 10:55 in Babyprodukte
Selbst ich hätte es mir nicht soooo desaströs vorgestellt... Öko-Test hat 12 Sorten abgepacktes Putenfleisch untersucht. Die konventionellen sind alle mangelhaft und ungenügend, die drei untersuchten Bio-Produkte sind auch "nur" gut (Naturkind von Tengelmann, Alnatura Putenschnitzel) und eines ausreichend (Schröder's Bio Putenbrustfilets). Hier die Fakten aus dem Test:

- Alle Produkte stammen aus Hochleistungsrassen (Extremzucht, diese Tiere sind besonders schnell schlachtreif und haben viel Brustfleisch, gleichzeitig aber auch sehr viele Krankheiten aufgrund der Überzucht, Schnäbel werden gekürzt, Freilauf gibt es nicht außer bei Bio)
- Fast alle Tiere wurden mit Antibiotika behandelt, wenngleich es keine Rückstände gab
- Eine Probe hatte den MRSA-Keim
- Die Wiesenhof-Putenschnitzel hatten Salmonellen
- Das Schutzgas (einige Produkte sind "unter Schutzatmosphäre" verpackt) kann bei Beschädigung das Fleisch verderben, ist bei Wiesenhof mehrfach vorgekommen (in diesem Test, das KANN darauf hindeuten dass die Verpackungen weniger gut sind als die Konkurrenz)
- Schlechte Hygienehinweise auf den Verpackungen

Das Fazit von Öko-Test: konventionelles Putenfleisch ist für die Tonne. Es waren auch wieder einige wirklich widerliche Fotos dabei - ich finde Geflügel sowieso zum Abgewöhnen, aber es wird und wird ja einfach nicht besser... Nun ja.

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    bäh, wie ätzend :???:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ihgitt, Salmonnnen? MSR?? :shock: und überhaupt :groggy:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Passend dazu schreibt der Spiegel heute:
    Der massive Einsatz von Antibiotika in der Geflügelzucht hat gefährliche Nebenwirkungen. Die Tierschützer vom BUND haben in deutschen Supermärkten in jedem zweiten Hähnchenprodukt resistente Bakterien entdeckt. Die Keime bergen für Verbraucher hohe Risiken.

    Der Artikel ist online. Bäh bäh bäh.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn schon Fleisch, egal ob Geflügel, Rind oder Schwein, dann am besten vom Direktvermarkter mit eigener Aufzucht, eigenem Futter und eigener Schlachtung. Das gewährleistet noch am ehesten einigermassen artgerechte Haltung und stressfreiere Schlachtung für die Tiere. Mein Mann arbeitet in der Branche und isst kaum noch Fleisch, bei dem was er sich tagtäglich anschauen muss.Wir haben eine Hoffleischerei hier um die Ecke und wenn wir doch mal etwas haben wollen, dann kaufen wir es da.Die Qualität ist um ein Vielfaches besser. Fleisch aus dem Supermarkt aus konventioneller Haltung ist kein gesundes Produkt. Und Wiesenhof ist ja nun mittlerweile auch bekannt für desaströse Zustände bei der Tierhaltung. Also besser Finger weg, sich selbst und den Tieren zuliebe.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich war VOR dem Test auch geneigt, dir zuzustimmen, wenngleich ich ja gar kein Fleisch kaufe. Aber im Test wurde dann eben erwähnt, dass selbst die Bio-Puten, die es nun etwas besser hatten als ihre konventionell gehaltenen Artgenossen, aus der extremgezüchteten Rasse stammen. Ihnen werden zwar bei der Bioaufzucht nicht die Schnäbel gekürzt, aber es sind trotzdem keine "normalen" Tiere mehr. Du müsstest dann schon sicherstellen können, dass du Tiere aus einer ganz anderen Rasse hast, die nicht bereits so kaputtgezüchtet wurden - und das trifft dann ja auch wieder auf Rinder, Schweine & Co. zu. Ich war nach diesem Artikel noch mal nachdenklicher.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Willst Du den Artikel nicht mal verlinken?
  • Maja1978Maja1978

    1,148

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn schon Fleisch, egal ob Geflügel, Rind oder Schwein, dann am besten vom Direktvermarkter mit eigener Aufzucht, eigenem Futter und eigener Schlachtung. Das gewährleistet noch am ehesten einigermassen artgerechte Haltung und stressfreiere Schlachtung für die Tiere.
    Bei uns um die Ecke ist auch ein Hof (leider kein Bio), der Hühner hält. Ob die jetzt auch Fleisch anbieten, kann ich gar nicht sagen. Aber niemals würde ich dort Eier kaufen. Die Hühner werden dort in Bodenhaltung gehalten, können kein Auslauf haben. Die sehen manchmal aus, wenn denen die Federn fehlen! Beim Stall ist an einigen Stellen der Sichtschutz defekt, so dass man rein schauen bzw. rausschauen kann. Das muß man sich mal vorstellen: du bist eingesperrt und kannst durch ein Loch in der Wand die grüne Wiese sehen und darfst nicht raus. Wenn man zum Stall geht, kommen sofort einige Hühner zu den Löchern und freuen sich über Grünzeug. Beim Geflügel von meinen Opa (der es wesentlich besser hält) kenne ich das nicht, das diese zu Fremden gehen.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Marlies: da hab ich mich ungenau ausgedrückt. Was mich nachdenklich gemacht hat, war der Testbericht in Ökotest, wo das mit den Geflügelrassen erklärt wurde. Aber den Spiegel-Artikel, gerne: http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 47,00.html
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Maja, wenn die Zustände dort so schlimm sind, warum dann nicht mal den Tierschutz einschalten? Oder Peta? Die decken doch immer wieder unwürdige Haltungsbedingungen auf. Nur weil es gleich "Um die Ecke" ist, heisst das ja nicht, dass es den Tieren besser geht. aber es gibt mittlerweile schon ein paar Betriebe, die erkannt haben, das mehr und mehr Leute nicht auf Fleisch aus Massentierhaltung stehen: da muss man sich mal umhören, wo und wer sowas anbietet.
    Hatte neulich auch ein Gespräch mit der Inhaberin unseres Bioladens und sie hat mir erzählt, dass es früher zu Weihnachten oft Lieferschwierigkeiten beim Fleisch gab. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, weil eben auch Biotiere mittlerweile in "Massen" gehalten werden. Leider. Die Deutschen fr....halt einfach zuviel. Wenn ich höre, dass in dem Schlachthof, wo mein Mann im Moment arbeitet, pro Tag 2500!!!! Schweine gekeult werden... Und das ist nicht mal ein grosser Schlachthof! Dass es auch anders geht, sieht man hier:http://www.uria.de/index.php?idcat=1
    Und im Endeffekt bestimmen wir als Verbraucher, was produziert wird und wieviel!!!
  • Maja1978Maja1978

    1,148

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Katinka, der Hof hat sich schon gebessert. Immerhin ist das Kaninchen- und Ziegenfreigehege komplett neu gemacht worden. Übrigens sehr schön und soweit es geht auch artgerecht für die Karnickel. Und es liegen dort jetzt keine toten Ratten mehr herum!
    Bei der Hühnerhaltung ist es nicht mal ein 1000-Tiere Stall. Es schätzt, vielleicht sind es hundert Tiere. Leider ist es hier total üblich, die Tiere so zu halten. Die Schweine haben pro Altersklasse einen Freiluftauslauf jeweils so groß wie unser Küchentisch. Na ja immerhin kommen sie überhaupt raus.

    Wisst ihr, was ein Anbindestall ist? Dort werden die Kühe die ganze Zeit über fixiert und können sich nicht bewegen, außer aufstehen und hinlegen. Und es gibt immer noch Bauern, die halten das für die beste Haltungsform für Kühe. Wir haben so einen in der Familie. Und gleichzeitig kriegt er von der EU Subventionen, weil einiges von seinem Land ein Rastplatz für seltene Vögel ist!
    Ich hoffe, dass der gerde stattfindende Generationenwechsel auch eine Änderung auf dem Hof mit sich bringt.
    Und im Endeffekt bestimmen wir als Verbraucher, was produziert wird und wieviel!!!
    Ja, solange die Erzeuger nicht umdenken wollen, bleibt eigentlich alles am Endverbraucher hängen. Leider machen sich viel zu wenige Gedanken darüber.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Darüber habe ich neulich auch nachgedacht, weil es doch immer heißt, der Verbraucher wolle dies (diese Mengen an Fleisch usw.). In "Die Essensvernichter" habe ich gelesen, dass es eigentlich kaum Studien darüber gibt, was die Verbraucher wirklich wollen. Die Aussage, der Verbraucher verlange nach XYZ stützt sich nicht wirklich auf Statistiken. Ich denke, der kauft was eben da ist. Und von allem ist viel zu viel da. Es ist ja auch logisch, wenn es irgendwo eine Fleischfabrik gibt, dann ist schon noch Platz für eine zweite, und wenn das Fleisch dann billiger werden muss, damit es gekauft wird, ist das offensichtlich kein Problem. Was nicht gekauft wird - und das gilt für alle Lebensmittel - wird täglich weggeworfen. Massenhaft.
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum