Ich weiß gar nicht wie ich das erklären soll, denn eigentlich hat er ja schon eine Geburt gemeistert. Klar, die war eingeleitet und kam nicht überraschend mit "Schatz, ich glaube es geht los, zieh dich an und wir fahren" sondern, ich lag ja schon 3 Tage im KH bevor es dann wirklich losging. (Ich weiß auch gar nicht, ob er beim letzten Mal vorher so nervös war?! :traurig41: )
Er ist jemand, der hat alles am liebsten durchgeplant. Er braucht einen Zeitplan, seinen Kalender und unvorhergesehenes bringt ihn aus dem Konzept. Er ist Freiberufler und plant sich seine Zeit, so wie es ihm eben passt und wie er es schafft.
Ich kann momentan über die Geburt fast nicht mit ihm reden, weil ihn das so derart nervös macht, das kann ich wirklich nicht erklären. Neulich sagte er mal beiläufig "Alle fragen immer nur nach der Mutter, aber wie es dem Vater geht, da fragt niemand nach." Ich habe dann gefragt, aber er konnts auch nicht wirklich sagen. Dann kamen so doofe Antworten wie: "Ich bringe dich am besten jetzt schon ins KH und wir lassen wieder einleiten." oder sowas in der Art.
Gestern bin ich dann kurz ausgeflippt und habe ihm gesagt, daß ich ihn mit einem klaren Kopf brauche wenns denn losgeht, daß ich keinen Mann brauche, der dann da steht und mich fragt, was er anziehen soll oder wo das große Kind jetzt hin soll oder oder oder. ER muss dann möglicherweise Entscheidungen treffen weil ich es nicht mehr kann. ER muss das Auto lenken und braucht den Kopf dafür.
Aber er schiebt völlige Panik.
"Und wenn das Kind im Auto kommt?" ("Dann TUT es das!!")
Beim Geburtsplanungsgespräch habe ich mal nachgefragt, wie das mit dem Vitamin K in der Klinik gehandhabt wird ... kaum waren wir draußen, fragte er mich, was das bedeute und wieso und weshalb und WIESO sollten wir JETZT IRGENDETWAS anders machen als bei Julika?! Unglaublich...
Ich kann das grad gar nicht so richtig erklären...
Wenn ich nicht wüsste, daß er unter der Geburt absolut toll war und super für mich da war als ich da rumwehte, dann würde ich sagen, er verlässt mich vorher vor lauter Panik....
Hat jemand auch so ein Exemplar zuhause? Oder sowas durchgemacht? Oder (Erziehungs- ;-) )Tipps?
Kommentare
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Macht ihr eigenen Geburtsvorbereitungskurs? Oder hast du eine Hebamme, die zur Vorsorge zu dir kommt? Das wären doch Möglichkeiten, dass er auch noch mal über seine Befindlichkeiten was die Geburt angeht reden kann.
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Deswegen meine Frage, ob jemand Erfahrung mit so einem Typ Mann hat und ob ich das - wie ichs am liebsten mache :oops: - ausdiskuieren sollte, oder ihn einfach in Ruhe lasse. Wobei ich das auch nicht richtig fände.
Klar ist das schön, daß er das so formuliert - aber er kann mir ja dann trotzdem nicht ernsthaft antworten was in ihm vorgeht. Das ist jetzt kein persönliches Problem von ihm, weil ich sonst an sein "Seelenleben" gut rankomme und er auch so erzählt, wie es ihm geht ... aber beim Thema Geburt? Oje, ich hoffe, da fängt er sich wieder...
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Und da alle möglichen Eventualitäten durchzukauen ist da glaub ich weniger förderlich.
Man kann (leider) nicht auf alles vorbereitet sein im Leben.
Vielleicht würde es ihm helfen mit der Hebamme über seine Angst zu sprechen?
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Also ich könnte mir (ist das jetzt ketzerisch?), durchaus vorstellen, ohne meinen Mann zu entbinden und lieber nur meine Mutter mitzunehmen. Ich wär ihm nicht sonderlich böse, wenn er nicht dabei sein wollte.
Auf jeden Fall solltest du mal ganz in Ruhe mit ihm über das Thema reden. Männer haben es schwer über Ängste zu sprechen, gerade was solche "Frauensachen" angeht.
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Ich denke schon, daß er dabei sein will. Das kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen, daß er sich das entgehen lässt...zumal er ja beim ersten Mal wirklich tapfer war und schmerzfrei Kopf zwischen meinen Beinen, Nabelschnur, Plazenta und und und betrachtet hat. Das hab ich ja lieber komplett gemieden. :oops:
Wir haben heute eh Partnerabend beim Vorbereitungskurs, mal sehen ob er da was sagt - schließlich ist er ja einer von zwei erfahrenen Vätern.
Aber ich werds wohl ruhig angehen mit ihm ... da habt ihr Recht.
Ich wüsste auch gar nicht, wen ich sonst mitnehmen soll zur Geburt - ich will weder ne Freundin noch meine Mutter dabei haben...nee, also wenn, dann bitte nur meinen Mann. :oops:
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Ich habe ihm aber schon zur Wahl gestellt, einfach mal während der Geburt ein paar Min. vor die Türe zu gehn, wenn es ihm zu viel wird. Sollte absehbar sein, dass er das nicht packt, würde ich meine Schwiegermama anrufen damit sie dazu kommt, bzw der Schwiegerpapa bei meinem Mann bleibt. Ich denk das wär ne gute Alternative!
Allerdings schätze ich meinen Mann schon so ein, dass er im Zweifel der stärkere von uns beiden ist. ;-) und das ist auch gut so. Ich erwarte es aber nicht. das einzige was ich erwarte ist, dass er nicht in die Klinik rast, wenns so weit ist. Alles andere wird die Situation ergeben.
Sowas wie er muss einen klaren Kopf behalten wenns los geht, würd ich nie verlangen. Lieber einen anderen Weg finden (Freunde, Taxi) um in die Klinik zu kommen! Mir ist nur wichtig, dass er im Zweifelsfall einige Entscheidungen für mich trifft bzw. durchsetzt, wenn ich dann im KH nicht mehr in der Lage bin. aber das sind schon vorher abgesprochene Dinge, da mach ich mir keinen Kopf, das kann er schon und mene Mama hätte für solche Fälle auch noch Entscheidungsbefugnis für mich (Patientenvollmacht). Das wichtigste leg ich eh schriftlich fest.