hallo,
ich missbrauche euch mal wieder als einzig brauchbare ansprechpartner ;-)
geht es euch auch so, dass ihr, seitdem ihr kinder habt, emotionaler reagiert und man bei euch extrem leicht auf die traenendruese druecken kann, wenn es um kinder geht?
frueher habe ich sehr gerne katastrophen- und endzeitszenarien gesehen oder gelesen. jetzt muss ich mich echt bemuehen nicht loszuheulen, wenn kinder in gefahr oder gar der tod von kindern dargestellt werden.
und jetzt am diesntag dieses busunglueck im wallis mit den 22 toten und den vielen verletzten kindern - 3 wohl sehr schwer. ich habe gerade wieder einen nachrichtenbericht darueber gesehen und mir kommen staendig die traenen. ich meine, dauernd sterben kinder auf dieser welt unter schrecklichen umstaenden und ich ignoriere diese tatsache gekonnt. jetzt ist es gleich bei uns um die ecke passiert, die 3 schwerverletzten sind hier im universitaetsklinikum, wenn meine kinder mal groesser sind, werden sie sicher auch mit der schule ins skilager ins wallis fahren, und schon fuehle ich mich emotional betroffen, als waere ich eine entfernte angehoerige.
waeren es nur erwachsene opfer gewesen, haette ich nur eine sehr muessige notiz von dieser nachricht genommen. und auch wenn ich es sicher, bevor ich kinder hatte, schrecklich gefunden haette, dass die opfer kinder sind, haette ich es nur als drama angesehen und nicht als drama empfunden.
ich finde es unglaublich, wie sehr die kinder einen veraendern. also nochmal, die welt ist ja noch genauso furchtbar/tragisch/ungerecht/etc. wie vorher, aber kaum ziehe ich aus irgendeinem grund eine parallele zwischen einem schlimmen ereignis, einer schlimmen nachricht oder auch nur einer fiktionalen darstellung und meinen kindern/dem leben meiner kinder, habe ich meine emotionen nicht mehr unter kontrolle.
Hmm, habt ihr in D von dem unglueck ueberhaupt etwas mitbekommen? :scratch.:
sophie
Kommentare
11,944
440
Ich hab aber noch andere Beispiele, wo ich mich seit der Geburt verändert habe: extreme Flugangst, Angst vor Autobahnen (also selbst zu fahren), ich kann auch keine Filme mehr sehen die irgendwas damit zu tun haben, dass Kinder zu schaden kommen. Da werde ich richtig aggressiv.
By the way: Ist es euch eigentlich auch schonmal aufgefallen, dass sich fast alle namhaften Schriftsteller mittlerweile mit toten Kindern beschäftigen? Mag meine Lieblingsautoren gar nicht mehr lesen
Oder kommt mir das nur so vor??
(ups, ich glaub ich bin etwas off-topic gerutscht... bei Bedarf bitte verschieben!)
2,666
Und auch das Phänomen mit Flugangst o.ä. kenne ich. Bei mir ist es eher Höhenangst allgemein. Früher hatte ich nie Probleme mit Aussichtstürmen und dergleichen. Seit die Kinder da sind, gehe ich nirgends mehr rauf und versuche auch immer dass meine Kinder nicht rauf gehen. Natürlich sage ich das nicht so direkt, aber ich locke dann schon mit irgendetwas Tollem was man auch unten machen könnte :oops:
1,977
man kann mich jetzt viel leichter in aufregung versetzen oder zu traenen ruehren. irgendeine ominoese grippenpanikmache kann ich nicht mehr einfach locker an mir abprallen lassen, wie gesagt, die traenendruese ist sehr leicht zu betaetigen, reale unfaelle mit kindern mit hohem identifikationsfaktor (wie bei dem unglueck bei sierre) machen mir zu schaffen, als ob es mich wirklich betreffen wuerde, etc.
ich haette vorher nicht gedacht, dass man als mutter/vater entgegen jeder - weiterhin vorhandenen - vernunft zu einer so leichten beute fuer manipulation (medien, marketing) werden kann.
also nicht, dass das der busunfall nicht tatsaechlich sehr, sehr tragisch waere!!!!!! ich will mir das gar nicht ausmalen, wenn es eines meiner kinder waere. meine volle anteilnahme gilt den betroffenen angehoerigen.
aber wenn ich mir jetzt vorstelle, dass so ein thema dazu missbraucht wuerde, ein anderes zu ueberdecken (so etwas machen medien ja auch mal gerne), wuerde es bei mir schlichtweg einfach funktionieren. :erstaunt: