"Babysprache"

sophie33sophie33

1,977

bearbeitet 22. 04. 2012, 09:45 in Unsere "Grossen"
Hallo,

ich haette mal eine kurze und eigentlich recht bloede frage an euch. mein grosser (in 10 tagen wird er 4) ist sprachlich, wie ich jetzt im vergleich mit dem kleinen sehe, sehr frueh dran und sehr weit. er spricht aber, v.a. seit der kleine 2-wort-aeusserungen von sich gibt, vermehrt in dieser babysprache, imitiert sogar die schlechte artikulation seines bruders.

mich regt das ein bisschen auf. jetzt habe ich teilweise zweifaches "wuenscheraten". was "maehmaeh"? willst du damit spielen? siehst du das schaf nur? hat es dir dein bruder weggenommen? ...? ...? RRRRRRR!
wie wuerdet ihr da reagieren? explizit bitten normal zu sprechen? ignorieren? ihn spielerisch wie ein baby behandeln (geht ja nicht immer)? :traurig41: :traurig41:

wie gesagt, etwas bloed die frage... :oops:

sophie

Kommentare

  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das haben wir hier auch hin und wieder. Marlo spricht auch sehr gut, ab und an imitiert er auch den Kleinen oder kleinere Kinder aus dem Kindergarten. Er sagt auch haeufig, er moechte auch mal wieder ein Baby sein. Ich denke, er merkt das die Kleinen mit Ihrem gebrabbel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Im Kindergarten wurde mir auch gesagt, das er sprachlich schwaechere Kinder imitiert. Ich habe Ihm dann immer wieder gesagt das ich Ihn so nicht verstehen kann und eben auch nicht darauf reagiert. Dann hat er das auch ganz schnell wieder gelassen. Ab und an kommt es mal wieder, aber wenn er merkt, Ihn versteht keiner laesst er es auch wieder.
    Kann aber sehr nervig sein, das weiss ich....


    LG,

    Anja
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn Adrian wieder mal völlig unverständlich spricht (Sein Wortschatz ist umwerfend, aber seine Aussprache ein Graus... man kann nicht alles haben), dann erklär ich ihm, dass ich ihn nicht verstehe und ignoriere seinen Wunsch so lange, bis er halbwegs artikuliert seinen Mund verlässt.

    Aber das ist was anderes. Ich glaube, das Imitieren ist einfach ein Spiel. Entweder hat man gerade Lust mitzuspielen oder nicht. Das kann man den Kindern dann aber auch erklären.
    Vielleicht lässt Du Dich einfach mal eine Weile lang drauf ein und erklärst ihm dann, das Spiel ist vorbei und fertig.
    Eigentlich müsste er das unterscheiden können.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jannik imitiert auch manchmal den Sprachfehler seines besten Freundes, obwohl er die Wörter richtig aussprechen kann ... ich frage dann immer noch mal nach und reagiere erst darauf, wenn er es richtig gesagt hat. Wenn einer der Großen mit Babysprache ankommt (kommt fast nie vor), sage ich, dass ich nicht Baby spielen möchte, sondern er/sie etwas anderes vorschlagen soll, was wir zusammen spielen, aber nur, wenn ordentlich gesprochen wird. Das hat bisher immer funktioniert (aber wie gesagt, es kam noch nicht oft vor).
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das scheint mir normal zu sein, wir hatten diese Phase auch kurz, als im Kindergarten auch U3-Kinder angenommen wurden. Ich habe das kaum thematisiert, vielleicht mal kurz gesagt: Oh, bist du wieder ein Baby? und dann war's auch bald wieder vorbei.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    tesoro schrieb:
    Wenn Adrian wieder mal völlig unverständlich spricht (Sein Wortschatz ist umwerfend, aber seine Aussprache ein Graus... man kann nicht alles haben), .
    was fällt die denn in seiner aussprache auf ?

    @sophie:
    ich würd`s nicht großartig thematisieren
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nichts dramatisches. Wenn er ganz aufgeregt ist, versucht er immer zwischen tausen "ähms" mehrere Wörter gleichzeitig zu sagen und fängt dann an füchterlich zu nuscheln. Er kann aber auch sehr deutlich sprechen, wenn er will (Zum Beispiel mit jüngernen Kinder im Kindergarten spricht er überdeutlich, keine Ahnung, warum...). Es ist also eher ein Performanz- und kein Kompetenzproblem. Wir haben bald die U9, dann werde ich den Kia mal drauf ansprechen.
    Der Sigmatismus macht mir mehr Sorgen. Das wird so gar nicht besser.
  • sophie33sophie33

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo,

    danke euch fuer eure antworten!

    ich habe jetzt mal das "absichtliche nicht-verstehen" ausprobiert:

    - Wawa
    - Ja, es regnet. Da kommt Wasser vom Himmel.
    - (sehr indigniert:) Nein, Mama. Ich hab Durst.

    ein bisschen gemein. :oops: aber es nervt mich leider so dermassen, dass ich es ihm gerne etwas verleiden wuerde :oops:

    da sich franziska eh eingeschaltet hat, ein kleines OT...
    @franziska: neutrum, dativ und subjektlose konstruktionen beherrscht er immer noch nicht bzw. sehr unvollstaendig:
    - das auto im nominativ, aber "den" auto im akkusativ
    - gib "mich" das
    - "mit dich"
    - ich habe kalt (wie im schweizerdeutschen, franzoesischen und portugiesischen)
    ich denke der nahezu alleinige input von mir reicht da nicht aus. am liebsten wuerde ich jetzt langsam mal die deutschlehrerin spielen. :cool: aber ist das sinnvoll?

    sophie
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    tesoro schrieb:
    Der Sigmatismus macht mir mehr Sorgen. Das wird so gar nicht besser.
    sigmatismus ist hier auch am start und ich denke auch nicht, dass sich der bei uns allein ändern wird. kommt adrian dieses oder nächstes jahr in die schule ?
    sophie33 schrieb:
    @franziska: neutrum, dativ und subjektlose konstruktionen beherrscht er immer noch nicht bzw. sehr unvollstaendig:
    - das auto im nominativ, aber "den" auto im akkusativ
    - gib "mich" das
    - "mit dich"
    - ich habe kalt (wie im schweizerdeutschen, franzoesischen und portugiesischen)
    ich würde noch abwarten und das unter übergeneralisierungen und beginnendem regelerwerb bzw. die suche nach regeln beurteilen. wie alt ist er jetzt nochmal genau ? schon 4 oder wird er es erst demnächst noch ?
  • sophie33sophie33

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    er wird diesen sonntag 4. ich denke halt langsam, dass der deutsche input fuer die beherrschung der nominalmorphologie oder z.b. subjektloser konstruktionen (also grammatischer phaenomene, die es in den anderen sprachen nicht gibt) nicht ausreicht. nicht nur, dass dieser input im alltag ausschliesslich von mir kommt, ich arbeite ja nun auch noch. in der zeit werden ist die betreuung auf frz. oder port.

    bis wann wuerdest du denn warten?

    LG
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    der akkusativ wird um den vierten geburtstag erworben. bei uns war das aber auch später. ich würde bis 4;6 -5;0 noch beobachten.
  • sophie33sophie33

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke fuer die antwort!

    aeh :scratch.: meinst du jetzt rein morphologisch oder morphosyntaktisch. also fuer ihn gibt es morphologisch nur nominativ und akkusative. dativ wird durch akkusativ ersetzt, womit er natuerlich den akkusativ morphosyntaktisch gesehen nicht korrekt beherrscht.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich meinte rein morphologisch gesehen. ein dativ mit 4 ist einfach nicht zu erwarten. die übergeneralisierung ist normal. wenn er im vorschulalter erworben wird, dann überwiegend zwischen 5 und 6. in manchen regionen auch erst im grundschulalter durch den metasprachlichen deutschunterricht.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    tesoro schrieb:
    Der Sigmatismus macht mir mehr Sorgen. Das wird so gar nicht besser.
    sigmatismus ist hier auch am start und ich denke auch nicht, dass sich der bei uns allein ändern wird. kommt adrian dieses oder nächstes jahr in die schule ?


    Naja, er kommt dieses Jahr in die Schule. Die Einschulungsuntersuchung haben zwei Doktorinnen gemacht. Die eine hat den totalen Superstress gemacht, ich solle sofort mit ihm zum Logopäden! Die andere meinte: Nein! Erst, wenn die Milchzähne weg sind... :traurig41:
    Ich denke, ich werde mir bei der u9 im nächsten Monat nochmal die Meinung von unserem Kia anhören.
    Es ist schon ziemlich ausgeprägt bei ihm, ich weiß einfach nicht, was richtig wäre.
    Was spricht denn dafür oder dagegen?
  • KatieKatie

    3,507

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei Nicolas auch.
    Und auch hier hat die Ärztin bei der Einschulungsuntersuchung uns unbedingt zur Logopädie geraten. Wir haben ja eine Logopädin, bei der er im 4.Lj lange war, und sie meinte, richtig Sinn macht es erst, wenn die bleibenden Zähne da sind. Man könnte evtl. ein paar Termine machen, aber noch keine richtige Therapie. Unsere KiÄ allerdings sieht da keinen Sinn drin, d.h. ein Rezept dafür bekommen wir erst, wenn der Zahnwechsel durch ist.
  • sophie33sophie33

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich meinte rein morphologisch gesehen. ein dativ mit 4 ist einfach nicht zu erwarten. die übergeneralisierung ist normal. wenn er im vorschulalter erworben wird, dann überwiegend zwischen 5 und 6. in manchen regionen auch erst im grundschulalter durch den metasprachlichen deutschunterricht.

    ach so. na dann... habe ich mal wieder viel zu viel erwartet :oops: :oops: :oops:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sophie33 schrieb:
    ich meinte rein morphologisch gesehen. ein dativ mit 4 ist einfach nicht zu erwarten. die übergeneralisierung ist normal. wenn er im vorschulalter erworben wird, dann überwiegend zwischen 5 und 6. in manchen regionen auch erst im grundschulalter durch den metasprachlichen deutschunterricht.

    ach so. na dann... habe ich mal wieder viel zu viel erwartet :oops: :oops: :oops:
    ist ja nicht so schlimm. als fachfrau ist man da immer etwas genauer bei den eigenen kindern ;-)

    @sigmatismus:
    das ist immer sehr umstritten, was wann wie am besten ist. ich kenne viele kollegen, die bereits zwischen 4 und 5 behandeln, was ich für zu früh halte, da die falsche s-lautbildung noch bis zum ende des 6. LJ physiologisch ist. ich würde vor der einschulung beginnen, wenn die oberen schneidezähne noch da sind. ansosnten würde ich abwarten, zumal die lernmotivation im grundschulalter auch nochmal eine ganz amdere ist. die kinder stört das im prinzip nicht, so dass sich häufig lange behandlungszeiten ergeben, die kosten und viel zeit in anspruch nehmen.
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