Hallo,
Unsere große Tochter (sie wird in drei Wochen 5) rastet regelmässig aus heiterem Himmel aus. Z.B. Wenn sie nicht als erste an der Treppe oder beim Wettlauf an der Tür ist, dann schmeißt sie sich auf den Boden und schreit oder zieht beleidigt ab, ist bockig und meckert. Man kommt dann nur sehr schwer an sie ran. Sie setzt ihr zornigstes Gesicht auf und hört kaum zu, schreit rum, wirft Sachen durch die Gegend und zickt. Wie kann ich mich in den Situationen am besten verhalten? Sie ignorieren ist manchmal sehr schwer. Mit ihr reden aber auch. Heute stand sie vor dem Spiegel ( wir wollten gerade los und warteten auf sie) und machte sich ihr Haarband rein. Als sie fertig war, sagte ich, dass sie chick aussieht. Da riss sie das Band vom Kopf, warf es auf den Boden und schrie rum, dass sie das blöd findet und das so nicht mag. Dabei hat sie es sich ja selbst aufgesetzt und ich habe ja nichts Böses gesagt? Warum tickt sie aus dem nichts so aus?
Das nächste, grössere Problem ist, dass sie immer wieder mit Sachen nach ihrer Schwester (sie wird in 4 Wochen 2) und nach Papa schlägt. So wollte sie, dass sich ihre Schwester an das Kissen anlehnt, was die Kleine aber nicht wollte. Dann nimmt sie das Kissen und schlägt sauer damit nach ihrer kleinen Schwester. Dann wollte sie, dass ihre Schwester einen Poncho anzieht, das wollte die nicht, da nahm sie den Poncho und schlug damit nach ihrer Schwester. Als sie unter der Dusche ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht bekam, rief sie panisch nach einem Handtuch, welches Papa ihr gab und dann schlug sie mit dem Handtuch nach Papa. Sie weiß, dass man/sie nicht schlagen darf, dass das unfair ist und sie stattdessen lieber reden sollte, mit dem Mund, schlägt aber dennoch immer wieder um sich und wirft mit Sachen. Warum tut sie das? Wie reagiere ich am besten darauf? Ich hab es im Ruhigen mit Erklärungen versucht, auch im Lautem und mit "Verbannung" auf ihr Bett zum Nachdenken oder auf die Bank im Flur, aber nichts scheint wirklich zu funktionieren. Sie entschuldigt sich dannach und verschbricht wieder lieb zu sein. Leider hält das Versprechen nur kurze Zeit an....
Bitte helfen Sie mir! Ich weiß im Moment wirklich nicht weiter.
Viele Grüsse und noch einen schönen Abend!
Dani
Kommentare
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Glaubst Du etwa, Sie sei mit diesem Verhalten allein auf der Welt???
NEIN!
Genau das machen sie alle (mehr oder weniger intensiv). 5-Jährige haben noch keine ausgebildete Affektkontrolle. Sie geben also ihren Affekten (Befindlichkeiten und Gefühlen) meist sofort Ausdruck. Sie denken noch nicht erst über ihre Reaktion nach, wie wir Erwachsenen. Das lernen sie erst langsam. D.h. manchmal klappt es schon ganz gut, manchmal halt GAR nicht! Ist auch oft tagesformabhängig.
Wie geht man damit um?
Die "Ausraster" würde ich aber getrennt von den Attacken auf die kleine Schwester bewerten.
Die Ausraster sollte man aussitzen. Am besten, man ändert nicht die Situation, die das Kind gerade zum ausrasten gebracht hat, aber hilft ihm mit der Situation fertig zu werden, indem man das "Nachdenken über die Reaktion" sozusagen für die Kinder übernimmt, vielleicht die Situation noch mal erklärt, es kurz tröstet oder einfach durch Ablenkung aus der Situation rausnimmt. Was gerade das Sinnvollste ist, ist situationsabhängig.
Hatte das Kind einen blöden Tag und nutzt die Sitation nur als Ventil um mal Dampf abzulassen? Ist es vielleicht übermüdet oder ist die Mama gerade gestresst und das Kind "spiegelt" diese Emotion? Alles ist möglich und das sind alles Gründe um die Affektkontrolle bei einem 5-Jährigen total auszuschalten.
Die Aggression gegen die kleine, hilflosere Schwester ist ein anderes Thema. Da würde ich an Deiner Stelle konsequent immer wieder deutlich machen, dass das kein Verhalten ist, das toleriert werden kann. Da geht der Schutz der Kleinen vor! Auf jeden Fall! Was, wenn die Große irgendwann mal statt eines Kissens einen Bauklotz in der Hand hat... Das geht nicht!
Ich persönlich werde immer dann sauer, wenn ein "Lass das bitte sein, das möchte ich nicht!", mehrfach nicht funktioniert hat und mutwillig ignoriert wird. Das mache ich dann aber auch deutlich.
Ich weiß, dass es da oft mal Diskussionen gibt, ob man eine "Auszeit im Zimmer" machen sollte oder nicht, aber ich finde, in dem Fall hat das total seine Berechtigung, weil es die natürliche Konsequenz aus dem Verhalten ist. Dadrurch wird die Kleine nämlich vor der Großen geschützt.
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@kleinedani: Es ist schwierig, wenn du sagst "aus heiterem Himmel". Sie hat ihre Gründe, genauso wie wir Erwachsenen unsere Gründe haben, wenn wir mal 'ausrasten', egal ob gegenüber einem Kind, unserem Partner/unserer Partnerin oder einem Kollegen/einer Kollegin.
Insgesamt erinnert mich dein Post an vieles und ich stelle meine Gedanken mal in den Raum.
- Ständiges "gewinnen wollen" und Aggressionen gegen die Schwester: Deine große Tochter fühlt sich unterlegen und möchte sich und/oder euch beweisen, dass sie alles kann. Sie will Verantwortung (hier bemerkbar über die Ausübung von Kontrolle/Bestimmen wollen) übernehmen für sich und ihre Schwester, was nicht gelingt/nicht zugelassen wird (-> äußere, von ihr nicht wirklich beeinflussbare Umstände wie zB die Laune der Schwester). Das frustiert sie und diese Frustration (oder auch Hilflosigkeit) drückt sie aus so gut sie kann (-> Geschrei, Boden, Schläge, Beleidigt sein). Sie will nicht nach Äußerlichkeiten bewertet werden (-> Haarband), solange ihr ("unerwünschtes"/"unschönes") Verhalten (-> d.h. der Ausdruck ihrer Frustration, also Geschrei etc.) negativ bewertet wird.
Sie fühlt sich in den Momenten wirklich so ärgerlich wie sie es zeigt. Jetzt ist Ärger/Wut nichts auf das in unserer Gesellschaft Nobelpreise verliehen werden, aber es ist eine normale menschliche Emotion, mit der man auch normal umgehen kann.
Fragen an dich: Wie zeigst du deine Wut? Was tust du wenn du wütend bist? Was sagst du wenn du wütend bist? Wirst du laut? Findest du dich in dem Verhalten deiner Großen wieder?
Weitere Fragen: Wenn du dir eine konkrete Situation überlegst, in der deine Große "ausgeflippt" ist: was konntest du beobachten, bevor der "Ausraster" kam (zB hat sie friedlich gespielt, war sie entspannt/ausgelassen)? was hast du gedacht als der "Ausraster" kam? Wie hast du auf den "Ausraster" reagiert? Wenn du ein 5jähriges Mädel in der Situation wärst, welche Reaktion hättest du dir von deiner Mutter gewünscht? Und: Wie hättest du (als du selbst) noch reagieren können?
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Für mich ist es sehr natürlich, dass sich als Mutter versuche, das schwächere Kind zu schützen.
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Es wird immer schlimmer. Schon morgens, wenn sie ins Schlazimmer getapst kommt und ich mich zu ihr umdrehe und sie anlächle, rennt sie schreiend weg und meckert ich sei blöd. Gestern hat sie geniest, ich sage Gesundheit und sie fängt an zu toben. Sie will auch nicht mehr guten morgen sagen und bitte auch nicht. Das war bisher nie ein Problem. In den letzten Tagen höre ich fast täglich 2-3 mal, dass ich nicht mehr ihre Mama bin!
Was kann ich tun? Ignorieren funktioniert nicht, schimpfen aber auch nicht?????
LG
Dani
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Ich habe noch kein so großes Kind, daher keine Erfahrung damit. Aber spontan fällt mir ein, was sagt sie denn wenn du sie fragst, warum du nicht mehr ihre Mami bist?
Ich würde an deiner Stelle vielleicht versuchen, etwas mit ihr zu unternehmen, was ihr sehr gefällt, nur ihr beide. Wenn sie dann vielleicht auftaut und friedlich ist, wird sie dir vielleicht erzählen was sie stört. Oder du kannst sie ganz vorsichtig fragen ob sie etwas bedrückt in letzter Zeit.
Kann es denn sein, dass ihr oder vielleicht die Großeltern die Kleine in den Augen der Großen "immer vorzieht"? Das kann ja ganz unbemerkt ablaufen. Ich erinnere mich, dass ich auch immer total genervt von meinem kleinen Bruder war weil der immer der süße liebe kleine Junge war und ich hatte schnell den Stempel kleine Zicke. Dagegen wehrt sich dann ein kleines Mädchen natürlich und wird dann noch öfter als "kleine Zicke" bezeichnet oder "kriegt eins drauf" von der Familie usw.usf.
Wenn es weiter immer schlimmer wird, würde ich dir empfehlen, dir professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt da bestimmt Anlaufstellen, es muss ja nicht direkt eine Familientherapie sein. Bei uns wird sowas z.B. im Geburtshaus angeboten. Das heisst dann "Hilfe, mein Kind schafft mich - ein offenes Ohr für Eltern" oder so ähnlich. Vielleicht haben da andere noch mehr Tipps.
Auf jeden Fall würde ich sie nicht bestrafen, denn sie macht das sicher nicht absichtlich oder weil sie "böse" ist. Sie scheint ein Problem zu haben und kann sich scheinbar nicht verständlich machen so dass sie ausrasten muss.
So viel zu meiner Spekulation.
Alles Gute und viel Kraft und Sanftmut für deine Tochter!
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so manches kommt mir bekannt vor. Liva ist zwar schon 7, aber wir haben hier seit einigen Wochen durchaus ähnliche Szenen. Heute hatten wir das Familienkaffeetrinken zu Jannes zweitem Geburtstag und sie beschäftigt uns den ganzen Nachmittag damit, ob sie noch mehr Süßigkeiten haben darf, wo ihre Haarspangen sind und dergleichen. Das endete damit, dass sie schmollend auf ihrem Zimmer saß und vom Besuch eigentlich gar nichts mehr hatte. Als dann alle gegangen waren, heulte sie auf ihrem Zimmer rum, wollte mit niemandem reden, brüllte mir immer rein, wenn ich mit ihr reden wollte. Ich bin dann immer wieder rausgegangen, weil ich mich nicht anschreien lassen wollte, hab aber immer wieder mal einen Anlauf unternommen, sie mal von ihrem Gemotze runter zu bekommen. Später kam sie dann zum Abendessen, meckerte weiter rum, drohte, den Teller runterzuschmeißen etc. etc. Ich habe mich heute, im Vergleich zu manchen anderen Tagen, nicht zu einem Streit "einladen lassen" und irgendwann hat sie sich dann auch wieder beruhigt. Bei uns ist es so, dass sie noch den Umzug und den damit verbundenen Schul- und Hortwechsel verdaut und gerade auch ziemlich eifersüchtig auf Janne ist. Mir ist aber gerade heute klar geworden, dass sie uns im Grunde mit ihrem Verhalten fragt, ob wir wirklich für sie da sind, auch wenn es erstmal vielleicht paradox klingt.
Ich habe wegen unserer Situation aber auch schon bei einer Erziehungsberatung einen Termin gehabt und wir haben noch einen Ende nächster Woche. Da konnte ich mich selbst mal "auskotzen" und hab aber schon mal einen neuen Blickwinkel auf Livas Verhalten bekommen. Ich würde euch das auch empfehlen, wenn man so das Gefühl hat, es wird immer nur schlimmer, kann so ein Gespräch sehr gut tun. Die haben übrigens Schweigepflicht über das Gespräch, es erfährt also niemand außenstehendes etwas, außer du würdest zustimmen.
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Ich glaube, da wird es aus der Ferne schwierig, das zu beurteilen.
Adrian macht so richtige Szenen eigentlich immer dann, wenn er ein Ventil braucht (das würde bei der Massivität in der das bei euch der Fall ist für ein tieferliegendes Problem sprechen) oder wenn er Aufmerksamkeit braucht (das würde für die Eifersuchtstheorie sprechen). Aber auch ganz andere Sachen sind möglich! Oder eine Kombination aus beidem.
Es könnten viele Dinge sein!
awa hat ja schon einen ganzen Fragenkatalog gepostet, den man erst mal beantworten müsste, um sich ein deutlicheres Bild zu machen...
Vielleicht beschreibst du mal etwas genauer, was Du denkst, was das zugrundeliegende Problem sein könnte. Dabei ist es wichtig, dass Du nicht aus Deiner Perspektive schaust, sondern aus der Perspektive Deiner Tocher!
Was will sie von Dir? Was will sie oberflächlich? Was will sie eigentlich?
(Offensichtlich irgendeine Reaktion?)
Du beschreibst nur die Syptome, nämlich ihre Provokationen, aber das Ganze muss ja einen Grund haben, dass sie es über das normale Maß hinaus treibt.
Das ist irgendwie, als würde jemand sich beschweren, dass seine Nase läuft und jetzt muss jemand anderes herausfinden, was ihm fehlt... Allergie? Schnupfen? Oder etwas ganz anderes?
Da bist Du selber gefragt. Oder eben vielleicht ein Außenstehender, der euer beider Perspektiven in den Blick nehmen kann.
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Hallo zusammen,
Nun sind wieder ein paar Tage vergangen und ich kann glücklicherweise sagen, es ist ein klein wenig besser geworden. Ich habe versucht, mich nicht so schnell auf die Palme bringen zu lassen und alles ruhig zu klären. Ich habe ihr versucht zu erklären, dass mich das sehr verletzt, wenn sie sagt, ich sei nicht mehr ihre Mama. Das konnte ich allerdings erst hinterher, da sie in der Situation, wenn sie so etwas sagt nicht gerade aufnahmefähig ist. Als ich ihr sagte, sie könne gerne losgehen und sich eine andere Mama suchen, wollte sie das dann doch nicht. Letzte Woche wollte ihr bester Freund auch nicht so wie sie, da sagtesie auch, er sei nicht mehr ihr Freund. Da fing der Arme gleich an zu weinen. Auch da erklärte ich ihr, dass ihn das verletzt hat und sie konnte ja sehen, wie traurig er war. Jetzt habe ich eine solche Aussage seit ein paar Tagen nicht mehr gehört -klopf auf Holz-.
Ich habe versucht sie wieder häufiger zu loben bei dem was sie tut - gerade auch, wenn sie mit ihrer Schwester lieb umgeht. Beim Sport meinte die Trainerin, vielleicht wird es Zeit, dass sie in die Vorschule kommt, dann bessert sich das vielleicht????
Die Ausraster sind nicht mehr sooooo häufig, das finde ich schon toll. Manche Sachen ignoriere ich dann einfach, manches will ich aber nicht tolerieren und versuche ihr dann in Ruhe zu erklären warum ich das wie will. Blöd sind aber immer so Sachen, wenn ich nicht die CD lauter mache, dann wirft sie mit Schuhen. Ich lass mich nicht erpressen. Auf die Art geht die CD ganz aus. Ich versuche die Zeit, in der die Kleine ihr Mittagsschläfchen hält, mit der Großen zu nutzen. Da bleibt zwar im Moment viel Haushalt liegen, aber das ist mir dann doch wichtiger.
Mit Papa läuft es leider nicht so gut. Wenn sie mit ihm Stress hat, schlägt und tritt sie schnell um sich und gegen Papa. Dann will sie nur zu Mama.
Es ist also noch nicht alles gut, aber vielleicht auf dem Weg der Besserung. Vielleicht kam jetzt doch etwas Eifersucht auf die kleine Schwester ins Spiel. Früher war sie das Baby, mit der die Große spielen konnte ohne dass sie sich doll wehrte (beim anziehen helfen, mit ihr baden, ihr Sachen zeigen,....). Nun ist die Kleine größer, hat ihren eigenen Kopf, fordert mehr ein, auch von Mama,.... Vielleicht nimmt sie ihre Schwester jetzt mehr als "Konkurrenz" wahr? ???
Viele Grüsse
Dani
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Jup! Mit Schuhe werfen ist echt nicht in Ordnung.
Hast Du eigentlich mal mit deinem Mann darüber gesprochen, wie IHR ZUSAMMEN mit dem Problem umgehen wollt?
Gerade bei solchen Sachen muss man echt en einem Strang ziehen, dann hat man schnellere und nachhaltigere Erfolge.
Mein Mann ist zur Zeit auch öfter mal ungeduldig mit Adrian. Er schimpft sehr schnell, lässt sich aber auch von mir immer mal wieder runterholen. Und genauso umgekehrt, wenn ich mal sehr großen Stress habe und schneller verbal um mich schlage... dann holt er mich auch wieder runter und sagt mir, dass das jetzt gerade zu viel ist. Das ist eigentlich sehr gut, wenn das so funktioniert und man sich gegenseitig unterstützt.
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Bei deinem Beispiel mit der CD verstehe ich wieso die CD nicht lauter gemacht wird? Will sie voll aufdrehen und dich würde das stören? Vielleicht kannst du ihr Kopfhörer anbieten und sie kann dann so laut machen wie sie will?
Du schreibst: Du lässt dich nicht erpressen.
Trotzdem ist die Konsequenz (in dem CD Beispiel): CD ganz aus, d.h. du nimmst deinem Kind etwas weg woran es gerade Freude hat. Für mich ist das auch Erpressung, in dem Sinne, dass du ein bestimmtes Verhalten aus deinem Kind pressen willst (komme was wolle). Schuhe auf Menschen (oder Tiere..) zu werfen find' ich genauso wenig ok wie du. Würde hier mal den Auslöser des Konflikts angucken (dein Kind wirft, weil ihr keine bessere Handlungsalternative einfällt), d.h. den Wunsch nach lauterer Musik und deine Ablehnung desselben.
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Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Was macht Ihr? Was kann ich bei mir ändern, damit es wieder etwas entspannter und schöner zwischen uns abläuft.
LG
Dani
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Mal jemanden "von Außen" draufgucken zu lassen wäre nichts für euch? Mit neutralen Augen kann manches gesehen werden, was den Beteiligten verborgen bleibt und vor allem können Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse von euch allen vermittelt werden.
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Ich nehme dich sehr ernst, wenn du beschreibst wie arg es dich mitnimmt. Deinem Kind wird es ganz ähnlich gehen. Ihr spürt beide, dass etwas "nicht rund" läuft - könnt aber momentan nicht aus eurer Haut. Die ersten 5 Stunden bei einem Psychotherapeuten sind übrigens kostenfrei - Rest zahlt dann auch die Kasse. Brauchst an sich nur 'ne Überweisung (oder zahlst halt Praxisgebühr).
4,431
Wenn mein Sohn damit anfängt, reicht es meistens, wenn ich ihm klipp und klar sage, was ich davon halte und dass das nicht ok ist. Meistens habe ich dann eine ganze Weile Ruhe. Dass es dann am nächsten Tag direkt weitergeht, kenne ich einfach von ihm nicht. Wenn es bei uns richtig rumpelt im Gebälk (also so richtig mit verbalen Entgleisungen etc), ist danach einfach eine Weile Ruhe, wie nach einem Gewitter. Ich weiß nicht, ob du mit dem Vergleich etwas anfangen kannst...
Das scheint bei euch ja nicht so zu sein, es ist ja schon ein Dauerzustand.
Irgendwie scheinen Deine Worte nicht zu ihr durchzudringen.
Ich finde die Idee mit dem Familientherapeuten auch nicht verkehrt (auch wenn ich von Heilpraktikern ganz persönlich nix halte), aber da muss man machmal wegen der Termine seeeeehr geduldig sein. Ein paar Monate kann das schon dauern, bis man einen Termin bekommt, wenn es kein ganz so ernstes Problem ist (wie z.B. ein seelisches Trauma o.ä.)...
Was die akute HIlfe angeht:
Du hast aber immer noch nix dazu geschrieben, wie Du das Problem mit Deinem Mann kommunizierst. Die Frage hatte ich Dir schon vor gut ner Weile mal gestellt.
Wie reagiert ihr als Eltern? Sprecht ihr darüber? Was meint er dazu?
Versuch doch mal, unsere Fragen gezielt zu beantworten, dann kann man sich da vielleicht ein besseres Bild von machen.
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ich kenne ähnliches von meiner Tochter (nun 5) und auch von meinem Sohn (3 1/2). Meine Tochter zb hat auch solche 'Ausraster'. Allerdings fällt mir dennoch auf, ich weiss den Auslöser und es ist meist auch nur eine Phase (so wie Tesero schrieb Gewitter->Ruhe).
Bei meinem Sohn ist es ganz schwer, da ich immer das Gefühl habe es dreht sich im Kreis. Allerdings gebe ich ihm immer den Bonus, das er Entwicklungsverzögert ist.
Was ich damit sagen will, es ist wirklich mega anstrengend und man stößt dermaßen an seine Grenzen.
Bei meinem Sohn hilft am besten, ihn in solchen Momenten ganz fest in den Arm zu nehmen und zu trösten, da beruhigt er sich viel viel schneller. Manchmal hilft auch, auf die Sache zu schimpfen, was ihn verärgert hat oder "ihm weh getan hat" wenn er sich zb gestoßen hat.
Das hab ich herausgefunden, indem ich auch sämtliches durch habe und dies war meine Erfahrung was am besten wirkte, die Situation wieder in Griff zu bekommen.
Bei meinem Sohn zb äussert sich Wut so, er beißt (in Gegenstände oder auch mich), wirft was, schreit laut los oder tut sich selbst oder anderen weh. Anfangs lies es sich nicht erkennen aus was das hervor ging, mittlerweile schon.
Bei meiner Tochter hilft auch das Verständnis. Wenn sie wütend ist und rumschreit und sie sagt auch so Sachen wie "Ich bin stinkesauer auf dich und du bist nicht mehr meine Mama " etc. und sie kann richtig laut schreien dabei. Wie gesagt mir kommt das alles bekannt vor, wenn ich dein Text lese, nur eben das es Phasen sind.
Je mehr ich mich natürlich über das gesagte aufrege, desto mehr setzt sie dies ein und steigert sich auch in das Geschehen.
Hast du es mal mit Verständnis versucht?
Ich dulde auch nicht, gehauen zu werden oder beschimpft zu werden. Klingt jetzt vielleicht so. Nur ich versuche es (was wohl teilweise meine eigene Verzweiflung soweit trieb) es mit anderen Augen zu sehen. Es gelingt mir nicht immer, aber es wird besser.
In meiner 'Verständnis-Äusserung' teile ich dann einen anderen Lösungsweg mit. Bsp. Sohn rastet aus, weil was nicht funktioniert, schreit und wirft die Sachen umher. Ich nehm ihn in den Arm (und klar, da zappelt er erstmal auch herum) und ich sage ihm, "nicht werfen, sondern "Mama bitte hilf mir" -so in etwa. Mittlerweile wird er dann säuerlich wenn was nicht klappt, aaaaber er sagt dabei "Mama helfe mir" (so mit den Worten ).
Verzeih wenn alles etwas durcheinander klingt....da kommt in mir auch viel hoch, da dies bei uns auch sehr schwierig ist (wie gesagt, hauptsächlich bei Sohnemann)
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Mein Mann und ich reden oft abends, wenn die Mädels im Bett sind über die Vorkommnisse. Im Moment liegen bei uns allen die Nerven blank. Mein Mann hat viel Stress im Büro, kommt oft recht spät nach Hause. Dann gibt es nur noch Abendbrot und schon müssen wir die Kinder fertig machen fürs Bett. Da die Große mit meinem Mann immer so ein Theater gemacht hat, haben wir nach Monaten dann schon beschlossen, dass ich auch ihr immer die Zähne putze. Leider brachte auch das nicht so viel Entspannung zwischen den beiden. Sie sagt dann immer ich würde alles viel besser machen, sie will nur bei mir sein, Papa brauch ihr nichts vorlesen. Ich sei viel hübscher und sie hat mich viel mehr lieb,... Er soll dann aus ihrem Zimmer gehen, sie will ihn nicht sehen,... Das alles in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Mein Mann versucht dann mit ihr zu reden, auf das einzugehen, was sie sagt, ihr zu erklären, dass es doch viel schneller geht, wenn sie beide das alles schnell machen, ich ihr jetzt keine Geschichte vorlesen kann, ... Aber von ihr kommt nur Ablehnung. Wenn ich dann zu ihr gehe, muss ich sie erstmal trösten. Hat sie allerdings mit mir Stress und ich mache sie zu erst fertig, dann will sie lieber Papa. Da mein Mann ja erst so spät aus dem Büro kommt, möchte er noch ein wenig von den Mädels haben. Es war auch schön, wenn die beiden im Bett noch gelesen haben, zumal ich nicht immer alles alleine machen will. Wenn ich beide Bettfertig mache und dann die Kleine zum schlafen bringe, schläft die Große schon. Die Kleine lässt sich leider noch nicht von Papa schlafen legen (sie wurde bis vor kurzem abends auch immer noch gestillt). Außerdem muss es doch auch okay sein, wenn Papa auch mal was macht. Was mich am meisten stört, was sie aber irgendwie nicht verstehen kann ist, dass bei der ganzen Sache der Ton die Musik macht. Wenn sie lieb und ruhig fragen würde, würde ich auch nicht nein sagen, aber mit so einem Ausraster? Wenn sie so rumschreit und wir dann machen, was sie will, dann lernt sie doch, dass sie nur ordentlich laut sein muss und schon bekommt sie was sie will. Das wäre doch auch nicht richtig. Ich versuche immer mit meinem Mann an einem Strang zu ziehen, wenn er was verbietet, dann erlaube ich es nicht. Die meisten Sachen bleiben allerdings an mir hängen. Ich bin halt immer da und somit auch die, die meistens was verbietet, schimpfen muss,... Ich versuche es mit Verständnis, aber dann dreht sich die Große um und alles worüber wir gesprochen haben scheint vergessen. Ich schicke sie jetzt immer auf ihr Zimmer, wenn sie sich mehrfach im Ton vergreift und zu sehr zickt. Sie kann dort rumbocken, aber ich will mir diesen Ton nicht ständig anhören. Manchmal ruft sie dann irgendwann, sie ist wieder lieb und möchte wieder runter kommen, manchmal steht sie aber auch oben und provoziert, indem sie einen Komentar nach dem anderen runter brüllt. Da dann immer ruhig zu bleiben, ist nicht ganz einfach, insbesondere, wenn wir noch einen Termin haben. Ich hoffe, dass vielleicht der Urlaub etwas bringt, wenn wir da alle viel Zeit haben und uns ganz auf uns konzentrieren können.
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Schönen Urlaub euch allen!
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Ich fürchte da hilft nur konsequent sein. Entweder du versucht ihr tatsächlich das selbe eins zu eins zurückzugeben, damit sie auch merkt euch tut das auch weh oder eben du schickst sie ins Zimmer und nummst ihre Entschuldigungen auch nicht mehr an. Macht ja keinen Sinn. Sie machts entschuldigt sich und machts gleich wieder. ne so funkioniert das sicher nicht.
LG
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Da ist eure Große wohl im Zickenalter. Da heißt es nur durchhalten immer wieder in ihr Zimmer schicken bis sie wieder normal ist. Manche Kids brauchen länger um zu verstehen, dass es so nicht geht. Also behalte die Nerven und halte durch.
Alles Gute