Ich weiß bald nicht mehr, was ich machen soll...
Unser Sohn hatte vor 1 Jahr eine lange Phase mit Übelkeit. Er hat dadurch ziemlich abgenommen, keiner wusste, woher das kommt. X Tests wurden gemacht, alles o.k. Letzte Instanz war dann ein KiA, der auch klassische Homöopathie anbietet. Und der konnte ihm dann GsD schnell helfen. Wir waren begeistert und happy.
So, nun das gleiche Spiel. Ausgelöst durch einen heftigen MD-Infekt im März. Jetzt meinte er wieder, ihm ist schlecht oder er hat sich überessen oder er hat den Hunger übergangen oder er bildet sich ein, dass ihm schlecht ist. Das sind die aktuellen Varianten. Jeden Tag. Er hat so eine Panik davor, dass er wieder spucken muss, das ist unglaublich. Ich muss dazu sagen, dass ich das schon auch kenne. Wenn ich höre, dass irgendwo ein solcher Infekt rumgeht, dann horche ich (leider) auch sofort in mich rein :oops: Aber SO extrem wie das bei meinem Sohn ist, ist das bei mir nicht! Wie kann ich ihm nur helfen? Ich versuche es ihm logisch zu erklären, versuche ihn abzulenken, gebe ihm Ideen, wie er seine Gedanken in eine bestimmte Richtung lenken soll (z.B. sich Weihnachtsgeschenke zu überlegen, alle Kinder seine KiGa-Gruppe zusammenzuzählen und solhe Sachen). Das funktioniert manchmal ganz gut, aber nicht immer. Er isst schon die Gerichte nicht mehr, nach denen er irgendwann schon mal gespuckt hat, mag nicht mehr in den Supermarkt gehen, in dem seine Schwester neulich gespuckt hat, bildet sich ein, dass er spucken muss, wenn er bei Übelkeit auf die Toilette muss und lauter solche Sachen.
Er hat seit heute eine andere Potenz der damaligen Globuli bekommen, aber trotzdem macht mir das Ganze langsam richtig Angst. Ein Fall für einen Kinderpsychologen?
Oder habt Ihr einen Rat für uns, wie man ihm seine Ängste nehmen kann?
Kommentare
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an Deiner Stelle würde ich (wie Du es ja auch schon machst) erstmal wieder die Globulis geben, bzw. wieder zu dem Arzt gehen der Euch damals helfen konnte. Ich habe jetzt auch (endlich) eine ganz tolle Kinderärztin gefunden die homöopatisch behandelt. Sie ist super und in Gauting. Wenn Du magst pn ich Dir die Daten. Die ist wirklich super!
Und zum Kinderpsychologen kannst Du ja dann ganz entspannt trotzdem gehen. Meine Freundin ist gerade mit ihrem Großen in Behandlung und es ist halb so schlimm und sie ist sehr froh sich getraut zu haben. Der Junge hat eine Essstörung, und bei den bisherigen Sitzungen war er garnicht dabei. Da wurde erstmal nur mit den Eltern gesprochen. Meine Freundin findet die Tipps die sie da bekommt sehr hilfreich, es wird vieles hinterfragt und Denkanstösse gegeben und der Junge bekommt das primär garnicht mit.
Alles Gute!
Liebe Grüße,
Saguna
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Das hört sich nach einer anstrengenden unangenehmen Situation für euch alle an. Ständige Übelkeit und die Angst davor sich irgendwo übergeben zu müssen hört sich sehr belastend an. Offensichtlich geht es deinem Sohn sehr schlecht. Ich glaube nicht, dass er sich nur einbildet, dass ihm übel ist und er spucken muss. Für ihn ist diese Übelkeit sehr real und somit auch die Möglichkeit, dass er spucken muss, auch wenn es objektiv gesehen keinen Grund zu geben scheint. Das sollte auf jeden Fall ernst genommen werden.
Vielleicht vorweg. Speisen zu meiden nach denen man sich übergeben hat ist gesund und richtig. (Wenn ich einmal etwas giftiges gegessen habe sichert es mein Überleben, wenn ich es nicht noch mal tue. Das nennt sich Garcia-Effekt. Geht mir bei Erdnussflips so ;-)) Logische Erklärungen helfen da nicht. Das ist evolutionärbedingt tief in uns verankert.
Angst davor sich übergeben zu müssen kann ich sehr gut nachvollziehen. Magen-Darm-Infekte (bei Durchfall ist es ja genau so) beinhalten ja leider auch einen gewissen Kontrollverlust. Ich kann nicht kontrollieren ob etwas oben oder unten bzw. vielleicht auch gleichzeitig rauskommt. Möglicherweise passiert es mitten im Laden oder auf der Straße und Leute die mich sehen lachen und sprechen über mich. Nicht nur, dass ich mich unwohl (körperlich) fühle, dieser Kontrollverlust kann sehr beschämend sein.
Ich glaube nicht, dass man eine solche Angst mit rationalen Erklärungen oder Ablenkungen mindern kann. Eher das Gegenteil ist der Fall. Für deinen Sohn ist das schlimm. Es geht ihm schlecht und er möchte darin ernst genommen werden.
Ich stelle es mir so vor:
Ich sage zu meinem Mann, du mir ist ganz schön übel. Mein Mann, der vielleicht auch schon etwas genervt von der Thematik ist, sagt: „Zähl doch mal alle Blumen im Garten auf, dann geht es dir besser.“ Ich versuche das. Es funktioniert nicht. Dann ist mir immer noch schlecht und traurig bin ich auch. Traurig bin ich aus zwei Gründen. Erstens hätte mein Mann mich lieber ohne Übelkeit und gibt mir einen Lösungsvorschlag statt Empathie. Zweitens hab ich mich ganz doll angestrengt und bin trotzdem gescheitert. Also hab ich mich und meinen Mann enttäuscht.
(Ich will dich mit diesem Beispiel nicht provozieren und denke, dass deine Absicht ihn ablenken zu wollen ehrenwert ist. Nur glaube ich nicht, dass es wirklich hilft.)
Ich weiß das beseitigt nun auch nicht das Problem. Vermutlich habt ihr schon viel über die Übelkeit gesprochen. Vielleicht hilft es ja auch einfach bloß zu zeigen, dass du immer für ihn da bist und einfach die Übelkeit auch zu zu lassen. Vielleicht mit einer Tasse Fencheltee auf dem Sofa mit Mama kuscheln oder so.
Trotzdem solltet ihr natürlich versuchen heraus zu finden was die Ursache ist. Für junge Menschen ist es ja oft sehr schwierig Probleme zu verbalisieren.
Mir fallen viele mögliche Ursachen ein. Umbruch- und Konfliktsituationen in Familie und Kindergarten, Schuleintritt, Probleme mit Freunden oder sonstigen wichtigen Personen. Da gibt es so viel. Da solltet ihr ganz aufmerksam in euch hineinhorchen und du auch in dich. Gibt es etwas, dass euch/dich belastet und unter der Oberfläche schwelt.
Und nicht zuletzt ist so ein ganz heftiger Magen-Darm-Infekt ja auch nicht ohne und du sagt selbst, dass du auch noch ein wenig daran zu knabbern hast. Das braucht natürlich auch seine Zeit.
Übrigens geht es mir ähnlich, wir hatten das dieses Jahr auch und ich weiß von einer Bekannten, der es auch so geht. Mir wird auch direkt schlecht, wenn ich höre, dass jemand in meinem Umfeld einen Magen-Darm-Infekt hat.
Und wenn ihr dem Problem nicht auf den Grund kommt, dann zögert nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen!
So, dass war jetzt sehr lang. Vielleicht ist etwas für dich dabei, wenn nicht dann ignorier meine Mail einfach.
Gruß Menelea
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Ich bin für jede Überlegung dankbar und fühle mich ganz und gar nicht provoziert (@Menela)! Im Gegenteil... Manchmal sieht ein Verhalten von außen ganz anderes aus als man selber die Absicht hat.
Wie gesagt, ich bin selber auch anfällig für eine gefühlte Übelkeit, wenn ich von jemand anders höre, der MD hat. Bei mir hilft es eben, wenn ich mich gedanklich ablenke, deshalb dachte ich, dass es bei ihm ebenfalls helfen kann. Kurzfristig klappt das ja manchmal auch. Und er ist froh, wenn es geklappt hat. Ich denke ganz bestimmt nicht, dass er sich nicht ernstgenommen fühlt. Ich habe manchmal eher Angst, dass ich es ZU ernst nehme? Aber egal, wie ich mich verhalte, es hat sich bis jetzt noch nichts geändert. Gestern wollte er sogar bestimmte Soken nicht anziehen, der er beim letzten MD-Infekt anhatte :shock:
Als das Ganze letztes Jahr anfing, schoben wir es auf die Geburt seiner Schwester. Aber jetzt - nach 1 Jahr - fällt mir absolut kein Grund ein... Außer eben, dass der letzte Infekt das alles wieder hochgeholt hat...
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vielleicht hat es ja auch doch etwas mit dem Geschwisterchen zu tun. Das kann ja auch nach gut einem Jahr (eigentlich ja immer ;-)) ein Thema sein. Ich merke das bei uns gerade auch ganz extrem. Mein "Großer" leidet momentan auch etwas darunter, dass sein kleiner Bruder (ein Jahr) so oft im Mittelpunkt steht. Sei es zu Hause oder auf der Straße. Ich renne dem Kleinen ständig hinterher und viele sprechen immer nur über den Kleinen, dabei ist doch der "Große" (fast drei) auch noch da.
Wir haben hier auch so einige Sachen, die unrund bis gar nicht laufen und ich habe herausgefunden, dass wenn ich ganz ehrlich bin, ich den "Großen" manchmal zu sehr schon als groß ansehe und dass er viel zu kurz kommt. :-(
Ich finde nicht, dass man das zu ernst nehmen kann, man sollte es nur nicht zu sehr aufbauschen und thematisieren. Das ist total schwierig, aber bei uns klappt es ganz gut bei uns. Ich weiß ja nicht, wie du reagiert hast auf die Socken. Du könntest zum Beispiel einfach hinnehmen und ihm andere Socken geben und vielleicht die anderen symbolisch noch mal mit ihm zusammen in die Wäsche werfen und gut ist. (Klingt doch total einfach oder? Doof nur wenn es das letzte saubere Paar ist ;-) ) Gleiches beim Essen. Dann isst er halt (hoffentlich nur) eine Zeit lang XYZ nicht.
Aber das beseitigt natürlich nicht die Ursache :traurig41: Da gilt es dann vorsichtig zu forschen.
Viele Grüße
Menelea
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ist-mein-kind-krank/standige-magenprobleme-bei-5-jahrigem-aber-keine-nmu-t59226.html
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Euer Problem habe ich mit Interesse verfolgt, eben weil es mir soooo bekannt vorkam. Schön, dass es bei euch mittlerweile ganz gut läuft :fungif52:
@menela
Tja, auch ich hab oft die Befürchtung, dass unser Großer manchmal zu kurz kommt (zumindest im Vergleich zu der Zeit, als er noch allein war). Die Kleine ist sehr fordernd und anstrengend und nimmt mich wirklich voll in Beschlag. Aber ihre Schlafzeit gehört voll und ganz dem Großen (wobei ich selbst dabei ziemlich auf der Strecke bleibe...) Zum Glück vergöttert sie ihren Bruder, was ihn sehr stolz macht, und er liebt sie wie verrückt. Wenn sie mal länger schläft, vermisst er sie schon wieder.
Bei den Socken habe ich ihm erklärt, dass er sie inzwischen schon wieder ein paar Mal anhatte und es ihm gar nicht aufgefallen ist. Da war er dann beruhigt.
Ja, das Thema Essen ist was anderes. Als er 8 Monate alt war, hatte er den Norovirus. Vorher gab es Grießbrei. Seitdem rührt er keinen Grießbrei mehr an. Dann hat er sich mal nach Schokolade übergeben. Seitdem keine Schokolade mehr . Das Gleiche schon mit Lachs, Tomaten-Mozzarella, Würstchengulasch, indischem Essen. Alles NIE wieder gegessen, und vieles waren seine Lieblingsgerichte. Irgendwann isst er gar nichts mehr :boese13: Heute war es wieder ganz schlimm. Die Globuli scheinen diesmal nicht zu wirken. Ich muss Montag unbedingt mit dem KiA sprechen. Es dreht sich alles nur noch um dieses Thema bei ihm, selbst bei der schönsten Beschäftigung fällt es ihm plötzlich wieder ein..."hoffentlich muss ich heute bicht spucken, obwohl mir jetzt gar nicht schlecht ist" :traurig41: . Mannomann...
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Bei euch ist das aber eine gaaaanze Nummer heftiger als bei uns!
Echt.
Ich hoffe, dass ihr das in den Griff bekommt. Ich drück die Daumen.