Neue Etikettierungsregeln für Säuglingsmilch und glutenfreie

bearbeitet 19. 06. 2012, 20:08 in Babyprodukte
Lebensmittel
In der Breatung: es tut sich was

Die Bestimmungen zur Etikettierung und zu Inhaltsstoffen von Säuglingsmilch sowie von Nahrungsmitteln für Menschen mit besonderen medizinischen Bedürfnissen sollen künftig klarer definiert werden, um Konsumenten zu schützen. Der am Donnerstag vom Parlament angenommene Bericht dient als Grundlage für Verhandlungen mit dem Rat. Auch Produkte für Menschen mit Glutenintoleranz und kalorienreduzierte Nahrungsmittel fallen in den Anwendungsbereich der neuen Verordnung.

Die neue Gesetzgebung wird zahlreiche derzeit geltende Rechtsvorschriften ersetzen. Ziel ist eine Vereinheitlichung der Vorschriften für Etikettierung und Zusammensetzung der Produkte. Die betroffenen Nahrungsmittel machen etwa 1-2% des gesamten Nahrungsmittelmarktes aus. Die Aktualisierung soll sowohl Verbrauchern als auch Behörden die Unterscheidung zwischen für den normalen Verzehr gedachten Lebensmitteln und jenen für bestimmte Zielgruppen erleichtern.

Der von Frédérique Ries (ALDE, BE) vorbereitete Bericht wurde mit 603 Ja-Stimmen gegen 8 Gegen-Stimmen bei 8 Enthaltungen angenommen.

Säuglingsmilch

Angesichts der Vorteile des Stillens darf Milchanfangsnahrung für Säuglinge bis zu 12 Monaten (einschließlich "Folgenahrung") nach dem neuen Gesetzesentwurf nicht länger mit Abbildungen von Babys oder Bildern, die die Verwendung des Produkts "idealisieren", beworben werden.

Die Parlamentarier appellieren ferner an die Kommission, die komplexe Gesetzeslage für Milchzubereitungen für Kleinkinder zwischen 12 und 36 Monaten (sogenannte "Wachstumsmilch") zu überprüfen und gegebenenfalls durch neue Vorschriften zu ersetzen.

Glutenintoleranz

Spezielle Vorschriften für die Etikettierung von glutenfreien Produkten sind auch in der neuen Gesetzgebung enthalten. Nahrungsmittel für Menschen mit Glutenintoleranz müssen demnach weniger als 100 mg Gluten pro Kilogramm enthalten, um als "Produkte mit sehr niedrigem Glutengehalt" bezeichnet werden zu dürfen, wohingegen lediglich Produkte mit weniger als 20 mg Gluten pro Kilogramm "glutenfrei" genannt werden dürfen.

Den Abgeordneten zufolge soll die Kommission nun eine Untersuchung in Auftrag geben, um neue Richtlinien für Menschen mit Laktoseintoleranz zu erarbeiten.


Angebliche Gewichtsabnahme

Die Parlamentarier kritisieren, dass sich zunehmend Angaben zu vermeintlicher Gewichtsreduzierung auf vielen Produkten finden. Sie sprechen sich dafür aus, die neuen Regeln auf wenig Kalorien enthaltende Diäten (800-1,200 Kalorien pro Tag) und "stark Kalorien reduzierte" Diäten (400-800 Kalorien pro Tag) auszuweiten.

Angaben zu Diät-Lebensmitteln für ein breitgefächertes Publikum sollten durch die Verordnung (2006) über gesundheitsbezogene Angaben geregelt werden, meinen die Abgeordneten.
Verfahren: Mitentscheidung, erste Lesung
Quelle Europaparlament
http://www.europarl.europa.eu/news/de/p ... bensmittel

Kommentare

  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ah, es geht voran!
    auf die ideal-bildfreien säuglingsmilchprodukte freu ich mich schon :)
    das mit dem gluten ist für allergiker bestimmt hilfreich/wichtig.
  • Maja1978Maja1978

    1,148

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Abbildungen von Babys oder Bildern, die die Verwendung des Produkts "idealisieren", beworben werden.
    Aber wer bestimmt, welches Motiv ein Bild “idealisiert” und welches nicht? Schließlich ist es der Sinn der Sache, in der Werbung ein möglichst positives Bild darzustellen. Wär es nicht besser, Babymilchwerbung ganz zu verbieten.
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das wird schon genau geklärt sein - war ja viel Diskussion drum. Ganz verbieten geht nicht, freie Marktwirtschaft und so..
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    awa schrieb:
    Das wird schon genau geklärt sein - war ja viel Diskussion drum. Ganz verbieten geht nicht, freie Marktwirtschaft und so..
    Och das ginge schon, siehe Alkohol und Zigaretten. Da war es auch ein langer Weg, wir sind doch noch mit Zigaretten-Werbung an jeder Ecke aufgewachsen. Und Werbung für hochprozentiges gibt es doch auch nicht mehr.
  • Kati79Kati79

    656

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hab gerade mal geguckt, auf unser Pre Nahrung von dm ist kein lachendes Baby mit glücklicher Mutter drauf :grin:
    Das mit der Werbung finde ich eher zweitrangig.
    Eine positive Werbung würde mich nicht vom Stillen abbringen.
    Ich finde es viel wichtiger, daß das Thema in allen Geburtsvorbereitungskursen ausführlich behandelt wird (auch mit den eventuellen Probleme die auftauchen können), die Krankenhäuser fit auf dem Gebiet sind, eine Stillberaterin auf der Station haben und daß die werdenden Mütter wissen wie wichtig und hilfreich eine Nachsorgehebamme ist.
    Es gibt nämlich immer noch Mütter, die den Sinn darin nicht sehen und meinen, wenn was ist geh ich zum Kinderarzt oder der Frauenärztin.
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Eo: Ich seh' so oft noch Zigaretten- und Alkwerbung. Oder betrifft das nur die Werbespots im Fernsehen?
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum