mein Mann und die große Umstellung "Baby"

MäusleMäusle

7,471

bearbeitet 16. 07. 2012, 23:05 in Kummerkasten
Hallo,

ich spreche hier jetzt mal ein Thema an, das mich seit gestern abend schwer belastet...
mein Mann hat mir eröffnet, dass er total überfordert ist. Er war bisher immer sehr stark (naja äußerlich, ich weiß dass er das für mich wollte) aber grad bricht alles über ihn rein.
er meinte gestern, dass er Angst hat, dass er grad seine "Freiheit" flöten gehen sieht. Klar hatten wir bisher freie Zeiteinteilung, was nun nicht mehr sooo möglich ist. Ich versteh ihn da auch irgendwo, mir ist das jetzt auch erst bewusst, seit der Kleine da ist, was sich schlagartig alles verändert. Und nein es ist nicht immer positiv, auch wenn man sich ein Kind gewünscht hat.
Außerdem ist es bei ihm schon so, dass er den kleinen liebt ohne Ende, aber auf der anderen Seite wünscht, wir wären nie schwanger geworden, weil er Angst um den Kleinen hat. Tja die habe ich auch, das Leben ist nicht planbar und wir können glücklich sein, dass er so fit und gesund ist bisher. Was noch kommt... keine Ahnung . Nicht dran denken...

Tagsüber rennt er zigmal zum Bett, kuckt ihm beim Atmen zu, und bricht in Panik aus, wenn die typische Babyschlafatmung da ist (jaaaa etwas anders als normale Wachzustand-Atmung, das hab ich ihm schon verklickert). Er kuckt ständig ob irgendwas ist, würde ihn am liebsten in Watte packen!
Mensch mensch, so schlimm bin nicht mal ich :oops: manchmal halt ich mich schon für ne Rabenmutter weil ich da so gelassen bin.... :oops:

Dann war da noch die Geburt, die sehr an ihm nagt, er möchte definitiv kein 2. Kind. Es war für ihn wohl sehr sehr schlimm, mich so unter Schmerzen zu erleben (jaaaaa ich hab gequiekt wie ein Ferkel :oops: ;-) ) und er meinte das möchte er nie nie nie wieder erleben müssen....ich versteh ihn irgendwo, unsere Geburt war etwas hektisch und ging alles sehr schnell, inklusive einiger Schockmomente wie stark abgefallene Herztöne, Hektik im KS und dann Saugglocke usw...
und dann war für uns ein großer Schock, dass der Kleine einen Knoten in der nabelschnur hatte, was aber gottseidank in der Schwangerschaft und auch bei der Geburt keine probleme gemacht hat.
Aber für ihn war das Erlebnis wohl sehr sehr schlimm und er knabbert heftig daran :sad:

Ich dachte immer Frauen hätten so nen Hormonschub in dem sie an allem zweifeln und Angst haben vor der nächsten Zeit. Bei mir ist das irgendwie gar nicht. Gibts Wochenbettdepression bei Männern? ich weiß es nicht...
Überforderung?

Habt ihr ne Idee wie ich ihm helfen kann? Ich weiß grad echt nicht weiter.

Kommentare

  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oje! Das hört sich ja schwierig an! Ich glaube gerade Männer, die gerne immer stark sein wollen für ihre Frau kommen dann an ihre Grenzen wenn sie ihr nicht helfen können unter den Wehen (welche Frau schreit nicht wie doll?) und wenn sie merken dass sie ihr Kind so sehr lieben dass sie es nicht ertragen könnten wenn ihm was passiert. Da haben sie dann nämlich keine Kontrolle drüber. Und können nichts tun. Das ist wahrscheinlich alles neu für ihn und er braucht einfach Zeit würde ich sagen. Vielleicht kannst du ihm helfen indem du ihm sagst wie gut er dich unterstützen kann und wie sicher du dich unter der Geburt gefühlt hast durch seine Gegenwart, sofern es einigermaßen stimmt für dich es zu sagen. Weisst wie ich mein, so dass er das Gefühl hat zu etwas "Nutze" zu sein. Für meinen Freund war es nicht so krass, aber er hat sich manchmal auch gewünscht dass er mehr für Louis tun könnte, das ging aber nicht weil dieser nur an die Brust wollte.
    Hat er vielleicht Lust und die Möglichkeit sich mit anderen jungen Vätern auszutauschen?

    Ich drück euch die Daumen, aber gebt euch Zeit zu einer Familie zu werden und die Fraiheit kommt schon irgendwann wieder!
    Alles Liebe!!!
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich hab ihm das gestern abend auch alles gesagt. Und ihm auch gesagt, dass ich gemerkt habe (schon in der Schwangerschaft) dass er das sehr verdrängt, was ihn belastet (Umstellung Baby usw.) und dass ich auch einiges andere bemerkt habe, was er so in den Raum gestellt hat. Ist nicht so, dass ich dafür blind war, nur er ist nie damit raus gerückt.

    für ihn war das einfach mega schlimm, aber im Moment weigert er sich, mit jemand anders drüber zu sprechen. Wir hätten im Freundeskreis ein Pärchen, die auch noch nicht so lange Zeit Eltern sind, aber auch da will er sein Herz nicht ausschütten :( er hat mir jetzt nur versprochen, mal mit seinem Papa drüber zu sprechen, was mich sehr beruhigt...

    Leider hilfts echt nicht, ihm zu sagen, wie wichtig er für mich während der Geburt war, dass ich das gerne durchgestanden habe, weil er einfach bei mir war. Ihn hat das ganze so geschockt, weil er gemeint hat ich leide Höllenqualen (naja soooo schlimm wars dann auch nicht, selbst wenn ichs nicht annähernd als erträglich bezeichnen würde ;-) ) aber ich könnte mir durchaus ein 2. Kind irgendwann vorstellen. Er nicht mehr. Er will das nicht nochmal mitmachen. Muss ich wohl alleine in den Kreißsaal ;-) hätte ich vl. auch tun sollen, weil ich schon vorher die Befürchtung hatte, dass er das so krass aufnimmt :sad:

    ansonsten gibt er sich sooo viel Mühe. Beruhigt den Kleinen viel besser als ich es kann. Kuschelt mit ihm, wickelt und umsorgt uns. Er macht das soooooooo toll, nur hab ich ständig das Gefühl, irgendwas bedrückt ihn, irgendwas stimmt nicht
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jetzt gib ihm erst mal Zeit. Das ist doch alles noch total frisch. Bei uns Frauen ist der Effekt, dass wir die unschönen Seiten der Geburt mit der Zeit vergessen sicher stärker als bei den Männern. Aber zumindest ein bisschen wird sich die Wahrnehmung noch verschieben. Und natürlich ist dieser passive Part während der Geburt, den Partner unter Schmerzen zu sehen, absolut nicht einfach. ich hätte nicht tauschen wollen. Mir ist das vor allem in der zweiten Schwangerschaft bewusst geworden als es darum ging wo Nr. 2 zur Welt kommen soll. Wir waren bei meinem Großen leider gezwungen vom Geburtshaus in die Klinik zu wechseln und ich endete mit Wehentropf und PDA und hatte auch ziemliche Schmerzen, war laut. Aber im Prinzip blieb für mich trotzdem ein positives Geburtserlebnis. Mein Mann war aber reichlich erstaunt als ich ganz sicher war wieder ins Geburtshaus und nicht direkt ins Krankenhaus zu gehen. Er meinte es wäre ja doch ganz schön heftig gewesen mit den Schmerzen und ob ich nicht doch Schmerzmittel und eventuell eine PDA griffbereit haben wollte. Ich hab ihn echt total erstaunt angeguckt, dass unsere Wahrnehmung da so unterschiedlich war. Und ich glaube ihn hat dann einfach beruhigt, dass ich so völlig sicher war und im Nachhinein die Schmerzen gar nicht mehr so schlimm fand. Dadurch hat sich auch bei ihm noch mal einiges geklärt.

    Gib deinem Mann Zeit!

    Und ja, auch Väter sind im Wochenbett ;-)
  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Genau das wollte ich auch noch sagen, auch dein Mann ist im Wochenbett.
    Ich habe neulich mal einen Artikel gelesen da ging es um das Thema mit zur Geburt, dass das quasi heute selbstverständlich ist und Mann sich dazu gezwungen fühlt. Vielleicht hilft es ihm wenn du ihm sagst, dass du das respektierst, dass nicht jeder das mit machen muss wenn er nicht will, dass es auch andere Paare gibt die sich dagegen entscheiden.

    Das Gespräch mit seinem Vater hilft ihm bestimmt. und mit der Zeit wird es sicher leichter und das Glück und die Routine werden die Turbulenzen vom Anfang ersetzen.

    Was die Ängste angeht, das sit sicher auch normal. Ich hatte das am Anfang der SS, ich hatte keine Angst vor der Geburt, ich dachte direkt an Drogenabhängig werden, entführt werden und die ganze Kacke!!! Meine Hebi meinte damals diese ANgst wird mich jetzt immer begleiten. Das gehört auch dazu. Vielleicht hilft es ihm zu sagen, dass nur wenn man so etwas kostbares hat dass man solche Angst darum hat, dass man auch nur dann solches Glück empfinden kann. Es geht nicht ohne.. Hab ich das verständlich ausgedrückt?
  • NaylaNayla

    1,534

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Er braucht einfach nur Zeit um das ganze zu verarbeiten und mit der neuen Situation klar zu kommen.
    Mein Freund war zu Anfangs mit der Situation auch völlig überfordert.
    Er konnte mit Kiara rein gar nichts Anfangen, dann die ständige Sorge ob auch wirklich alles ok mit ihr ist,
    die Umstellung das wir plötzlich zu dritt waren, die Erfahrungen die wir vor der Geburt im KH sammelten und er musste mich plötzlich teilen. Was meinst du was mein Freund mich und Kiara am Anfang in Watte packte und versuchte alles und jeden gegen uns zu verteidigen*gg*.
    Wir haben viel geredet und mit der Zeit verschwanden die Gefühle und Gedanken.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich denk mir ja auch dauernd, dass er jetzt einfach Zeit braucht. Aber mir tuts weh ihn so zu sehen...

    das problem ist halt auch: ich hab befürchtet, dass ihm die Geburt schwerer nachhängen wird, als er zugegeben hätte. und so ist es auch. Er hätte es sich NIE nehmen lassen, dabei zu sein, und ich weiß auch bei nem 2. Kind würde er unbedingt dabei sein wollen.
    Er liebt mich halt über alles, ich denk mal das ist auch der Punkt der ihm zu schaffen macht. dass er mir nicht "helfen" konnte usw. Und egal wie sehr ich ihm sage, dass er mir geholfen HAT (und jaaaa das hatt er mehr als einmal während der Geburt, indem er meine Wünsche durchgesetzt hat, sich die Hand drücken ließ oder mir einfach Mut gemacht hat) irgendwie kommt das grad nicht bei ihm an :sad:

    ich hoffe wirklich dass die Zeit die Wunden irgendwie heilt und auch bei ihm die Erinnerung etwas "nachlässt"..
  • NaylaNayla

    1,534

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das wird nachlassen ;-)
    Mein Freund hat am Anfang ganz oft geweint weil er völlig überfordert war, nach ein paar Wochen war die Unsicherheit einigermaßen verarbeitet.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    beruhigt mich sehr. Danke
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meiner hatte sowas ähnliches als er erfahren hat, dass Nr.3 jetzt definitiv ist. Hat anscheinend gedacht, es klappt nicht mehr. 2 Kids haben ja die meisten, da gilt noch so als "normal", aber ab dem 3ten wirds schon wieder ähnlich "komisch" vom Gefühl her, wie beim Ersten, finde ich. Weisst Du was ich meine. ;-)
    3 Kids ist dann schon "wow". Da ist man in unseren Breiten schon eine "grosse" Familie, in den meisten Häusern die 2 KiZi haben wirds eng, etc....
    Wir sind beides Einzelkinder, also für sämtliche Grosseltern etc. ist das auch was besonderes.
    Aber er hat sich nach einer Zeit eingkriegt u. jetzt ist eigetnlich alls normal wieder.
    Mit der Zeit kann man sichs dann gar nicht mehr anders vorstellen.
    Und wenn die Kids mal 1 Jahr alt sind hadern alle um ihr süsses Baby - die werden ja sooo schnell gross.

    Wie lange seid ihr denn schon vorher kinderlos zusammen gewesen, wenn ich fragen darf? :oops:

    Die Sache mit der Eifersucht ist m.M. schon oft so, dass es bei Paaren vorkommt die "vorher" nicht allzu lange zu Zweit waren. Ansonsten kann ich nicht so ganz nachvollziehen, dass ein Mann auf sein EIGENES Kind eifersüchtig ist u. da Probleme hat die erste Zeit etwas zurückzustecken. :traurig41:
    Aber klar, vom Pärchen plötzlich eine "Familie" zu werden das ist schon eine gewaltige Umstellung.
    Mir gings total oft beim Autofahren so: ich konnte das überhaupt nicht "packen" dass da jetzt jmd. hinten sitzt nach soo vielen Jahren leeren Rücksitzbank.
    OT: Wusste gar nicht, dass Du auch ein Meerifan bist, hab Dich jetzt mal woanders gelesen. :grin: Und durch den SS-Ticker erkannt. ;-)
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    er hat sich inzwischen gefangen. Jetzt ist ER der starke von uns beiden und ich nur noch am heulen :oops: :oops: blöde Hormone! aber er unterstützt mich im Prinzip echt suuuuuper! kann ich nicht klagen!

    Eifersucht ist es definitiv nicht, ich glaube ihn gut genug zu kennen, um zumindest DAS auszuschließen ;-) ach ja zu deiner Frage noch: wir sind 8 Jahre zusammen. Ich vermute wirklich, es war einfach diese Woche für uns beide die große Umstellung auf "zuhause".... ist ja nicht so einfach wenn plötzlich ein kleines Menschlein noch hier wohnt. Aber wir gewöhnen uns schon dran !!
  • Kate68Kate68

    411

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...und nicht zu unterschätzen - auch Männer leiden unter den Hormonen! Ich kanns nicht mehr sagen, wo ich es gelesen habe und über das Thema wird ja noch nicht so lange geforscht, aber das konnten wir auch am eigenen Leib miterleben.
    Und bei der hat der Babyblues eingesetzt - uhhh, das war echt heftig bei mir. Grade wenn eine Geburt nicht so abläuft wie gewünscht...

    Alles Liebe weiterhin!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Heute habe ich mal wieder eine meiner CDs von den Wise Guys gehört und musste bei diesem Lied an deinen Mann denken:

    http://www.youtube.com/watch?v=g6gjjqZArTs
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das ist ja echt mal genial!!! :fungif52:
  • LionLion

    1,196

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :fungif52:
  • jakarijakari

    44

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Manchmal wär aber auch das nicht schlecht: http://www.youtube.com/watch?v=Nlt_gwHJ ... re=related
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