... was macht man da bloß? Ich war noch nie nie nie so hilflos wie in der letzten Nacht :sad:
Nele hat seit Samstag mehrere Aphten im Mund und sehr große Schmerzen. Entsprechend schlecht geht das Trinken. Es ist aber zum Glück schon etwas besser geworden. Anfangs hat sie das Stillen total abgeleht, nun würde es schmerztechnisch wieder gehen. Aber sie verbindet immer noch Stillen mit Schmerzen und wiederrum Schlafen mit Stillen, so dass wir in den letzten Nächten ausgesprochen wenig Schlaf hatten und sie dauerübermüdet ist.
So viel zur Vorrede.
Letzten Nacht hat sie nach dem ersten Aufwachen (nach 40min) geweint, und als ich sie stillen wollte, schrie sie immer nur Nein Nein Nein. Sie wollte aufstehen und schrie wie am Spieß. Da unser Großer auch im gleichen Bett schläft, bin ich runter mit ihr, aber unten ging es genauso weiter. Dann endlich beruhigt, wir haben noch Bücher angeschaut, gesungen und gespielt, dann neuer Anlauf. Jetzt schrie sie sofort beim Betreten des Schlafzimmers. Das Ganze zog sich bis 2.00 Uhr in der Früh. Sie war hundemüde, wollte auf den Arm, sofort wieder runter, stand -die Arme nach mir ausgestreckt da- wollte aber auch nicht auf den Arm, hat sich gewehrt wie wahnsinnig, es ging rein gar nichts. Alles unter extremen Schreien. Irgendwann hab ich sie ins Tragetuch gepackt und bin mit ihr draußen spazieren gegangen (2.00 Uhr!). Dann schlief sie schnell ein, ich konnte sie schlafend ins Bett legen. Leider nur für weitere 40min, dann das gleiche Spiel. Irgendwan gegen 6.00 Uhr schlief sie auf meinem Arm ein. Bis heute früh um 11.Uhr. Dann hat sie plötzlich total entspannt gestillt, und ich dachte, es ist überstanden.
Pustekuchen, nach dem Nachmittagsschlaf das gleiche Theater - aufwachen, Nein-schreien und ausrasten.
Beim Spaziergang, als wir in eine andere Richtung mussten als sie wollte, das gleiche. Hat sich auf den Weg geschmissen. Nein nein nein und brüllen.
Mir graust es so vor heute Nacht!!!! Was könnte ich denn machen? Ganz was anderes vielleicht?
Das Einschlafen vorhin ging einigermaßen, auch mit anfänglichem Protest und das nächste Stillen nach den üblichen 40 min wäre beinahe wieder schiefgegangen, aber sie ist GsD doch wieder eingeschlafen. Was aber, wenn es später wieder so wird?
Sorry, ist lang geworden. Vielleicht kann mir jemand aus Erfahrung Tipps geben? Ich hab leider (oder zum Glück) bisher keine Erfahrung mit solchen extremen Trotzreaktionen Oder wie auch immer man so was nennt.
Kommentare
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Generell kann man wahrscheinlich einfach nur da sein und Trost anbieten und sie nicht alleine lassen gefühlsmäßig was natürlich für alle unbefriedigend ist.
Viel Glück für heute Nacht!
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Hast du Hilfe? Oder kannst du dir irgendwo Entlastung holen?
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na das hört sich ja arg an... :tröst: kannst du denn den schlafplatz mal eine weile wechseln? matratze auf dem boden im kinderzimmer für euch beide oder so? so müsstet ihr nicht auswandern und das "böse" schlafzimmer wäre auch nicht das problem.
und wenn sie dann so aufdreht und sich aufregt ist wohl das wichtigste, dass du ganz ruhig bleibst und ihr nähe und ruhe anbietest. vielleicht nicht unbedingt die brust in dem moment.
vlg & daumendrück
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Wir durften wieder heim, Diagnose Kreislaufkollaps bedingt durch Schmerz und Schock.
Ich muss jetzt ins Bett, hoffe irgendwann komme ich hier mal wieder zum ausführlicheren Schreiben.
Die letzte Nacht war übrigens besser! Ich dachte, langsam kehrt hier mal Ruhe ein. Und nun das.
Ach ja, und Hilfe hab ich keine :sad:
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erholt euch jetzt erst einmal von dem schock und den sonstigen Strapazen.
ich schicke dir mal nen sack nerven und kraft rüber.
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Ich kann Di r zwar spontan nicht helfen, weil ich sowas nicht kenne, aber ich schick Dir ne Portion Kraft rüber.
Das ist ja echt unglaublich...
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Der Tag heute war endlich mal ohne besondere Vorkommnisse, aber mit extrem schlechter Laune. Ja, wir sind alle ziemlich fertig, und meine Stimmung schlägt sicher auch auf sie um und umgekehrt. Die Bläschen im Mund sind besser, aber in der Nacht hatte sie erneut eine Schreiattacke, und ich war wieder "on tour" in unserer Straße. Sie hat sich auch wieder in den Mund gelangt und gejammert. Ich kann allerdings nichts mehr sehen. Sie ist dann auch leider nicht richtg beim Spaz. eingeschlafen, hat mir dann aber beim Heimkommen das T-Shirt hochgeschoben und wollte stillen. Immerhin! Bin mit ihr ins Bett, und sie schlief -zwar schwer- irgendwann ein. Bestimmt waren das auch noch die Nachwirkungen vom KH und der Ohnmacht und dem Ganzen. Der Doktor war übrigens nicht nett, hat sie uns heute früh gesagt :shock: Dabei war die Frau echt total einfühlsam zu ihr. Da sieht man mal, wie die Kinder das empfinden.
Getrunken hat sie weiterhin tagsüber sehr wenig, GsD stillt sie wenigstens wieder!!! Da bin ich echt seeeehr erleichtert. Aber die wenige Flüssigkeit der letzten Tage war bestimmt auch mit schuld an der Kreislaufgeschichte. Ich hatte schon Angst, dass es nochmal kommt. Deshalb bin ich mit beiden Kindern heute ins Crazy Bubbles. Ist zwar ungesund, aber der Zweck heiligt die Mittel, dachte ich mir. Und siehe da, da hat sie gut was gegeschluckt! Danach war die Windel endlich wieder so schwer wie gewohnt. Nun werden wir mal sehen, was diese Nacht so bringt...
@KatiB.
Den Raum wechseln und woanders schlafen geht nicht wirklich. Liegeflächen alle zu eng. Aber ich denke, wir müssen noch eine zweite Gästematratze kaufen, dann haben wir beide Platz und sind gerüstet für das, was noch kommt.
@braten
Festhalten hab ich auch probiert, keine Chance. Da wird sie noch wahnsinniger. Sie ist so dermaßen willensstark, das macht sich dann halt auch leider in solchen Situationen bemerkbar.
Heute Nachmittag lag sie schon wieder quer auf dem Gehweg, weil sie unbedingt mit unserem Nachbarsmädel mit wollte.
Mann echt, ich hatte noch nie Erfahrung mit solchen Situationen, habe bisher nur andere Eltern bedauert. Da muss ich mich wohl damit auseinandersetzen, wie weiß ich noch immer nicht so richtig.
Aber echt, dieses Bild, wie sie so ohnmächtig nach hinten gesunken ist, kriege ich so schnell nicht aus dem Kopf :sad:
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Ja, so bilder bleiben sicher eine weile ist aber auch hart so ein erlebnis.
zum thema willensstarke kinder fällt mir direkt "nein aus liebe" von jesper juul ein. meine lea ist auch ein willensstarkes supermonster und sowohl ich als auch die erzieherinnen im kiga haben da so einiges wortwörtlich aussitzen müssen. meine grundhaltung dabei ist, dass ich die gefühle und wünsche meines kindes respektiere und meine grenze beibehalte. quasi, ich liebe dich mein schatz und ich kann verstehen dass du dich ärgerst. dazu, aber das liest man bei juuls ja immer wieder halte ich "ich will" botschaften für sehr wichtig. (was nicht heißt, dass es immer funktioniert :P) nunja, ich mag das thema und wenn du interessiert bist, können wir ja noch ein wenig dazu privat schreiben. als erzieherin im krippe & kiga hab ich ein wenig erfahrung mit kindern, eltern & diesen themen.
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Ja, ich bin sehr interessiert! V.a. weil ich vermute, dass da noch mehr auf uns zukommt. Rein theoretisch weiß ich so einiges, bisher einfach weil es mich interessiert hat ;-) Anwenden konnte ich dieses Wissen noch nicht. Tja, nun KÖNNTE ich es anwenden, aber es funktioniert nicht :scratch.: Ich-will-Botschaften, Gefühle respektieren, eigene Grenzen beibehalten usw. Aber ähem, wie in der Praxis??? Ich hab das Gefühl, es kommt gar nichts an bei ihr. Und außerdem dachte ich immer, das Ganze kommt erst später? Ist sie nicht noch viel zu jung? Von Jesper Juul hab ich hier auch einige Bücher, aber nicht das, von dem du geschrieben hast. Sollte ich vielleicht mal lesen. (Fragt sich nur, wann?) Desweiteren "Wenn Kinder trotzen". Eine Bekannte, die ein absoluter Impfgegner ist, meinte das kommt jetzt alles von der Impfung. Na ja, das glaub ich jetzt wiederum nicht.
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woooah, ob das von der impfung kommen kann, kann ich garnicht beurteilen. da kenn ich mich nicht mit aus.
lea war auch schon mit 1 jahr sehr willensstark und hat häufig vor zorn gebrüllt.
je nach tagesform kann sie sich auch schon mal darüber aufregen, dass die zahnpasta schief auf der zahnbürste ist :shock: , besonders nett dann - wenn ich beide in kiga bringen & auf die arbeit muss.
wie du das für dich umsetzt, das kann ich nicht vorgeben, dein weg ist vermutlich ein ganz anderer als meiner.
vielleicht kann ich dir aber manches vermitteln...
was mir bei lea geholfen hat, was aber einfach etwas zeit und übung braucht - nimm es weder persönlich noch lass dich dadurch aufregen. dein kind will weder dich noch deine kompetenz noch deine grenze in frage stellen. im prinzip teil dir deine kleine grade sehr deutlich ihre gefühle mit, das ist prima denn sie ist kompetent diese festzustellen und rauszulassen. auch wenn sich wut & zorn meistens sehr dramatisch anhören, so dient es auch dem "dampf" ablassen und sollte dich nicht aus der ruhe bringen. aber, es darf auch nicht belächelt oder veralbert werden. ich finde es wichtig den kindern die gefühle zu benennen & verständnis zu vermitteln. "ich habe das gefühl dass du sehr zornig bist, das kann ich gut verstehen." 1 jährige lassen sich davon oft nicht beeindrucken, aber sie haben dich sicher gehört. darauf kommt es an. die botschaft, "ich liebe dich immer, mit allen emotionen und in jeder situation." & "gefühle zu haben ist normal - egal welche"
das nächste was mir bei lea sehr geholfen hat, war mir bewußt zu machen, dass sie selbst von diesen gefühlen noch sehr "überrannt" wird und ihnen nicht mächtig sein kann. so im laufe des vorschulalter lernen kinder gefühle wie zorn zu "regulieren" & "beherrschen" bzw. damit umzugehen (und das auch nicht perfekt - das muss auch keiner können!). ich rede hier von kindern die eben sehr starke emotionen haben & ausleben, es gibt ruhigere kinder da mag das anders sein.
wenn festhalten keine option ist, auch hier kommt sehr stark auf deine innere ruhe und überzeugung an, würde ich noch die variante vorschlagen den raum in dem sie agiert zu begrenzen. ein kleines zimmer mit matratze wo wenig verletzungsgefahr und wenig material vorhanden ist. reizarm, etwas abgedunkelt und leise. emotional aufgeregte kinder können körperliche nähe nicht immer ertragen. aber ich finde dass man ihren aktionsraum begrenzen muss damit sie wieder zu sich selbst finden können. tatsächliche räumliche oder körperliche grenzen. manchen hilft auch leise musik oder ein lichtspiel. andere können mit streicheln und massieren gut umgehen, manche brauchen leises reden andere totale ruhe. hier ist die aufgabe des erwachsenen dem kind die instrumente an die "hand" zu geben mit denen es sich wieder beruhigen kann. das muss begleitet werden und heißt nicht, 10x üben und dann gehts allein. auch hier ist wieder eine grundlage, es kommt auf deine überzeugung an, was wirken kann & was du selbst magst. nur wenn du selbst ruhig bist kannst du das auch weiter vermitteln.
außerdem wann immer man merkt, "jetzt geht mir die hutschnur hoch" - situation verlassen! nicht am kind auslassen. auch hier ist ein sicherer raum von großem vorteil. was ich wichtig finde- mitteilen "schatz, ich bin grade sehr aufgeregt, ich muss mich erstmal beruhigen." durchatmen, zu ruhe kommen und wieder sicher werden.
wenn möglich mit dem partner abwechseln, sofern der dazu in der lage ist.
soweit erstmal, ich hoffe es ist nicht zu verwirrend oder unklar!