Simons Geburt
Mittwoch 15. August 2012
Als ich am Morgen aufwachte, dachte ich noch nicht, dass Simon heute zur Welt kommt. Es fühlte sich alles so an wie die Tage zuvor.
Am Tag vorher war ich sehr gefrustet. Das es etwas über Termin gehen würde, war gut möglich. Aber nach 8 Tagen drüber und nichts hat geholfen (Tees, Akupunktur, Cocktail…) war das aufwachen am 9. Tag nach ET doch etwas frustig.
Als ich dann gegen 7:30 die erste stärkere Kontraktion merkte, dachte ich nur – o.k. es geht so weiter wie die letzten Tage. Kontraktionen die nichts machen. Ich habe dann Jonathan im Bad fertig gemacht. Beim Frühstück, eine halbe Stunde später, die nächste periodenstarke Kontraktion. Meine Hebamme schrieb eine sms, dass ich mir einen schönen Tag machen und entspannen sollte. Ich schrieb ihr kurz zurück, dass es evt sein könnte, dass wir uns am Nachmitttag sehen.
Und so ging es dann weiter bis ich um 9 im Kindergarten war und Jonathan abgegeben hatte. Wieder zu Hause bin ich erst einmal zur Toilette und sah etwas blutigen Schleim. Da war nur ein kurzer Gedanke, ob der noch von gestern von der Untersuchung sein kann? Nach ein wenig aufräumen – Kontraktionen wurden leicht stärker, wollte ich mich an den Laptop setzten und ein wenig weiterarbeiten. Das musste ich aber ziemlich schnell abbrechen, da die Kontraktionen zwar unregelmäßig (8-20 Minuten) aber zunehmend heftiger wurden.
Um 9:45 habe ich meinen Mann angerufen und gebeten nach Hause zu kommen. Er war heute morgen intuitiv mit dem Auto zur arbeit gefahren. So war er sehr schnell zu Hause und konnte alles herrichten. Gegen 10:20 habe ich meine Hebamme angerufen. Die wehen waren da schon heftiger. Sie war zum Glück ganz in der Nähe und schon nach 15 Minuten da. Ich saß auf der Sofakante und schon sehr mit meinen wehen beschäftigt. Sie fragte wie sich die wehe so anfühlte und ich bemerkte erst jetzt so richtig, dass es schon Richtung Damm drückte. Sie untersuchte mich und meinte, sie ruft jetzt ihr Kollegin an, denn es wäre nur noch eine Muttermundslippe vorne. Sie bat mich auf die Seite zu legen. Und bei der nächsten wehe merkte ich den Druck schon ziemlich stark – durfte aber nicht pressen. Bei der dritten wehe in Seitenlage ist die Fruchtblase „explodiert“. Mein Mann sagte später, er ist froh zwei Planen über das Sofa gelegt zu haben. Jetzt wurde der Druck von wehe zu wehe stärker. Nur meine Position war nicht gut. Ich konnte mein eines Bein nicht gut in der wehe halten und es krampfte schrecklich.
So wechselte ich schnell in den 4-Füßler vor das Sofa.
Jetzt waren die wehen richtig heftig und ich war froh über die Hand meines Mannes.
Ich konnte in diese Position richtig spüren, wie der Kopf mit jeder wehe durch das Becken geschoben wurde und nach der wehe zurückrutschte. Ich dachte der muss doch da unten stehen bleiben und den Damm dehnen, sonst dauert das alles noch so lange.
Die nächsten zwei wehen waren richtig heftig. Ich hatte das Gefühl der Kopf des Kindes drückt mein Kreuz- und Steißbein nach hinten raus. Und der Körper presst mehr als ich vom Bauch her mitmachen kann.
Mit Beginn der dritten so heftigen wehe, dachte ich mir, der muss jetzt raus. Das halte ich nicht nochmal aus. Und so habe ich alles gegeben und der Kopf wurde geboren. Kaum war er draußen, fing er auch schon an sich bemerkbar zu machen. Die nächste wehe ließ auf sich warten. Mir war das nur recht. Dann war es soweit. Mit der letzten wehe wurde Simon um 11:33 geboren.
Da lag er nun zwischen meinen Beinen vor mir und meinem Mann. Klein und so süß. Die Hebamme reichte uns noch ein Tuch und dann waren wir nur für uns. Zuhause in Ruhe. Der Kamin knisterte und nur wir drei waren wichtig. So haben wir die ersten Minuten verbracht. Irgendwann kamen die Hebammen zurück – sie waren nur im Hintergrund gewesen. Kurze Zeit danach kam auch schon der Mutterkuchen und Simon wurde abgenabelt. Ich bin dann wieder auf das Sofa geklettert und konnte mich entspannen.
Nach einer kleinen Stärkung – mein Mann hatte sich noch ein Müsli gemacht kurz nachdem die Hebamme gekommen ist. Er kam dann nur nicht dazu es zu essen. Das haben wir dann nachgeholt – einer kleinen Naht und einen Glas Champagner haben sich die Hebammen verabschiedet und wir sind einfach auf dem Sofa eingekuschelt liegengeblieben.
Ich würde das jederzeit wieder so machen
ed
Kommentare
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Herzlichen Glückwunsch nochmal und einen guten Start ins Leben zu Viert.
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Herzliche Glückwünsche!!!
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LG,
Anja
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Hört sich nach ner "entspannten" Hausgeburt an. Ich war dafür zu feige.
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Ja es war "entspannt" und ist es immer noch - bis auf die Nächte. Aber auch das spielt sich irgendwann ein. Er war im Bauch auch häufig Nachtaktiv. Und hat jetzt mit Bauchweh zu kämpfen.
Der große Bruder ist ganz süß. Er passt immer auf den Kleinen auf und guckt ganz genau was gerade mit ihm passiert.
ed
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Da haben sich die Tage über Termin gehen doch gelohnt ;-)
Wünsche euch eine ganz schöne Kennenlern- und Kuschelzeit.
Bin schon gespannt auf die ersten Bilder
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Das klingt wirklich ja nach einer wunderschönen Kennenlernzeit zu Dritt u. einer tollen Hausgeburt.
Ich weiss wie toll sowas sein kann u. würde es auch immer wieder so machen.
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