Moechte geduldiger, ruhiger und gelassener werden - nur wie?

tinastinas

362

bearbeitet 10. 01. 2013, 22:15 in Kummerkasten
Hallo ihr Lieben.

Vielleicht kennt ihr die Situationen auch. Die Kinder streiten, beide (oder mehrere) haengen gleichzeitig an deinem Rock und kreischen "Mamaaaaaa" oder einer will mal wieder nicht Zaehneputzen. Wenn ich mich in einer diesen Situationen betrachte, finde ich, dass ich viel zu schnell ungeduldig und aergerlich werde. Manchmal liegen meine Nerven auch richtig blank und ich fuehle ich in dieser Situation dann richtig ueberfordert. Das einzige, was mir dann einfaellt, ist einmal laut loszubruellen. Ich mag das nicht und kann mich dann selbst nicht leiden. Ich wuerde wirklich gerne mehr Geduld an den Tag legen, weiss aber einfcah nicht, wie ich das anstellen soll. Ich kaempfe seit etwa einem 3/4 Jahr mit einer chronischen Blasenentzuendung und vermute, dass die Ursache vielleicht der Aerger ist oder auch das Gefuehl des Nichtgenuegens. Mein Sohn (4,5 Jahre) ist in der Phase der Rollenspiele. Er spielt gerne Pirat und so, aber ich bin ganz schlecht in sowas und habe auch nicht so richtig Lust auf kaempfen und Schatz suchen und so. Ich spiele lieber Gesellschaftsspiele oder lese ein Buch vor. Naja, trotzdem denke ich dann, mensch, nun spiel doch mal z.B. Pirat mit ihm, aber ich will einfach nicht, lass es und habe manchmal ein schlechtes Gewissen.

Vielleicht geht es jemanden aehnlich?

Liebe Gruesse, Tina

Kommentare

  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tach, Tina!

    Es ist irgendwie so, als würdest Du mich beschreiben. Ich bin auch ein aufbrausender Mensch und kann auch keine Rollenspiele (mehr).

    Aber im Gegensatz zu Dir belastet mich das nicht sonderlich...

    1. Ich habe sehr viel Temperament, aber mein Sohn kennt mich inzwischen und weiß, dass ich schnell sauer und auch laut werde, mich aber genauso schnell wieder beruhige und er weiß auch (und da achte ich besonders drauf), dass das nichts mit ihm zu tun hat.
    Wenn ich dann wieder runtergekommen bin, dann gehe ich zu ihm und wir sprechen über die Situation. Bis jetzt habe ich es geschafft, dass ich ihm gegenüber sehr selten verbal ausfallend geworden bin. Ich konzentriere meine Wut lieber auf mich selbst und versuche, ihn nicht dafür verantwortlich zu machen.
    Es gibt einen Unterschied zwischen: "Wie kannst Du nur so blöd sein, das Milchglas zwei Mal hintereinander umzukippen!" und "Mann! Jetzt muss ich NOCH mal wischen! Aaaaahrg!" Die Lautstärke ist dabei doch unerheblich.
    Es gibt auch einen Unterschied zwischen "Boah, Du nervst mich total mit deinem Gequengel!" und "Ich kann es gerade nicht haben, wenn Du in diesem Ton auf mich einredest. Mein Kopf tut nämlich weh."
    (Und jetzt mal ehrlich: Dieses Gequengel haut auch die stärksten Nerven irgendwann weg!!! Mann!)

    Klappt natürlich nicht immer, klar, aber grundsätzlich kommen ich und der Sohn trotz Temperamentsausbrüchen sehr gut miteinander klar.

    2. Ich bin nicht der Entertainer meiner Kinder.
    Spielen sollen sie mit Gleichaltrigen. Das ist nicht meine Aufgabe. (Zumindest nach meinem Verständnis meiner Mutterrolle nicht.) :scratch.:
    Für sowas lade ich ihm Freunde ein.


    Ich finde: Gelassener und ruhiger solltest Du vielleicht in Deinen Ansprüchen an Dich selbst und im Umgang mit dir selbst werden!!! :sunny:
  • sandra_83sandra_83

    1,193

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das Statement unterschreiben ich.
    auch hier tanzen ab und an die Mäuse auf den tischen. dann schicke ich sie auch gut mal lautstark ins Zimmer. aber auch hier sehe ich einen Unterschied zwischen: "ab ins Zimmer, du nervst!" und "ihr geht jetzt alle hinter, da habt ihr viel Platz zum toben und spielen, ich möchte jetzt meinen Kaffee trinken, in RUHE!"

    die Kinder sollen miteinander spielen und nicht das ich sie bespaße den ganzen Tag.
    (was nicht heißt, dass ich nie mal nen Turm baue)

    ich komme dann auch wieder runter und habe wieder mehr nerven für die nächste runde.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich kenn das auch, hier fliegen auch manchmal die Fetzen und ich kann mich manchmal dafür nicht leiden, aber ich bin zum Glück auch in der Lage, mich zu entschuldigen und erkläre dann auch, warum ich sauer geworden bin. Neulich kam ich von der Arbeit nach Hause, war total müde, weil ich auch schlecht geschlafen hatte, wollte nur mal in Ruhe einen Kaffee trinken und Liva sitzt neben mir und erzählt mir im Zweiminutentakt wie langweilig ihr doch ist und das gar keine anderen Kinder zum Spielen da sind. Nachdem ich zum fünften Mal erklärt hatte, dass ich gerade nur mal in Ruhe meinen Kaffee trinken will und wieder das "Mir ist so langweilig" losging hab ich sie auch mehr oder weniger aus dem Wohnzimmer geschmissen. Nein, pädagogisch korrekt war das sicher nicht, aber manchmal platzt einem halt der Kragen. Ich finde auch, ich bin nicht der Alleinunterhalter, ich beschäftige mich gern mit meinen Kindern, aber dazu muss man eben auch den Kopf frei haben. Und Rollenspiele kann ich auch nicht gut, ich trinke gerne mal einen Kaffee, den Janne mir im Puppengeschirr serviert, aber Pferdchen oder Pirat, vielleicht bin ich da inzwischen zu alt für oder zu phantasielos, keine Ahnung.

    Mir fällt übrigens gerade ein Satz von Astrid Lindgren ein, die mal geschrieben hat, dass sie so mit etwa 13 Jahren gemerkt hat, dass ihre Kindheit vorbei war, als sie nicht mehr spielen konnte, ich denke, sie meinte diese Rollenspiele. Sie war sehr traurig darüber, aber diese Phase war eben vorbei. Von daher bin ich sehr froh, dass wir hier viele Nachbarskinder für Liva haben, da habe ich nicht das Gefühl, dass ich als Erwachsene einspringen muss.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kenne das auch. Bevor der kleine Bruder da war, war ich wesentlich gelassener. Obwohl sie schon immer sehr fordernd war und auch immernoch ist.
    Ich finde es bspw besonders schlimm, daß ich tagsüber nichts machen kann wenn sie dabei ist. Vllt mal Spülmaschine ausräumen, ok. Aber bügeln oder so geht gar nicht...sie kann einfach nichts alleine spielen ...keine Ahnung ob sie nur nicht will...sie könnte direkt neben dem bügelbrett Eisenbahn oder so spielen. Macht sie aber nicht.
    Und das macht sie auch nicht wenn ich den kleinen mal stillen muss. Sie klebt an mir, lenkt ihn ab, macht Blödsinn. Klar, sie will auch Aufmerksamkeit. Aber irgendwann kann ich da auch nicht mehr ruhig bleiben wenn er wiederholt nicht in Ruhe stillen kann geschweigedenn schlafen kann.
    Mal in Ruhe Zeitung lesen...niemals. Nähen, stricken, lesen...schon ewig abgewöhnt.
    Sie könnte den lieben langen Tag auch Rollenspiele spielen...einkaufen, Arzt, Stuhlkreis, Kindergarten, Gassi gehen, schlafen, Kochen, Tisch decken, Puppen. Eigentlich ganz süß, aber wenn der kleine an mir klebt, kann ich das auch nicht gut..ich sehne mich nach den Zeiten als sie ewig gepuzzelt hat. Herrlich war das, ist momentan nix zu machen.

    Unter der Woche ist sie ja eh bis halb drei im kiga. Das machen wir, weil sie den Mittagsschlaf braucht, aber den Zuhause nicht macht. Außerdem isst sie im kiga gut, Zuhause kaum. Und so habe ich genügend Zeit, für Haushalt und den kleinen und bin nachmittags weniger ungeduldig wenn ich nicht so irgendwelche Pflichten im Nacken hab. Außerdem helfen hier tägliche Spaziergänge. Sie kriegt nen rappel, wenn sie drin ist. Hab sie jetzt im trampolinverein und beim schwimmen angemeldet, das wollte sie auch selbst...so hocken wir uns nicht ständig auf der pelle sondern sie kann sich austoben.

    Und wenn die Lage doch mal eskaliert, versuche ich 5 Minuten für mich rauszuschlagen um runterzukommen. Aber leicht ist das nicht.
  • ameronaamerona

    370

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich klinke mich hier mal ein:
    lamere schrieb:
    Ich kenne das auch. Bevor der kleine Bruder da war, war ich wesentlich gelassener. Obwohl sie schon immer sehr fordernd war und auch immernoch ist.
    Ich finde es bspw besonders schlimm, daß ich tagsüber nichts machen kann wenn sie dabei ist. Vllt mal Spülmaschine ausräumen, ok. Aber bügeln oder so geht gar nicht...sie kann einfach nichts alleine spielen ...keine Ahnung ob sie nur nicht will...sie könnte direkt neben dem bügelbrett Eisenbahn oder so spielen. Macht sie aber nicht.
    Und das macht sie auch nicht wenn ich den kleinen mal stillen muss. Sie klebt an mir, lenkt ihn ab, macht Blödsinn. Klar, sie will auch Aufmerksamkeit. Aber irgendwann kann ich da auch nicht mehr ruhig bleiben wenn er wiederholt nicht in Ruhe stillen kann geschweigedenn schlafen kann.
    Mal in Ruhe Zeitung lesen...niemals. Nähen, stricken, lesen...schon ewig abgewöhnt.
    Sie könnte den lieben langen Tag auch Rollenspiele spielen...einkaufen, Arzt, Stuhlkreis, Kindergarten, Gassi gehen, schlafen, Kochen, Tisch decken, Puppen. Eigentlich ganz süß, aber wenn der kleine an mir klebt, kann ich das auch nicht gut..ich sehne mich nach den Zeiten als sie ewig gepuzzelt hat. Herrlich war das, ist momentan nix zu machen.
    .

    Du beschreibst gerade genau meine Tochter! Aber sowas von haar genau! (Sie ist auch nur 4 Monate jünger, laut deiner Signatur)
    Nur scheinst du mir da im Moment noch deutlich gelassener zu sein als ich. Ich krieg das im Moment nicht mehr hin und fange schon an, sie gezielt zu umgehen bzw sie irgendwie von mir fern zu halten, weil ich die Enge nicht mehr ertrage. Dazu das Stillkind noch, das ist mir zu viel.
    Wie machst du das? Bin derzeit ziemlich runter mit den Nerven und am Ende meiner Kräfte....
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe angefangen, klare Regeln aufzustellen. Beim stillen bspw.musste sie leise sein und bekam dafür nen sticker. Als sie zehn zusammen hatte, gabs n pixibuch. Das hat sie angespornt. Und irgendwann wurde ihr das dabei sitzen langweilig und sie blieb freiwillig weg.
    Gut war auch, als der kleine selbst zu krabbeln anfing, da konnte sie viel mehr mit ihm anfangen. Mittlerweile schaffe auch ich mir Freiräume: ich sage mir z.b. nicht mehr "oha, was mache ich nur heute mit dem Kind, wie beschäftige ich sie?" Ich habe neulich einen satz gelesen: Kinder müssen sich auch mal langweilen, das fördert die Kreativität. Der ist in schweren Tagen mein Motto. Natürlich spiele ich auch mit ihr. Aber sie soll sich auch allein beschäftigen lernen! Nachmittags habe ich mir jetzt eine Kaffeeoase geschaffen. :oops: Dann trinke ich eine Tasse, lasse die große tun was sie tun will und wenn ich fertig bin, bin ich wieder für sie da...natürlich bin ich ansprechbar, sie kann sich auch gern dazu setzen aber da will ich meinen Kaffee trinken und das akzeptiert sie jetzt auch. Danach bin ich dann da.
    Allerdings hat sie in den letzten Wochen auch wieder nen Sprung gemacht, sie versteht viiiiel mehr und lässt mehr mit sich reden. Wenn ich vor einem halben Jahr gesagt habe: "Du hast dein ganzes Zimmer voller Spielsachen, such dir etwas aus und bring es mit" dann endete das meist in "will nicht/nur mit dir/nicht alleine...." Jetzt geht sie wirklich kucken und sucht was aus.
    Bügeln etc geht immernoch nicht, liegt aber am kleinen der jedes Kabel unglaublich toll findet...:evil:

    Vielleicht versuchst du dir einfach ein paar Regeln zu suchen die zu euch passen?
    Sie muss auch erst lernen, daß du jetzt eben nicht mehr rund um die Uhr zur Verfügung stehst. Als Einzelkind hatte sie es nich einfacher...aber jetzt bist du beschäftigt und das muss sie erstmal verinnerlichen. Ist sie denn eifersüchtig?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lilly war auch lange so, dass sie immer wissen wollte, wo ich bin und was ich gerade mache, sie nie allein oben in ihrem zimmer sein wollte, wenn ich im haus unten in der Küche o.ä. war. manchmal hat sie das heute noch, dass sie im wohnzimmer vor dem fernseher sitzt, haargenau weiß,. dass ich ein zimmer weiter im arbeitszimmer bin und trotzdem ruft "mama, wo bist ?". irgendiwe brauchte sie immer die sicherheit bzw. das sicherheitsgefühl, dass ich da bin. oft hat es nur gereicht, dass ich mich dann mit in`s kinderzimmer gesetzt habe und sie hat dann auch mal was allein gemacht.
    mit ca. 4 1/4 wurde sie dann insgesamt selbstsicherer und hatte nicht mehr so angst, allein zu sein oder ständig das gefühl, einen von uns in ihrer reichweite zu haben. ich kann mich noch gut erinnern, dass wir damals im urlaub waren und sie beim abendessen allein am tisch sitzen blieb, bis wir vom buffet das essen für beide kinder besorgt hatten. das wäre vorher NIE gegangen. seit dem gin auch das alleine spielen viel besser.
    sie hat nach ihrem 5. geburtstag nochmal einen solchen schub, der sie noch reifer und sicherer weden lies. heute möchte sie viel allein in ihrem zimmer spiel, auch mal ohne henry sein (was der natürlich nicht versteht ;-)), mal, bastetl, knetet, spielt mit ihren puppen, hört CDs, etc. und ist damit zufrieden. es wird also bestimmt besser ;-).
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