Panikmache ?

Ute_66Ute_66

2,833

bearbeitet 19. 11. 2004, 08:27 in Langzeitstillen
Hallo,

vielleicht sollte dieser Thread auch unter Heiße Themen oder Meckerecke, aber ich stell das Ganze jetzt mal hier rein.

Aus der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Eltern":
Wie Stillen vor Allergien schützt

Trinkt ein Baby an der Brust seiner Mutter, bekommt es nicht nur Nähe und Nahrung, auch sein Immunsystem wird gestärkt.

Untersuchungen belegen, daass gestillte Säuglinge im Vergleich zu nicht gestillten seltener Darmprobleme, Atemwegsinfekte und Allergien haben. Was Muttermilch so wertvoll macht:
- Sie enthält nur wenig und nur artverwandtes, also menschliches Eiweiß.
- Sie sorgt mit so genannten präbiotischen Substanzen für eine widerstandsfähige Darmflora.
- Sie macht die Darmschleimhaut stark gegen Fremdeiweiße.
- Sie bekämpft mit Hilfe spezialisierter Zellen krank machende Bakterien.
Optimalen Schutz scheint Muttermilch in den ersten 6 Monaten zu bieten. Allergologen empfehlen deshalb, am besten genau 6 Monate voll zu stillen. Kürzere Stillzeiten reduzieren den Schutzeffekt, längere unter Umständen auch

Auf meine Nachfrage bei der Eltern-Redaktion bekam ich folgende Antwort:
Liebe Frau xxx,

ihren optimalen Gesundheitsschutz scheint die Muttermilch nur in einem
bestimmten Zeitfenster zu entwickeln. Allergologen empfehlen, am besten
genau sechs Monate lang voll zu stillen. Kürzere Stillzeiten reduzieren den
Schutzeffekt - und längere unter Umständen auch. Eine große Studie an vielen
deutschen Kinderkliniken belegt, dass mit zunehmender Stilldauer das
Neurodermitis-Risiko steigt. Ursache ist nicht etwa eine schädliche Substanz
in der Muttermilch, sondern die Tatsache, dass vor allem solche Kinder sehr
lange voll gestillt werden, die sowieso allergiegefährdet sind. Weil ihre
Mütter entweder Akademikerinnen sind (Diese Bevölkerungsgruppe leidet
besonders häufig unter Allergien) oder selbst Neurodermitis haben. Da
Muttermilch neben den vielen Schutzfaktoren auch Allergie fördernde
Immunglobuline sowie Nahrungsmittelallergene an das Baby liefert, kann sich
bei langen Stillzeiten der gesundheitliche Effekt umkehren.

Blödsinn ?????????
«1

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dazu müßte ich die Studie sehen....glauben kann ich das nicht.
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich frag noch mal nach ob ich genauere Infos kriegen kann
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das interessiert mich ja auch!
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Witzig, das das Thema gerade jetzt kommt.
    Ich wollte nämlich auch fragen wie das mit dem Allergieschutz funktioniert.
    Durch das Stillen bekommen die Kinder auch die Antikörper direkt geliefert. Eine Allergie wird doch dadurch ausgelöst das der Körper Antikörper bildet gegen ganz normale Stoffe (z.B. Staub) die eigentlich nicht bekämpft werden müssen. Diese Antikörper, die nicht sein müssen, gehen doch dann auch mit der Muttermilch über auf das Kind. Dann müsste das Kind doch auch reagieren (z.B. auf Staub). Das dem nicht so ist, weiß ich ja aber wo liegt mein Denkfehler?
    Die Frage beschäftigt mich schon ziemlich lange, habt ihr eine Antwort?

    Das längere Stillzeiten den Schutzeffekt reduzieren habe ich auch schon
    gehört. Was das für eine Studie ist und ob da was dran ist würde mich ja auch mal interessieren.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vererbt wird die Veranlagung zu Allergien, nicht die eigentliche selber. Oder was meinst Du genau?
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nun..., nochmal in Kurzform:

    Stillen schützt vor Krankenheiten, da das Kind die Antikörper der Mutter bekommt.

    Bei Allergien entstehen ja auch Antikörper. Die müssten doch auch über die Muttermilch übergehen. Dann würde das Kind doch auch Allergien frei Haus geliefert bekommen.

    Mich würde rein medizinisch interessieren warum dem nicht so ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In der Muttermilch enthaltene Vitamine, Mineralien und Spurenelemente unterstützen die Funktion des noch nicht voll entwickelten Immunsystems. Antikörper in der Muttermilch, die so genannten Immunglobuline A, legen sich wie ein Schutzmantel über seine noch nicht ausgereifte und daher sehr durchlässige Darmschleimhaut. So verhindern sie weitgehend, dass der Körper Allergene aufnimmt. Das ist ein "allgemeiner" Schutz.
    Bist Du aber krank, dann bilden sich spezielle Antikörper gegen eben diese Erkrankung und nicht gegen alle Infekte, die man bekommen könnte.
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ahhhh :idea:
    Schön erklärt :grin: , jetzt hab ichs auch verstanden.
    Vielen Dank!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da bin ich aber froh :grin:
  • YasminYasmin

    3,093

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also mal ernsthaft :twisted:
    klar stillen Mütter mit Allergiegefährdeten Kindern länger!
    Ist doch logisch :fies02: wird einem ja auch empfohlen.
    Also so ein Blödsinn......ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das das Hand und Fuß hat :traurig08:
  • RantiRanti

    330

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das wird auch der Grund sein, dass unter den länger gestillten Kindern prozentual gesehen wieder mehr Allergiker waren ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich glaub' da nix von. Bei der Infoveranstaltung übers Stillen meinte die Stillberaterin zwar auch, dass die Antistoffe, die nach den ersten 6 Monaten in der Muttermilch andere sind als am Anfang. Allerdings im positiven Sinne. Sie meinte, dass sich die Antistoffe den jeweiligen Bedürfnissen des Kindes anpassen. Fragt mich bitte nicht, wie das gehen soll...
    LG, Kerstin
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Brust "weiß" wie alt das Kind ist. ;-)
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde sagen, die gute Eltern-Redaktion hat schlicht und einfach Ursache und Wirkung verpeilt. Aus dem Eltern-Schreiben geht ganz klar hervor, dass die Studie deswegen eine höhere Allergierate bei langzeitgestillten Kindern aufweist, weil das Kinder sind, die WEGEN ihres Allergierisikos länger gestilt werden. Nicht etwa, weil lange stillen das Allergierisiko erhöht.

    Eine solche Studie würde mich mal interessieren, in der nach Allergikerinnen und nicht-Allergikerinnen als Mütter getrennt wurde. Da würde ich dann nämlich erwarten, dass bei den Nicht-Allergikerinnen das Risiko beträchtlich sinkt, bei Allergikerinnen immerhin ein bisschen...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ahaaaaaaaaa, dachte mir doch dass es einen Haken gibt. Aber wie kann man dann so etwas veröffentlichen!!!
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Veröffentlichen schon--nur darf man dann nicht so wild dran ruminterpretieren! ;)

    Wenn man das Ergebnis der Studie so darstellt, dass Allergikerinnen aus Angst um ihre Kinder länger stillen, funktioniert es ja wieder und ist auch richtig. Nur der Schluss, dass Stillen das Allergierisiko steigert, ist aus der Studie null ablesbar...

    Die ELTERN-Leute sollte man mal zu Professor Steffen in Köln schicken--bei dem lernt man, wie man vernünftig Statistiken auswertet :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja mach das doch mal. :roll:
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    GoldSeven schrieb:
    Ich würde sagen, die gute Eltern-Redaktion hat schlicht und einfach Ursache und Wirkung verpeilt. Aus dem Eltern-Schreiben geht ganz klar hervor, dass die Studie deswegen eine höhere Allergierate bei langzeitgestillten Kindern aufweist, weil das Kinder sind, die WEGEN ihres Allergierisikos länger gestilt werden. Nicht etwa, weil lange stillen das Allergierisiko erhöht.

    Eine solche Studie würde mich mal interessieren, in der nach Allergikerinnen und nicht-Allergikerinnen als Mütter getrennt wurde. Da würde ich dann nämlich erwarten, dass bei den Nicht-Allergikerinnen das Risiko beträchtlich sinkt, bei Allergikerinnen immerhin ein bisschen...


    Genau. Und die entscheidende Frage hier ist jetzt eine, die nicht zu beantworten ist: Wieviele der längergestillten Kinder hätten eine Allergie, wenn sie mit 6 Monaten abgestillt worden wären. Ich vermute mal, deutlich mehr. Es wäre wirklich interessant, mehr über diese Studie zu erfahren, vor allem wie die Ergebnisse in den Kontrollgruppen aussehen.

    Muß ich mich jetzt eigentlich selbst auspeitschen, weil ich Akademikerin mit Neurodermitis und anderen Allergien bin und dann noch tatsächlich die Absicht habe, Langzeitstillerin zu werden? Komme mir so schuldig vor ;-) ....
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auspeitschen nicht, aber sag das blooooß nie gegenüber der ELTERN! Wer weiß, was die da für ne Story draus machen.... ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Steht da nirgends, auf welche sie sich beziehen?
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ne leider nicht, aber ich hab schon weitere Infos angefordert. Aber du weißt ja wie sich mit den Antwort-Mails zeitgelassen wird wenns um sowas geht...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja :roll:
  • MephMeph

    1,248

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,
    ich habe diesen Satz auch gelesen ... aber nicht lange drüber nachgedacht (ich weiss es ja besser ;-) ). Aber diese INKOMPETENTE Antwort auf die Email ist ja der Hammer und das von der Eltern Zeitschrift :fies101:
    Sie sagen ja schon in der Antwort das gerade die Kinder länger gestillt werden dessen Eltern Atopiker sind. :table114: Das wiederum bedeutet das diese generell eher zu einer Allergie neigen. Sie liefern in der Antwort genau den "Fehler" dieser Studie und tuen noch so als wäre diese wissenschaftlich haltbar :fun47: . Aber wir wissen ja alle Statistiken sind biegsam ...
    ... werde mein Eltern Abo nun kündigen :roll: ... so eine Inkompetente Antwort ärgert mich :flaming01:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oha...ähm...ja aber viele werden das glauben, fürchte ich.
  • NaehhexeNaehhexe

    809

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm, jetzt frag ich mich nur noch, in welche Kategorie ich gehöre, Akademiker bin ich zwar, aber ich hab NULL Allergien und mein Mann hat leichten Heuschnupfen, der nur alle paar Jahre mal behandlungbedürftig ist.

    lg, Ina

    PS: Die Zeitschrift Eltern schafft es doch sich binnen Wochen zu widersprechen. Vor einiger Zeit haben sie erst das Familienbett befürwortet (bzw. sogar empfholen) und kurze Zeit drauf, haben sie davor gewarnt, mit der Begründung man würde seine Kinder ersticken. *kopfschüttel*

    lg, Ina
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie wäre es denn mal mit einem netten Leserbrief zu dem Thema. Das rüttelt vielleicht die Eltern wach, die das ganze glauben (falls der BRief überhaupt veröffentlicht würde). Und wenn Du die ganzen Unterlagen oder Infos hast, schreib bitte mal direkt weiter hier rein. Ich bin soooooo gespannt, was da noch von der Zeitschrift so kommt.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich nehme alles in der ELTERN immer mit einem Körnchen Salz. Die ELTERN ist ne Redaktion mit ner Menge Mitarbeiter und ner Menge Meinungen--klar, dass da auch mal unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen! Lesen tu ich sie trotzdem ganz gern. :)

    In der letzten oder vorletzen Ausgabe war z. B. auch eine Warnung, man solle Kinder wegen Kariesgefahr auch nicht aus Schnabeltassen trinken lassen--und direkt im selben Heft schlürfte ein Wonneproppen dann genüsslich aus einer eben solchen. ;)
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm, und was passiert, wenn ich die Allergien hab und mein Mann der Akademiker ist? Mach ich mein Kind jetzt komplett krank oder gesund, wenn ich noch stille? Wusste gar nicht, das studieren so schädlich fürs Stillen sein kann :traurig08:
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    jauchzerle schrieb:
    Hm, und was passiert, wenn ich die Allergien hab und mein Mann der Akademiker ist? Mach ich mein Kind jetzt komplett krank oder gesund, wenn ich noch stille? Wusste gar nicht, das studieren so schädlich fürs Stillen sein kann :traurig08:

    roflrofl.gif

    Darf ich mein Kind überhaupt stillen, auch wenn ich keine Allergien habe? ironie.gif
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hätte ja gute Lust diese Diskussion an die gute Frau Korn zu schicken... vielleicht fängt sie dann mal an drüber nachzudenken was solche blöden Beiträge in ihrer Zeitschrift auslösen...
    :roll:

    Hab leider immer noch keine Antwort... bin mal gespannt ob da noch was kommt.

    Und übrigens... ich hab da schon ein paar Allergien... nur gut daß ich mir wenigstens das studieren verkniffen hab :fies02:
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Regula schrieb:
    Darf ich mein Kind überhaupt stillen, auch wenn ich keine Allergien habe? ironie.gif

    Ja, aber nur gaaaanz kurz, sonst kriegst du eine! :biggrin:


    Ute: Halte ich für eine gute Idee!
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist das jetzt mittlerweile schön zu lesen :lol:
    Ich hoffe nur, das den tollen Artikel viele mit Humor nehmen...
    Ich bin immer noch super auf die Antwort der schlauen Zeitungstante gespannt... hoffentlich dauerts nicht mehr so lange. In welcher Ausgabe war das ganze eigentlich drin??? In der aktuellen???? Ich möcht den Artikel auch mal lesen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja war das ein Artikel, ein Brief oder Newsletter?
  • ataspisataspis

    506

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In welcher Ausgabe war das ganze eigentlich drin??? In der aktuellen???

    In der aktuellen. Und es war glaub ich ein Newsletter, ganz kurz. Toll diesr Thread, ich wollte hier auch schon gefragt haben, ob das stimmt.

    Aber wieso kriegen Akademiker eher Allergien?? Oder studieren Allergiker häufiger?

    (Vielleicht verschlimmert sich das ja noch mit der Studiendauer, und mit Art des Abschlusses... promovierte sind dann ganz gefärdet.... ich sollte mir das nochmal überlegen, ob ich wirklich meine Doktorarbeit fertigschreiben will! :biggrin: )

    Gruss
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aktuelles Heft oder Newsletter????? Ich hoffe mal, das Heft ist noch im Handel. Ich werd mal schauen. Aber heut komm ich nicht in die Stadt, schreibe gerade eine Diplomarbeit (nein, ich gefährde mich und das Kind nicht, ist nur die Arbeit meines Bruders)
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aktuelles Heft, Seite 115, und das Heft kam letzte Woche erst raus, müsste also noch gut zu kriegen sein.
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dann werde ich auf jeden Fall mal schauen. Vielleicht sollte man die guten mit Mails und Briefen mal zukleistern. Und dann mal auf Reaktionen, evtl. sogar im nächsten Heft, warten...
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wäre auf jeden Fall ne gute Idee... wenn noch mehr nachfragen kommt vielleicht zumindest mal jemand ins Nachdenken
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist ein Auszug aus einem Vortrag einer Ernährungswissenachaftlerin beim Hebammenkogress im Mai.
    Generell ist Muttermilch das beste Mittel, das Allergierisiko des Kindes zu senken. Allerdings kann durch ausschließliches Stillen das Auftreten von Allergien nicht immer verhindert werden.

    Empfohlen wird, möglichst 6 Monate ohne zufüttern, besser 8 - 9 Monate zu stillen. Erstens werden durch das Stillen Schutzstoffe übertragen, die die Ausbildung einer Allergie hemmen, und zweitens wird Kuhmilch vermieden, welche der häufigste Auslöser einer Neurodermitis im Säuglingsalter ist. Außerdem sind die Nährstoffe so aufbereitet und "gefiltert".

    In allergiebelasteten Familien ist in der Stillzeit eine abwechslungsreiche Kost besonders wichtig, denn eine einseitige Ernährung kann zur Sensibilisierung des Säuglings auf diese Nahrungsmittel führen. Die Mütter sollten hochpotente allergene Nahrungsmittel meiden oder nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Die allergieauslösende Substanz ist immer das Eiweiß, das in allergisch wirksamer Form in die Muttermilch übergehen kann. Milch ist meist nur in Form von Trinkmilch allergieauslösend, bei Milchprodukten wie Käse, Joghurt, Topfen ist das Eiweiß denaturiert, sie können in kleinen Mengen ausgetestet werden.

    Hypoallergene Säuglingsnahrungen haben nur eine sehr geringe allergene Wirkung, da durch Teilhydrolyse die Eiweißstoffe in Bruchstücke zerlegt sind. Liegt schon eine Nahrungsmittelallergie bzw. eine nahrungsmittelbedingte Neurodermitis vor, ist die normale HA-Nahrung nicht geeignet. Hier muss auf eine Vollhydrolysatnahrung umgestiegen werden.

    Es ist ratsam, bei allergiegefährdeten Kindern im ersten Lebensjahr auf Kuhmilch, Soja, Zitrusfrüchte, Eier, Nüsse, Schokolade, Schweinefleisch, Weizenmehl und Fisch zu verzichten. Eier Nüsse und Fisch sollten auch noch im 2. Lebensjahr gemieden werden.

    Die Verwendung von Sojamilch bei vorliegenden allergischen Reaktionen auf Säuglingsmilchnahrung auf Kuhmilchbasis ist nicht ausschließlich zu empfehlen. Denn das Sojaprotein wirkt ebenfalls stark allergen. 30 bis 70% der Kinder, die Kuhmilcheiweiß nicht vertragen, reagieren ebenfalls auf Sojaeiweiß. Sojamilch sollte immer auf seine Verträglichkeit geprüft werden.

    Milch von Ziegen, Schafen oder Stuten ist als Kuhmilchersatz geeignet, jedoch abgekocht und nicht vor dem 6. Lebensmonat, wenn nicht mehr ausschließlich Flaschennahrung gefüttert wird. Auch hier gilt die allgemeine Milcheinführung, d.h. die Milch wird erst als Halb-, dann Dreiviertel- und schließlich als Vollmilch gereicht. Eine Allergie gegen Kasein ist jedoch auszuschließen - Kaseinunverträglichkeit ist nicht artspezifisch.

    Es ist wichtig, immer nur eine Stillmahlzeiten jeweils im Abstand von mindestens 3 - 4 Wochen durch einen Brei oder eventuell durch eine Flasche zu ersetzen. Der kindliche Organismus benötigt ausreichend Zeit, sich an die neue Kostform zu gewöhnen.

    Als erste Grundsatzregel gilt, bei der Umstellung von Brust oder Flasche keine Gläschenkost zu geben, da diese meist Zusätze wie Bindemittel, Ascorbinsäure, Honig oder Gewürze enthalten, die zu einer Sensibilisierung beitragen können. Beikost sollte selbst zubereitet und in reiner Form verabreicht werden. Eine Anreicherung durch Butter und Öl sollte zunächst vermieden werden.

    Um eine allergische Reaktion sofort erkennen zu können, sollte jedes Nahrungsmittel in wöchentlichen Abständen in die Ernährung integriert werden. Weizen sollte besser bis über das erste Lebensjahr hinaus nicht gegeben werden. Am besten eignen sich glutenfreie Getreidearten wie Reis/Reisschleim, Maisgrieß, Hirse (ganz, geschrotet oder als Flocken), Amaranth und Quinoa. Haferflocken sind meist auch gut verträglich.

    Verträgliche Obstsorten sind z.B. Birne, Banane oder Melone.

    Als Gemüse eignen sich Fenchel, Zucchini, Kohlrabi, Kartoffeln, Spinat, Broccoli, Karfiol, Topinambur. Tomaten, Paprika und Sellerie sind nicht geeignet. Häufig entwickelt sich gegen Karotten eine Unverträglichkeit, vermutlich weil Säuglinge so gut wie täglich damit gefüttert werden und sich deshalb eine frühzeitige Sensibilisierung herausbilden kann. Eine Gemüsesorte sollte 5-7 Tage hintereinander gegeben werden. Wenn es sich als verträglich herausgestellt hat, kann das Gemüse mit einer weiteren erprobten Sorte gemischt werden. Kartoffeln können auch täglich gegeben werden, bewährte Obst-, Gemüse- und Getreidesorten sollten nach Einführung konsequent gewechselt werden.






  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 3. 09. 2004, 19:19
    so, und hier die Antwort von "ELTERN":
    Liebe Frau xxx,

    beteiligt an der Studie waren z. B.: Virchow Klinik Berlin, Universität
    Heidelberg, Robert-Koch-Institut Berlin.
    Wir haben nur eine englischsprachige Veröffentlichung: "Breastfeeding
    duration is a risk factor for atopic eczema"(2002 Blackwell Publishing Ltd,
    Clinical and Experimental Allergie).

    Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Hinweis ein wenig weiterhelfen
    konnten. Möchten aber doch noch darauf hinweisen, dass der Artikel vor allem
    die Vorteile des Stillens heraushebt. Das führt nach meinen langjährigen
    Erfahrungen sicher eher dazu, dass die Mütter länger stillen - also sechs
    Monate voll, als dass sie früher abstillen. Und schließlich wird unabhängig
    davon von den meisten Experten empfohlen, mit sechs Monaten schön langsam
    mit der Beikost zu beginnen. Ich sehe in dem Artikel also eher einen Aufruf,
    die Babys möglichst sechs Monate voll zu stillen (was ja leider nicht immer
    der Fall ist) als eine Einschränkung.

    Mit freundlichen Grüßen von xxx xxx von ELTERN

    ich habe mit dem Titel der Studie mal ein bisschen gegoogelt, und hab dazu einen interessanten Artikel gefunden.

    Sorry Luca hat Hunger, ich schreib nachher weiter :knutsch01:

    so jetzt endlich schläft er... ächz... so ein Schub kann ganz schön gemein sein :cry:

    Also: die Studie selber hab ich mir nicht angetan.. so gut ist mein Englisch dann doch nicht. Aber ich hab was gefunden im "Journal für Ernährungsmedizin" aus Österreich unter der Rubrik "Für sie gelesen". Kann den Link dazu gerne per PN weitergeben wenns jemanden interessiert. Das könnten die Eltern-Redakteure auch gelesen haben, denn irgendwo steht da auch was von Stillen und erhöhtem Risiko. Aber da gehts speziell um atopische Ekzeme und nicht um Allergien allgemein. Und die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung
    Die Autoren schlußfolgern, daß Stillen in dieser Studie keinen protektiven Effekt auf das Auftreten von atopischen Ekzemen ausübte. Eine längere Stilldauer führte sogar zu einem moderaten Anstieg des Erkrankungsrisikos. Dies kann jedoch nach derzeitigem Wissensstand keinesfalls als Kontraindikation gegen das Stillen gewertet werden. Vielmehr, so die Autoren, sei es eine wichtige Information für Mütter, daß ihre Kinder - trotz Stillens - atopische Ekzeme entwickeln können

    Na das klingt doch schon ganz anders, oder ???
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber auf das Hauptproblem--nämlich die Fehlinterpretation bzw. Vermischung von Ursache und Wirkung - ist sie gar nicht eingegangen, oder? Sehr seltsam...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Neeee....und Pro Stillen???? :shock:
  • Susanne77Susanne77

    253

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich lasse seit langem Elternzeitungen, Apothekenzeitungen und andere Baby-Infos links liegen. Ich glaube nicht, dass man grundlegend etwas in der Einstellung der Herausgeber ändern kann; dazu ist die Babykost-Lobby viel zu stark. Und von der sind gerade Eltern-Zeitungen abhängig (Werbeeinnahmen). Der Krempel liegt überall rum, wo man mit Kindern so vorbeikommt, gegen diese Übermacht kommen die paar Langzeitstillerinnen (fühl mich gar nicht so?!) nicht an. Ich stille meinen Süßen und koche sein Essen (noch) selbst, stelle die Ohren auf Durchzug, wenn die Schwiemu wieder mal skeptisch guckt und sage "nein, danke", wenn die Verkäuferin dem Ullikind einen Lutscher, Kekse o.ä. andrehen will. Hab mich lange genug über die Ignoranz aufgeregt - jetzt hab ich genug davon. Gut gehts uns trotzdem. Aber ich freue mich über euren Elan :razz:

    Susanne mit Ullischnulli, der in einer Woche schon 1 JAHR alt wird :shock:
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich habe mal zu dem Vortrag/ Artikel von Marlies eine Frage: ist Gläschenkost wirklich so schlimm? Ich wollte beim Zufüttern mit Pastinake anfangen, und das bekomme ich in nächster Zeit nur im Gläschen... man kann doch unterscheiden zwischen guten Gläschen, die nur das reine Obst oder Gemüse ohne Zusätze haben und diesen anderen schlechten Gläschen, die Zusätze haben... - oder ? und ich sollte also zwar nicht zu schnell die Sorten wechseln, aber schon häufiger wechseln, da sich sonst eine Sensibilisierung einstellen kann??? Ich dachte so wenige Sorten wie möglich?

    wäre es jetzt für mein allergiegefährdetes Kind (ich bin auch Atopikerin und Akademikerin.. :grin: ) besser oder gleich gut, ich stille ihn voll bis zum ca. 9. MOnat ? ER giert so nach Essen, ich wollte jetzt eigentlich langsam beginnen.. er war gestern auf den Tag genau 6 Monate voll gestillt und ich bin mächtig stolz, am Anfang wars doch arg hart.

    entschuldigt, wenn ich diese Fragen hier jetzt reinschreibe, eigentlich passen sie nicht zur Diskussion, aber andererseits schon... verschiebt mich, wenns nicht passt, und seid nicht böse, wenn ich jetzt nicht mehr schreibe, ich fahre in Urlaub und lese danach die Antworten.

    Ich hab die Studie übrigens auch so verstanden, dass die, die länger gestillt werden, sowieso die Allergierisikokinder sind, und dass bei denen dann prozentual häufiger Allergien wirklich ausbrechen, ist doch klar! Aber das wirklich interessante der Studie wissen wir noch nicht... wie ist der Unterschied zwischen den Allergierisikokindern, die entweder 6 Monate vollgestillt wurden und dann langsam Beikost und denen, die 9 Monate vollgestillt wurden und dann langsam Beikost ???

    Und an alle, die keine Neuro haben und auch nicht Akademikerin sind: Ab nach Hause, füttert dem Kind Schokolade und Nüsse und am besten schon mit 2 Monaten....und stillt bloß nicht, das ist bestimmt ganz gefährlich... :lol::lol:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Cora, nein, natürlich nicht. Guck was drin ist in den Gläschen.
  • dorifranzdorifranz

    360

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kuckuck,

    ich sehe jetzt den Thread erst nach dem Urlaub. Das ist ja heiss. In meinem Fach nennt man so einen Effekt einer solchen Studie Auswahleffekt, und dann sind solche Studien eigentlich nicht ernst zu nehmen. So zumindest in meiner Forschung.... Es ist ja logisch, dass Allergiker versuchen laenger zu stillen um das Risiko zu senken, aber gleich Null sinkt es wohl nicht. Damit die Studie nicht so einen Auswahleffekt hat, muesste man direkt nur Allergiker betrachten. Solche die laenger stillen und andere die nicht so lange stillen. Bei gleichem Allergierisiko koennte man dann direkt vergleichen welche Kinder mehr Allergien aufweisen.

    Und nur zu Beruhigung, ich habe promoviert und habilitiert und bin noch immer allergielos
    ;-)
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dann bist Du wohl eine Ausnahme ;-) :lol:
    ICh hab die ZEitschrift nicht mehr bekommen, war allerdings auch nur in einem Kiosk. Muss morgen entweder mal suchen oder mal rumfragen... bzw. ich muss morgen eh zum Arzt, vielleicht liegt die Zeitung ja da...
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Cora:

    Du kannst langsam mit Beikost anfangen.
    Man sagt 1 Gemüse eine Woche füttern und schauen ob sie reagieren. Dann kannst du das nächsteGEmüse dazu nehmen. Wenn du dann mal einige Sorten Gemüse eingeführt hast, sollst du regemäßig abwechseln ( also die eingeführten Sorten mischen).

    Zu den Gläschen: Wie Marlis sagt, schau was drinn ist.
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sorry, muss nochmal kurz auf die Eltern-Zeitschrift zurückkommen...
    Ich hab den Mini-Artikel heute mal kurz überflogen. Im Wartezimmer lag die Zeitschrift. Der ganze ARtikel ist ja sehr, sehr schwammig geschrieben. Das einzige, was klar drinsteht, ist ja, das man GENAU 6 Monate stillen sollte, möglichst nicht kürzer oder länger. Nun ja. Am Samstag bringt mir meine Cousine die Zeitung mit und dann schreib ich denen auch mal.
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja Kirsten, siehe ganz oben, hatte ja den Text abgetippt !
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