Sie beißt sich in die Hand

PixiPixi

415

bearbeitet 10. 10. 2012, 13:15 in Kleinkinder
Hallo

Seit 2-3 Wochen hat sich meine Maus ein komisches Verhalten angwöhnt.
Sie war schon immer extrem sensibel, schüchtern und fühlte sich im sozialen Kontakt oft sehr unwohl.

Und immer, wenn sie gerade in so eine unsichere Situation kommt zB:
- sie wird von einer fremden Frau angesprochen,
- sie hat gerade etwas falsch gemacht ( einem Kind beim Toben unbeabsichtigt weh getan)

dann kaut sie auf ihren Fingern rum und/oder beißt sich in die Hand.
Man kann sogar richtige Bissabdrücke danach sehen. :sad:

Das macht mich alles sehr traurig und ich bin schon den ganzen Abend am Weinen.
Ich hatte es in meiner Schulzeit auch nicht leicht. Wurde viel gemobbt und hatte auch ein zerstörtes bzw garkein Selbstwertgefühl.
Ich habe jetzt große Angst, dass das meiner Tochter auch passieren kann, weil sie so zurückhaltend ist.

Und jetzt noch das Beißen ? Warum tut sie sich weh ?

Kommentare

  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich nehme an, weil sie so den Druck los wird. Andere drehen an den Haaren herum oder haben eben andere Verhaltensweisen. Persönlich glaube ich, dass Selbstbewusstsein zwar zum Teil angeboren ist, zum Teil aber auch erlernt werden kann. Auch dann, wenn man als Elternteil in der Vergangenheit eher schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ich zum Beispiel habe kein Selbstbewusstsein von zuhause aus mitbekommen, aber man wird ja nun auch älter und muss nicht zwangsläufig immer das Mäuschen bleiben, was man vielleicht einmal war. Und mir war klar, dass ich meiner Tochter schon früh mitgeben möchte, dass sie ein starkes Kind sein kann. Glücklicherweise kam sie aber auch nicht als ängstliches Kind auf die Welt, sie war im Gegensatz zu mir auch gleich sehr kontaktfreudig. Vielleicht kannst du dies bei deinem Kind fördern? Ich denke, dass dazu aber wichtig ist, dass du mit dir selbst ins Reine kommst. Ich beschreibe das gerne mit der Gewitterangst, die ich als Kind und als Erwachsene auch noch hatte. Das wurde mir von meiner Mutter - sicher unabsichtlich! - antrainiert. Ich habe das überwunden, um meiner Tochter diese Angst nicht auch weiterzugeben. Dazu war es nötig, sich dem auch mal zu stellen, sich also buchstäblich ans Fenster zu stellen und zu gucken, wie schön das sein kann. Das kann man auch auf Verhaltensweisen übertragen, aber es ist natürlich nicht leicht, dir da etwas zu raten, denn du kennst dich selbst am besten.
  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke etwas ähnliches wie Tinat und mir fällt spontan ein Buch ein dass ich kürzlich gelesen habe. Das Geheimnis glücklicher Kinder von S. Biddulph. Es geht hauptsächlich um die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern und wie sie sich auf das Selbstwertgefühl auswirkt. Sicherlich ist es angeboren ob jemand sehr offen und kontaktfreudig ist, aber es ist auch beeinflussbar wie schon gesagt. In diesem Buch steht ein bisschen wie es geht, es ist sehr lesenswert. Es wird auch das andere beschrieben wie es sich auf das Leben und die Kinder auswirkt was Tinat gesagt hat, nämlich das mit sich selbst ins Reine kommen und sich bewusst werden was von den eigenen "Leichen im Keller" aus der Kindheit noch an die Kinder weiter gegeben wird.

    Ich glaube fest, dass man einem schüchternen Mädchen durchaus helfen kann und ihr beistehen kann in den schwierigen Situationen und ihr ein gutes Selbstwertgefühl mit auf den Weg geben kann. Es ist sicher ganz ganz wichtig, dass du ihr immer wieder sagst dass sie gut und ok ist, so wie sie ist, dass sie ein tolles Mädchen ist. Das Selbstbild wird nämlich von dem geprägt was das Kind von aussen über sich hört und erfährt. (Kurz zusammen gefasst die Meinung von Biddulph, bitte korrigiert mich wenn ich es falsch wieder gebe). Wenn du dir da unsicher bist was das Weitergeben von eigenen Schwierigkeiten wäre eine Beratung vielleicht ganz gut...

    Viel Glück!
  • PixiPixi

    415

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erstmal Vielen Dank
    Das Buch habe ich übrigens schon 3 mal gelesen. Finde es auch sehr gut. Habe mir auch das 2. geholt "Weitere Geheimnisse über glückliche Kinder".

    Gestern habe ich noch mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie meinte folgendes:

    Wenn meine Freundin mit ihrem Kind ( auch 2,5 Jahre alt) zu Besuch kommen, setzen wir uns immer mit ihnen auf den Boden und quatschen, während die Kinder zB Duplo bauen oder malen.
    So lange alles läuft ist ja gut, aber wenn die beiden sich jetzt zB um ein Stift streiten oder jemand dem anderen etwas weggenommen hat, greifen wir immer sofort ein.

    Meine Mutter meinte jetzt dazu, dass ich das nicht machen soll. So könnte Emily ja garnicht lernen sich selbst zu verteidigen, wenn ich immer sofort einspringe. Das kann ja auch sein, aber wenn ich es nicht mache, zieht sie immer den kürzeren.

    Stimmt das ?
  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde es mal ausprobieren. Vielleicht mal ne Zeit lang nicht quatschen und nur beobachten und erstmal nicht eingreifen. Wenn deine Tochter den Kürzeren zieht, wie reagiert sie dann? Ist es so schlimm für sie wie du es empfindest? Braucht sie dann vielleicht einen Drücker und Zuspruch um dann einfach weiter zu spielen? Oft ist es sehr hilfreich, einfach zu beschreiben was passiert so à la "Jetzt hat xy dir den Stift weggenommen, jetzt bist du traurig/ wütend" und den entsprechenden körperlichen Trost anbieten. Die Kinder müssen ja lernen was das für Gefühle sind die sie da haben und wir können ihnen da beistehen aber lernen damit umzugehen müssen sie eben selbst.

    Wenn du das Buch gelesen hast weisst du bestimmt was ich meine, auch mit meinem ersten Beitrag. Ist es denn vielleicht eher so, dass es dich an dich selbst erinnert und für deine Tochter ist es nicht sooo schlimm, sie wird wie Tinat gesagt einfach nur Druck los in den stressigen Situationen indem sie in die Hand beisst? Wahrscheinlich musst du hier einfach gut dich selbst beobachten und gucken was woher kommt, was deins ist und was ihres.

    Alles Gute!
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe im Kleinkindalter meist eingegriffen, allerdings eher wenn es fremde Kinder waren. In dem Alter sind sie logischen Argumenten noch nicht so zuträglich und verstehen noch nicht immer, dass anderen etwas weh tut und können Gefahren natürlich auch noch nicht abschätzen. Also wenn ich eingegriffen habe, dann um das andere Kind zu schützen - eigentlich haben die meisten Mütter von Kleinkindern so reagiert, damit eben dem jeweils anderen Kind nicht geschadet wird. Wenn es nur um einen Stift oder so geht, den jetzt mal beide wollen, muss halt mal einer warten oder man bietet etwas anderes an. Ich denke, es ist normal, in dem Alter noch einzugreifen.
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