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Eine neue Generation von Smartphones fasziniert gerade auch Heranwachsende. Bereits jeder zweite Jugendliche besitzt laut einer aktuellen Studie ein eigenes Smartphone. Doch Eltern sollten sich gut überlegen, ab welchem Alter ein solches Mobilgerät für ihre Kinder sinnvoll ist.
Die Initiative „SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.“ meint: Zum Einstieg muss es nicht gleich ein Smartphone sein, da die vielen Funktionen Kinder überfordern können.
Die Verbreitung von Smartphones unter Jugendlichen nimmt rapide zu. Fast jeder Zweite zwischen zwölf und 19 Jahren besitzt mittlerweile ein solches Multifunktionsgerät, 40 Prozent gehen regelmäßig mit dem Handy ins Internet. Das belegen erste Ergebnisse der JIM-Studie 2012 des Medienpädagogischen Forschungsverbands Südwest.
Die intelligenten Mobilgeräte sind Taschencomputer, Organizer, Kamera, MP3-Player und Telefon in einem, bergen aber auch Risiken: gerade Kinder sind experimentierfreudig, laden Apps und Spiele herunter, spielen Musik ab und surfen im Internet. Dadurch können sie zu nicht jugendfreien Inhalten gelangen oder persönliche Daten preisgeben. Vor allem jüngere Kinder kann der eigenständige Gebrauch eines Smartphones überfordern. “Generell sollten Kinder erst ab neun Jahren ein eigenes Handy nutzen. Das muss nicht gleich ein Smartphone sein, da Kinder erst eine gewissen Reife brauchen, um mit den vielen Funktionen verantwortlich umgehen zu können”, rät Susanne Rieschel, die Sprecherin von SCHAU HIN!. “Wichtig ist auch, dass Eltern das Gerät gemeinsam mit ihrem Kind einrichten und ihm die Funktionen erklären. So merken sie gleich, wie sicher ihr Kind im Umgang mit dem Handy ist.”
Entscheiden sich Eltern dennoch für ein Smartphone, empfiehlt es sich, zumindest am Anfang den Internet-Zugang auf dem Handy zu deaktivieren und die Bluetooth-Schnittstelle abzuschalten. Eltern sollten in jedem Fall intensiv mit ihren Kindern über die Nutzung des mobilen Internets und von Apps sowie die damit verbundenen Möglichkeiten und Kosten sprechen.
Persönliche Daten schützen
Datenschutz ist dabei ein immer wichtigeres Thema. “Kinder müssen lernen, ihre persönlichen Daten zu schützen und beispielsweise die Handynummer nicht Unbekannten im Chat oder in sozialen Netzwerken anzuvertrauen”, sagt Kristin Langer, Mediencoach bei SCHAU HIN!, “auch Fotos und Videos, die mit dem Handy gemacht werden, zählen zu den schützenswerten Daten”. Ein sensibles Feld, da ein Smartphone für Kinder ein sehr persönliches Gerät ist. Für die Eltern kommt es bei den Gesprächen auf besonderes Fingerspitzengefühl an – was für ihr Kind und dessen Privatsphäre wichtig ist und wie sie ihr Kind vor nicht kindgerechten Inhalten im Netz schützen können.
Unterstützung erhalten Eltern durch Sicherheits-Apps, wie der “Vodafone Child Protect App”. Die App hilft ihnen, ihr Kind vor unerwünschten Anrufen, Nachrichten und Webinhalten zu schützen. Wichtig dabei: Die App ist ein technisches Hilfsmittel und erst richtig sinnvoll in Kombination mit einer aktiven Medienerziehung. Generell sollten die sogenannten Premiumdienste, wie beispielsweise Klingeltonabos oder teure SMS-Dienste, für Kinder gesperrt werden. Mittlerweile bieten Hersteller auch kindgerechte Geräte an, die über passwortgeschützte Bereiche und geschützte Surfräume verfügen. Einige Mobilfunkanbieter haben auch spezielle Jugendschutztarife, bei denen Premiumdienste bereits durch eine Voreinstellung inaktiviert sind. Anleitungen, wie Smartphones für Kinder eingestellt werden können, finden Sie hier.
Quelle „Initiative SCHAU HIN!“ – http://schau-hin.info
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Kommentare
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Das ist Quatsch und wirkt absolut hilflos, wie so oft bei solchen Artikeln. Meine Tochter kann jetzt schon ein iPhone bedienen... Das Zauberwort steht im letzten Absatz: Medienerziehung. In der Tat brauchen Kinder kein Smartphone. Aber wir leben halt auch nicht mehr in den 70er Jahren, so dass ein Handy ab einem gewissen Alter möglicherweise ganz sinnvoll sein kann. Ich bin mehr dafür, Kindern beizubringen, dass man nicht alles "braucht" und auch nicht immer up-to-date sein muss, um "mithalten" zu können. Das muss allerdings früh beginnen.
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Die Einzigen, die mit den Dingern technisch überfordert sind, sind oft die Eltern und das ist das Problem.
Wie auch sonst im Leben lernen Kinder den Umgang mit Medien auch duch Vorbilder.
Und da bin ich jetzt mal ganz selbstkritisch.
Wenn ich mein Kind immer vorher fragen würde, wenn ich ein Bild von ihm im Intenret z.B. bei Facebook posten möchte, dann wird er ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass es nicht in Ordnung ist, das ohne zu fragen zu tun und wird das vielleicht auch nicht unreflektietr bei einem Mitschüler machen.
Wenn wir uns selbst immer daran halten würden, dann würde viel Medienerziehung so nebenher laufen, ohne dass wir das grossartig thematisieren müssten.
Auch in Themen Cybermobbing ist man einfach ein kompetenterer Ansprechpartner , wenn man sich in der Materie auskent. Ich finde, ein Lehrer z.B. hat heutztage die Pflicht, sich mit den grundsätlichen Fuktionen von sozialen Netzwerken auzukennen. Ich hatte in einer Kase mal einen Fall von Cybermobbimg und habe das mit den Schülen nur aufarbeiten können, weil cih mich selber in der Materie auskenne.
Und dqbei ist es völlig EGAL, welches Endgerät das Kind gerade benutz. Ob Smartphone oder ein unbeobachteter und ungesichtete Zugang zu einem PC, beides bietet die gleichen Probleme.
Und was die nicht jugendfreien Inhalte angeht... ob mein Sohn sich den Hardcoreporno jetzt auf dem Smartphone seines besten Kumpels oder auf seinem eigenen anschaut ist ziemlich egal!!!
Da muss ich als Eltern auf einer ganz anderen Ebene arbeiten, als ihn lediglich vom Gerät fernzuhalten...
Ich finde den Artikel wirklich oberflächlich und realitätsfern. Das Smartphone erst ab einem bestimmten Alter zu erlauben ist nur der vermeindlich einfachere Weg für die Eltern. Die echte Auseinandersetzung mit den eigenen Kindern und ihren Bewegungen in der modernen Medienwelt ist halt komplizierter und verlang mehr Kompetenz in jegliche Hinsicht, als das...
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was da an gewalt und brutalität oder auch ekelhaftem zeug (z.B. Sex mit tieren) kursiert sucht schon seinesgleiche. das Anschauen gilt dann z.b. als mutprobe unter den kindern und diese bilder können schon sehr verstörend sein.
da muss man sich schon neue gedanken zu machen.
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Ein Bekannter, dessen Tochter 3 ist, erzählte, sie filmt sich selber mit dem iPad und schaut es dann an. Und das gefällt ihr super. Eine andere Mama gibt ihrem Sohn das iPad fürs Töpfchen. Ich finde das sind 2 Beispiele, von denen mir eins gefällt - das andere nicht. Wenn Medien - dann eben altersgerecht und erstmal mit Mama/Papa. Medienerziehung.
Und ja, viel läuft über das Vorbild.
@tinat: Mein Papa hatte keine Pornosammlung zuhause ;-)
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Ich bin froh dass ich mich damit noch nicht auseinander setzen muss aber es ist gut schon mal ein paar Denkanstöße zu bekommen.