Hallo,
Meine große Tochter ist 5,5 Jahre und flunkert schon bei Kleinigkeiten, z.B. ob sie sich die Hände gewaschen hat oder ob sie den Kaugummi runtergeschluckt hat. Letztens hatte sie ihr Sportzeug an, als ich sie von der Vorschule abholte. Sie erzählte mir dann innerhalb von 5 Minuten drei Geschichten, warum sie sich umgezogen hat: die Sachen waren nass, sie waren dreckig, ihr war kalt. Ihre anderen Sachen waren dreckig vom spielen. Sie hat eine Schramme auf der Stirn und als ich sie fragte, wie das passiert ist hat sie sich eine Geschichte ausgedacht, dass sie auf einer Barbie ausgerutscht sei.
Warum belügt mich meine Tochter?
Wie kann ich sie dazu bringen mir die Wahrheit zu sagen?
Ich habe ihr in Ruhe erklärt, dass ich dieses geflunker nicht mag. Keine Änderung. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass wenn sie mich immer anlügt, ich und auch andere ihr nicht mehr glauben können und sie vielleicht mal in eine Situation kommt, wo sie Hilfe braucht und sie nicht bekommt, da ihr niemand glaubt. Keine Änderung.
Was kann ich tun? Ich bin manchmal echt in der Zwickmühle, gerade wenn sie ihre kleine Schwester (2,5 Jahre) beschuldigt Dinge getan zu haben. Wie reagiere ich am besten?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
Daniela
Kommentare
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Vielleicht drauf eingehen und Geschichten zusammen erfinden? Oder eben einfach ernst nehmen und so stehen lassen. Ist ja eigentlich auch egal wo die Schramme her kommt. Wenn es was schlimmes gewesen wäre, wäre sie doch bestimmt schon sofort weinend zu dir gekommen, oder?
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ich bekomme einen Newsletter "Daily Groove" von Scott Noelle. Heute war das Thema, warum Kinder lügen und es gefällt mir sehr gut, was er schreibt. In seinem Newsletter "Why Kids Lie" schreibt er sinngemäß, dass Kinder gerne das antworten, was sie glauben, dass wir Eltern gerne hören wollen. Sie möchten mit uns verbunden bleiben.
Ich kann es nicht so schön wieder geben. Hier mal der original Text :-)
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Das ist ein völlig normaler Entwicklungsschritt in Sachen Kommunikation. Lügen will halt auch gelernt sein. Das ist zwar nicht sehr fein, aber es kann für einen Menschen überlebenswichtig sein, diese Kommunikationstechnik zu beherrschen, also wundert es gar nicht, dass Kinder das irgendwann zwangsläufig lernen!
Klar wollen wir nicht, dass es überhand nimmt und zu Lasten des Vertrauens in der Familie geht.
Du machst das schon richtig. Vermittel ihr, dass das nicht in Onrdung ist, mach aber keine allzu grosse Sache draus.
Wie immer ist es eine Frage der Balance. Gar nicht lügen zu können ist nämlich, wenn wir ehrlich zu uns sind ;-) , fast genauso schädlich, wie ständig zu lügen...
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(Leises Sprechen, Wegschauen, verstohlenes Lächeln...)
Aber mein Sohn ist Meister im "Lügen". Er ist super überzeugend, auch wenn ich genau weiß, das stimmt nicht.
Das gibt ständig Diskussion, weil er total entrüstet ist, daß ich ihm nicht glaube, denn das sei doch so.
Er erfindet da auch manchmal dolle Geschichten um irgendwas.
Ich versuch es positiv zu sehen, er hat halt Phantasie und ist kreativ.
Der KiA meinte, das sei völlig normal. Und kein Lügen. Die Kinder würden das wirklich glauben, was sie sagen.