so mein Bericht vielleicht auch als Entscheidungshilfe für Münchner Bald-Mamis:
4.12.12 war berechneter ET – es tut sich gar nichts. Ich rufe gegen 11h in Hadern an, und werde relativ entsetzt begrüßt „sie hätten sich gleich früh morgens melden sollen“. Ja klar, ich steh ja auch so gern früh auf…
7.12. Kontrolle in Hadern, es tut sich immer noch nichts.
Mo 10.12. Kontrolle – es tut sich immer noch nichts. Dienstag soll eingeleitet werden, damit habe ich ja schon gerechnet. Aufgrund der Werte (Blutdruck bei mir etwas hoch, und irgendwas, das ich schon wieder vergessen habe) hieß es aber, ich solle abends anrufen, ob ich da schon kommen sollte. Habe ich mir dann zuhause noch mal überlegt und beschlossen, dass ich lieber noch mal ne Nacht in Ruhe in meinem Bett schlafen möchte. War eine gute Entscheidung!
Di 11.12. Also in der Früh mit Mann nach Hadern, einen Kreissaal für mich bekommen und dann diesen Tampon mit Gel. War ziemlich eklig das reinstopfen. Und natürlich den obligatorischen Zugang am Handgelenk links. Das war ziemlich unangenehm, aber Doc hats gut gemacht, es tat nicht allzusehr weh.
Mann ist dann irgendwann Mittags nach Hause gefahren und kam Abends noch mal. Da schlugen die Hormone total zu und ich hab erst mal ne Runde geheult, als er da war, und als er dann weg war. Von Wehen war nicht so wirklich was zu merken, es zog zwar etwas, aber das war nur etwas unangenehm. Eine von den Hebammen hat mir dann ein Bad gemacht, das war soooo toll, ne Stunde war ich drin, niemand hat gedrängelt...
Die Nacht war nicht sehr erholsam – der Zwerg hat total Terror gemacht, CTG war unterirdisch hoch, 170 aufwärts. Da hing ich dann von 2h bis nach 5h früh dran. Zwischendrin bekam ich n Tropf mit Flüssigkeit weil ich zu wenig getrunken hatte den Tag über. Und dann wollten sie Blut von mir haben – und beide Ärztinnen waren zu blöd, haben mir in jede Armbeuge und in beide Handrücken gestochen bis mal was kam, DAS tat wirklich richtig richtig weh.
Mittwochmorgen kam mein Mann dann wieder mit nem Muffin, das war dann auch das einzige was ich den Tag gegessen habe. Um 11h mit Muttermund 1cm offen bekam ich dann den Wehentropf dran und gegen 13h gings dann richtig heftig los, alle 5-10 Minuten. Ich kann Schmerzen eigentlich gut ab, Stress etc veratme ich auch beim Zahnarzt oder so - aber DIESE Schmerzen, danke nein. Um 14h wollte ich Schmerzmittel, und die Hebamme gab mir erst mal was in den Tropf mit rein, sollte nach 20 Minuten wirken. Tat es aber gar nicht. Gegen 15h war ich dann so durch, dass ich ne PDA wollte. Ja da musste ich warten, die Anästhesistin war grad im OP. Äh? In Hadern nur eine Anästhesistin?? Naja so viertel nach Vier, Muttermund bei 4cm, hatte ich dann den Schlauch endlich drin, war echt gut gemacht, hat sich gleichmäßig verteilt und super gewirkt, ich habe erst mal ne gute Stunde im Drogenrausch abgehoben
Tja und kurz nach 17h gings dann los, ein irrer Druck nach unten, ich dachte es platzt mir da gleich alles. Aber Presswehen? Kann doch nicht sein dachte ich… nicht jetzt schon…
hab Mann klingeln lassen und als die Hebamme schaute, kam ein „ich kann schon Haare sehen“… Zum Glück war wieder die nette blonde vom Vortag da, die hat sich dann ziemlich durchsetzen müssen „schauen sie mich an!!!, jetzt atmen“ aber das hat sie prima gemacht. Fast die ganze Zeit mit einem Rosenöl (vermutlich Weleda) rumgeölt, so ist mir fast nichts gerissen. Tja und um 18:10 war es dann so weit und Ellen draußen
Ohne PDA hätte ich das sicher nicht so gut überstanden, bin sehr froh dass ich mich dafür entschieden habe.
Gut, dass mein Mann die ganze Zeit da war, denn er wäre mit Sicherheit nicht mehr rechtzeitig gekommen, weil ich zu spät Bescheid gegeben hätte… Wir hatten noch 1-2 Stunden Ruhe zu Dritt im Kreissaal, danach wurde ich dann ins Zimmer verfrachtet. 10 Stock unterm Dach, mit Alpenblick bei Föhn, das ist total klasse !!! (allerdings wird das im Sommer wohl unterträglich heiß in den Zimmern).
Die Schwestern und Ärzte sowohl im Kreissaal als auch auf Station waren alle sehr nett, aber man hat nie einen festen Ansprechpartner bei 3 Schichten, oft kommt am nächsten Tag nicht mal die selbe Person wieder.
Und es ist kein Geld über für eine Stillhilfe/beratung, DAS ist wirklich schade und das werde ich wohl auch noch an die Klinik mailen (wird wohl nur nichts nutzen). Es kommt dauernd jemand Neues, jeder erzählt einem was Anderes und richtig Zeit sich mal 5-10 Minuten oder gar länger mit hinzusetzen für die richtige Stilltechnik hat dort niemand.
Gut, das kann man wissen bevor man in eine Uniklinik geht, aber man kann nicht einschätzen, wie wichtig so Jemand wäre... Dafür gibts gleich Stillhütchen (meine waren viel zu groß, aber das sagte mir erst die Hebamme nach 3 Tagen, woher sollte ich das auch wissen?) und man soll zufüttern. Ich habe nachts dann etwas Glukoselösung gegeben, davon hat sie aber nie viel getrunken - tja das war wohl der Anfang vom Zufüttern :sad: Ich wußte es eben nicht besser, und das das Kind nicht satt werden kann wenn es gegen riesige Stillhütchen ansaugen muss, ist ja auch klar (also JETZT ist mir das klar).
Ich hatte mich für Hadern entschieden:
weil ich um die Ecke wohne,
weil mir Räume und Menschen bei der "Werbeveranstaltung" sympatisch waren,
weil dort für alle Komplikationen vorgesorgt ist
weil ich mir einfach unsicher war und dachte, da bin ich gut aufgehoben.
Gut aufgehoben war ich, bis eben auf das Hinterher.
Ich war froh, am 3. Tag nachhause zu können und dort meine Ruhe zu haben.
Ich würde aber jeder Frau raten, bei der keine Komplikationen zu erwarten sind, sich rechtzeitig um eine gute Nachsorge + Betreuung für zu Hause zu kümmern und dann entweder in so einer Klink ambulant zu entbinden oder sich gleich ein Geburtshaus oder ein stillfreundliches Krankenhaus zu suchen. Oder vielleicht "bestellt" man sich gleich eine Stillberatung in die Klinik wenn das geht. Erspart einem hinterher viel Stress und Nerven...
Kommentare
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Es bestätigt meine erste Vermutung was du hier beschreibst, wieso es mit dem Stillen nicht so klappen wollte. Es ist so unglaublich wichtig, dass die Geburt so natürlich wie möglich verläuft, Mutter und Kind sich in Ruhe kennen lernen können, eine gute und sensible Betreuung vorher und nachher gewährleistet ist und einem beim Stillen geholfen wird und zwar geduldig und nicht aus Eile Zufüttern empfohlen. Traurig, aber umso besser dass du es nun gut hinzubekommen scheinst! Du machst das toll! Genieße dein Wochenbett!
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Dass man in mancher hinsicht das "falsche" gewählt hat (wie bei dir mit Stillen) weiß man halt oft erst hinterher, sofern man nicht vorher schon etwas sensibilisiert ist, auf was man achten muss...
Für mich waren genau das alles so Gründe, mich gegen ein großes KH zu entscheiden. selbst im kleinen KH hat jede Schwester was anderes erzählt, aber es waren nur einige wenige und man hatte doch ganz gut Ansprechpartner die man wenigstens 1x täglich gesehen hat. Und ich hatte dann halt auch zuhause super Unterstützung durch die Hebamme, soweit das bei uns möglich war.....
Hinmailen würde ich das trotzdem. wenn jeder denkt es bringt nichts, wird sich auch nie was ändern!
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Es ist schade, dass Du solche Erfahrungen sammeln musstest :salut:
Ich habe auch im Krankenhaus entbunden, Kaiserschnitt, und war dort mehr als 6 Tage aufgenommen.
Für dieses KH kann ich nur sagen, dass wir jederzeit einen Ansprechpartner hatten, eine Schwester immer auf Station war und sich Zeit genommen hat wenn es mit dem stillen nicht klappte, die Ärzte sehr einfühlsam waren, das Hebammen & Schwestern Team zwar ihren Schichtdienst hatten aber gut untereinander informiert waren. So erzählte nicht jeder etwas anderes ;-)
Es geht also auch anders ;-)
Hinmailen würde ich auch!
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