Ich habe ein “handfestes” Problem, bzw. kämpfe mit meinem Sohn momentan immer um das Gleiche: Wir wohnen im 2. Stock, es gibt keinen Aufzug. Mein Sohn (2) will getragen werden, ich will dass er läuft. Das artet dann aus, dass er jammert, dann einfach nein sagt, sich auf den Boden setzt/legt, ihm auch egal ist, wenn ich schon mal losgehe. Auch wenn das Licht im Treppenhaus ausgeht – er kommt nicht. Es gibt keine Lösung.
Was mich daran so ärgert ist, dass ich für mich keine Strategie habe. Ich habe keine Lösung für dieses handfeste Problem, aber auch nicht für den Ärger, die Genervtheit, die bei mir hochkommt. Es ist, als würde er auf einen Schalter drücken und ich geh hoch.
Kennt ihr diese Situationen? Was tut ihr dann?
Kommentare
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Mein Kinderarzt hat es mal so schön formuliert als mein Großer vier war. Da fragt er bei der U ob er sich schon alleine anziehen kann ..... wenn er das will. Und ja, da war es genau so, er konnte sich alleine anziehen, aber man konnte es eben noch nicht von ihm verlangen, es ging nur wenn er selber gerade wollte.
Gib ihm Zeit, er ist erst zwei, da ist eine Treppe in den zweiten Stock noch viel verlangt.
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Ist er denn vorher viel gelaufen? Kommt ihr dann vom Spaziergang o.ä.? Geh mal vor der ersten Stufe in die Hocke und stell dir vor, du müsstest so nach oben. Möglicherweise eben auch nach einem Spaziergang. Ich hätte da auch keine Kraft und Lust zu. :oops:
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Jetzt wo wir in der 5. Etage wohnen und nen Aufzug haben, wollen Beide manchmal die Treppen hoch gehen.
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ich kann dich gut verstehen! wir wohnen im 3. stock (ohne aufzug). ganz am anfang habe ich noch beide (2 jahre und baby) nach oben geschleppt. irgendwann ging das einfach nicht mehr. das war ein drama fuer mich und den grossen! vielleicht - nein, sicher habe ich den grossen ueberfordert, aber was sollte ich machen? der kleine wog schon recht schnell an die 10 kilo und ich kann/konnte einfach keine 25 kilo kind + eventuell andere lasten 3 recht hohe treppen hoch bekommen, zumal ich damals auch selbst extrem wenig wog. am schlimmsten war's an abenden, wenn ich aus der arbeit und die kleinen aus der KiTa kamen. :sad:
Aber was sollte ich machen, wenn's trotz tragehilfe einfach nicht ging?
mit ca. 2 3/4 war es dannn nicht mehr dauerprotest und ab 3 wurde es deutlich besser.
jetzt habe ich das drama mit dem kleinen (2,5). er wiegt jetzt ca. 17 kilo und so "ohne ersichtlichen grund" ist es nahezu unmoeglich, ihn dazu zu bringen, alleine hoch zu gehen. nur wenn er eben selbst will. aber irgendwann muss ich diesen nervenkrieg jetzt auch wieder aufnehmen. wie meine hausmeisterin immer so schoen schimpft, wenn sie mich mit dem kleinen im arm sieht, ;-) irgendwann habe ich dauerhafte schaeden am ruecken (wenn das nicht schon der fall ist).
also ich fuerchte ausser kampf gibt es nur tragen :sad:
LG
s.
p.s.: das mit dem spielerischen funktioniert halt MAL, aber eben nicht 1 bis 2 mal taeglich und mit muedem kind sowieso nicht.
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ich kann Dich auch verstehen. Mein Kleiner ist jetzt 2,5 Jahre und wir haben auch so unsere kleinen Theateraufführungen täglich. Wir wohnen nicht oben, sondern ganz unten. Trotzdem will er selbst die kleine Treppe getragen werden und zwar immer. Er geht alleine hoch, aber runter geht er alleine. Und wie Eo sagt, manchmal können sie laufen und manchmal eben nicht. Bei Leo ist das so. Im Kindergarten läuft er immer, sobald wir Eltern oder andere Vertraute Personen da sind, will er getragen werden, nicht nur die Treppen, sondern auch draußen. Ich sage ihm auch manchmal, dass es mir zu schwer wird oder ich es manchmal nicht soweit schaffe oder ich sage ihm, komm, wir laufen zusammen zur großen Tür und dann trage ich Dich. Das funktioniert ganz gut. Auch wenn sich andere darüber aufregen oder blöde Kommentare kommen, trage ich Ihn weiter. Auch wenn ich manchmal selber fertig und genervt bin, hilft es mir manchmal, mir bewußt zu machen, dass sie noch so klein sind und wir ziemlich viel von ihnen fordern. Schnell vergisst man, dass 2 oder 3 einfach noch sehr sehr klein ist. Im Grunde genommen sind unsere Kinder Traglinge. Sie suchen Schutz und Sicherheit. Ich glaube auch, dass, wenn die Kinder getragen werden, sie nicht faul sind oder sie ihre "Macht" austesten, sondern, dass sie schlichtweg Sicherheit und Geborgenheit suchen. Und ich finde, es ist doch ein gutes Zeichen und richtig, dass sie die bei ihren Eltern suchen.
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Viel mehr beschäftigt mich das Gefühl, das aus dieser Situation erwächst, und das ich auch in anderen Situationen kenne (in denen es keinen Spielraum gibt, z.B. Wickeln, Zähne putzen....etc.). Mich beschäftigt, dass ich selber mich so aufrege und auch nicht rauskomme aus der Situation. DAS würde mich interessieren. Wie geht euch das? Was macht ihr dann? Wenn der Ärger (ob sinnvoll oder nicht, ob richtig oder nicht, etc.) die Oberhand gewinnt...
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Hast du mal probiert, tatsächlich aus der Situation rauszugehen, sprich die Windel ein paar Minuten weg und das Kind nackig zu lassen und dich zu beruhigen und mal nachzuspüren was genau das Problem ist?
Bei manchen Dingen, wie Zähne putzen setze ich mich schon durch, dann halt eich ihn fest und wenn er weint putze ich halt dem weinenden Kind die Zähne. Mittlerweile geht es auch schon besser.
Aber es sind ja 2 verschiedene Sachen die du meinst. Wenn ich ärgerlich werde, merke ich daran meist, dass ich sehr müde bin und einfach nicht die Nerven oder die Geduld habe die ich sonst problemlos aufbringe. Dann ist es Zeit für eine Ablösung. Hast du da Möglichkeiten? Könnte es sein, dass du zu viel alleine zuständig bist? Wie oft hast du denn Zeit für dich um dich zu erholen, etwas für dich zu tun, abzuschalten.
Das wäre eine Idee. Eine andere, schwerer zu beantwortende Frage ist, ob die Situationen dich unbewusst an ähnlich unangenehme Situationen in deiner Kindheit/ Vergangenheit erinnern und den Ärger als ungewollte Reaktion darauf hervorrufen. Wenn es dich wirklich belastet, könntest du da vielleicht mal hinhorchen in dich hinein und vielleicht mal mit einer vertrauten Person drüber sprechen.
Alles Gute
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Danke für eure Hinweise. Ja, ich versuch das auch mit dem Rausgehen aus der Situation. Das klappt mal, und mal klappt es nicht. Aber es stimmt schon, der Punkt ist, dass ich dann einfach selber so genervt bin.
Und ich hasse es, dem schreienden Kind die Zähne zu putzen. oftmals versuche ich es dann auch mit einem Spiel. Aber leider klappt das auch nicht immer. Wahrscheinlich ist es einfach so. Aber gut zu hören, dass es anderen genauso geht.