ich bin beim googeln über folgenden Artikel gestolpert
Tränenreiche Babyzeit -
Warum weinen Babys mehr als Eltern erwarten?
Über die Problematik der schreienden Babys
Eine Broschüre des Bundes Deutscher Hebammen
www.bdh.de
von Brigitte Hannig
Hebamme, Früherziehungsberaterin und Festhaltetherapeutin
ich könnte das verlinken, weiß aber nicht ob das ok ist weil die Broschüre eigentlich 1€ kostet?
es geht darum, dass viele Babys noch unverarbeitete Erlebnisse haben die "raus müssen" und die eben nur in Wein/Schreiform kommuniziert wreden können. Und deshalb soll man nicht immer gleich beruhigen und das Schreien abstellen sondern sie festhalten, damit sie sich sicher fühlen und dann eben schreien lassen bis sie alles "rausgelassen" habrn und sich selber beruhigen.
macht das hier Jemand bzw was haltet ihr davon?
Kommentare
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ich habe jetzt die Broschüre nicht gelesen, wage aber trotzdem mal eine Antwort.
Jedes Weinen eines Babys hat eine Ursache. Vermutlich sind die Ursachen nicht immer auffindbar. Natürlich sollte man sich auf die Suche nach dieser Ursache machen und falls auffindbar abstellen. Falls das nicht möglich ist, finde ich es ganz wichtig, den kleinen weinenden Menschen einfach an zu nehmen und ihm Halt zu geben. Trost bzw. trösten ist vielleicht nicht das richtige Wort für: Ich halte mein Kind auf dem Arm, streiche über seinen Kopf und spreche oder singe beruhigend. (Immer voraus gesetzt das Baby signalisiert nicht, dass Kuscheln grad nicht angesagt ist.) Ich finde das vermittelt Geborgenheit und die halte ich immer für wichtig.
Herzliche Grüße
Menelea
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Ich habe den Artikel damals (wenige monate nach söhnchens geburt) auch gelesen und fand ihn sehr stimmig - aber (!) auch grenzwertig. Damit meine ich, dass sie (natürlich) ein sensibles und schwieriges Thema angeht: wie reagiere ich als Mutter/Vater "richtig", wenn mein Kind schreit und sich nicht beruhigen lässt.
Ich glaube mir hat damals gefallen, dass sie (kann sein, dass ich mich falsch erinnere) klar macht, dass man immer erst alle anderen Bedürfnisse anschauen/angehen muss und wenn nichts mehr übrigbleibt, dann ist dieses "körpernahe und intensiv begleitete schreien lassen" ein Ausweg - unter der Annahme, dass das Baby etliches zu verarbeiten hat.
Meinem Kind hat es damals geholfen (und mir auch), dass wir uns zusammen in die Badewanne gelegt haben, schön viel warmes Wasser um uns herum. Wir haben beide unsere Anstrengung, Anspannung und Gefühle heraus geweint. Geweint, wohlgemerkt, nicht geschrieen.
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Mit "alle Bedürfnisse" sind bei so kleinen ja wirklich die (erstmal körperlichen) Grundbedürfnisse gemeint: Stillen/Füttern, Wickeln, Bauchweh loswerden, Tragen/Körperkontakt..
Dann gibt es noch andere Schreigründe wie zB Überreizung, Müdigkeit..
Irgendwann hat man dann alles dreimal durch und es gab überhaupt keine (äußeren) Auslöser/sich dem Erwachsenen erschließende Gründe für's Schreien.
Aber evtl. fallen andere Gegebenheiten auf, zB schreit das Baby ab/zu einer bestimmten Uhrzeit, evtl. war die Geburt schwierig/traumatisch für die Mutter und das Kind bzw. einen von beiden..oft spiegeln die Kleinen auch 1:1 den Gefühlszustand der Mutter/Eltern (der Mutter ggf. mehr/eher, weil sie ja in engster Verbindung zu ihr stehen).
Wenn sich gar nichts finden lässt - dann ist diese von der Hebamme vorgestellte Methode EIN weiterer Weg, den man probieren kann. Die Annahme, dass ein Kind irgendetwas "rauslassen" muss, ist sicher nicht verkehrt. Ein Neugeborenes hat schon sehr viel erlebt, zuletzt (bei Geburt) auch eine sehr gravierende, "weltbewegende" Veränderung erfahren.
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Da war es einfach so, dass mein Sohn abends "Schreistunden" hatte wie sie das nannte. Da konnte ich auch gar nichts machen, ich habe alles versucht und es damit nur schlimmer gemacht. Er hat teilweise eine Stunde am Stunde so richtig geschrien!
Die Hebamme sagte mir, das ist seine Art die ganzen Eindrücke (mehr sehen, wahrnehmen, alles was so um ihn rum geschieht auch wenn wir in meinen Augen nur zu Hause und ein mal spazieren waren) zu verarbeiten, sich abzureagieren und es sei sehr häufig so in den ersten Monaten. Sie empfahl mir, ihn einfach nur zu halten und und ihm zu sagen dass er ruhig weinen oder schreien darf, dass ich da bin und ihn lasse und für ihn da bin wenn er etwas braucht. Im Arm hat er sich oft noch mehr aufgeregt, so hab ich ihn vor mich aufs Bett gelegt und nur eine Hand auf seinen Bauch damit er mich spürt und so zu ihm gesprochen. Vor allem aber war ICH ruhiger durch ihre Worte und schon beim ersten mal es so machen dauerte es schon nur noch 15 Minuten. Es hat also mehr "geholfen" nichts zu tun ausser da sein und aktiv erlauben zu weinen als alle anderen Tröstungsversuche wie Schaukeln, Kuscheln, Wiegen, singen etc. Insgesamt hat diese Phase zum Glück nur ein paar Wochen gedauert.
Kennst du das denn schon von deiner Kleinen?
Viele Grüße
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Bei Zahnweh kann man noch so viel mehr machen (als Beißringe geben), wenn das bei euch akut wird, dann findest du hier bestimmt reichlich Tipps!
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Wir sind anwesend und reden ruhig mit ihr, da beruhigt sie sich ganz schnell wieder und alles ist vergessen.
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Ich hab ihn eingepuckt, festgehalten, mich mit ihm hingesetzt und brüllen lassen. Hand an seine Wange und gut wars. Keine anderen Versuche wie wiegen, aufm Ball hopsen, leicht auf und ab wippen etc.
Das schreien hat sich meist schneller beruhigt als bei allem anderen. Da war oft kurzfristige Beruhigung da und wenn man aufgehört hat, gings weiter . Selben effekt schiebe ich dem Tragetuch zu. Auch hier schön fest einbinden und einfach laufen. Klappte super.
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http://www.hebamme4u.net/baby/babyfragen.html
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Diese Ratschläge geben ihnen Handlungskompetenz im Sinne eines Plans oder Rezepts in einer Situation, die ansonsten von einem Gefühl der Hilflosigkeit geprägt ist.
Das kann die ganze Situation in der Familie sehr entspannen.
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Wachstumsschub zb?
Meine Sorge ist halt dass ich das mal anwende obwohl es einen anderen Grund gibt. Und man soll das ja eine Weile "durchziehen" und nicht zu früh loslassen. Da kann man doch bestimmt Vertrauen kaputt machen?
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Die Methode ist v.a. für unerklärbares Schreien gedacht. Wenn "nix mehr hilft" bzw. alle mit ihrem Latein am Ende sind. Es ist ein Weg, der den Eltern eine Handhabe für eine ansonsten unerträgliche, extrem belastende und verunsichernde Situation gibt.
Zum Beruhigen generell: wie Mäusle schreibt. Maximal 2-3 Ideen ausprobieren und dann beim ruhigen Trösten bleiben. Wobei irgendwann weißte eh warum dein Kind jetzt weint/schreit. Oberstes Gebot (wie in allen Feuerübungen auch): selbst ruhig bleiben. Ein aufgeregter Mensch ist keine Hilfe für einen anderen aufgeregten Menschen.
Bei uns hat sich die Schreierei mit Einsatz des Tragetuchs gegeben. Ich war ruhig, weil ich den ganzen Tag uneingeschränkt machen konnte was ich wollte und mein Kind immer nah bei mir hatte. Kind war ruhig, weil er den Körperkontakt hatte, Wärme, Geborgenheit, Bauchmassage wenn ich mich bewegt hab.. quasi ein Rundum-Sorglos-Paket
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Warum Sorge? Verlangst Du von Dir jedes Mal den exakten Grund des Weinens herauszufinden? Das ist unmöglich. Verlang nicht so viel von dir.
Viel wichtiger ist doch, deinem Kind zu signalisien, ich versteh dein Problem gerade nicht, aber ich bin trotzdem für dich da.d a s ist kein Vertrauensbruch. Im Gegenteil.
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Nicht wirklich, wenns um mich geht kein Problem, da ist meine Intuition meist richtig. Aber jetzt geht es eben nicht um mich, das verunsichert mich ziemlich... Naja wird schon werden, bisher hatte ich keine größeren Probleme (nur selbstgemachte)
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Ich hoffe so was kommt nicht zu häufig vor...
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Ist recht furchtbar, geht aber vorbei. :tröst:
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Heute das gleiche 1x um 20 und 1x um 21h aber zum Glück wesentlich kürzer. Wir sind das halt nicht gewohnt von ihr bisher warbsie pflegeleicht solang rechtzeitig Trinken im Magen ist
Und in den Schlaf findet sie heut auch nicht mehr seit Nachmittags. Kein Wunder also...
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der Thread ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich möchte trotzdem noch was dazu schreiben.
Vorgestern bin ich auf diese Broschüre gestoßen.
Mattis hat/hatte ein paar Tage, wo er zwischen 6 und 11 und nochmal nachmittags/abends schreit und sich durch nichts beruhigen lässt. Wir sind ziemlich fertig, weil er auch nicht gut schläft, wenn er nicht schreit. Seine Schlafphasen sind eher kleine Nickerchen.
Beruhigen geht nur, indem man sich stundenlang mit ihm hinsetzt, ihm gleichzeitig einen Finger in den Mund steckt, ihn streichelt und wiegt. Aber auch das hilft nur kurzfristig. Auch trinkt er in der Zeit sehr unruhig und ruckt an der Brust immer extrem mit dem Kopf hin und her, was ziemlich schmerzhaft ist.
Gestern haben wir das halten und weinen lassen ausprobiert. Es war ein Kraftakt, Papa war total fertig und Mattis und Mama haben um die Wette geweint. Nach einer viertel Stunde etwa hat Mattis sich beruhigt und uns mit großen Augen angeschaut. Dann hat er endlich mal wieder 5 Stunden am Stück geschlafen.
Das unglaublich kommt jetzt: Heute Mittag hat er Mama zum ersten Mal ein richtiges Lächeln geschenkt!! :happy273: Ich denke also, dass das Schreien und die Unruhe einem Schub zuzuschreiben sind.
Heute abend hatte ich ihn im Tragetuch, als er wieder anfing. Ich hielt ihn eng umschlungen und sagte immer wieder, dass er weinen darf; dass der Tag so anstrengend für ihn war; dass ich ihn verstehe etc.
Dieses Mal ist er nach 5 Minuten eingeschlafen und schläft nun entspannt (immernoch im Tuch) seit mehr als einer Stunde.
Liebe Grüße,
Kathrin
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ich denk das baby braucht das gefühl, das ist ok dass du weinst... wenn man es beruhigen will steuert man da evtl dagegen, weil das kind dann mit der zeit den streß merkt den die eltern haben.
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