Was würdet ihr tun?

enkausticaenkaustica

1,202

bearbeitet 28. 03. 2013, 09:47 in Plauderecke
Also, ich hatte ja geschrieben das ich Großtante werde. Leider ist die Sache nich so erfreulich, weil die Umstände einfach nicht so rosig sind - gelinde ausgedrückt.

Meine Nichte (18) ist schwanger, sie wollte es so, weil sie keine Lust auf Ausbildung hatte. Der Vater des Kinder geht selber nicht arbeiten und beim Amt bekannt. Leider ist meine Nichte auch nicht die Hellste......
Der Typ ist ein Schläger. Passanten haben die Polizei gerufen, weil er sie auf der Strasse geprügelt hat. Sie hat die Anzeige zurückgezogen, weil sie bedroht wurde. Dann war ne Weile Ruhe, nun hängt sie wieder bei Ihm.

Mein Bruder und meine Schwägerin sind bis jetzt noch nicht in Aktion getreten. Sprich sie haben noch nichts gemacht um meiner Nichte zu helfen. Keine Besuche beim Amt, keine Lektüre zum lesen, keine Vorbereitung auf das was da kommt.

Ich bin der Meinung das sie nicht alleine in der Lage ist, das Kind groß zu ziehen. Schon gar nicht mit dem Typen. Neulich hat sie ihr Taschengeld bei ihm abgeliefert damit er sich Drogen kaufen kann. (Kanabis)

Ich würde versuchen sie in einem Mutter - Kind -Heim unterzubringen und sie braucht einen Betreuer, der ihr das Geld zuteilt, damit sie es nicht dem Typen in den Rachen wirft.

Meine Schwägerin hat keine anderen Probleme, als mir zu erklären das das Baby auf keinem Fall in einem gebrauchtem KInderwagen liegen kann........

Ich habe lange nachgedacht und habe meine Nichte jetzt anonym beim Jugenamt gemeldet. Nun bin ich hin und her gerissen ob das richtig war. Aber ich komme nicht an sie ran und habe echt Angst um das ungeborene Leben.

Ich vermute das sie auch noch raucht und trinkt - und wenn sie eine Wohnung bekommt, zieht der Typ garantiert da mit ein und lass das Kind eine Schreikind sein..........ich mag mir das nicht vorstellen.

Mein Bruder will darüber nichts mehr hören. der ignoriert das alles. Er ist der Meinung sie ist volljährig und wollte das alles so, soll sie damit klar kommen.

Habt ihr Tips?

Kommentare

  • sandra_83sandra_83

    1,193

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich gebe deinem bruder ein stück weit recht. natürlich ist es bitter zu sehen, dass man so gar keinen einfluss nehmen kann. aber je mehr hilfe man anbietet umso schlimmer wird das ganze. solche leute muss man fallen lassen. erst wer ganz unten liegt bekommt die kurve oder eben auch nicht.
    du kannst sie nicht zu ihrem glück zwingen. wenn sie mit dem typen, für den typen, trotz dem typen...dann kannst du da nix machen. sie wird das nicht begreifen.
    die einzige art ihr zu helfen, ist die behörden einzuschalten. und das im notfall immer und immer wieder.
    ich kann deine angst um das baby total nachvollziehen, aber zum jetzigen zeitpunkt kannst du nix machen. wenn die eltern deiner nichte blind sein wollen, dann ist das traurig aber eben nicht zu ändern.

    selbst wenn sie in ein mutter-kind-heim kommt...wenn sie dort nicht sein will, wird sie da nicht bleiben.
    so hart das jetzt klingen mag. dumme menschen haben ein leichtes leben, da sie sich über die konsequenzen ihres verhaltens keine gedanken machen. sie können die tragweite nicht erfassen. warum zeigt denn keiner den typen an. ich meine die schläge, da müsse deine nichte aussagen...wird sie wohl nicht tun. aber die drogen...und der ist doch bestimmt schon öfter aufgefallen.

    ich wünsche dir viel kraft, für alles was noch kommt. mein tip, versuch es nicht zu sehr an die ranzulassen, du wirst wahnsinnig durch sowas. weil es einfach nicht nachvollziehbar ist. vielleicht sieht deine nichte in 10 jahren wie dumm sie war, aber im moment...sie ist auch noch soooo jung.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde, du hast richtig gehandelt und beglückwünsche dich zu dem Mut.
    Wenn es die Möglichkeit einer Begleitung deiner Nichte zugunsten des Kindes z.B. in einer Wohngruppe gibt denke ich es ist ein guter Weg. Durch das neue Kinderschutzgesetz kann man hoffen, dass Mutter und Kind schnell Hilfe bekommen.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh man, mit so einer Situation hätte ich auch große Schwierigkeit. Ich kann leider gar nichts beisteuern, da zum Glück keine eigenen Erfahrungen vorhanden sind.
    Ich sehe das größte Problem auch darin, dass sie erst selber an den Punkt kommen muss wo sie Hilfe annehmen kann und will. Bis dahin kann man sich eigentlich immer nur selber anbieten und da sein.
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh man, schwieriger Fall
    Ich denke aber auch, dass du es richtig gemacht hast mit dem Amt. Vielleicht machen die ihr ja das Angebot mit Mutter-Kind-Heim oder mit ner Betreuerin, mit der sie sich trifft.

    PS: Du hast 1111 Beiträge. :fungif52:
  • MeneleaMenelea

    127

    bearbeitet 3. 03. 2013, 21:54
    Oh man, das ist wirklich eine schwierige Situation. Deiner Nichte scheint es ja sehr schlecht zu gehen, es hört sich so an als habe sie arge psychische Probleme und Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Ob das Jugendamt da tatsächlich helfen kann?
    Ein ganz wichtige Hilfe ist sicherlich jemand, der ihr empathisch beistehen kann und für sie da ist, was immer sie auch tut und sie nicht verurteilt. Denn ich bin der Meinung, dass jeder zu jedem Zeitpunkt sein Allerbestes und Möglichstes gibt. Du hast also auch dein Bestes gegeben :grin:
    Vielleicht kannst du ja versuchen, vorurteilsfrei auf sie zu zu gehen und ihr einfach bloß an bieten ihr zu zu helfen, wenn sie es möchte. Hilfe kann nur dort fruchten, wo sie auch gewünscht ist. Da gibt es dann ganz viele Möglichkeiten.
    Mir fallen da ganz viele Ansatzpunkte ein.
    Ich wünsche euch viel Kraft und Mut und hoffe, dass deine Nichte mit dem kleinen Erdenbürger die Möglichkeit bekommt glücklich zu werden.
    Ganz lieben Gruß
    Menelea

    Edit: Ich finde überigens, dass deine Nichte nicht dumm ist und auch nicht dumm handelt. Dumm ist ein sehr abwertend, deine Nichte handelt genau so wie sie es kann und gelernt hat (von den Eltern????). Wer in seiner Kindheit Gewalt erfährt und nicht geliebt wird hält diesen Zustand für die Normalität und kann sich selbt und ander nicht lieben. Eine Verurteilung und ein abstempeln mit dem Wort "dumm" trägt nicht zur Verbesserung der Situation bei.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich denke in dem Fall wird das JA zumindest ein Auge drauf haben, wenn das Baby da ist. Bei uns hier (gibts nicht überall aber erkundige dich zumindest mal) stellt sich ein MItarbeiter vom JA automatisch vor, wenn das Kind ca 4-5 Monate alt ist. Bei mir war auch ne nette Dame da, bringt ein paar Unterlagen mit Anlaufstellen für Freizeit, bei Problemen usw. mit, sodass man da quasi die "Hemmung" verliert, sich Hilfe zu holen wenn man es braucht. Erklärt ein bisschen was zur Jugendamtsarbeit und das wars. Kannst dich mal umhören ob es sowas bei euch auch gibt...

    ansonsten finde ich deinen Schritt gut und richtig. Recht viel mehr wirst du aber leider nicht machen können, wenn sie Hilfe nicht annimmt :sad: so blöd das immer ist, aber da kann man fast nur zusehen
  • HannyHanny

    10

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist wirklich eine schlimme Situationen, die einen sehr hilflos macht.

    Grundsätzlich haben meine Vorschreiber aber auch schon sehr viel gesagt.

    Die frühzeitige Meldung beim Jugendamt wird wahrscheinlich nichts bringen, die Kollegen haben dort einfach keine Handhabe. Es ist auch leider so, dass Jugendämter und ihre Mitarbeiter sehr unterschiedlich handeln, da viele Entscheidungen im Ermessen des Mitarbeiters liegen. Vielleicht wird jemand bei den beiden vorbei schauen und ein Gespräch führen, aber da muss nicht die Wahrheit auf den Tisch kommen und der Mitarbeiter kann nichts tun. Wenn die Mitarbeiter auf Zack sind, werden sie sich die Familie allerdings als 'Risikofamilie' notieren und sie nach der Geburt intensiver betreuen. Dies hilft aber auch nur bedingt, da die meisten Familien mit sozialen Problemen oft sehr genau wissen was da falsch läuft. Die Mitarbeiter kündigen Ihre Besuche an und die Familie räumt die Wohnung auf, badet das Kind, entfernt die Drogen,..., so dass sich kein Problem erkennen lässt und somit auch keine Handlungsgrundlage vorliegt.

    Beim Thema Jugendamt bleibt dir also nur die Möglichkeit, wenn zum jetzigen Zeitpunkt keine Hilfen kommen oder angenommen werden, die Familie nach der Geburt erneut zu melden.

    Für deine Schwägerin und deinen Schwager ist die Situation sehr schwierig, sie resignieren. Es tut weh, wenn das eigene Kind einen so offensichtlich falschen Weg einschlägt und man nichts tun kann. Sicherlich haben sie das ein oder andere probiert und sind nicht weiter gekommen. Aus deinem Beitrag geht nicht hervor, ob deine Nichte aus deiner Sicht in einer stabilen Familie groß geworden ist und dort soziale Kompetenz vermittelt bekommen hat. Aus diesem Grund möchte ich es dabei belassen, auf die emotional sehr schwierige Situation deiner Schwägerin und deines Schwagers zu verweisen. Sie haben nicht ausreichend emotionalen Abstand, um deiner Nichte Hilfe zukommen zu lassen.

    Nun zu dem, was du tun könntest. Dies würde ich mir allerdings sehr genau überlegen, denn dabei hast auch du viel zu verlieren. Du musst dich emotional mit der Situation auseinander setzten, wirst ggf. auch darunter leiden. Musst mit Zurückweisung klarkommen und die ein oder andere für dich unerträgliche Situation aushalten müssen. Dabei kommt es auch darauf an, wie das Verhältnis zu deiner Nichte ist, inwiefern du bereit bist Zeit, Geduld und Emotionen zu investieren und wie du mit Zurückweisung umgehen kannst. Hilfreich für deine Nichte ist Jemand, der ihr Bedingungslos hilft, nicht besserwisserisch Ratschläge gibt, sondern richtige Lösungen mit ihr erarbeitet. Das heißt, sie muss letztlich das Gefühl haben, dass es ihre Ideen sind und lernen sich selbst zu helfen. Du musst für sie da sein, nicht urteilt und ihr einfach immer wieder vor Augen führt, wie es richtig laufen sollte, ohne Ihr ständig Lösungen für Ihre Probleme zu nennen. Zeig ihr Perspektiven auf, denn wie auch in anderen Beiträgen schon geschrieben wurde, Hilfe bringt nur etwas, wenn der Mensch bereit ist diese anzunehmen. Als extremes Beispiel: Wenn du nun daher kommst, ihren Freund schlecht machst, ihr aufzeigst wo all ihre Unzulänglichkeiten liegen, dann wird sie dicht machen und sich nicht helfen lassen wollen. Wichtig ist, dass die Hilfe konstant und bedingungslos erfolgt und das ist ehr schwierig, wenn man emotional in der Situation mit drin hängt. Man sollte sich sehr genau überlegen, was man leisten will und kann, denn ein Rückzug aus der Hilfesituation kann alles noch schlimmer machen und deine Nichte nur noch weiter in die Arme eines Mannes treiben, der doch so offensichtlich nicht gut für sie ist. Hier ist auch noch mal die Frage zu stellen, ob deine Nichte von zu Hause Kompetenzen mit bekommen hat, eine für sie schlechte Situation einzuschätzen oder ob diese gänzlich fehlen? Über dies sollte man sich vorher auch klar sein, denn in erstem Fall musst du Fehleinschätzungen ausbügeln, die im laufe des Erwachsenwerdens jeden mal treffen. Im zweiten Fall müsstest du etwas nachholen, was 18 Jahre lang versäumt wurde.

    Kurz zu mir, damit man meinen Beitrag vielleicht besser einordnen kann. Zum einen schreibe ich diese Zeilen, weil ich im sozialen Bereich arbeite und auch im Bezug auf die Arbeit des Jugendamtes einige Erfahrungen habe, zum anderen bin ich privat von einer sehr ähnlichen Situation betroffen.

    Gerne kannst du mich auch via Nachricht anschreiben, falls du noch weitere Fragen hast.

    Herzliche Grüße
    Hanny
  • HannyHanny

    10

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Entschuldigt, mit Schwager meine ich natürlich den/ deinen Bruder.
  • enkausticaenkaustica

    1,202

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke erstmal für Eure Beiträge.

    Zum Ersten hat meine Nichte nie Gewalt in der Familie erfahren. Mein Bruder war lange Zeit vom Amt abhängig, was aber andere Ursachen hatte und er nie glücklich darüber war, dies hat er auch versucht seinen Kindern zu vermitteln. Er hatte einen schweren Arbeitsunfall........

    Ich hatte mal ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Nichte, habe ihr auch bei der Lehrstellensuche geholfen und sie hätte auch einen Ausbildungsplatz haben können - aber dann lernte sie diesen Typen kennen.

    Das meine Nicht nicht die Hellste ist, habe ich nicht abwertend gemeint. Sie ist sehr naiv und hat eine Lernbehinderung. Ich wollte damit nur daruaf hinweisen, das ich glaube das sie es nicht alleine schaffen wird.

    Ihre "Schwiegermutter" hat ihr das mit den Kind eingeredet und das sie dann nicht mehr arbeiten muss.......Ich habe versucht mit ihr zu reden, habe ihr keine Vorwürfe gemacht, habe ihr Wege gezeigt, aber sie macht komplett dicht. Im Sommer war sie schon einmal schwanger, hatte aber eine Fehlgeburt. Auch da habe ich versucht mit ihr zu reden....

    Mein Mann hat jetzt zu mir gesagt, ich solle mich raushalten. Ich hatte in den letzten Jahren genug eigene Probleme und kann die Welt nicht retten.

    Ich wollte jetzt noch einen Versuch starten und mit ihr auf einen Kinderflohmarkt gehen und reden. Auch wollte ich noch einmal mit meinem Bruder reden, das er seine Prirortäten überdenken soll, zu den Ämtern soll meine Nichte alleine gehen, regen sich über den Typen und deren Familie auf, das sie das bißchen Taschengeld was sie bekommt abliefert, aber einen Kinderwagen den soll sie N E U bekommen. Tut mir leid, aber das kann ich nicht verstehen...Da stimmt die Relation nicht.

    Aber mehr kann ich nicht - ich stoße dann auch schon an meine Grenzen.

    Ich habe meiner Nichte gesagt, das ich nicht so leben möchte wie sie, das es aber ihr Leben ist. Sollte sie jedoch Hilfe brauchen steht meine Tür immer offen. Nur Geld bekommt sie von mir nicht.
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu,

    ja man steht da und meint doch irgendwie helfen zu müssen und da nicht zuschauen zu können. Das Gefühl kenne ich. Aber aus anderen Gründen.
    Ich denke aber, mehr wie zu sagen, dass deine Tür immer offen steht, kannst du da nicht tun. Der Typ wird leider so lange bleiben, bis sie es merkt und selbst dann kann es noch ewig dauern, bis sie davon dann auch weg kommt :sad: .

    Meine Mutter hatte mir damals die Telefonnummer von Pro Familia in die Hand gedrückt und dort sollte ich hin. Um alles andere habe ich mich dann alleine gekümmert.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erkundige Dich doch mal, ob es bei Euch Familienhebammen gibt. Die sind für solche Familien gedacht, und nicht "vom Amt". Jedenfalls nicht so richtig. Von daher werden sie oft leichter akzeptiert und begleiten Familien in der Schwangerschaft bis zu einem Jahr nach der Geburt.
    Sie sorgen dafür das Mütter zur Vorsorge gehen oder machen sie selbst, helfen bei Behördenkram haben viele Anlaufadressen und achten natürlich auf das Kind. Es gibt in D ein Netzwerk der sog. "Frühen Hilfen"
    Schaut mal
    http://familienhebamme.de/wir.ph
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum