Sie kann nicht einschlafen/Familienkrise

bearbeitet 14. 04. 2013, 22:15 in Kummerkasten
Ich hatte schon letztes Jahr wg. Livas Einschlafstörungen hier geschrieben. Leider sind wir das Thema immer noch nicht wieder los, wobei ich gestehen muss, dass ich das Thema noch dadurch verschlimmert habe, dass ich sehr gereizt darauf reagiert habe, weil das nicht einschlafen können die Konsequenz für mich hatte, dass ich morgens mit den Kindern aufstehe und im schlimmsten Fall mit ihnen bzw. mit Liva ins Bett gehe. Was auch bedeutet hat, dass es genau null Zeit für mich und meinen Mann gab. Und ich hatte immer das Gefühl, es ist egal, was wir machen, es ist nie genug, es ist immer falsch, es reicht nie, ich hab einfach furchtbar an mir rumgezerrt gefühlt.

Das konnte ich inzwischen zum Glück abstellen, ich hab mir klar gemacht, dass ich mich eher fast zu viel kümmere, mir zu viele Gedanken mache, es wurde dadurch zu einem extremen Stressthema, was alles nur noch schlimmer gemacht hat. Inzwischen handhaben wir es so, dass wir eine Weile bei ihr sitzen, dann rausgehen und danach noch einmal hochkommen, wenn sie uns ruft. Danach soll sie aber möglichst alleine einschlafen. Das klappt auch halbwegs und ich habe nicht mehr das Gefühl, dass mir der ganze Abend "geklaut" wird.

Damit haben wir das Grundproblem aber noch nicht gelöst: Sie kann einfach nicht abschalten, macht sich über alles mögliche Gedanken, heute abend stört sie der Regen am Fenster. Irgendwas ist immer. Ich muss aber auch sagen, dass das letzte Jahr für uns alle ziemlich anstrengend war: ich habe glaube ich wirklich eine Midlife-Crisis gehabt, habe alles in Frage gestellt, hab viel mit meinem Mann gestritten, meine Jobsituation kommt auch nicht wirklich zur Ruhe, die mögliche Vertragsverlängerung steht jetzt doch wieder in Frage, ich fühle mich gerade ziemlich isoliert, hab aber auch keine Energie, mich um Freundschaften zu kümmern und und und. Wir sind schon bei der Erziehungsberatung, allerdings ist es da schwierig, Termine zu finden, an denen mein Mann auch kann, deswegen sind die Abstände da ziemlich groß. Die Termine tun mir gut, aber den Durchbruch gab es noch nicht.

Manchmal denke ich, Liva ist so ein Spiegel von mir, ich bin auch so ein grüblerischer Typ, ich reagiere auch sehr empfindlich auf die Athmosphäre in der Familie und mache auch oft aus einer Mücke einen Elefanten. Mein Mann ist da ganz anders, allerdings hat er auch gerade eine Art mit Liva zu reden, dass sie sich nicht ernst genommen fühlt und er versteht das einfach nicht, wie er auf sie wirkt. Dann habe ich das Gefühl, ich muss sie in Schutz nehmen, werde auch manchmal sauer auf ihn und schon ist der nächste Stress da.

Wir drehen uns im Moment ziemlich im Kreis, ich finde das alles sehr anstrengend und entwickele manchmal fast so was wie "Familienklaustrophobie". Im Grunde will ich meine Energie eher aus der Familie rausziehen, mich nicht für alles zuständig fühlen und mich mehr um mich selbst kümmern, aber das gelingt mir noch nicht so gut. Ich denke schon, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber durch sind wir wirklich noch nicht.

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    schieb
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hast du mit Liva mal darüber gesprochen, wie es Dir mit der Einschlafsituation geht? Was sagt sie dazu?
    Bei unserem Großen funktionier das Mama hat Pause eigentlich schon ganz gut. Er hält sich an solche Absprachen. Und das ist mir auch wichtig, dass er schon lernt, Rücksicht zu nehmen.
  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wollte gestern schon was schreiben, war aber müde und auf dem Weg ins Bett.

    Ich finde es gut, dass du schon ganz viel weisst was im Argen liegt und dass ihr zu einer Beratung geht und sich Sachen bewegen auch wenn ihr noch nicht durch seid wie du sagst. So was dauert eben seine Zeit.

    Ich bin besonders an deinen Gedanken hängen geblieben, dein Kind sei wie ein Spiegel deiner selbst. Ich denke an so etwas ist immer etwas wahres dran. Kinder drücken glaub ich oft aus was wir verdrängen oder bringen es eben in Form von "Schwierigkeiten" an die Oberfläche.

    Ich an deiner Stelle würde glaube ich versuchen, ganz viel Zeit allein mit meinem Kind zu verbringen und ihr ganz viel zu erklären wie es in mir aussieht, was mich beschäftigt. Natürlich kindgerecht, nicht überfordernd oder um Rat gar fragend. Wenn es in der Familie grad eh "kriselt" tut euch etwas Zeit separat vielleicht ganz gut? So am Wochenende wenn dein Mann frei hat und sich dann vielleicht um euer anderes Kind kümmern kann oder so?

    Gib dir und euch noch etwas Zeit und hab Geduld. Versuch weiter deine persönliche Situation zu deiner Zufriedenheit zu verändern, dann wird sich auch automatisch dein Kind entspannen. Und versuch wirklich dir etwas Zeit für dich frei zu schaufeln um die Akkus wieder mal aufzuladen! Das ist so wichtig um gelassen mit den verschiedenen Problemchen"der Kinder umzugehen und immer wieder Geduld und Verständnis aufzubringen.

    Wünsche euch alles Gute!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Frag in der Beratung doch mal speziell nach "Abendritualen zum runterkommen", ich glaube es gibt Techniken, bei denen man den Tag reflektiert und gemeinsam einordnet. Dann ist das Thema besprochen und man kann es verabschieden. Ich versuche mich nochmal zu erinnern, aus welchem Bereich diese Techniken kamen.
    Kindern sind die Spiegel ihrer Eltern und reagieren ungemein sensibel auf die Schwingungen ihrer Eltern,
    klar ist, dass du deine Sorgen/Überlegungen nicht bei deinem Kind abladen kannst- aber wichtig ist es
    "echt zu sein" z.B. dann auch zu sagen "Du ich mach mir gerade sehr viele Gedanken über meinen Beruf" Dann kann dein Kind einordnen, was dich umtreibt.
    Wenn dein Mann mehr die "Quatsch"seite abdeckt lass es zu! Nimm du dein Kind ernst, aber gestehe deinem Mann seine Art zu - sonst ist er nicht mehr "echt"
    Hilft das, oder ist das nur Blabla für dich?
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