Ich habe gerade ein ungewöhnliches Problem, und während ich so grübelte, wer wohl Rat wissen könnte, fiel mir das Forum ein (obwohl ich schon eeeewig nicht hier war).
Folgendes ist mir heute passiert. Seit einiger Zeit klingelt bei uns in regelmäßigen Abständen ein junges rumänisches Mädchen mit einem 1-jährigen Sohn und fragt mal nach etwas zu essen, mal nach gebrauchter Kleidung und Spielzeug und ich habe ihr schon oft etwas gegeben, weil ich sie und das Kind irgendwie nett finde und sie mir leid tut. Sie lebt mit mehreren Personen seit einem Jahr im "Kölnberg" in Köln Meschenich, ihre Mutter ist tot, ihr Vater schwer krank, sie ist 18 und hat ein Kind und mehrere Brüder.
Heute stand sie vor der Tür und gab mir unter Tränen eine Arztrechnung vom Kinderkrankenhaus über etwa 800 Euro - es war schon die 2. Mahnung.
Es stellte sich heraus, dass sie und ihre Familie in Deutschland nicht gemeldet sind, die Wohnung hat ein Mann gemietet, der von ihr die Miete in bar kassiert. Die ganze Familie lebt vom Betteln und das Kind ist demzufolge nicht krankenversichert.
Jetzt wollte sie von mir wissen, was sie tun soll.
Ich habe ihr erstmal gesagt, dass sie morgen wiederkommen soll und ich mich bis dahin erkundige, wie es weitergehen könnte.
Ich hab von sowas ehrlich gesagt keine Ahnung. Illegal hier leben - damit macht sie sich strafbar, richtig? Das Krankenhaus hat das Kind behandelt, ohne dass sie eine Versicherung angegeben hat - kann das überhaupt sein? Es handelte sich wohl um einen gebrochenen Daumen. Kann jemand aus Rumänien nach Deutschland kommen und einfach zu einem Amt gehen und Papiere beantragen? Gibt es für ein Kind sowas wie eine medizinische Notversorgung ohne Versicherung?
Eigentlich möchte ich diese Art zu leben nicht unterstützen, jedoch hat sie mich so konkret um Hilfe gebeten, dass ich sie auch nicht abweisen möchte.
Was würdet ihr tun?
Liebe Grüße
Carolin
Kommentare
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Aber ich finde es toll, dass du so hilfsbeit bist.
Das ehrt Dich wirklich.
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Mein Mann ist sehr skeptisch und meint das sei eine Masche, denn wenn sie hier nicht gemeldet sei, könne sie ja auch keine Rechnung bekommen und die Rechnung könnte von jedem beliebigen Kind sein. Stimmt natürlich auch. Aber man kann doch auch nicht einfach sagen bei der kann keiner was holen, weil sie illegal hier ist. Es geht ja ums Prinzip und eine Dauerlösung. Sonst geht sie demnächst mit dem Kind nicht mehr zum Arzt, wenn was ist.
Es ist mir schon klar, dass es tausende solche Fälle gibt und dass etwas Misstrauen nicht schaden kann. Aber ich möchte ihr auch nicht einfach die Tür vor der Nase zuschlagen.
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wenn sie nun mit ihrem kind zum arzt gehen muss weil er sich den daumen gebrochen hat, dann wird sie nach der kkk gefragt wenn sie keine hat, läuft das über sozialleistungen auch bei illegalen. der arzt bzw das kh ist verpflichtet sowas zu melden. machen sie das nicht, machen sie sich strafbar. in so einem fall kh anzeiven. das ist zwar ehrenwert aber dennoch falsch und gehört gemeldet. sie muss zur einwanderungsbehörde und sich anmelden. sie kann asyl beantragen, dazu müssen bestimmte voraussetzungen erfüllt sein.
jeder der um den aufenthalt weiß und diesen unterstützt oder nicht meldet macht sich strafbar.
sie könnte abgelehnt werden und infolge dessen abgeschoben werden.
aber ganz ehrlich, ich kann dich verstehen aber das ist nicht rechtens. sie kann nett sein wie sie will, sie hällt sich illegal hier auf. ich habe für sowas wenig verständnis.
pass bei solchen sachen auf!!!
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Letztendlich macht auch Ihr Euch strafbar wenn Ihr den Aufenthalt nicht meldet und ich wäre etwas vorsichtig,
auch wir haben in der Praxis schon Versicherungbetrug erlebt und meine Chefin ist auf den hohen Kosten sitzen geblieben. Wir haben auch schon erlebt das die Versicherungskarten der Kinder unter der Familie getauscht wurden,
die Kasse hat unsere Meldung zwar vermerkt aber passiert ist nichts :thumbdown:
Bin leider für den direkten Weg und würde die Polizei einschalten :sad:
Habit Ihr schon irgendwas erreicht?
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Ich denke, damit habe ich ja zumindest reagiert und kann mich nicht allzu strafbar gemacht haben, oder?
Was das Mädchen jetzt daraus macht ist eine andere Sache...
Zur Caritasstelle muss sie jedenfalls nur auf die andere Straßenseite gehen und sich nicht in Köln durch die Ämter kämpfen...
Liebe Grüße
Carolin
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