Geburtseinleitung nach Blasensprung

Karen3Karen3

55

bearbeitet 3. 11. 2013, 13:46 in Geburt
Hoffe, ich habe jetzt nicht irgendwo den Hinweis übersehen...

Im Krankenhaus sagten sie mir, nach einem Blasensprung würde spätestens 24 Stunden später eingeleitet werden - und zwar nicht, weil die Werte unbedingt schlecht seien, sondern weil die Hebammen/ Ärzte sonst dran wären, falls mit dem Baby etwas passiert. (Auch eine Unterschrift meinerseits würde da nichts nützen)
Sollte man abends/ nachts in die Klinik kommen, leiten sie die Geburt - unabhängig von Werten und Zustand von Mutter und Kind - sogar schon am nächsten Morgen ein, so wie ich das rausgehört habe, damit Ärzte und Hebammen keine Nachtschicht schieben müssen. :flaming01:

Wie sieht das denn aus, wie lange kann man theoretisch mit der Einleitung warten? Hier auf der Homepage stand, mindestens 12 Stunden seien i.d.R. kein Problem. Gibt es eine maximale Zeit? Liegt die tatsächlich bei 24 Stunden, weil dann in 95% aller Fälle auch die Werte schlecht sind?
Merkt man das als Frau auch irgendwie, wenn es "Zeit" wird, oder ist dann tatsächlich die dringende Kontrolle im Krankenhaus wichtig, weil z.B. das 40°C Fieber erst auftaucht, wenn das Kind schon drei Stunden lang tot ist? (Ich übertreibe jetzt mal)
Wie lange dauert es durchschnittlich nach einem Blasensprung, bis die Geburt eintritt beim ersten Kind? Bzw. in welcher Zeitspanne bewegt sich das durchschnittlich?
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das Infektionsrisiko so hoch sein soll, schließlich spült doch der Körper, wenn ich das richtig gelesen habe, ständig Flüssigkeit aus und verhindert damit eigentlich eine Infektion?

Außerdem sagte mir das KH, ihre Kaiserschnittrate läge im Bundesdurchschnitt bei 30% - das scheint mir aber sehr hoch... Oder liegt das nur daran, dass im KH vermehrt Mütter mit Probleme auftauchen? Ich dachte immer, heutzutage gebären die meisten Mütter im KH?

Kommentare

  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    das ist je nach KH unterschiedlich. Manche "relaxte" KH warten auch deutlich länger. Wichtig ist glaub ich , dass nach 12 oder 18 stunden (weiß ich nicht mehr genau) per Infusion Antibiotikum gegeben wird, da das Risiko einer Infektion fürs Kind einfach zu groß wird. und meist fängt man auch zeitgleich an, Einzuleiten , wobei ich persönlich das in dem Fall schon richtig finde. Ich weiß nur von dem Arzt in "meinem" KH und auch meiner Hebamme dass das Kind dann nach 36 bis 48 Stunden spätestens geboren sein sollte.

    zur Kaiserschnittrate kann ich dir noch sagen: Krankenhäuser mit angeschlossener Kinderstation haben oft höhere, als andere. In meinem Entbindungskh lag die nur bei 20-25% maximal. In dem örtlichen KH hier kommen seit mehreren Jahren ein großteil der Frauen mit Kaiserschnitt raus. Ist halt so ne Sache. Aber grad Kliniken die auch Kinderstationen mit dran haben, haben oft schwerere Fälle bzw. sind auch nicht mehr so fit darin, natürlich zu entbinden. traurig aber wahr.

    Der Trend bei Geburten ist leider immer noch, dass die meisten Mütter ins KH gehen und dort quasi auch die Verantwortung abgeben, ich persönlich favorisiere immer mehr fürs nächste mal eine Geburtshausgeburt, da ich mir sicher bin, dass dabei wesentlich weniger Komplikationen auftreten. Was auch viele Erfahrungen hier im Forum zeigen. Oft mals (und das kann ich selbst bestätigen) werden Komplikationen hausgemacht in den Krankenhäusern bzw. weiß man dann nicht, damit umzugehen, ohne drastische Eingriffe zu machen.
  • KirschquarkKirschquark

    1,006

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wann eingeleitet wird, ist von Haus zu Haus unterschiedlich, aber das Infektionsrisiko ist halt schon gegeben und nicht kleinzureden - wenn die Entzündungsparameter im Blut erhöht sind, dann ist die Entzündung da, dann drängt die Zeit, da muss die Temperatur noch nciht bei 40°C liegen.

    Krankenhäuser mit angeschlossener Kinderstation/Neugeborenenintensiv/Frühchenintensiv betreuen eben oft auch Mütter mit Kinder, bei denen aus medizinischen Gründen eine Sectio gemacht werden muss und die Kinder danach vorhersehbar Hilfe oder Überwachung brauchen.

    Ob man im KH die EIgenverantwortung an der Pforte abgibt kann man ja selbst steuern. Wichtig ist, dass man sich vorher informiert, aber auch ein gewisses Vertrauen in das Personal im KH hat. Wenn man sich unsicher ist, lohnt es sich vielleicht auch, noch ein bis drei weitere Kliniken anzugucken (wenn man kann, ich hatte zum Beispiel nur genau ein KH zur Auswahl wenn ich nicht eine Stunde fahren wollte)
  • selkieselkie

    697

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo,

    das mit der einleitung nach blasensprung ist wirklich unterschiedlich. wir haben hier auch ein kkh in der nähe, die da wohl sehr lange warten ( auch mal über 50std.)...


    du machst dir viele gedanken um die geburt, karen. guck doch mal ob du nicht eine tolle hausgeburtshebamme oder eine aus dm geburtshaus bekommst. die sind ganz toll. laß dich da mal aufklären wie das alles so abläuft. ich hab damit wirklich gute erfahrungen gamcht, auch im freudneskreis. ich kenne mittlerweile viele frauen die zu hause geboren haben. geburtshaus ist hier weniger. die komplikationsraten beider sind sehr niedrig, wenn einige punkte beachtet werden. und sollten doch komplikationen auftreten, ist eine klinik immer noch möglich. informiere dich wirklcih mal und such dir eine gute hebamme die dich in der ss betreut. das ist so viel wert.
    wie weit bist du denn?
  • Karen3Karen3

    55

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ihr,
    erst einmal danke für die Antworten. :smile:

    Das KH, bei dem ich war, hat keine angeschlossene Kinderklinik, und es ist mir ehrlich gesagt unsympathisch. Ich habe den Gebärraum gesehen, der war schrecklich steril, da kann man zwar z.B. im Vierfüßlerstand gebären, aber dann nur auf dem sehr schmalem Bett (oder auf den kalten Fliesen), außerdem ist bei der Geburt immer ein Arzt anwesend. Mir ist das zu ungemütlich. Klar, die Hebamme hat vmtl. Recht, wenn sie sagte, dass es, wenn es dann soweit ist und es mir schlecht geht, mir vmtl. egal sein wird, wo ich gebäre und ob noch 50 andere Leute zugucken, aber derzeit finde ich das doch sehr befremdlich.
    Ich habe allerdings zuvor auch ein sehr schönes Geburtshaus gesehen, wo alles wirklich auch einen wohnlicheren Flair hatte. Allerdings habe ich wie Kirschquark das Problem, dass ich dafür 1 Stunde mit dem Auto fahren müsste. Hier gibt's nur das eine KH in der Nähe.

    Wegen dem Zwang zur Geburtseinleitung mache ich mir Sorgen, weil ich mal gehört habe, dass die Frau während der Geburt rechtlich als nicht zurechnungsfähig (?) oder so gilt. Damit soll sie geschützt werden, falls sie während der Geburt den Arzt einen Idioten nennt, weil sie dann rechtlich nicht belangt werden kann. Da ich schon sehr viel Müll mit Ämtern und Ärzten erlebt habe und der Kindsvater leider auch niemand ist, der im Zweifelsfall den Arzt mit Worten oder Taten davon abhält, mir gegen meinen Willen eine Spritze zu setzen, habe ich vor dieser Hilflosigkeit echt Schiss. (Und wie man merkt, einen gewaltigen :sad: )

    Ja, ich würde sehr gerne zu Hause entbinden (gerade jetzt, nachdem ich das KH gesehen habe), oder, was auch super wäre, eine Hebamme hier finden, die mir dann sagen kann, wann es soweit ist, und mich dann rechtzeitig (aber eben auch nicht zu früh!) zum Geburtshaus eine Stunde weit weg schickt.
    Ich habe momentan so oft Spät- und Nachtschicht, irgendwie komme ich mit den Hebammen telefonisch nicht zusammen. Die zwei Hebammen, die ich gesprochen habe, sagten mir, sie machen keine HGs und zumindest die eine meinte, sie wüsste auch niemanden, der das hier macht.
    Der Fall zwei mit dem Geburtshaus wäre eine gute Alternative, allerdings müsste ich dann 2x Bereitschaftsdienst bezahlen, da weiß ich gar nicht, wo ich das Geld herbekommen soll. Meine Krankenkasse zahlt noch nicht einmal einen voll.

    Selkie, in welcher Region wohnst du denn (auch per PN)?

    Ich bin jetzt 20. SSW.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also wenn du eingeleitet wirst bist du definitiv noch zurechnungsfähig, ansonsten kannst du bestimmen, dass Mann/Freund für dich entscheiden, so habe ich es schriftlich festgelegt. Bzw wenn das wie bei dir nicht gut ist (weil er sich nicht durchsetzt) könnte ich dir überlegen mal entweder ne Beleghebamme zu suchen, die dich begleitet, sofern es das noch gibt bei dir, oder aber eine Doula zur Geburtsbegleitung... oder eben intensive Vorgespräche zu führen.

    ich kenne deine gedanken, und kann dir nur raten, alle möglichen und unmöglichen Krankenhäusern im Umkreis 1 std abzuklappern. Denn bis 1 Stunde fahrtzeit ist durchaus möglich sofern man früh genug los fährt. Du hast ja auch noch ein bisschen Zeit was zu suchen in der Umgegend . ... blöde situation... :tröst:
  • Karen3Karen3

    55

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Mäusle,
    ja, das Geburtshaus und die Hebamme meinten auch, eine Stunde Fahrzeit seien okay. Ich befürchte eher, ich werde dann aus Sorge, zu spät loszufahren, zu früh losfahren und dann 2 Tage im Geburtshaus hängen ;-) (nein, solange lassen sie mich nicht da, dann schicken sie mich wieder fort, aber dann müsste ich eben für ein paar Stunden bei Freunden unterkommen oder so, das fände ich halt auch nicht so prickelnd.)
    Was ist eine Doula?
    So, wie es bisher rausgehört habe, begleiten die Hebammen hier maximal bis zur Krankenhaustür. 7 Hebammen habe ich schon abgeklappert, ein paar habe ich noch. Es fährt auch keine von außerhalb extra "raus aufs Land".
    Ich werde mir dann aber auch noch mal andere KHs angucken, es kann inzwischen nämlich auch schon sein, dass mich das Geburtshaus gar nicht mehr nimmt.
    VG
    Karen
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Karen3 schrieb:
    Ich habe momentan so oft Spät- und Nachtschicht, irgendwie komme ich mit den Hebammen telefonisch nicht zusammen. Die zwei Hebammen, die ich gesprochen habe, sagten mir, sie machen keine HGs und zumindest die eine meinte, sie wüsste auch niemanden, der das hier macht.

    Ich bin jetzt 20. SSW.

    Was arbeitest du denn?

    Also ich kann mir deine Bedenken gut vorstellen und ich für mich muss auch das nähere KH wählen (eben weil das Geburtshaus weiter weg ist). Aber meine Erfahrung ist halt, dass ich mit Blasensprung zb auch nicht mehr viel Zeit habe. Deswegen ist mir das zu heikel.

    Im Normalfall merkt man aber richtig gut wenn es Zeit wird, dass man nun los sollte. so ging es mir zumindest. Beim ersten Kind würde ich da halt nicht auf den letzten Drücker gehen. gerade wenn es zb ne Stunde dort hin ist. Dann lieber früher und halt dort dann Zeit verbringen....Ist alles doof, wenn man es nicht gerade vor der Haustüre hat , ich empfinde es dir nach....*drücker verteil*
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    dann lass dich doch mal für alle fälle im Geburtshaus vormerken. Solltest du gegen Ende dann doch lieber ins KH gehen, ok, aber dann haste wenigstens den Platz dort sicher. so würde ich es nämlich auch machen!

    Ich weiß dass es leider nicht mehr überall belghebammen gibt, viele hören damit auf weils zu kompliziert wird. Die Suche lohnt sich aber vielleicht... einfach probieren so schnell wie möglich! oder auch mal beim Hebammenverband anfragen ob die was wissen?!

    also ich persönlich kann nur sagen - wenn du wirklich ins Geburtshaus gehst, dann fahr einfach bei den ersten guten Wehen los. Notfalls biste wirklich etwas länger dort, aber ich glaube das wäre es mir wert.

    Hier bei uns war ja das umgekehrte Problem. Geburtshaus vor Ort , aber im Notfall ein mieses Krankenhaus. Und alle guten Krankenhäuser 45 bis 60 minuten weg. Und ich hatte leider von Anfang an das Gefühl dass meine Geburt sehr kurz sein wird, daher hab ich mich nicht dafür entschieden und bin in ein kleineres kH das meinen Vorstellung halbwegs nahe kam. War dann auch ok so. Ich hätte halt für 1 Stunde Fahrt wirklich mit den ersten wehen bzw. Blasensprung los fahren müssen. dann wäre das gut schaffbar gewesen.

    Doula: eine Geburtsbegleiterin die nur für dich da ist, dir hilft, dich unterstützt. Google doch mal oder frag auch hier beim Verband an, vielleicht haben die jemanden für dich!
  • selkieselkie

    697

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wollt ich gerade auch sagen.richte dich doch auf das geburtshaus ein und sicher dir dann da einen platz. eine stunde fahrt ist nicht so schlimm, und ob du es glaubst oder nicht, aber man merkt bei der geburt tatsächlich wann man losfahren soll und wann noch zeit ist. und wenn es dann doch so sein sollte dass du dich vertan hast, dann ist da eben so und du gehst halt in das kkh in deiner nähe.

    ich hab das bei beiden geburten auch so gemacht. den kreissaal hab ich angeschaut, damit ich im ernstfall weiß wo ich hinkomme und dann muß ich die hebamme nehmen die dann da ist. bei der erstn waren wir ja dann auch im kkh und das war ok.

    ich komme aus dem allgäu, sprich süddeutschland, nähe kempten... du?
  • MeneleaMenelea

    127

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ]Hallo Karen,

    also bei der Aussage hätte ich meine Sachen genommen und wäre gegangen :thumbdown:
    Karen3 schrieb:
    Klar, die Hebamme hat vmtl. Recht, wenn sie sagte, dass es, wenn es dann soweit ist und es mir schlecht geht, mir vmtl. egal sein wird, wo ich gebäre und ob noch 50 andere Leute zugucken, aber derzeit finde ich das doch sehr befremdlich.

    Es ist überhaut nicht egal, wer bei der Geburt dabei ist und wo sie stattfindet. Es ist enorm wichtig, dass du dich unter der Geburt sicher und gut aufgehoben fühlst. Ein ganz tolles Buch zum Thema Geburt "Die selbstbestimmte Geburt" von Ina May Gaskin hat mir unglaublich viel Mut gemacht und Angst genommen. :sunny:

    Du musst deine Menschenwürde nicht am Eingang vom kranken Haus abgeben, auch wenn viele Ärzte so tun. (Hier lasse ich mich jetzt mal nicht weiter aus ;-) )

    Zum Thema Blasensprung. Bei meinem zweiten Sohn hatte ich einen vorzeitigen Blasensprung (einen hohen, wie ich leider erst später erfuhr). Ich habe meine Hebamme allerdings erst am Folgetag angerufen, weil ich nicht sicher war, ob es wirklich ein Blasensprung ist :oops: Ich war also etwas 24 Stunden später in der Klinik und dann wurde vorsichtig eingeleitet. Antibiose habe ich nicht bekommen, da meine Werte alle in Ordnung waren. Mit einem Kaiserschnitt hätten sie in diesem KH noch bis etwa 72 Stunden nach Blasensprung gewartet. Das ist von Haus zu Haus unterschiedlich und kommt auch immer mit auf die Ärzte an.
    Das Infektionsrisiko sinkt übrigens auch, wenn nicht ständig jemand am Muttermund rum fummelt um mal zu schauen, ob sich was tut ;-)

    Ich wünsche dir Kraft und Mut für deine Geburt. Gib die Suche nach einer Hebamme nicht zu schnell auf. Ruf auch weiter entfernte an. Es lohnt sicht wirklich.
    Herzliche Grüße
  • selkieselkie

    697

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    auch ein gutes buch das ich dir sehr empfehlen kann: hebammensprechstunde von ingeborg stadelmann- ist ne hebamme die die ss und geburt als etwas natürliches ansieht. hat mir bei beiden kindern sehr geholfen und ich ermutigt nein zu sagen und meine weg zu gehen!!!
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