So, nun finde ich endlich die Zeit, die kleine Maus hängt vor meinem Bauch und schläft, die abendliche Unruhe beginnt;-)
Ich wollte gerne über meine natürliche, ganz einfache und unkomplizierte Geburt meiner Tochter aus Beckenendlage (Steisslage) berichten, auch damit andere Mamis etwas ermutigendes darüber finden. Ich fand nämlich in den letzten Wochen der Schwangerschaft leider keine (ausführlichen) Berichte im Netz über eine solche Geburt und ich hatte viele Fragen wie das denn so ist im Gegensatz zur Schädellage.
Ich war in den Wochen seit Mitte März stark verunsichert und traurig weil ich mir eine weitere Hausgeburt gewünscht hatte und mich mit Hypnobirthing zusammen mit meinem Partner darauf vorbereitet hatte, eine wunderbare gemeinsam erlebte Geburt hier bei uns zu haben.
Ausserdem hatte ich furchtbare Angst vor einer Geburt m Krankenhaus.
MIt der Zeit und der Hilfe meines Freundin und einer Therapeutin die ich einige male aufsuchte, konnte ich mich damit anfreunden und beschloss dass wir unsere wunderbare Geburt eben ins KH verlegen müssen und begann es mir schön vorzustellen. So weit der Plan, ich wollte das Geburtsöl von Stadelnmann in die Wanne haben, hatte die Hypnobirthing EntspannungsCD in der Tasche, eine Duftlampe mit Rosenduft usw.usf.
Und das war der Plan meiner Tochter:
Am 06.05. hatte ich den ganzen Tag mehr oder weniger regelmäßige Kontraktionen die sich gegen Abend etwas häuften und schließlich gegen 22 Uhr so wurden dass ich nicht mehr gemütlich auf dem Sofa gammeln konnte. Ich dachte falls es wirklich losgeht schlaf ich besser noch was. Mit der genannten CD schaffte ich das auch und wachte eben ab und zu auf wenn wieder eine solche Welle kam, ich konnte immer noch gut liegen damit. Dann um kurz vor 0.00 liess Ylvie ihre Fruchtblase platzen wovon ich erschrocken aufwachte. Das war vielleicht ein komisches Gefühl, auszulaufen ohne es aufhalten zu können durch zusammenkneifen oä! Ich lief raus und aufs Klo und rief meinen Freund dass er die Hebamme anrief wie sie es angewiesen hatte. Und meine Mutter damit sie kommt auf den Großen aufpassen.
Sofort waren de Wellen stark, so dass ich damit atmen musste. Ich summte anfangs dazu und merkte es ging sehr gut wenn ich mein Becken kreisen ließ. Ich setzte mich auf meinen Gymnastikball und kreiste und atmete und hatte genau eine Welle lang Zeit, mit meinem Freund die erlernten Techniken anzuwenden und es gemeinsam zu erleben. Dann kam schon meine Mutter die die nächste neben mir saß während er noch etwas erledigte. Dann kam die hebamme und saß während einer bei mir, danach hat sie mich untersucht und ich war schon bei 4-5 cm offen und wir mussten los. Im Auto hatte ich dann noch 3 oder 4 Wellen während denen ich mich darauf konzentrierte alles locker zu lassen, ich summte und sang fast schon beim Atmen.
Um 01.15 klingelten wir an der Kreissaaltür. Schnell ein Ultraschall was ich sehr unsinnig fand aber gut, dann musste ich aufspringen und mich stehend auf die Liege stützen denn dann ging es los, es wurde richtig heftig und nun musste ich tönen, summen half nicht mehr. Ich sagte mein Kind kommt! Die Ärztin sah dann doch davon ab weiter zu schallen und alle brachten mich in den Kreissaal. Ach so, meine Hebamme hat uns gefahren und durfte mich auch weiter begleiten dort. Dann wollte die Ärztin aber unbedingt einen vaginalen Befund haben um zu wissen ob sie die Chefärztin informieren soll (die bei jeder BEL.- Geburt dabei sein muss - eigentlich!) und ich sagte nein das will ich nciht, mein Kind kommt jetzt! Sie glaubte mir nicht weil wir 20 min vorher zu Hause bei 4-5 cm losgefahren waren und sie vorher angerufen haben. Sie gestattete dann dass das meine Hebi machte die dann nur ganz locker sagte - vollständig, ich fühle schon den Steiss.
Da ist die Ärztin aber geflitzt! Sie bat meine Hebi da zu bleiben und das CTG anzuschließen. Zwischen durch kam sie mir noch mal mit einem Zugang aber ich ignorierte sie einfach und begann zu gebären! Das war so cool!
Ich fand mich dann auf dem Bett im Vierfüßler und plötzlich waren ganz viele Frauen hinter mir (Hebammen, -schülerin, Ärztin) die mich anfeuerten zu pressen und einmal sogar die Luft anzuhalten! Ich dachte das ist ja wirklich genauso wie in allen meinen Vourteilen!!! Ich hielt mich aber einfach an mich und meinen Körper und ließ alles an mir abprallen und ließ mein Baby in ein paar weiteren Wellen ganz entspannt mit Beckenkreisen aus meinem Körper klettern. Meine Hebi sagte uns nachher, sie habe wirklich erst ein bein nach dem anderen, dann nach einer weiteren Welle, einen Arm nach dem anderen aus mir heraus gefummelt und ich musste dann nur noch den Kopf etwas mitschieben.
Die CHafärztin kam dann irgendwann zum Hallo sagen und gratulieren vorbei:-) Ging also auch ohne!
Es war wirklich so wie es im Hypnobirthing Buche steht, wenn frau ganz locker ist und es schafft ohne Angst all ihre Muskeln loszulassen und nur den Körper und das Baby machen zu lassen, geht es ganz leicht. Klar hat es wehgetan aber nicht schlimm. Es war eher ein starker Druck. Ich kann diese Methode der Vorbereitung jedersehr empfehlen. Hier gab es ja auch einige Erfahrungen damit, sogar wenn man nur das Buch liest geht es schon einfacher und ich hab mich auch nicht so 100% vorbereitet, eher spoaradisch. Es ist alles nur in meinem Kopf gewesen, bzw. eben nicht in meinem Kopf, ich hab einfach losgelassen.
So waren wir ganze 25 Minuten im KH als unsere kleine Maus um 01.39 da war und uns und die Welt mit großen schwarzen Augen betrachtete in aller Ruhe und erst nach ausgiebigem uns angucken begann zu trinken. Ich hatte schon reichlich Vormilch so dass sie insgesamt 3 mal und 45 min labng schon trank. Ach ja, ich habe keine Verletzung davon getragen, es ging mir sofort gut und ich konnte die ersten Stunden recht gut genießen trotz des Chaos im KH, aber das gehört hier nicht hin. Natürlich war es lange nicht so schön von der Athmosphäre wie damals zu Hause aber wir haben das beste daraus gemacht. Da sind wir dann um 5 hingefahren mit meiner Mutter, die den Opa als Vertretung aus dem Bett geklingelt hatte und haben dann um 6 den neuen großen Bruder mit dem Neuankömmling überrascht. Der hat Augen gemacht als er aufwachte!
Überflüssig zu sagen dass sämtliches Material für die wunderbare Geburt in der Tasche geblieben ist. Von Blasensprung bis Geburt hat meine Tochter mir grade mal 1h40min Zeit gelassen. Im Wochenbett war ich dann noch mal kurz traurig darüber dass es so schnell ging und wir, mein Freund und ich das nicht mehrGeburtszeit zusammen alleine teilen konnten, aber die Freude dass alles so gut ging überwiegt!
Nun haben wir schon über 2 Wochen ein neues Familienmitglied und ruckeln uns langsam zurecht, sie ist immer noch völlig entspannt und kann mir sehr gut mitteilen was sie braucht so dass sie kaum weinen muss und das einzig anstrengende ist der große Bruder im besten Trotzalter der aber auch sehr süß mit ihr ist und wir sind sehr glücklich!
Vielleicht kann das ja mal jemand lesen der sich ähnlich Sorgen macht wie ich wegen dieser Lage und lässt sich Mut machen es zu versuchen mit einer normalen Geburt. Und vom Hypnobirthing bin ich so was von überzeugt jetzt! Bzw. einfach von der Fähigkeit des weiblichen Körpers ganz allein ganz einfach zu gebären! Dazu sind wir gemacht, wenn man uns lässt und uns Zeit und Ruhe dazu gibt und emotionale Unterstützung und Schutz!
Kommentare
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Ich finde es immer wieder toll, von so unkomplizierten Geburten zu lesen. BEL ist keine Krankheit und wenn Frau sich nicht verunsichern lässt auch spontan zu gebären :happy273:
Das habt ihr toll gemacht :sunny:
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Wie cool ist das denn ;.)) :happy273: lachen10.gif
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freut mich dass du so ne schöne bel-geburt hattest.
alles gute euch allen weiterhin?
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