Hallo Mamas!
Wer hat noch kleine Temperamentsbolzen zu Hause? Mein Sohn ist 6,5 Jahre alt. Er hat einen sehr starken Willen und eine niedrige Frustrationsgrenze. Wenn etwas nicht nach seinem Willen geht, wird er schnell wuetend. Im Laufe der Jahre haben sich seine Wutanfaelle schon deutlich gebessert aber in letzter Zeit ist es wieder sehr schlimm und ich weiss mittlerweile nicht mehr, was ich machen soll. Sobald ihm etwas nicht passt, wird er wuetend, beschimpft mich, dass ich gemein sei und wenn er sich gar nicht kontrollieren kann, haut er auch noch. Es stoert sehr den Familienfrieden und ich selber leide ziemlich drunter, weil ich keine Lust habe, mich mit ihm zu beschaeftigen, wenn er sich so verhaelt. Es ist mir auch ganz schoen peinlich, wenn wir z.B. mit Freunden irgendwohin gehen und er flippt aus, weil wir nun nach Hause muessen. Hat jemand einen Rat, wie ich mich verhalte, wenn er sich wieder so benimmt? Reden hilft ja leider herzlich wenig.
Danke!
Kommentare
1,193
Bei mir hat er das zweimal gemacht, dann bekam er ganz ruhig aber bestimmt ne ansage...und siehe da es funktioniert. Natürlich gibt es auh jetzt noch momente wo er sich aufreibt aber ich versuche ihn vorher abzufangen.
Ich sage 10 min vorher an was in 10 min passiert (heimgehen, aufräumen, essen, bettgehen...)
Wenn die zeit abgelaufen ist setze ich strikt durch. Ich werde niiiie laut und wenn er wütend wird, sage ich ihm dass ich ihn verstehen kann, es jetzt aber so ist wie ich es sage.
Es gehört viel geduld dazu und es ist auch nochmal was anderes wenn es nicht das eigene kind ist. Aber einen versuch ist es wert, denke ich.
362
875
Zur Reflexion des eigenen Verhaltens/ Auftretens fand ich zuletzt mal wieder die Bücher von M. Winterhoff (mit den Tyrannen im Titel) sehr aufschlussreich. Vielleicht findest du da etwas für dich drin.
Alles Gute!
1,193
127
Ich kenne solche Ausbrüche auch, unteranderem von mir :sad: Deshalb habe ich micht etwas damit beschäftigt. Und es gibt viele gute Texte dazu. Empfehlenswert finde ich die GFK nach Rosenberg oder aber auch das Buch von Juul "Aggressionen".
Wut entsteht, wenn ein Bedürfnis (lange) unerfüllt ist und meist ist Wut dann ein Ausdruck von Trauer. Beispiel bei mir: Ich werde stinkesauer und wütend, wenn meine Kinder den ganzen Tag lärmen und ich mehrfach um Ruhe gebeten habe. Mein Bedürfnis nach Ruhe wird missachtet das ärgert mich und es macht mich auch traurig, weil ich mich dann missachtet fühle. Mir fehlt also Ruhe und die Anerkennung dieses Bedürfnisses.
Oder bei meinem dreihährigen Sohn: Er wird furchtbar wütend, wenn seine Socken verwurschteln. Warum? Er will sie so gerne alleine anziehen und gibt sich wirklich größte Mühe und trotzdem klappt es nicht. Er benötigt Hilfe. Sein Bedürfnis nach Autonomie ist unerfüllt.
Aber oft ist es das nicht so einfach. Wenn ich beispielsweise Hunger habe, dringend zu Toilette muss oder einfach Ruhe brauche, dann werde ich muffelig und explosiv. Je länger dieses Bedürnis nicht befriedigt wird, desto schlimmer wird es.
Ich versuche dann heraus zu finden, welches Bedürfnis unbefriedigt ist, und was wir tun können. Wut ist ja oft bloß ein Symptom. Dabei. fällt mir das ruhig bleiben auch oft schwer, aber es ist natürlich hilfreicher ;-)
Außederm finde ich es wichtig, die Wut einfach zu aktzeptieren. Wut ist ein sehr starkes Gefühl, das schwer aus zu halten ist und deswegen bin auch nicht dafür die Wut zu "verbieten". Lass deinen Sohn nicht alleine mit deiner Wut. Du bist nicht verantwortlich für die Gefühle deines Sohnes, aber du kannst ihm helfen die Gefühle an zu nehmen und eventuell auch anders zum Ausdruck zu bringen entweder mit Worten oder auch zum Dampf ablassen ein Kissen oder ähnliches zu verhauen.
Unterwegs finde ich es wichtig in solchen Situationen mit meinen Kindern in Verbindung zu bleiben. Mir fällt das um so leichter, wenn ich mir die Leute mit blöden Blicken oder Kommentaren als gemeinsamen Feind vorstelle :erstaunt: Denn es sind meine Kinder, die Hilfe brauchen und traurig und frustriert sind und dumme Kommentare helfen da herzlich wenig.
Es ist unheimlich anstrengend, aber es lohnt sich immer!
Ich wünsche die starke Nerven :cool: :tröst:
362
Ich kann seine Wut jedes Mal nachvollziehen, ich Weiss nur nicht genau, wie ich ihm helfen kann, seine Wut zu kanalisieren. Das Aufstampfen koennte helfen, aber ich habe das Gefuehl, das reicht nicht. Was auf jeden Fall richtig ist, ist, dass ich stark an mir arbeiten muss und einfach ruhig bleiben muss, Ich weiss nicht, warum das so schwierig fuer mich ist.
127
Kann verstehen, dass er frustriert ist, wenn er etwas möchte und das nicht einrifft. Das sind Erfahrungen, die wir wohl alle machen und es tut doch gut zu wissen, dass jemand da ist, der einem zur Seite steht. :sunny:
Mit dem Fuß aufstampfen ist auf jeden Fall besser als hauen. Vielleicht könntest du ihm auch helfen, seine Gefühle zu verbalisieren. Zum Beispiel: "Du bist stinksauer, weil deine Schwester nicht mit dir spielen möchte, obwohl du so viele Vorschläge gemacht hast. Das muss sehr frustrierend sein."
Mit dem Kindle finde ich das schon schwieriger. Es gibt so viele Bedürnisse, die dahinter stecken können. Ist ihm langweilig? Will er selbständiger sein und entscheiden dürfen, wann er damit spielt? Will er mit dir in Kontakt treten und findet keine andere Möglichkeit?
Ein Buch zum Thema, dass ich ganz gut fand "Mama, was schreist du so laut - Wut in Gelassenheit verwandeln" von Britta Hahn. Leider hatte ich es bloß aus der Bücherrei ausgeliehen und habe es jetzt nicht hier. Da waren für mich ein paar hilfreiche Tipps drin. Vielleicht sollte ich es auch noch mal lesen :scratch.: Mir fällt gerade nichts mehr ein. Ist ja auch schon spät ;-)
875
Aber ich denke immer noch, dass Rausholen aus der Situation, räumlich trennen z.B. von der Schwester und ins Zimmer schicken wo die Wut von alleine verrauchen kann, eine gute Strategie sein könnte. Das ganze ohne selbst laut oder unnötig hart zupackend zu werden.
Andernfalls kannst du noch in Erwägung ziehen ein mal professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, es gibt doch viele Beratungsstellen usw.
Alles Gute für euren Familienfrieden!
7
Schreien, Beleidigen, Gegenstände schmeissen, und und und.
Sie hat einen Stressball bekommen, den hat sie immer dabei.
Und wenn es nötig ist, holt sie den raus.
Drückt drauf rum..... Und Atemübungen haben geholfen.
Was auch immer gut ist, wenn sie sich dann in ihr Zimmer zurückzieht.
Wenn dann wieder alles ruhig ist, kommt sie runter und wir reden über alles.
875
Bei uns fängt es jetzt auch langsam an stärker zu werden mit den Wutanfällen bei Verboten oder wenn etwas schlicht nicht möglich ist. Merke dann auch dass es schwer ist nicht selber wütend zu werden. Hab auch neulich an deinen thread hier gedacht. Lustig dass ihn jetzt wieder jemand hervorgekramt hat.