Hallo ihr Lieben,
ich bin grade ein bisschen fertig und wünsche mir ein paar nette Worte oder Rat.
Ich fühle mich langsam nicht mehr wohl mit dem Stillen. Zuerst war es nur ein vages Gefühl und ich wollte nachts langsam abstillen, weil Mattis immernoch alle zwei Stunden aufwacht und nuckeln (nicht trinken) will. Ab ca. vier Uhr nuckelt er sich richtig fest und schläft nur noch ganz oberflächlich und fummelt an mir rum. Mich macht das wahnsinnig!!!
Dann wurde er krank: Bronchitis, immer wieder Erkältung, Schnupfen....Nicht wirklich sooo schlimm aber immerhin so, dass er nicht gut schlafen konnte. Das war vor sechs Wochen. Seitdem geht es dauernd Auf und Ab mit ihm. Wenn es ihm gut geht, versuche ich, ihn von 12 bis 6 Uhr morgens nicht mehr nuckeln zu lassen.
Aber wenn er schnupft und hustet, ist es das Einzige, was ihm hilft also lasse ich ihn.
Es tut aber jetzt schon richtig weh, ich werde aggressiv und bin dann nachts einfach keine gute Mutter. Mein Mann kann ihn leider so gar nicht beruhigen und ich ohne Brust auch nicht. Wenn ich nur die Seite wechslen will, schreit er schon los und wütet.
In den "gesunden" Nächten, wenn ich ihm die Brust verweigere, ist es richtig schlimm, so dass ich dauernd blaue Flecken habe, weil er Kopfnüsse verteilt.
Ich mache mir solche Vorwürfe, weil ich ihn immer ein paar Nächte nicht stillen lasse, dann wieder doch...Er weiß glaub ich gar nicht woran er ist und deswegen wird es auch nicht besser. Ich kann langsam nicht mehr; ich habe jetzt die dritte Nacht sogut wie gar nicht geschlafen und ärgere mich so über mich.
Ich überlege, ob ich mal woanders schlafen soll aber dann denke ich wieder: krank, Brust weg und auch noch Mama weg, das wäre furchtbar für Mattis
Also stecke ich in einer verdammten Zwickmühle...
Könnt ihr mir helfen? Oder mich aufmuntern?
Danke!
Kathrinole
Kommentare
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Auch Mütter dürfen an ihre Grenzen kommen.
Ihr braucht ein anderes Ritual. Was machst Du denn wenn Du ihn nicht stillst? Es gibt keinen Grud zu denken ein schlechte Mutter zu sein!! :flaming01:
Meistens brauche Kinder einige Tage bis sie sich umgewöhnen. Sind sie krank brechen fast alle Familienrituale weg. Da bist Du nicht alleine.
Wenn Du Dich entschieden hast wirst Du allerdings Konsequenz brauchen.
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Ich stille ihn nie nicht. Ich kann ihn gar nicht anders beruhigen, dazu kam es noch nie, außer er war seeehr müde und ist gleich wieder eingeschlafen.
Mein Mann kann ihn ins Bett bringen aber nur, wenn ich nicht da bin. Also wirklich außer Haus.
Ich würde auch gerne das Einschlafstillen beibehalten. Mittlerweile fürchte ich aber, dass er das nicht versteht, also eher ganz oder gar nicht.
Und Konsequenz fehlt mir leider. Da muss ich mich wohl zusammenreißen.
Und die Sache mit dem auswärts schlafen: Würde das vielleicht unsere doch sehr enge Bindung kaputt machen? Ich bin schon stolz auf mich, dass wir so lange schon stillen und haben eine sehr enge, besondere Beziehung. Das kaputt zu machen durch meinen, sagen wir mal Egoismus, wäre richtig blöd...
Jaja...diese Gedanken treiben mich grade um.
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Stillen tut er auch viel, schläft auch nur stillend ein und braucht momentan wieder 2-3 Mal nachts was. Du bist also nicht allein, vielleicht tröstet das schon ein wenig.
Bei mir ist es ja das dritte Kind, und ich habe inzwischen festgestellt, dass man mit Gelassenheit viel weiter kommt und weniger Stress hat. Vieles pendelt sich ganz automatisch ein, ohne dass man sich und sein Kind unbedingt verbiegen muss, nur um irgendein Verhalten zu erzwingen.
Ich habe mir angewöhnt mich drum herum zu arrangieren, Kompromisse zu finden und es eben zu akzeptieren. Die Baby- und Kleinkindzeit ist so schnell vorbei, dann vermisst man das alles.
Natürlich ist eine Grenze erreicht wenn die Gesundheit anfängt zu leiden und eine positive Einstellung auch nicht mehr hilft. Da muss man abwägen was einem wichtiger ist. Wenn du dich für Abstillen entscheidest, dann findet sich bestimmt ein anderes Einschlafritual, das nicht weniger nah und liebevoll ist.
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Ich hatte das auch mit meinem Sohn, der Unterschied war, er nahm den Schnuller. Es ging irgendwann weil für mich die Grenze erreicht war. WIr haben aber noch mal ein halbes Jahr weiter nur tagsüber gestillt bei Bedarf, bei Wiedersehen, zum VOR-Einschlafritual auf dem SOFA usw. Das ging problemlos. WIchtig ist wirklich denke ich gar nicht mehr im Bett zu stillen. Dann kannst du sagen, morgen wieder wenn es hell ist, auf dem Sofa oä. Das versteht er dann vielleicht, Aber er versteht nicht wieso dann und dann wieder nicht. Denke ich... letztendlich musst du es wissen, aber wie ich dich einschätze, würde dich der harte Abstillweg (ausser Haus sein mehrere Tae oä) ganz fertig machen und ich denke es würde vielleicht sein Vertrauen etwas erschüttern.
Alles Gute und lass mal wieder von dir hören!
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Manna, von dir zu lesen hilft mir immer. Du verstehst mich und deine Einschätzung ist, denke ich, richtig.
Es fühlt sich falsch an ihn so leiden zu lassen und ich glaube auch, sein Urvertrauen würde darunter leiden. Dann wäre vielleicht die ganze bisherige"Beziehungsarbeit" umsonst.
Aber ich bin ja immernoch ich und ich will mich nicht mehr befummeln lassen. Letzte Nacht gab es nichts von zwölf bis sechs. Und ab vier Uhr waren wir wach, er konnte erst nach seiner Miiiilch wieder einschlafen.
Blöde Situation. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es war ein Fehler so lange zu stillen bis er seinen Willen ausdrücken kann...
Ich berichte wieder!
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Viel Erfolg! Und NEIN, es war KEIN Fehler so lange zu stillen! Seinen Willen kann er dir schon immer mitteilen. Jetzt kann er es nur anders ausdrücken. Es ist immer gut länger zu stillen wenn das Kind es noch braucht (so lange es der Mutter auch gut geht natürlich). Du bekommst das alles doppelt und dreifach zurück! Die Zeit wirkt lang, sie ist aber nur eine ganz kurze Phase in deinem Leben und ihr werdet euch nie wieder so nah sein wie beim Stillen. Aber ich kann dich echt verstehen, es ist hart so ein Schnuller Ersatz zu sein, deshalb darfst du dich ja jetzt auch ein Stückchen ablösen!