Unsere wunderschöne Stillzeit...

JoellaJoella

2,666

bearbeitet 23. 07. 2015, 22:13 in Stillberichte
... ist nun leider beinahe zu Ende. Der Kleine ist nun 18 Monate alt und hat vermutlich soeben beschlossen keine regelmäßige Stillmahlzeiten mehr zu wollen. :sad:

Gleich nach der Geburt, leider wieder ein Kaiserschnitt, hab ich meinen Kleinen sofort zum Halten bekommen, durfte ihn einige Zeit kuscheln während die Ärzte mich zusammen geflickt haben. Das Nähen habe ich gar nicht richtig mitbekommen, weil ich so vertieft war in diese erste Kuschelzeit. Dann wurden wir nach oben in den Kreißsaal gebracht, mein Mann durfte den Kleinen tragen, damit er nicht aus dem Bett purzelt. Im Kreißsaal wurden wir erstmal alleine gelassen und ich hab ihn gleich das erste Mal angelegt. Er hat kurz angedockt, aber nicht gesaugt, auch nicht weiter gesucht oder sonst irgendwie Interesse kundgetan. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, obwohl ich das von meinen beiden Großen anders kannte, und hab ihn erstmal schlafen lassen.
Die U1, einige Minuten später, war auch völlig in Ordnung. Er hat dann aber den ganzen Tag verschlafen (Geburt war um 9 Uhr) und die Nacht ebenfalls. Keine der Schwestern hat irgendetwas dazu gesagt und es hatte auch keine Zeit oder Muse meine Sorgen anzuhören. Es war Feiertag und dadurch vermutlich weniger Personal da als sonst. Ich hab immer mal wieder versucht ihn anzulegen aber er wollte nicht. Am zweiten Tag hat sich dann eine sehr nette SChwester der Sache angenommen. Sie hat vermutet, dass er zu viel Fruchtwasser geshcluckt hatte. Sie hatte Recht. Irgendwann hat der Kleine angefangen das Zeug zu spucken, in Unmengen. Es war ihm also einfach nur ganz furchtbar übel.
Als das Fruchtwasser erst mal draußen war ging alles problemlos. Er hat angedockt wie ein Profi und problemlos getrunken.
Die ersten Wochen, Monate kam ich kaum von meinem Sofa weg. Der kleine Mann wollte ständig stillen. Ein absoluter Genusstrinker. Bei der Gelegenheit hat er dann auch immer noch ein SChläfchen gehalten. Weglegen ging nicht und so saß ich den lieben langen Tag auf dem Sofa und habe gestillt und gelesen. Ich hatte immer eine Flasche MIneralwasser, ein Glas, mein Buch und das Telefon auf dem Couchtisch. Ohne Trinken hätte ich es nie ausgehalten. Kaum hatte Junior die ersten Schlucke getrunken, war mein Mund plötzlich wie ausgedörrt.
Im Grunde haben wir so 9,5 Monate verbracht. Dann wollte er von heute auf morgen bei unseren Mahlzeiten mitessen. Wir ahben ihm etwas gegeben, wenn er wollte, wenn nicht, war er einfach so mit am Tisch. Trotzdem hat er immer vor dem Essen und nach dem Essen seine Stillmahlzeit eingefordert. Er hatte das Trinken von Wasser noch nicht so raus und so war das Stillenv ermutlich sein Durstlöscher.
Ich muss gestehen, dass ich ab da alles nicht so richtig mitbekommen habe. Es war ein schleichender Prozess und ich kann gar nicht sagen wann er welche Milchmahlzeit weggelassen hat. Aber zuerst fielen die Stillmahlzeiten vor dem Essen weg, irgendwann die danach.
Und jetzt stillt er nur noch zum Einschlafen und manchmal noch einmal Nachts zum wieder in den Schlaf finden. Aber schon das Einschlafstillen zum Mittagsschlaf mag er nicht immer. Manchmal zeigt er ganz deutlich, dass er lieber Spazieren fahren möchte und im Kinderwagen sein Schläfchen halten mag. Nachts schläft er manchmal durch, so dass auch die Stillmahlzeit wegfällt. Das einzige was bislang noch konstant war, war das Einschlafstillen zum Nachtschlaf.
Normal freut er sich riesig wenn er müde ist und wir ins Bett gehen und nimmt dann schon den Schnulli aus dem Mund und legt ihn neben sich und drängt sich an mich und wartet dringend, bis ich endlich meine Brust freigemacht habe. Heute habe ich zu ihm gesagt, wie immer eigentlich: "So, jetzt gibts Milchi. Legst du deinen Schnulli weg?" Mein Kind sagt "Ja!" (er hat noch niemals "JA" gesagt, also er kann ja erst zwei Worte "gack" und "Hopp") und legt den Schnulli weg. Er dreht sich aber nicht zu mir wie sonst, sondern runzelt die Stirn, holt sich den Schnulli wieder und steckt ihn in den Mund. Ich war völlig perplex. So perplex dass ich ihm den Schnulli einfach wieder rausgenommen habe und ihn trotzdem gestillt habe. Er hat dann auch ganz normal getrunken und ist eingeschlafen. Aber ganz offensichtlich war das ein deutliches Zeichen. Wenn ich nur auch schon bereit wäre diese wunderbare Stillbeziehung loszulassen.
Aber genau deshalb habe ich jetzt einfach mal den Stillbericht geschrieben, um das alles nochmal Revue passieren zu lassen und dann bin ich morgen vielleicht entspannter und sowieso nicht mehr so überrascht, wenn er das wieder macht, und kann besser darauf reagieren. :zgf:

Kommentare

  • MangiferaMangifera

    192

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für deinen schönen Bericht, Joella :)

    Ich hab mich und meinen Sohn in machen Szenen wiedergefunden. Vor allem an dass mit dem schrecklichen Durst kann ich mich auch erinnern, nun wo du es geschrieben hast. Ein interessantes Phänomen finde ich. Sowie das Kind trinkt dieser unbändige Durst mit dem Wunsch, ach was sag ich Wunsch, Zwang! sofort was trinken zu müssen wegen akutem Verdurstungsgefühl *g*

    Und dein Kleiner hat auch die ersten neun Monate beinah vollgestillt...so war es bei uns ja auch.

    Bin sehr gespannt wie die Stillbeziehung bei meiner Kleinen dann wird :)

    Liebe Grüße,
    Mangifera
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Der Durst hat mich zu Anfang ziemlich überrumpelt. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, ob das bei meinen beiden Großen auch so war. Aber irgendwie ist es auch logisch, wo viel rausgeht, muss auch wieder Nachschub rein. :grin:

    Mein Kleiner stillt übrigens immer noch zum Einschlafen. Er hat es sich wohl nochmal überlegt ;-) Nur vormittags möchte er jetzt lieber Spazierengehen, hat sich aber heute dann nach dem Schläfchen ein paar Schlucke gegönnt. Ich bin froh, dass er nicht so ganz abrupt aufhört mit Stillen, sondern das eher so ausschleicht, das macht es für mich einfacher loszulassen. Für so eine sentimentale Mama, wie ich eine bin ist das ganz schön schwierig. ;-)
  • MangiferaMangifera

    192

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kann ich dir nachempfinden, Joella.
    Es gibt Momente wo ich das stillen irgendwie auch wieder ein bisschen vermisse. Vielleicht vermisse ich aber auch die so einfache Lösung mein Kind zu trösten oder über krankheitsphasen hinwegzuhelfen. Irgendwie hatte man in der Stillzeit immer das Gefühl, etwas gutes, sinnvolles für das Kind zu tun.
    Jetzt fühl ich mich ab und an recht hilflos *g*

    Ich bin aber auch froh jetzt nicht von einer Stillbeziehung direkt noch eine weiter zu knüpfen, sondern ein wenig Zeit ohne stillen dazwischen gehabt zu haben.

    Freut mich aber wirklich, dass dein Kleiner die Stillbeziehung auch langsam ausschleichen lässt und nicht von jetzt auf gleich aufhört.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wollte nochmal kurz schreiben, wie unser Stand inzwishcen ist. Er hat nun schon einige Wochen gar nicht emhr gestillt. Anfangs hat er manchmal noch ein "Häppchen" eingefordert, aber das wurde immer seltener, nur noch wenn er emotional irgendwie durch den Wind war weil viel los war den Tag über o.ä. Dann hat auch das aufgehört. Vor vier Wochen etwa wollte er dann von sich aus auch nicht mehr bei uns im Bett schlafen. Er schlief immer gut bis wir uns dazu gelegt ahben und ab da hatten wir nur noch ein brüllendes sich hin und her wälzendes Kind. Wir haben sein Bett im Schlafzimmer seiner Brüder hergerichtet und siehe da, er schläft wudnerbar. Und er hat es auch nach dem ersten Versuch dort vehement eingefordert. Wenn er anfangs NAchts aufgewacht ist und geweint hat, wollte ich ihn mit zu uns ins Bett nehmen. Er hat dann laut gebrüllt, bis ich ihn wieder in sein Bett gelegt habe. Das war eindeutig.
    Ich bin sehr überrascht, wie locker das alles läuft wenn man die Kinder einfach machen lässt. Wir hatten auch bei den Großen keine Probleme, haben auf ihre Signale gewartet, aber dass die Kleinen so selbstbewusst entscheiden wie mein Jüngster, das kannte ich vorher nicht.
    Wir haben also quasi in einem Aufwasch von einer ganz, ganz tollen Baby-Mama Beziehung in eine Kleinkind-Mama-Beziehung gewechselt und sind unheimlich glücklich so.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du bist nicht etwas traurig? :cool: Es ist ja immer ein kleiner Abschied.
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Immer wieder schön wenn Dinge sich von selbst quasi erledigen. Wie du schon so schön schreibst, lässt man die kleinen machen, finden sie ihren weg. Klingt wirklich toll wie sich das entwickelt hat.
    Hab vor einer Weile meinen nun fast vierjährigen auch aus dem Bett ausquartiert und zu seinem Bruder gesteckt. ..dachte schon das wird gewiss ein Problem. Naja was soll ich sagen, ein abend gab es kurz Probleme und seitdem geht er von alleine In sein Bett und schläft direkt (nach auffordern ).
    Bin auch sehr überrascht
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, es ist merkwürdig, ich habe vorher immer gedacht, dass ich da bestimmt nicht loslassen kann und mir der Abschied furchtbar schwer fällt, zumal ich sowieso unheimlich sentimental bin, aber diesmal hat es mir gar nichts ausgemacht. Mein Kleiner ist aber auch ein sehr anhängliches Kind und gleicht das fehlende Stillen durch Hand in meinem Ausschnitt und viel, viel kuscheln aus. Das tut natürlich auch mir gut.
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