hm. "Günstigere geplante Geburten werden weniger"... das heißt, die Ärzte überreden die Frauen immer mehr dazu, natürliche Geburt zu versuchen und rechnen schon damit, dass es dann halt ein Not-KS wird? :shock: oder versteh ich das falsch?
andere These: immer weniger Ärzte und Hebammen verlernen das natürliche entbinden (so wars lange Zeit hier vor Ort im KH, bis endlich vor 2 Jahren ein Personalwechsel statt fand) und riskieren dadurch ungewöhnlich viele Kaiserschnitte, weil sie den ganzen Geburtsvorgang dadurch stören..
Nein das ist so nicht gemeint.
Es wir wesentlich früher eingegriffen. Ein Beispiel: Ein normaler Geburtsverlauf der "nur" lange dauert. Das wird dann gerne zum "Relativer Missverhältnis"
Frau geht mit dem Gefühl nach Hause das Kind "passt" nicht. Oft kommt dann natürlich beim nächsten Kind ein weitere Kaiserschnitt in die Planung.
Also die Kolleginnen "können" schon noch normale Geburten. Deine Vermutung trifft eher auf sognannte geburtshilfliche Operationen zu.
Hier zum Beispiel von mir beschreiben http://www.hebamme4u.net/geburt/geburt- ... eburt.html
Das kein Mensch mehr Zeit hat spielt natürlich schon auch eine erhebliche Rolle. Dazu gab es gerade eine Umfrage vom Verband
Ehrlich? Es hätte mich gewundert, wenn es anders wäre.
Das Phänomen zieht sich leider durch das gesamte Gesundheitssystem. Es gibt immer einen Einfluss auf die Fallzahlen, wenn unterschiedliche Tarife im Spiel sind. Das lässt sich besonders gut feststellen, wenn man Fallzahlen verschiedener Länder vergleicht. Dort wo die OP, die Diagnosemaschine (etwa Tomographen), Therapien etc. besser abgegolten werden, steigen auch die Fallzahlen.
Wenn man das noch optimistisch betrachtet: Solange einem Patienten die gleiche Diagnose oder Therapie zur Verfügung gestellt wird und nur für die Abrechnung unterschiedliche Situationen berücksichtigt oder eben nicht berücksichtigt werden ist wenigsten der Schaden nur ein finanzieller. Ich hoffe, dass das bei diesen "Notkaiserschnitten" so ist: Kaiserschnitt wäre sowieso gewesen, hinterher war es halt eine "Notsituation", die ihn erforderlich gemacht hat - und ich denke, da gibt es immer irgendwas, was als Notsituation betrachtet werden kann.
Schlimmer fände ich es schon, wenn ein an sich natürlicher Geburtsvorgang in einem Kaiserschnitt endet, weil der besser vergütet wird - wie Marlies das angedeutet hat...
Gegensteuern können da nur die Krankenkassen: die müssten halt für eine Zangengeburt mehr zahlen als für einen Notkaiserschnitt... würde mich wundern, wenn sich das nicht auf die Fallzahlen auswirkt...
Insgesamt glaub ich aber, dass man als "Patient" - in diesem Fall Entbindende - schon mitentscheiden kann und ein wenig Vorlieben und Präferenzen zum Ausdruck bringen kann. Eine Gebärende, die signalisiert, dass ihr der "Kaiserschnitt" genauso recht - vielleicht sogar lieber ist als natürlich weiterzumachen, liegt vermutlich schneller im OP als eine, die einen zuversichtlichen Eindruck macht, oder irre ich da?
Bitte aber nicht falsch verstehen, einen notwendigen Kaiserschnitt kannst sicher mit "Zuversicht" oder besser "Zutrauen" nicht verhindern. Trotzdem glaube ich, dass es oft mehrere Möglichkeiten gibt und man als Entbindende (oder als Patient) einen guten Teil mitentscheiden kann.
Ich hab ne Bekannte, der vor einiger Zeit (trotz kaum Aussicht auf natürliche Geburt) geraten wurde, es natürlich zu versuchen. Zur Not könne man immer noch einen Kaiserschnitt machen. Ganz ehrlich? bei ihrer Prognose kann ich das nicht verstehen, denn sie hat nur ganz kleine Chancen, dass alles gut geht bei ner natürlichen Geburt. Sie hat solche Anomalien, dass schon beim ersten Kind im OP ersichtlich war - das hätte niemals natürlich geboren werden können. Und das ist, wo ich die Gefahr dabei sehe. dass es Mütter gibt, denen zusätzlicher Stress gemacht wird. Entweder im Laufe des Geburtsvorgangs, weil man es schneller zu ende bringen will. Weil man ihnen nicht genug Mut macht. Oder weil man sie überredet, statt einem ruhigen geplanten Kaiserschnitt lieber zu riskieren, als Not-Op mit Vollnarkose zu enden.
Ich bin durchaus ein verfechter von natürlicher Entbindung. Und solche hohen Zahlen von Not Kaiserschnitten haben mich ja auch abgeschreckt damals, unser KH hier vor Ort aufzusuchen. die "konnten" damals einfach nimmer natürlich entbinden. Kaiserschnittrate war irgendwann mal auf 59%.. schon irre :shock:
Hach ja... aber was erwartet man in diesem Gesundheitssystem noch. Am besten wir entbinden ab sofort alle per Kaiserschnitt. Dann kann man das Ganze komplett den Ärzten überlassen. Hebammen werden ja auch nicht mehr gewollt ... grummel. :thumbdown:
Ich finde das mit den Kaiserschnitten auch sehr traurig. :sad: Eines muss ich jedoch schon sagen... ich glaube nicht das mal als Frau unter den Geburtswehen wirklich noch irgendwie sinnvoll entscheiden kann, ob jetzt ein Kaiserschnitt ok ist oder es ohne geht. Das kann man doch nicht wirklich beurteilen. Man kann höchstens entscheiden, ob man noch Kraft hat, oder nicht.
ja so ist es. ich hab mich mit händen und füssen dagegen gewehrt. aber über meinen Mann. der hat das für mich durchgeboxt. Und ob man Kraft hat - ehrlich gesagt ich hätte mehr Kraft gehabt, wenn die Hebamme mehr für mich da gewesen wäre im KH. die war allerdings mit Handreichungen für 2 Ärzte beschäftigt :flaming01: und war für mich selber überhaupt nicht da. So läufts halt leider im Alltag
Mich rüttelt dieses Thema immer wieder unheimlich auf und macht mir auch sehr zu schaffen. Und ganz ehrlich, hätte ich die Hoffnung auf eine normale Entbindung nicht gehabt, dann gäbe es unseren Jüngsten jetzt wahrscheinlich nicht. An einem vierten Kind lässt mich eigentlich auch nur die Angst wieder einen Kaiserschnitt zu bekommen immer wieder zweifeln. Hätte ich jetzt immer noch die Hoffnung, dass es spontan klappen könnte, wäre alles viel einfacher.
das kann ich total verstehen :tröst: wobei ich persönlich im Zweifelsfall lieber einen geplanten KS hätte (evtl einfach mit einsetzen der Wehen, sofern ich dann noch ins KH komme ) als einen Notfallkaiserschnitt. Grad dieses ungeplante kann ich gar nicht abhaben. Damit käm ich selber ganz schlecht zurecht.
Ich glaube ja auch, dass es massiv an den Einnahmen für die Krankenhäuser liegt. Und möglicherweise auch daran, dass die Ärzte ja eine bestimmte Anzahl an Kaiserschnitten im Jahr machen müssen, um sie weiterhin machen zu dürfen. Ob sie Angst haben, dass sie sonst nicht genug Kaiserschnitte zusammenbekommen? Ich jedenfalls würde immer noch lieber das Risiko eines Notkaiserschnittes eingehen als von vorneherein einen zu planen. Lieber habe ich es wenigstens versucht.
Eine bestimmte Anzahl von OPs wird zur Facharztprüfung schon verlangt. Aber diese Quoten haben sie früher auch schon mit 13- 15 % Kaiserschnittrate leicht erreicht.
Inzwischen ist man darauf gekommen das die vielen Sectiones nicht so gut wären. Aha...jooo
Aber anstatt die Raten zu senken, werden nun Bakterien an das Kind verteilt. Eine der Schwierigkeiten besteht aus weniger Abwehrstoffen. Normal geboren Kinder haben ein besseres Immunsystem. Sie müssen sich schon unter der Geburt "wehren" und bauen dort bereits Ihr Immunsystem auf. Ich bin echt die Letzte, die etwas gegen Kaiserschnitte hat. Dazu habe ich sie wirklich schon zu oft lebensrettend gesehen. @Mäusle: Kaiserschnitte dürfen auch nicht ohne uns gemacht werden.
@Marlies: ja das weiß ich. Ich hatte ja keinen, aber ich frag mich heute noch, wozu bei mir überhaupt ne Hebamme da war, bei der Geburt (spontan) Denn für MICH war sie nicht da.... :scratch.: ich hätte also gut und gern auch drauf verzichten können.
Das war bei mir auch so bei Kaiserschnitt Nr.1 und 3. Beim ersten Mal weiß ich nicht mal wer von den vielen Menschen im OP eigentlich die Hebamme war, beim dritten Kaiserschnitt hatte ich eine extrem ruppige und unwillige Hebamme. Nur die bei der zweiten Sectio war ganz toll und hat sich wirklich um mich gekümmert.
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andere These: immer weniger Ärzte und Hebammen verlernen das natürliche entbinden (so wars lange Zeit hier vor Ort im KH, bis endlich vor 2 Jahren ein Personalwechsel statt fand) und riskieren dadurch ungewöhnlich viele Kaiserschnitte, weil sie den ganzen Geburtsvorgang dadurch stören..
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Es wir wesentlich früher eingegriffen. Ein Beispiel: Ein normaler Geburtsverlauf der "nur" lange dauert. Das wird dann gerne zum "Relativer Missverhältnis"
Frau geht mit dem Gefühl nach Hause das Kind "passt" nicht. Oft kommt dann natürlich beim nächsten Kind ein weitere Kaiserschnitt in die Planung.
Also die Kolleginnen "können" schon noch normale Geburten. Deine Vermutung trifft eher auf sognannte geburtshilfliche Operationen zu.
Hier zum Beispiel von mir beschreiben
http://www.hebamme4u.net/geburt/geburt- ... eburt.html
Das kein Mensch mehr Zeit hat spielt natürlich schon auch eine erhebliche Rolle. Dazu gab es gerade eine Umfrage vom Verband
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Das Phänomen zieht sich leider durch das gesamte Gesundheitssystem. Es gibt immer einen Einfluss auf die Fallzahlen, wenn unterschiedliche Tarife im Spiel sind. Das lässt sich besonders gut feststellen, wenn man Fallzahlen verschiedener Länder vergleicht. Dort wo die OP, die Diagnosemaschine (etwa Tomographen), Therapien etc. besser abgegolten werden, steigen auch die Fallzahlen.
Wenn man das noch optimistisch betrachtet: Solange einem Patienten die gleiche Diagnose oder Therapie zur Verfügung gestellt wird und nur für die Abrechnung unterschiedliche Situationen berücksichtigt oder eben nicht berücksichtigt werden ist wenigsten der Schaden nur ein finanzieller. Ich hoffe, dass das bei diesen "Notkaiserschnitten" so ist: Kaiserschnitt wäre sowieso gewesen, hinterher war es halt eine "Notsituation", die ihn erforderlich gemacht hat - und ich denke, da gibt es immer irgendwas, was als Notsituation betrachtet werden kann.
Schlimmer fände ich es schon, wenn ein an sich natürlicher Geburtsvorgang in einem Kaiserschnitt endet, weil der besser vergütet wird - wie Marlies das angedeutet hat...
Gegensteuern können da nur die Krankenkassen: die müssten halt für eine Zangengeburt mehr zahlen als für einen Notkaiserschnitt... würde mich wundern, wenn sich das nicht auf die Fallzahlen auswirkt...
Insgesamt glaub ich aber, dass man als "Patient" - in diesem Fall Entbindende - schon mitentscheiden kann und ein wenig Vorlieben und Präferenzen zum Ausdruck bringen kann. Eine Gebärende, die signalisiert, dass ihr der "Kaiserschnitt" genauso recht - vielleicht sogar lieber ist als natürlich weiterzumachen, liegt vermutlich schneller im OP als eine, die einen zuversichtlichen Eindruck macht, oder irre ich da?
Bitte aber nicht falsch verstehen, einen notwendigen Kaiserschnitt kannst sicher mit "Zuversicht" oder besser "Zutrauen" nicht verhindern. Trotzdem glaube ich, dass es oft mehrere Möglichkeiten gibt und man als Entbindende (oder als Patient) einen guten Teil mitentscheiden kann.
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Ich hab ne Bekannte, der vor einiger Zeit (trotz kaum Aussicht auf natürliche Geburt) geraten wurde, es natürlich zu versuchen. Zur Not könne man immer noch einen Kaiserschnitt machen. Ganz ehrlich? bei ihrer Prognose kann ich das nicht verstehen, denn sie hat nur ganz kleine Chancen, dass alles gut geht bei ner natürlichen Geburt. Sie hat solche Anomalien, dass schon beim ersten Kind im OP ersichtlich war - das hätte niemals natürlich geboren werden können. Und das ist, wo ich die Gefahr dabei sehe. dass es Mütter gibt, denen zusätzlicher Stress gemacht wird. Entweder im Laufe des Geburtsvorgangs, weil man es schneller zu ende bringen will. Weil man ihnen nicht genug Mut macht. Oder weil man sie überredet, statt einem ruhigen geplanten Kaiserschnitt lieber zu riskieren, als Not-Op mit Vollnarkose zu enden.
Ich bin durchaus ein verfechter von natürlicher Entbindung. Und solche hohen Zahlen von Not Kaiserschnitten haben mich ja auch abgeschreckt damals, unser KH hier vor Ort aufzusuchen. die "konnten" damals einfach nimmer natürlich entbinden. Kaiserschnittrate war irgendwann mal auf 59%.. schon irre :shock:
Hach ja... aber was erwartet man in diesem Gesundheitssystem noch. Am besten wir entbinden ab sofort alle per Kaiserschnitt. Dann kann man das Ganze komplett den Ärzten überlassen. Hebammen werden ja auch nicht mehr gewollt ... grummel. :thumbdown:
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Inzwischen ist man darauf gekommen das die vielen Sectiones nicht so gut wären. Aha...jooo
Aber anstatt die Raten zu senken, werden nun Bakterien an das Kind verteilt. Eine der Schwierigkeiten besteht aus weniger Abwehrstoffen. Normal geboren Kinder haben ein besseres Immunsystem. Sie müssen sich schon unter der Geburt "wehren" und bauen dort bereits Ihr Immunsystem auf. Ich bin echt die Letzte, die etwas gegen Kaiserschnitte hat. Dazu habe ich sie wirklich schon zu oft lebensrettend gesehen.
@Mäusle: Kaiserschnitte dürfen auch nicht ohne uns gemacht werden.
Was sonstige seltsame Häufungen angeht: Schaut mit in meinen Beitrag gesundheitsfragen/moden-in-der-medzin-t61085.html
Dort geht es u.A. auch um Rücken und seltsame Häufungen/Verteilungen von Knieoperationen.
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