Antibiotikawarnung für Kinder!

MäusleMäusle

7,471

bearbeitet 18. 03. 2016, 23:07 in Gesundheit und Medizin
Für viele (inklusive mich) nichts neues, aber trotzdem gut im Hinterkopf zu behalten.. ich hab über besagte Studie neulich in Fachliteratur meiner Mutter (Heilpraktikerin) gelesen und finde wichtig zu überlegen, ob man nicht noch vermehrt versucht, Alternativen zu finden!

ein Artikel von pascoe.de
Verheerende Folgen von Antibiotika in der Kindheit
Eine über Jahre veränderte Darmflora begünstigt Asthma und Übergewicht

Antibiotika sind die am häufigsten verordneten Arzneimittel in der Kinderheilkunde der westlichen Welt. Die häufige Verordnung beruht immer noch auf der Annahme, dass Antibiotika Kindern nicht schaden – eine These, die in der Naturheilkunde schon seit Jahrzehnten als widerlegt gilt.

Welche verheerenden Auswirkungen vor allem Makrolid-Antibiotika auf die Gesundheit von Vorschulkindern haben, zeigt jetzt eine finnische Studie.

Makrolide verändern die Darmflora über Jahre

Die Arbeitsgruppe von Willem de Vos an der Universität von Helsinki untersuchte 142 finnische Kinder im Alter von 2 bis 7 Jahren. Als Kontrollgruppe galten Kinder mit weniger als einer Antibiotika-Therapie pro Lebensjahr, die schon seit mindestens zwei Jahren keine Antibiotika erhalten hatten.

Die Darmflora von Kindern, die in den letzten 6 Monaten Makrolide erhalten hatten, zeigte eine verminderte Anzahl gesundheitsfördernder Darmbakterien und eine erhöhte Zahl an Fäulnisbakterien.

Lag die letzte Makrolid-Gabe 12 oder 24 Monate zurück, waren die Veränderungen teilweise behoben, die Vielfalt einer gesunden Darmflora war aber nicht komplett wiederhergestellt.

Penicillin hatte einen wesentlich schwächeren Einfluss auf die Darmflora.

Mit der Anzahl der Antibiotika-Therapien im gesamten Leben erhöhte sich die Zahl der Clostridiales, einer Gruppe von zum Teil krankmachenden Bakterien.

Folge: Asthma

Kinder mit mindestens zweimaliger Gabe von Makroliden in den ersten zwei Lebensjahren hatten mehr als 6-mal so häufig Asthma wie die Kinder der Kontrollgruppe. Die Darmflora asthmakranker Kinder unterschied sich stark von der gesunder Kinder.

Folge: Übergewicht

Bei Kindern mit mindestens 2 Makrolid-Therapien vor dem 2. Geburtstag zeigte sich: Je mehr Antibiotika sie bekommen hatten, desto übergewichtiger waren sie.

Auch bei den übergewichtigen Kindern unterschied sich die Zusammensetzung der Darmflora von der der gesunden.

Wenn es mal nicht ohne Antibiose geht: Eine Nachbehandlung (Darmsanierung) ist das A und O!

ich bin übrigens selbst betroffene. Gleichzeitig mit einer unumgänglichen Antibiotikabehandlung vor 3 Jahren hatte ich meinen ersten heftigen Asthmaanfall nach 7 Tagen Antibiotikum. Gefolgt von grauenvollen Monaten. Der Zusammenhang war damals auch für meine Hausärztin ganz deutlich und wir haben nun viel unternommen, um wieder einiges zu stabilisieren. Ich habe nun 3 Jahre Immunaufbau hinter mir.
Ich finde das enorm wichtig zu beachten, gerade bei unseren Kleinen :)

Kommentare

  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gilt soetwas eigentlich nur für Antibiotika, die Kinder schlucken?

    Und wie macht man eine Darmsanierung?
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    für Darmsanierung würd ich immer erfahrene Naturheilkundlich orientierte Hausärzte oder Heilpraktiker fragen. die haben meist ganz gute Methoden und das macht jeder ein bisschen anders.

    Ich denke aber dass sehr viele Medikamente eingreifen in die natürliche Darmflora. Antibiotika sind da halt mit die schlimmsten, die man so im "normalen" Lebenslauf kriegen kann.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Medizinisch korrekt gibt es weder "Entgiftungen" noch "Darmsanierungen"
    Das nur von mir als Info. Die Begriffe werden von Heilpraktikern und Co gerne benutzt. Inzwischen ist der Begriff etwas überstrapaziert
    Was die hundert Billionen Bakterien im Darm machen ist nicht klar. Es sind ja auch viele. :smile:
    Ob nun die ein oder andere "Kur" sinnvoll ist oder nicht müsst Ihr selbst herausfinden.
    Es gibt aber ganz sicher keinen Wunderjoghurt mit wahlweise rechten oder linken Bakterien :cool: (oder so)
    Mir geht es nur darum etwas kritisch zu sein. So etwas ist oft auch überteuert. Meist weiß man halt erst hinterher ob es sinnvoll war.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sagen wir mal so Marlies - die deutliche Besserung nach einer längeren Therapie gibt mir recht. Ich weiß dass es das rein schulmedizinisch (noch) nicht gibt. Ich bin durchaus ein kritischer Mensch, aber die Beobachtungen der letzten Jahre zeigen einfach, dass die Schulmediziner halt auch nicht alles wissen. Aber es gibt durchaus immer mehr Schulmedizinier, die auch solche alternativen Methoden inzwischen sehr befürworten. Zum glück :) Und es gibt inzwischen so die eine oder andere Studie, die solche Entdeckungen stützen. :) siehe zb. die nachweislich positive Auswirkung von Darmkuren in der Schwangerschaft auf Kinder von Neurodermitis-Müttern. :) so ganz von der Hand weisen könnens auch die reinen Schulmediziner nicht mehr
  • NaninasNaninas

    594

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sie könnten es schon von der Hand weisen, wenn sie wollten. Ich denke, die gehen da auch einfach ein Stück mit der Mode. Wenn es nicht schadet, warum dann seinen Patienten schlechtreden?

    Und von solchen "Studien" kann man halten was man möchte. Meist liegt am Ende nur die Interpretation der Studie vor oder ein toller Artikel, der eine Therapie mit Verweis auf "Studien" anpreist. Dass aber ganz oft strukturelle Fehler in der Studie auftreten oder verschiedene Interpretationen zulassen, wird verschwiegen. Und das gilt auch für solche, die sich auf Schulmedizin beziehen.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es würde mich immer noch interessieren, ob das alles nur für Antibiotika gilt, die Kinder schlucken, oder auch für äußerlich angewandte, z.B. in Augentropfen oder Cremes. ;-)

    Mir sagte mal ein Arzt, das es nachgewiesen sei das Kinder die sehr früh Antibiotika bekämen, anfälliger wären für Allergien. Das finde ich irgendwie glaubhafter, als das immer wiederkehrende "drohende Übergewicht" anzuführen. Ich finde immer noch für Übergewicht ist das aller wichtigste Kriterium die Ess-Erziehung der Eltern.
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  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naninas schrieb:
    Sie könnten es schon von der Hand weisen, wenn sie wollten. Ich denke, die gehen da auch einfach ein Stück mit der Mode. Wenn es nicht schadet, warum dann seinen Patienten schlechtreden?

    Und von solchen "Studien" kann man halten was man möchte. Meist liegt am Ende nur die Interpretation der Studie vor oder ein toller Artikel, der eine Therapie mit Verweis auf "Studien" anpreist. Dass aber ganz oft strukturelle Fehler in der Studie auftreten oder verschiedene Interpretationen zulassen, wird verschwiegen. Und das gilt auch für solche, die sich auf Schulmedizin beziehen.

    das ist leider das Problem. Studien zu glauben ist eh sehr schwierig, da die meisten ein Ziel verfolgen (zb. MEdikament xy auf den Markt bringen, eine Rechtfertigung für Fluorid in ZP finden usw... die Liste ist ja endlos). Und die, die nicht ins Schema passen (das "falsche" Ergebnis liefern) werden oft aussortiert und neu beauftragt mit einem genaueren Ziel zu beweisen. Nicht immer so einfach.

    nichtsdestotrotz steht und fällt das Immunsystem mit einer gesunden Verdauung. Meine Mama arbeitet seit vielen Jahren als Heilpraktikerin und ich kriegs bei meiner Arbeit in ihrer Praxis immer wieder mit... Patienten, die ihre Verdauung pflegen und auf ein paar grundlegende Dinge achten, haben oft auch mit Allergien etc keine schweren Probleme. Klar verschwindet das nicht. Allergie ist nunmal da. Aber oft sind einfach die Auswirkungen weniger. DAs sind aber Beobachtungen, die jeder selber machen muss ;) man kann nur Anregungen geben, mal in ne andere Richtung zu denken.

    mich stört halt nach wie vor an Schulmedizin UND verschiedenen alternativen Methoden, dass das Grundproblem oft nicht behoben wird. Alles oft ne reine Symptombehandlung. Das genügt mir persönlich nicht. weil die Probleme oft wiederkommen, solange die Ursache nicht gefunden und behoben ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin nicht dagegen ;.)) Nur kritisch in beiden Richtungen
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    is klar ;-) es kann auch zuviel des guten sein !
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Örtlich wirkende Antibiotika werden schlussendlich auch über Haut oder Schleimhäute ausgenommen? Und dann auch transportiert. Nur nicht direkt über den Magen und nicht ganz so konzentriert. Ist es das was Du wissen wolltest?
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja im Grunde schon.

    Schade. Dann hat Mara ja doch schon eine Ladung Antibiotika bekommen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja aber vermeiden kann und muss man es nicht immer. Und die Konzentration ist deutlich niedriger.
    Bei Bindehautentzündungen kann man z.B. auch auf Euphrasia ausweichen. Man muss nur zügig beginnen und oft topfen.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    naja und Antibiotika wo anders - sind natürlich sicher auch nicht toll, aber durchlaufen zumindest nicht den Magen-Darm-Trakt, das is schon mal ein deutlicher Vorteil! Immer vermeidbar ist es nicht, daher würd ich mir jetzt auch keinen Kopf machen, wenns schon mal welche gab.
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