Alle Jahre wieder am siebten September

bearbeitet 12. 09. 2016, 22:42 in Plauderecke
muss der Tag des alkoholgeschaedigten Kindes wohl noch immer sein

http://www.hebamme4u.net/news/newsdetai ... indes.html

Statistisch hat jede Schulklasse in Deutschland ein solche Kind :denk33:

Kommentare

  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So viele? :eek01:
    Wie furchtbar. :sad:
  • Eva2013Eva2013

    398

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Heftig. Ich hatte im Praktikum auch ein Kind mit FAS. Ist schon krass, wenn bei fünf Kindern einer Familie zwei diese Schädigung haben und das Jugendamt einfach nicht eingreift, auch nicht im Sinne, dass die Kinder dann wenigstens die entsprechende Unterstützung und Förderung bekommen. Zum Beispiel, dass eingegriffen wird, wenn ständig die Therapien abgesagt werden usw.
    Noch trauriger ist, dass so viele Mütter einfach nicht bereit sind, auf Alkohol zu verzichten, wenn sie schwanger sind. Sucht - ja, gibt es. Aber spätestens, wenn ich schwanger bin, hole ich mir doch dann Hilfe, dass ich wenigstens bis zur Geburt ohne auskomme.
  • NaninasNaninas

    594

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir können uns das nicht vorstellen, aber für manche Frauen hat eine Schwangerschaft nicht die Bedeutung, die sie für uns hat. Alkoholiker/innen haben oft gar nicht mehr den Bezug zu den Wertvorstellungen. Sie sind überfordert mit sich selbst. Wie sollen sie dann noch an das ungeborene Baby denken? Von alleine kommen da wenige raus. Da kann man nur Hilfen anbieten.

    Ich bin in meinen Ansichten da sicher sehr radikal, aber ich würde Alkohol schon erstmal viel schwerer zugänglich machen. Die Gesellschaft sollte lernen, dass Alkohol nicht nötig ist. Feiern und anstoßen und so... da kommt es doch nicht auf den Alkohol an, sondern auf die soziale und rituelle oder traditionelle Komponente. Und Alkohol ist zu billig. Er ist längst kein Luxusgut, etwas, das man sich ab und zu mal gönnt. War er wahrscheinlich auch nie. Aber man kommt doch heute deutlich zu leicht ran. Und schaut euch mal die Größe der Spirituosenabteilung um Supermarkt an. Finde ich irgendwie unverhältnismäßig.

    Sorry für mein Geschwafel, aber das Thema regt mich auf.
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte in meiner Ausbildung ein Praktikum in einem Behindertenheim. Bei meiner Mitschülerin war auch eine junge Bewohnerin, durch Alkohol geschädigt. kopfschüttel
    Sowas macht mich wütend.
    Ich finde auch, dass Alkohol zu billig ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wieso findest Du Dich radikal??? Ich glaube es denken viele so?? :traurig41:
    Ich finde das statistisch auch krass viele. Natürlich habe ich solche Kinder entbunden. Ich weiß wie sie aussehen und sich verhalten. Neugeborene mit Entzugserscheinungen brauch kein Mensch :erstaunt:
  • NaninasNaninas

    594

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gott, die armen kleinen. Ich möchte da am liebsten gar nicht weiter drüber nachdenken :sad:

    Und zu radikal kam ich mir bisher immer vor, weil immer alle den Kopf darüber schütteln :traurig41:
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    meiner Meinung nach ist nicht das Problem, dass Alkohol angeboten wird. sondern dass viele einfach nen falschen Umgang damit lernen. meine span. Schwiegermama hat (als ich schwanger war) auch mal ein Schuss Sherry in die Sosse getan. Sie hat sich dann über mein Entsetzen gewundert, ist in Spanien wohl (auch bei Schwangeren) immer noch üblich, da weniger drauf zu achten. Sie hat da mal rumgefragt - die waren alle erstaunt, dass auch so ne minimenge in der soße verboten sein soll.... :scratch.: Bekannte erzählten aus Italien erzählten neulich auch - dass die Schwangeren da mal am Weinglas gut nippen. ist ja nur ein "bisschen". das schadet nicht... und so ist das in vielen Ländern üblich - egal wie teuer oder billig der Alkohol ist. teure Zigaretten halten auch viele nicht vom rauchen ab, selbst wenn sie es sich gar nicht leisten können.... lieber bleibt was anderes auf der Strecke.

    die Sosse hab ich dann gegessen (weil ich weiß, dass sie das komplett erstmal verkochen lässt, bis nur noch der Geschmack bleibt) , und ich bin da auch kein Fanatiker... aber ich hätte ansonsten nie bewusst irgendwas zu mir genommen, außer das was an Restalkohol eh in irgendwelchen Lebensmitteln ist (Saft, etc). Muss doch nicht sein. diese verdammten wenigen 9 Monate kann man doch mal auf sowas bitteschön verzichten :flaming01: ich bin aber generell kein Mensch, der sich von IRGENDWAS abhängig macht. nicht von schokolade, nicht von Alkohol, Zigaretten, sonst was... für mich stand und steht mein Kind an erster Stelle... ich finde das Problem ist ja meist schon die Einstellung dazu !
  • NaninasNaninas

    594

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da geb ich dir recht Mäusle. Ich wurde von meiner Familie und meiner Schwiegerfamilie dauernd genötigt, Alkohol zu trinken und wenn ich's partout nicht wollte, gab's nichts zum Anstoßen. Mit Saft oder Wasser geht's ja nicht...

    Aber die Einstellung kann man schlecht ändern. Ich habe dennoch die Hoffnung, dass, wenn Alkohol teuer wäre, automatisch ein Umdenken stattfinden würde. Wasser hat als Grundnahrungsmittel gefälligst wesentlich billiger zu sein als beispielsweise Bier, das Genussmittel sein sollte. So, wie es jetzt ist, ist es zu leicht sich auch mit Minimaleinkommen oder Sozialhilfe täglich volllaufen zu lassen.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naninas schrieb:
    Da geb ich dir recht Mäusle. Ich wurde von meiner Familie und meiner Schwiegerfamilie dauernd genötigt, Alkohol zu trinken und wenn ich's partout nicht wollte, gab's nichts zum Anstoßen. Mit Saft oder Wasser geht's ja nicht...

    Aber die Einstellung kann man schlecht ändern. Ich habe dennoch die Hoffnung, dass, wenn Alkohol teuer wäre, automatisch ein Umdenken stattfinden würde. Wasser hat als Grundnahrungsmittel gefälligst wesentlich billiger zu sein als beispielsweise Bier, das Genussmittel sein sollte. So, wie es jetzt ist, ist es zu leicht sich auch mit Minimaleinkommen oder Sozialhilfe täglich volllaufen zu lassen.

    wie gesagt ich glaube nicht, dass es viel ändert :( man siehts an Alkoholikern, da leidet lieber alles andere als dass man nix mehr zu trinken hat :sad:
  • Eva2013Eva2013

    398

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wirklich helfen würde wahrscheinlich nur sehr frühzeitige Aufklärung und mehr Aufmerksamkeit mit der Bereitschaft, einzugreifen, wenn jemand auch nur erste Anzeichen von Abhängigkeit zeigt. Das größte Problem dürfte tatsächlich sein, dass einfach die Augen verschlossen werden. Und das eben leider auch von behördlicher Seite. Da gehört meiner Meinung nach schon eingegriffen, wenn in der Schwangerschaft Alkohol getrunken wird. Aber da schauen halt leider auch die Ärzte immer wieder weg.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist das so? Ärzte scheuen weg????? In der Schwangerschaft????? :erstaunt: Was macht Ihr denn wenn ich so etwas seht?
    Erwachsenen Frauen kann man ja schlecht das Glas aus der Hand nehmen. Zudem seiht man es iihnen nicht immer an.


    Was sie Sache mit dem Ausland(Spanien) angeht: Deine Schwiegermutter ist nicht mehr auf dem Stand der Dinge.
    Die jungen Frauen wissen heute schon auch wie schädlich das ist. Traditionell wird zum Essen wesentlich mehr Wein getrunken als bei Euch. Trotzdem wird aus Schwangere aufgepasst.(Falls sie es nicht selbst schon tun)
    Verkochten Alkohol in der Soße eist "erlaubt"

    Ich habe noch mehr Zahlen
    Bis zu 6,6 Millionen Kinder leben in Deutschland mit riskant trinkenden Eltern

    Das Robert-Koch-Institut hat im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums aktuelle Kennziffern zu Familien erhoben, in denen mindestens ein Elternteil in riskantem Maße Alkohol konsumiert. Der Bericht beinhaltet soziodemographische Merkmale der Gruppe der riskant Alkohol konsumierenden und regelmäßig rauschtrinkenden Väter und Mütter.
    Die Ergebnisse auf Grundlage der bevölkerungsweiten Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) von 2012 zeigen, dass 22 Prozent der Elternteile, die mit mindestens einem eigenen minderjährigen Kind im Haushalt leben, einen riskanten Alkoholkonsum aufweisen. In Bezug auf das regelmäßige Rauschtrinken ist von 14 Prozent der Elternteile auszugehen. Dies entspricht etwa 3,8 Millionen Elternteilen mit riskantem Alkoholkonsum bzw. 2,4 Millionen Elternteilen mit regelmäßigem Rauschtrinken. Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Kinderzahl dieser Elternteile ist davon auszugehen, dass in Deutschland bis zu 6,6 Millionen Kinder bei einem Elternteil mit riskantem Alkoholkonsum respektive 4,2 Millionen Kinder bei einem Elternteil mit regelmäßigem Rauschtrinken leben, wobei bei der Interpretation dieser Zahl methodische Einschränkungen zu berücksichtigen sind. Ein direkter Vergleich der Zahlen aus GEDA 2012 mit a nderen Studien ist aufgrund unterschiedlicher Definitionen der elterlichen Alkoholbelastung nicht möglich. Beispielsweise kommt eine Hochrechnung auf Basis einer Studie aus den 1990er Jahren zu dem Schluss, dass in Deutschland etwa 2,65 Millionen Kinder mit mindestens einem alkoholmissbrauchenden oder -abhängigen Elternteil leben (KLEIN 2005). In GEDA 2012 wurden dagegen aus methodischen Gründen Eltern mit riskantem Alkoholkonsum bzw. regelmäßigem Rauschtrinken erfasst und somit eine deutlich höhere Anzahl an betroffenen Kindern ermittelt als bei Studien, die auf elterlichen Missbrauch oder Abhängigkeit fokussieren. Anhand der Ergebnisse aus GEDA 2012 wird deutlich, dass es sich bei der Mehrheit der im riskanten Maß Alkohol konsumierenden und regelmäßig rauschtrinkenden Elternteile um Väter handelt. Außerdem ist ein riskanter Alkoholkonsum bzw. regelmäßiges Rauschtrinken der Eltern vor allem in der mittleren und hohen sozialen Statusgruppe sowie ein riskanter Alkoholkonsum insbesondere bei älteren Eltern (ab 40 Jahren) verbreitet. Darüber hinaus weisen Eltern, die ausschließlich mit älteren Kindern im Haushalt leben, tendenziell einen höheren Anteil an Risikokonsumenten auf als Eltern, die mit jüngeren Kindern zusammenleben. Die vorliegenden Ergebnisse ermöglichen es, die Gruppe der im riskanten Maß Alkohol konsumierenden und regelmäßig rauschtrinken den Väter und Mütter detailliert zu beschreiben und somit Zielgruppen für Präventionsmaßnahmen zu bestimmen. Zudem weisen die gewonnenen Erkenntnisse auf Zugangswege hin, über die die identifizierten Zielgruppen gut erreicht werden können.
    Das Bundesgesundheitsministerium wird gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weitere Schritte prüfen, damit die o.g. Zielgruppe besser über Präventionsmaßnahmen erreicht werden kann. Um konkretere Zahlen zu Kindern bis 18 Jahren im Haushalt von Eltern mit substanzbezogenen Abhängigkeiten zu erhalten, wurde mit den Verantwortlichen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) vereinbart, dass entsprechende Fragen bei der nächsten ESA-Befragung in 2018 aufgenommen werden sollen.
    Download der Studie: https://www.bundesgesundheitsministeriu ... iffern.pdf
    Download des Kurzberichtes: https://www.bundesgesundheitsministeriu ... iffern.pdf

    Quelle: Presseinformation NACOA Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V. Deutschland vom 6.9.2016
  • NaninasNaninas

    594

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mäusle, man würde vielleicht nicht mehr so leicht in eine Abhängigkeit geraten, wenn es teuer wäre. Würde vielleicht auch Komasaufen vorbeugen.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also ich hab mich da ja auch schon bissl mit beschäftigt... was Jugendliche teilweise für Alkohol ausgeben, ist erschreckend. die greifen nicht nur zu den billigen hochprozentigen Fuseln. leider schon auch zu richtig teuren sachen. mein Bruder erzählte mal von einem Abend... er grad beeginnend Ausbildung - hat ein Kumpel von ihm in dem Lokal 60(!!!) Euro für alkoholisches gelassen, war am Ende stock besoffen. is ja in Lokalen meist nicht grad günstig... ich find 60€ an einem Abend echt viel Geld für nen Azubi, der nur um die 350€ verdient.

    ich denk auch dass Aufklärung wirklcih wichtiger ist. wenn ich solche sätze mitkriege "ich KANN MIR NICHT VORSTELLEN, dass das so schädlich ist". das zeigt doch schon, dass diejenigen das nur vermuten, aber nicht wissen...

    @Marlies: mag sein, dass das inzwischen langsam kippt und auch da die Aufklärung inzwischen besser ist. wobei meine Schwiegermama wirklich aus der Pampa kommt . die eine Begebenheit mit ner Schwangeren erzählte sie mir vor 5 Jahren. die gute war wohl sehr sorglos mit einem Gläschen Wein zum essen. deswegen denk ich - es kommt halt auch nur stückweise langsam in den Köpfen der Menschen an. und solange man so "gute" (schlechte) Ratgeber um sicher herum hat - nunja...
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Alkohol hat einfach eine riesige Lobby. Deshalb wird es auch alles schöngeredet.
    Niemand würde auf die Idee kommen all die schlechten Folgen von Alkoholkonsum auf die Spirituosen Flaschen zu kleben - wie zur Zeit als Bildchen auf Zigarettenpäckchen zu sehen.

    Da ist noch viel zu tun, und zwar meiner Meinung nach nicht nur für Schwangere!
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    und beim Alkohol ist der Unterschied zu den Zigaretten - man kann ihn, ohne Schaden zu nehmen, normal gebrauchen. Und so wäre es ja auch okay...
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