Natalia - oder wo leg ich mein Ei?

lilalila

2,943

bearbeitet 7. 10. 2016, 11:23 in Geburtsberichte
Insgesamt ist ja unterm Strich alles sehr gut verlaufen - von mir und meinem Körper kann ich jedenfalls nicht mehr erwarten. Ich war diesmal auch wirklich rechtzeitig im Krankenhaus.

Dass ich mein Kind beinahe wieder auf dem Weg zum Kreissaal - diesmal auf den Krankenhausboden dort- entbunden hätte ist eine klare Fehlleistung im Krankenhaus. Ich wusste sehr wohl, dass man mir lieber gleich den sowieso in jener Nacht freien Kreissaal anbieten sollte... Ich hab diesen Wunsch auch geäußert, war aber mit meinem Widerstand auch irgendwo am Ende.

Jedenfalls: 2 Stunden im Krankenhaus, dann war meine Nathalia geboren. Natürlich ging dem Krankenhaus ein Nachmittag mit sehr unregelmäßigen, mehr oder weniger starken Wehen voraus. In diesen zwei Stunden Krankenhaus absolvierte ich allerlei nicht unbedingt wehenfördernden oder gar Kram: CTG, Ultraschall, Befund des Muttermundes, allerlei abgelehnter "Vorsichtsmaßnahmen" (Antibiotische Prophylaxe, venöser Zugang, Abstrich, ... :eek01: :flaming01: :eek01: :flaming01: ) Mein Mann ist mir zum Glück nicht einmal in den Rücken gefallen, er hat sich gut für mich eingesetzt.

Letztendlich - wurde ich auf Station geschickt und ich konnte somit einmal öfter erleben: So toll die Kreiszimmer heutzutage auch ausgestattet sind... Für mich sind sie während der Geburtswehen einfach unerreichbar! Die Fruchtblase platzte im Zimmer auf der Wöchnerinnenstation, ich hatte keine Ahnung, wie weit der Weg bis zum Kreiszimmer war. Jedenfalls spürte ich bereits den Kindskopf, machte wenige Schritte und musste wieder stehen bleiben. Auf die Transportliege konnte ich unmöglich raufklettern, die beiden zarten Hebammen hätten es auch nicht geschafft mich da rauf zu bringen. Immer wieder Presswehen, ein zwei Schritte. Kurt bevor ich aufgab bäumte sich in mir noch einmal was auf: ich kann doch mein Baby nicht auf diesen PVC-Boden fallen lassen :eek01: :eek01: :eek01: :eek01: :eek01:

Mit eisernem Willen mobilisierte ich die letzten Kräfte, um gegen die Wehen anzukämpfen und weiter zum Kreissaal zu kommen.

Eine meiner Freundinnen äußerte einmal den Verdacht, dass die Zeit im Kreiszimmer von den Hebammen absichtlich sehr kurz gehalten wird: es könnte sonst ja eine wehende Frau auf die Idee kommen, die tollen Hilfen dort ausprobieren zu wollen. Und die sind aus ergonomischer Sicht für eine Hebamme nicht sehr bequem - es hieße dann knien, bücken, strecken.

Genau genommen war die Entbindung dann aber schon im Kreiszimmer, nur halt nicht stolz und standesgemäß auf dem bequemen Bett dort thronend wie bei meiner zweiten Tochter, sondern wie das niedere Volk davor kniend, die Hebamme fing es ab bevor es auf den grauslichen PVC Boden ebendort landete.

Ende gut alles gut: gesund, lieb, goldig, ein Traum von einem Neugeborenen. Bin echt stolz auf die Kleine, und der Papa auch und die großen Schwestern natürlich auch.

Kommentare

  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    HUi da hatte es aber jemand eilig, wie?

    Vielen Dank für den wunderschönen Geburtsbericht. Habe herzlich geschmunzelt und auch mitgefiebert für dich. Jetzt wünsche ich Euch eine tolle Kennenlernzeit zusammen und dir und deinen kleinen alles alles Gute! :sunny:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Gluckwunsch
    :happy273:

    Das Du Deine Kraft gegen sinnfreie Routine verschwenden musstest finde ich empörend. Die flapsige Art darüber zu berichten täuscht etwas darüber hinweg. Da ich ja doch Einiges schief gelaufen. :thumbdown: :tröst:
    Es werden zwei Stunden!! mmi überflüssigen Diskussionen verschwendet?? Beim dritten Kind? :eek01:
    Hat keiner mehr nach dem Muttermund geschaut???
    Warum Du nicht in einem Kreißsaal bleiben durftest habe ich nicht verstanden.
    War da keine Hebamme? Oder alles überfüllt?
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tja Marlies, frag mich was Einfacheres!

    Als wir auf der Entbindungsstation ankamen war meine erste Frage an die diensthabende Hebamme "ist heute viel los?"
    Die Frage deshalb, weil bei meiner ersten Tochter das Kreiszimmer belegt war und ich deshalb die Presswehen allein im CTG-Kammerl erlebte.
    Und die Hebamme meinte: Alles ruhig, ihr habt freie Wahl! Offensichtlich gibts dort sogar mehr Kreiszimmer. Die Nacht war jedenfalls ruhig dort, ich konnte niemanden sonst dort entbinden sehen bzw hören (am Gang oder so).

    Warum wir auf Station geschickt wurden? Ich verstands auch nicht :traurig41: , verstehe es immer noch nicht. Ich wurde halt vertröstet, ich sollte halt in etwa zwei Stunden mal bei ihr vorbeischauen... Ich äußerte sogar, ich hätte das Gefühl dass die Blase gleich platzt - das darf eh sein, meinte sie noch und brachte uns eben aufs Stationszimmer. Dort wurden wir ziemlich rasch allein gelassen.

    Der Verdacht meiner Freundin scheint mir jedenfalls nicht unbegründet... Wehende Frau im Kreiszimmer macht mehr Arbeit und Mühe als dieselbe wehende Frau auf Stationszimmer :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo, ich hoffe Du guckst mal
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