Wisst Ihr wie man wiederbelebt?

bearbeitet 24. 07. 2017, 11:00 in Gesundheit und Medizin
Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 03.04.2017:
Bundesminister Hermann Gröhe:
"Wiederbelebung ist kinderleicht. Jeder von uns kann zum Lebensretter werden."
Besuch eines Schulprojektes zur Wiederbelebung in Grevenbroich

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), besuchten heute das Erasmus-Gymnasium in Grevenbroich, um mit 110 Schülerinnen und Schülern Maßnahmen zur Wiederbelebung zu üben.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Wenn es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt, zählt jede Minute. Aber viele trauen sich nicht, sofort mit einer Herzdruckmassage zu beginnen. Wir sollten deshalb von klein auf lernen: Wiederbelebung ist kinderleicht, egal in welchem Alter. Wichtig ist, überhaupt zu handeln. Es freut mich sehr zu sehen, mit welcher Begeisterung die Schülerinnen und Schüler hier in Grevenbroich mitmachen und zeigen: Jeder von uns kann zum Lebensretter werden."

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: "Jedes Jahr könnten in Deutschland mehr als 10.000 Menschenleben gerettet werden, wenn bei einem Herzkreislaufstillstand sofort mit der Reanimation begonnen würde. Denn Herzdruckmassage, richtig durchgeführt, ist hoch effektiv." Mit ihrer Infokampagne will die BZgA dazu beitragen, dass alle Bürgerinnen und Bürger die notwendigen Maßnahmen zur Wiederbelebung kennen und sie im Ernstfall auch anwenden. "Wir wollen die Menschen ermutigen, nicht wegzuschauen, sondern aktiv zu werden. Man kann bei der Laienreanimation nichts falsch machen - außer nicht zu helfen."

Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Autor und Moderator: "Gesundheit entsteht im Miteinander. Keiner hat sich selber geboren. Und keiner kann sich selber reanimieren! Je mehr Menschen wissen, wie man erste Hilfe leistet, und je selbstverständlicher jeder anpackt, desto sicherer leben wir alle. Deshalb bin ich mit Herz, Hirn und Händen dabei!"

Gerald Asamoah, ehemaliger Nationalspieler und Vorstand der Gerald Asamoah Stiftung für Herzkranke Kinder: "Mit meiner Gerald Asamoah Stiftung für Herzkranke Kinder setze ich mich unter anderem für eine verbesserte Herzsicherheit in Deutschland ein. Es ist mir wichtig, dass im Notfall jeder weiß, was zu tun ist und keine wertvolle Zeit verloren geht. Zeige auch Du Herz und werde zum Lebensretter!"

Prof. Dr. Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln: "Wiederbelebung ist kinderleicht, auch für Erwachsene und jeder kann es. Wir zeigen schon Schulkindern, wie Laienreanimation richtig geht, damit sie im Notfall helfen können und das Richtige tun. Es ist ganz einfach: In der Mitte des Brustkorbs zwischen den Brustwarzen 5 bis maximal 6 Zentimeter tief drücken. Am besten im Rhythmus von ‚Staying Alive.‘ Das ist sehr viel effektiver als jede ärztliche Maßnahme."

Das Erasmus-Gymnasium in Grevenbroich setzt sich dafür ein, die Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium regelmäßig in der Laienreanimation zu schulen. Dazu Schulleiter Michael Jung: "Wiederbelebung ist ein wichtiges Thema und das wollen wir als Schule den Kindern vermitteln."

Auch Klaus Krützen, Bürgermeister der Stadt Grevenbroich, Heike Troles, die sich als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses der Stadt Grevenbroich und Mitglied des Fördervereins der Schule für das Thema Wiederbelebung stark macht, sowie Dr. Jan Wnent, stellv. Direktor des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Institut für Rettungs- und Notfallmedizin, nahmen an der Veranstaltung teil.

In Kooperation mit der BZgA und unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe setzt sich das "Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung" (NAWIB) dafür ein, das Wissen über Laienreanimation in Deutschland zu erhöhen und zu zeigen: Wiederbelebung ist ganz einfach, jeder kann Leben retten. Im Ernstfall genügen wenige Schritte: Prüfen. Rufen. Drücken. Mit bundesweiten Aktionen und einer Informationskampagne soll auf diese Botschaft aufmerksam gemacht werden.
Hinter dem Bündnis stehen zahlreiche Fachgesellschaften und Hilfsorganisationen, die sich für die Stärkung der Laienreanimation einsetzen. Die Gründungsmitglieder sind:

- Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V.

- Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V.

- Bundesverband der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Deutschland e.V.

- Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V.

- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

- Deutsche Herzstiftung e.V.

- Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.

- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.

- Deutscher Rat für Wiederbelebung e.V.

- Deutsches Rotes Kreuz e.V.

- Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

- Malteser Hilfsdienst e.V.

- Stiftung Deutsche Anästhesiologie e.V.

Kommentare

  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mh um ehrlich zu sein... gelernt hab ichs schon mehrmals. aber ich glaub mir is viel Wissen verloren gegangen. Und in den letzten 15 Jahren haben sich da die Empfehlungen ja ein bisschen geändert. Müsste mal wieder auffrischen. Finds eh schade irgendwie, dass das nicht Pflicht ist, zb. für alle Autofahrer, in regelmäßigen Abständen Erste-Hilfe-Kurs nachzuweisen, damit man den FS behält. Gibt ja Länder, die da Auflagen machen, alle Paar Jahre was nachzuweisen. So ein Crashkurs von 4-5 Stunden alle 5-10 Jahre wäre wohl nicht verkehrt
  • NaylaNayla

    1,534

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Beruflich bedingt mache ich regelmäßig einen Auffrischungskurs und im großen und ganzen hat sich nichts geändert in denn Jahren. Und auch wenn, es ist doch egal wenn man ein Leben retten kann ;-)

    Aus Erfahrung kann ich sagen das der eine Erste Hilfe leisten kann und bei dem anderen setzt plötzlich alles aus.
    Ich hab schon mehrmals Erste Hilfe geleistet, habe aber auch erlebt das manche plötzlich alles vergessen bzw. apathisch werden. Kinder gehen an die Sache völlig unbefangener heran als wir Erwachsenen. Sie haben im Kopf nicht die vielen Bilder und Sätze "Können Rippen brechen" usw.

    Bin nicht der Meinung das jeder Erste Hilfe leisten kann, klar derjenige der nicht wiederbeleben kann o.ä. könnte denn Notruf absetzen aber manchmal stehen auch externe Helfer unter Schock.

    Für die Gaffer fehlen mir ehrlich gesagt die Worte...die gehören bestraft.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mh also was sich geändert hat (laut meinem Mann) ist wohl die Art der Wiederbelebung. Es muss nicht mehr zwingend abwechselnd beatmet und Herzdruckmassage gemacht werden (so hat er es jetzt aktuell gelernt) und Herzdruckmassage wird inzwischen sehr viel öfter häufiger pro Minute gemacht, als man früher gelehrt hat (ich habs noch anders gelernt). So sind jetzt unsere Vergleiche gewesen in den letzten 10-12 Jahren
  • NaylaNayla

    1,534

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ganz ehrlich, wenn man mein Leben retten kann, dann ist es mir egal ob man das mit einer Technik macht die man vor zig Jahren erlernt hat ;-) Wichtig ist das man überhaupt etwas macht.
    Es ändert sich doch ständig was....
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber wiederbeleben geht immer gleich. Oder was meinst Du?
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich arbeite ja in der Pflege. Unser Chef besteht darauf, dass wir 1x im Jahr einen 1. Hilfe Kurs besuchen. Da ist natürlich auch Reanimation Pflicht.

    Bis jetzt musste ich zum Glück noch Niemanden reanimieren.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mh um ehrlich zu sein... gelernt hab ichs schon mehrmals. aber ich glaub mir is viel Wissen verloren gegangen. Und in den letzten 15 Jahren haben sich da die Empfehlungen ja ein bisschen geändert. Müsste mal wieder auffrischen.
    Das geht mir ganz genauso wie dir. Gelernt habe ich es mal, aber ich habe nicht mal mehr die Details alle im Kopf. Davon abgesehen fehlt mir die Übung, ich sollte mein Wissen auch ganz dringend mal wieder auffrischen.
    Beruflich sind solche Kurse bei mir nicht Pflicht, aber ich werde mal schauen, ob bei uns in der Gegend ein Kurs angeboten wird.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Habe zwei Erste Hilfe Kurse in meinem Leben gemacht. Den letzten vor 7 Jahren oder so. Aber ans Widerbeleben erinnere ich mich immer noch gut. Ich würde auf jeden Fall handeln, wenn ich sehe, jemand braucht die Hilfe. War auch schon in Situationen, wo erste Hilfe nötig war, glücklicherweise aber keine SO drastische.

    Denke aber auch, dass manche Leute das einfach nicht können. Da setzt dann alles aus.
  • NaylaNayla

    1,534

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Letztendlich finde ich schon Marlies,jetzt kann man zb. auf die Mund zu Mund Beatmung verzichten und nur die Herzmassage durchführen.
    Neue Studien führen zu solchen Aussagen, für mich ist nicht alles neue immer gut und mir wäre es ehrlich gesagt egal
    ob man nur die Druchmassage macht oder beides, Hauptsache Leben. In ein paar Jahren führt jeder einen kleinen Defibrillator mit sich ;-)
  • Eva2013Eva2013

    398

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nachdem ich Sanitätshelferin bin, weiß ich es. ;-) Wobei ich es seit Jahren auch praktisch nur noch mit den ganzen Fachhilfsmitteln geübt habe, ohne aber nicht mehr. Letztlich ist es aber auch gar nicht so schwierig. Das Wichtigste ist, dass man drückt, auf der Mitte des Brustkorbs. Wer es kann und möchte, kann auch beatmen, aber das ist nicht zwingend notwendig.
    Ich denke, dass es im Grunde jeder könnte, wenn man nicht so verunsichert werden würde, dass man ja sooo viel kaputt machen könnte. Dabei ist es sogar eine Hilfe, wenn ein paar Rippen kaputt gehen.

    Von den offiziell zu lehrenden Maßnahmen her verändert sich schon immer wieder was. Wie Nayla geschrieben hat, kann man jetzt auf die Beatmung ganz verzichten, der Rhythmus hat sich auch geändert (30:2 statt früher 15:2) und auch die Abläufe, wann was im Voraus zu laufen hat. Also wann Notruf gemacht wird und so. Ist zwar gut, dass da Erkenntnisse auch Veränderungen bewirken, aber ständige Veränderungen verunsichern halt auch.

    Regelmäßig verpflichtende Kurse fände ich auch gut.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich auch, und ganz besonder für Gaffer!!
  • EnukiEnuki

    15

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja ich weiß wie man wiederbelebt, habe es auch schon zweimal machen müssen, beide male ist es zum Glück gut gegangen. Bei beiden Menschenhandelte es sich aber bereits um Erwachsene, keine Babys oder Kinder waren dabei.
    Ich habe mal eine kurze Zeit bei der Rettung gearbeitet und da kommt so etwas schon mal vor aber dafür hat man es ja vorher auch gelernt.
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