Werbeverbot fuer Tabakprodukte gefordert !

bearbeitet 13. 02. 2019, 13:25 in Gesundheit und Medizin
in Bündnis von 13 Verbänden und Organisationen fordert ein umfassendes Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten.

In einem gemeinsamen Appell an die Bundestagsabgeordneten der
Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD sprechen sich die
Gesundheits-, Verbraucherschutz- und Kinderrechtsorganisationen dafür
aus, über die bereits bestehenden Tabakwerbeverbote hinaus ein
Tabakaußenwerbeverbot, ein Werbeverbot im Kino sowie ein Promotion-
und Sponsoringverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten gesetzlich
abzusichern. Neben dem Deutschen Kinderhilfswerk, der Deutschen
Krebshilfe, der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten und
dem Deutschen Krebsforschungszentrum haben u.a. der Ärztliche
Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit, die Verbraucherorganisation
SumOfUs und das Projekt Unfairtobacco den Appell unterzeichnet.

„Auch aus der UN-Kinderrechtskonvention ergibt sich die
Verpflichtung, die Tabakindustrie so weit zu regulieren, dass sie das
Kindeswohl nicht mehr gefährdet. Tabakwerbung und Werbung für
E-Zigaretten sind für Jugendliche, aber auch bereits für Kinder
attraktiv. Deshalb ist ein umfassendes Verbot unumgänglich: Kinder
und Jugendliche haben ein Recht auf eine Umgebung ohne Tabakwerbung",
betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen
Kinderhilfswerkes.

Zur Unterstützung des Appells überreicht die Organisation SumOfUs
heute mehr als 50.000 Unterschriften für ein Werbeverbot für
Tabakprodukte an die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler,
Drogenbeauftragte der Bundesregierung. „Deutschland ist das einzige
Land in Europa, in dem es noch kein Außenwerbeverbot gibt - und das
ist kein Zufall: Nirgendwo sonst hat die Tabakindustrie so viel
Einfluss auf die Politik. Doch Großspenden und Eventsponsoring
sollten CDU/CSU und SPD nicht wichtiger sein als die Gesundheit von
Kindern und Jugendlichen. Die Bürger*innen erwarten, dass die
Regierung endlich handelt", sagt Anne Isakowitsch, Kampagnenleiterin
von SumOfUs.

Studien zeigen, dass insbesondere junge Menschen auf
Tabakaußenwerbung reagieren – 75 Prozent der Jugendlichen und
jungen Erwachsenen nehmen diese wahr. Besonders ins Auge fallen dabei
Plakatwände. Neben dem Freundeskreis ist Zigarettenwerbung der
häufigste Grund für junge Menschen, mit dem Rauchen anzufangen.
Stärker als bei anderen Produkten haben Studien eine klare Verbindung
zwischen der Wahrnehmung von Zigarettenwerbung und dem Rauchverhalten
festgestellt. Dabei zeigen Tabakwerbeverbote Wirkung: In Ländern mit
umfassenden Verbotsregelungen ist ein deutlich größerer Rückgang
des Tabakkonsums zu verzeichnen. Allerdings funktioniert das vor allem
dann, wenn Werbeverbote umfassend sind. Solange es bei partiellen
Verboten bleibt, wie bisher in Deutschland, zeigt sich kaum eine
Änderung im Rauchverhalten.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 29.1.2019
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