Hilfe!! Angst vor Geburt und Krankenhausphobie

bearbeitet 11. 10. 2004, 11:49 in Geburt
Hallo,

ich bin in der 25. SSW mit meinem ersten kind. Seit langem leide ich schon unter Panikattacken, die in der schwangerschaft stärker wurden. Sie äußern sich bei mir immer mit Herzklopfen und starkem Schwindel. Ich bin auch in psychotherapeutischer Behandlung. Jetzt habe ich nämlich auch noch panische Angst vor dem Krankenhaus und vor der Geburt. Wenn ich nur dran denke, dass ich vielleicht sogar noch während der schwangerschaft mal ins Krankenhaus müsste, wird mir ganz anders. Auch vor der Geburt in einem Krankenhaus habe ich total Angst. ICh habe über die Möglichkeit einer ambulanten Geburt nachgedacht. aber mein Mann zieht nicht so. Er ist lieber auf der sicheren Seite und sagt das Baby und ich sind im Krankenhaus erst mal gut versorgt. Wie kann ich meine Krankenhausphobie überwinden? Könnt ihr mir helfen? Gibt es noch mehr, die ein ähnliches Problem haben?

Ciao, doro

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wäre ein Geburtshaus keine Alternative? Du solltest da entbinden, wo es Dir einigermaßen gut geht. Der Papa ist in diesem Punkt leider zweitrangig. Du solltest Dir auf jeden Fall eine Hebamme suchen.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn es bei euch in der Nähe ein Geburtshaus gibt, könnt ihr ja mal ganz unverbindlich zur Informationsveranstaltung gehen. Da kann sich dein Mann auch über die Sicherheiten, die einem ein Geburtshaus bietet, informieren. Wenn du nämlich Angst vorm Krankenhaus hast, dann ist das weder für dich noch für euer Kind ein sicherer Ort.
    Hier in Stuttgart gibt es regelmäßig Info-Veranstaltungen im Geburtshaus und man kann auch direkt einen Gesprächstermin mit einer Hebamme ausmachen. Die beraten einen wirklich liebevoll und ausführlich.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    danke für die schnelle Antwort. Ein Geburtshaus gibt es bei uns in der Nähe leider nicht. Eine total nette Hebamme habe ich auch schon. Die kommt in der Zeit nach der klinik. Ich bin ja auch ein Sicherheitsmensch, so dass ich auch für eine Klinik bin - wenn da die Angst nicht wäre.

    Gruß, doro
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was glaubst du denn, was dir die Klinik für eine Sicherheit bietet, die du im Geburtshaus oder zu Hause nicht hättest?


    Gibt es bei euch vielleicht ein Krankenhaus mit Beleghebammen? Vielleicht würde es dir helfen, wenn du bei der Geburt auf jeden Fall eine vertraute Hebamme dabei hast. Das könnte dir ja auch ein bisschen die Angst nehmen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wir wohnen echt voll in der "Pampas". Also gibt es auch kein Krankenhaus mit Beleghebammen. Leider... Hast du im Krankenhaus entbunden? und ist es da wirklich so schrecklich?

    Gruß, Doro
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habs noch vor mir *g* Und ich habe mich im Geburtshaus angemeldet. Aber nicht weil ich es im Krankenhaus schrecklich fände. Ich war bereits dreimal wegen wirklicher Krankheiten im Krankenhaus. Schrecklich fand ich das nicht. Aber eine Schwangerschaft und eine Geburt sind für mich keine Krankheit, also sehe ich für mich keinen Grund dafür ins Krankenhaus zu gehen. Das Geburtshaus liefert mir alle Sicherheiten die ich brauche. Dazu zählt auch, dass ich bei Komplikationen eben doch ruckzuck im Krankenhaus lande.
    Ich habe das Geburtshaus vor allem gewählt, weil ich der Krankenhaus Hektik entgehen will. Im Geburtshaus habe ich mehr Ruhe und es wird sich nach meinen Bedürfnissen und meinem Tempo gerichtet.
    Wenn wir das Haus nicht mit der Familie meines Mannes teilen würden, wäre ich mittlerweile sogar soweit, dass ich eine Hausgeburt in Betracht ziehen würde. Aber die Vorstellung, dass mein Schwanger, meine Schwägerin und deren 4jähriger Sohn mich hören, wenn ich doch ein bisschen lauter werde, gefällt mir nicht so ganz. Da würde ich mich wohl eher verkrampfen *g* Also ist das Geburtshaus für mich die richtige Wahl.


    Hast du eine Ahnung, woher deine Angst vorm Krankenhaus kommt? Hast du da schonmal schlechte Erfahrungen gemacht? Oder ist das völlig irrational?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    das ist völlig irrational. Ich war einmal im Krankenhaus vor längerer Zeit und das war gar nicht so schlimm. ICh weiß, ich bin da echt doof, aber ich kann da nicht aus meiner Haut.

    Gruß,doro
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das hat doch nichts mit doof zu tun. Es ist nur einfach schwieriger damit klarzukommen, wenn diese Angst irrational ist.
  • ataspisataspis

    506

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht hilft es Dir, zu den Info-Veranstaltungen der KHs zu gehen. Dann kannst Du Dir alles sozusagen aus sicherer (zeitlicher) Entfernung anschauen, und Dir das netteste KH aussuchen. Ich mag Krankenhäuser auch nicht besonders (habe allerdings nicht mich Angst zu kämpfen), und war positiv von "meinem" KH überrascht. Gerade die Entbindungsstationen haben häufig nicht die typische KH Atmosphäre.

    liebe Grüsse
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    Ich hab mein GVK in dem KH gemacht in dem ich entbinden möchte. Ich fand das vor allem deswegen toll, weil man sich an die Räumlichkeiten gewöhnt, noch ganz 'unverbindlich'. Das baut Erwartungsängste ab.

    Ich konnte auch in der Klinik die Geburtsvorbereitende Akupuktur machen lassen, da hab ich auch einige der Hebammen kannegelernt.

    Bietet das KH in Eurer nähe einen GVK an?
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schließe mich Ataspis und Monica an! Wenn aus räumlichen Gründen das Geburtshaus wegfällt, guck wirklich mal auf der Entbindungsstation vorbei. Ich hatte glücklicherweise von Anfang an kaum Angst vor der Geburt, aber seit dem Infoabend im KH freue ich mich total darauf. Die Atmosphäre da ist wirklich ganz anders; die Kreissäle sind in gedämpft-bunten Farben und schönem Licht mit viel Zeuch drin (Bälle, Hocker, Kissen...) und auch die Flure empfand ich nicht als "krank". Auch wir machen da bereits die Geburtsvorbereitung, das nimmt sehr viel von der Krankenhaussituation!

    Eventuell gibt es bei euch in der Nähe ja auch mehrere Krankenhäuser? Wir waren auch in mehreren, auch auf verschiedenen Entbindungsstationen, bis wir eins gefunden hatten, wo ich mich so richtig wohl fühlte.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,

    ich kann dich ganz gut verstehen - was das KH angeht. Ich mag sie auch nicht besonders, kann aber nicht so genau sagen warum.

    Nunja, meine Große kam im KH zur Welt - und trotz kleinem KH fand ich es nicht so prickelnd.(leider hat sich der Eindruck nach dem Infoabend nicht bei der Geburt bestätigt - s. mein Geburtsbericht) Das Kind hätte ich auch daheim bekommen können, bei der Betreuung, die ich da hatte.

    Nachdem meine Zweite im GH kam, habe ich den direkten Vergleich und kann sagen, dass ich mich im GH sicherer gefühlt habe, weil IMMER die ganze Zeit eine Hebamme da war - selbst wenn sie nur den Raum verlassen hat, hat sie gesagt, wo sie hingeht.

    AUch nach der Geburt war die Betreuung die ersten 10 Tage absolut spitzte. Im KH ist man leider auch bei Geburten nur eine Nummer - schade eigentlich.
  • JulikaJulika

    111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte auch den totalen Horror vor dem Krankenhaus- ich find die Dinger einfach gräßlich (durfte wegen meines Berufes auch 6 Monate in einem arbeiten).
    Dann drehte sich mein Kleiner nicht und wir mußten in die Klinik- dort hat mich meine Hebamme moralisch darauf "eingestellt" und gab mir etwas homöopathisches.
    Und ich muß sagen, es war nicht so schlimm wie ich érwartet hatte, auch wenn viele meiner Ablehnungsgründe bestätigt wurden und wir absolutes Glück mit dem Krankenhauspersonal hatten.

    Auch wenn es etwas platt klingt: Nimm es an, weil du bei einer Geburt nie die Gantie hast, drumherumzukommen.

    Liebe Grüße
    Julika
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir waren inzwischen viermal auf der Entbindungsstation--zur Besichtigung, zur Anmeldung, Geburtsvorbereitung. Je öfter ich unter "nicht ernsten" Bedingungen da bin, desto leichter fällt es mir, das als ganz normal anzunehmen.

    Manchmal hilft da auch "Gedankenhypgiene". Wenn du ins KH kommst, verbannst du jeden Gedanken an Unangenehmes. Das geht so einfach nicht; du brauchst einen "Platzhalter" für die negativen Gedanken. Also mal dir in den schönsten Farben die ersten Stunden mit deinem Baby aus. Denk daran, wie glücklich du sein wirst, dass da helle, warme Farben sein werden, wie das Personal euch fröhlich anlächelt, wie das Baby sich anfühlen könnte, wie es riecht. Denk an schöne Musik und nimm sie mit zur Entbindung, das darf man mittlerweile bei den meisten Entbindungen. Und dann denk dir: Und all das wird GENAU HIER passieren! :grin:
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Doro,

    ich habe auch lange Jahre unter Panikatacken gelitten, zum Glück habe ich dies mit Hilfe einer Therapie und einer Selbsthilfegruppe schon vor der Schwangerschaft fast überwunden.

    Hast du denn eine Ahnung was dir Angst macht im KH ? Bei mir war es zum Beispiel immer das Problem in geschlossenen Räumen zu sein, die Angst des "Nichtwegkönnens", was ja unter einer Geburt auf jeden Fall so ist.

    Und mir aht in so einem Fall immer geholfen mich langsam an die Räumlichkeiten "heranzutasten", die Gewöhnung in einer Situation herbeizuführen in der ich noch alle Möglichkeiten habe.

    Wie auch immer dein Problem speziell dort geartet sein sollte, ich kann dir nur raten sprich mit den Leuten dort, vorher und auch wenns dann ernst wird, ich hatte dann immer das Glück an Menschen zu geraten die mir alle Hilfe zukommen ließen.

    Ich habe sogar den Kaiserschnitt unter lokaler Betäubung "geschafft", für mich das Höchstmaß an "nichtwegkönnen"

    Wenn du noch Fragen hast schreib mir gerne auch eine PN

    liebe Grüße
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    dorothee schrieb:
    wir wohnen echt voll in der "Pampas". Also gibt es auch kein Krankenhaus mit Beleghebammen. Leider... Hast du im Krankenhaus entbunden? und ist es da wirklich so schrecklich?

    Gruß, Doro

    Hallo Doro,

    ich hatte zwar lkeine Panikattacken or meiner geburt, aber bin ein Kontrollfreak und die Vorstellung, dass man zu einem gewissen teil die Kontrolle in einer so existentiellen Situation aus der Hand geben sollte, hat mich auch völlig fertig gemacht. Auch ich wollte ins Krankenhaus, weil ich mit knapp 37 einfach Muffensausen hatte und bzgl. der med. Versorgung ganz sicher gehen wollte. Was habe ich gemacht? Esrtens mir das KH samt Papa vorher angeschaut und z7ugegegeben auch Glück gehabt, dass wir hier in Brühl eine wirklich fortschrittliche und pro Mama eingestellte Geburtsabteilung haben. Zweitens habe ich einen drei Seiten langen text aufgestellt, mit allem was mir bei der Geburt wichtig war bzgl Schmerzbehandlung, Kaiserschnitt, Verhalten der Ärzte etc. ich hab sogar reingeschrieben, dass ich bei einem Dammschnitt ohne vorerige Info die Anwälte losschicken würde.

    Die Konsequenz war, dass ich bei der Akunft im KH der Hebi erstmal meinen Mutterpass samt Geburtsplan und Patiententestament (es könnte ja zum Kaiserschnitt kommen, also Narkoserisiko und als damals noch ledige Mutter hätte der Papa keine rechte an der Mama gehabt) in die Hand gedrückt habe mit den Worten:"Bitte sofort lesen. Ich mach schon mal weiter..."

    Es hat super funktioniert. Meine, praktischerweise vorab schon als Nachsorgehebi ausgemachte, Geburtshebi war ein Traum, jeder der eigentlich überfüssigen Ärzte samt Chefarzt hat vorab meinen Text gelesen und wusste, was gebacken war. Der Chef meinte hinterher sogar, dass ihm das gar nicht so unrecht gewesen sei, weil so viele Mißverständnisse oder Diskussionen unter der Geburt vermieden worden wären. Der Geburt war einfach wunderschön trotz -sehr beherrschbarer- Schmerzen und ich würde es imer wieder so machen. Weil ich wusste, dass alles wichtige schriftlich niedergelegt war konnte ich mich voll auf die Geburt konzentrieren und musste nicht noch großartig quatschen, was eh nicht gegangen wäre. Ich habe die ganze Zeit wie in einem Traum verbraucht. Einfach wunderschön.

    Kurz gesagt: Meine Ratschlg. Überlege, was Dir wichtig ist, schreib es auf und dann mach dein Ding. Lass Dir von niemandem reinreden, auch nicht von Deinem Mann. Es ist deine Aufgabe, dieses Kind auf die Welt zu bringen, also darf auch niemand über Dich hinweg bestimmen. Und gehe ausserdem mal davon aus, dass sie im KH auch nur Dein Bestes wollen und vielleicht einfach nur wissen müssen, was das ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,

    auf der Geburtstation ist es außerdem doch eh nicht so, wie im Rest des Krankenhauses. Ich war vor der Geburt von Lena nur einmal im Krankenhaus und bin dort mit Phobie wieder rausgegangen und wollte nie wieder rein. Aber zur Geburt war's da ganz anders. Während der Geburt wurde ich fast nur von der Hebamme betreut, mit der ich auch noch superglück hatte und der Arzt ist nur kurz für den Dammschnitt und das nähen vorbei gekommen. Aber davon habe ich ja fast nichts mitbekommen, weil ich damit beschäftigt war, mein Kind zu bewundern.

    Und die paar Tage danach waren auch nicht wild. Mir hat's noch ein bisschen Sicherheit gegeben, dass ich immer jemanden zum Fragen dahatte. Aber ich habe meinen Aufenthalt natürlich auch nicht in die Länge gezogen. Aber ich habe mich trotzdem ganz wohl gefühlt.

    Im übrigen ist es auf jeden Fall nicht schlecht, den Vorbereitungskurs dort zu machen. Wenn man dort schon jemanden kennt und mit den Räumlichkeiten und Gepflogenheiten bekannt ist, dann fühlt man sich gleich sicherer.

    Ich wünsch dir alles Gute!!
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