Geburt von Sophie Juliane

mattersmatters

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bearbeitet 23. 09. 2004, 01:20 in Geburtsberichte
Hier ist mein Geburtsbericht:

Ich fuhr mit meinem Mann am 11.06.04 um punkt 24 Uhr nachts in die Klinik weil ich (meiner Meinung nach) ein bisschen Fruchtwasser verloren hatte.

Meine Hebamme gab mir rosa Streifen, und meinte wenn sie sich blau verfärben ist es Fruchtwasser.
Der Arzt untersuchte mich und sagte, dass er mir keine Hoffnung auf eine Spontangeburt machen kann, ich soll mich auf einen Kaiserschnitt einstellen denn das Kind sei noch nicht mal annähernd Richtung Becken unterwegs. (Irgendwie so hat er sich ausgedrückt ich weiß es nicht mehr genau).
Ich fragte ob es nicht doch noch sein kann dass es ins Becken rutscht? Seiner Meinung nach rutscht dass Kind nicht mehr ins Becken!
Er sagte auch dass das kein Blasensprung war. OK wir sind dann wieder nach Hause gefahren.

Zwei Tage später hatte ich daheim aber einen richtigen Blasensprung! Der Streifen war wieder blau wie vor 2 Tagen. Dort angekommen untersuchte mich eine Ärztin und meinte dass es ganz gut ausschaut und ich jetzt nur auf die Wehen warten müsste. Sie sagte dass es eine Spontangeburt werden kann ?!?! Und es sei ein hoher Blasensprung gewesen. Also doch. Ich soll mich hinlegen und etwas schlafen.
Meinen Mann schickten sie nach Hause. Er solle am nächsten Morgen um 7 Uhr zum Kreissaal kommen. Morgens um 7 Uhr soll ich wieder in den Kreissaal wenn sich bis dahin nichts tut. Es war 23 Uhr nachts und man legte mich auf die Wöchnerinnenstation.
Ich hatte etwa eine Stunde danach die ersten Wehen und konnte natürlich kein Auge zu tun. Ich sagte dann der Nachtschwester dass ich so alle 10 Minuten Wehen hätte und was ich machen soll. Sie meinte dass dauert schon noch und ging wieder. Ich blieb im Bett liegen, dachte mir aber irgendwie bist du hier falsch.
Da es meine 1. Geburt war wusste ich ja nicht wie stark die Schmerzen noch werden. Ich hatte schon früher ziemlich starke Periodenschmerzen gehabt. Vielleicht war dass der Nachteil für mich und ich hätte einfach mehr jammern müssen.
Eine Frau die keine Periodenschmerzen kennt hätte bei diesen wehen wohl schon ziemlich zu kämpfen gehabt und sich eher gerührt.
Ich dachte mir dass ist vielleicht noch nicht soooo schlimm Meine Bettnachbarin schlief und mittlerweile war es irgendwie zwischen 3 und 5 Uhr. Ich konnte nur schätzen in welchen Abständen die Wehen kamen denn es war dunkel im Zimmer. Ein bisschen bin ich wohl doch eingeschlafen aber nicht wirklich fest. Um 6 Uhr hatte ich dann noch mal auf der Toilette einen 2. Blasensprung.

Daraufhin lief ich alleine(per Aufzug) vom obersten Stock des Krankenhauses bis zum Kreissaal der im 3. Stock war. Ich wurde erstmal eine Stunde ans CTG angeschlossen. Die Wehen wurden immer stärker aber ich sollte liegen bleiben. Liegend hielt ich es aber mittlerweile kaum noch aus so dass ich mich setzte und dann im Zimmer herumlief. Dann kam eine Hebamme herein und meinte warum ich nicht mehr liege, sie könne so die Herztöne des Kindes nicht hören sondern nur meine!?
Ich sagte dass ich nicht mehr liegen kann!
Eigentlich sollte ich 10 Min. liegen bleiben doch daraus wurden dann 20 - 25 Min. bis wieder jemand kam. Mir kam das unendlich lange vor und ich hatte schon ganz schlimme Wehen.
Der Chefarzt kam dann so gegen 8 Uhr und untersuchte mich – so lang musste ich warten bis ich wusste was jetzt passieren soll. Der Mumu war schon 6cm offen und er fragte mich gleich ob ich eine PDA möchte. Er hat es mir wohl schon angesehen. Dann kam ich in den Kreissaal und es wurde die PDA gelegt.

Der Anästhesist war sichtlich verärgert und meinte zu den Hebammen: „ Warum kann man das nicht eher machen“. Es war für eine PDA wohl schon fast zu spät. Es war mittlerweile 9 Uhr und ich lag auf dieser Liege und begann dann mitzupressen. Gegen Ende hat der Chefarzt dann die Saugglocke nehmen müssen um ein bisschen nachzuhelfen. Meiner Meinung nach hätte es nicht sein müssen. Ich war die ganze Nacht mit Wehen auf Station gelegen- meine Hebamme hat im GVK immer davon gesprochen, daß liegen das falscheste sei was man tun kann. Man soll laufen, Treppen steigen, sich auf den Pezziball setzen usw. alles machen was einem gut tut. Diese Möglichkeiten hatte ich gar nicht. Es war keiner da. Ich war während der Geburt die ganze Zeit gelegen. Somit kann die Schwerkraft auch nicht mithelfen. Deswegen musste dann die Saugglocke sein.
Danach löste sich die Plazenta nicht. Sie legten mir Eisbeutel auf den Bauch. Nach einer ¾ Std. löste sie sich und ich blutete stark. Zuerst wussten sie nicht woher die Blutung kam. Dann meinte der Arzt dass der Uterus blutet. Nachdem meine Tochter geboren war lag ich noch mehr als 1 Std. im Kreissaal und wurde genäht bzw. die Blutung gestoppt. Es ging aber alles gut und dann wurde ich auf mein Zimmer gebracht. Meine Hebamme meinte im nachhinein sei es wahrscheinlich gut gewesen dass ich die ganze Nacht auf Station war und nicht im Kreissaal sonst hätten sie wohl gleich einen Kaiserschnitt gemacht.

Der Arzt der mir keine Hoffnungen auf eine Spontangeburt vor 2 Tagen gemacht hat, konnte es sich kaum vorstellen dass es jetzt doch normal gegangen ist.
Meine Hebamme meinte dass in solchen Fällen dann doch lieber ein Kaiserschnitt gemacht wird – er bringt halt auch mehr Geld. Als ich das hörte wurde ich wirklich wütend.
Ich hätte mir mehr Unterstützung gewünscht.
Ich wär lieber im Kreissaal gelegen – statt auf Station wo sich niemand kümmerte - und hätte mit meinem Mann die Nacht durchgehalten statt alleine. Aber vielleicht hätten sie dann vorschnell einen Kaiserschnitt gemacht?

Somit kann man sagen dauerte die Geburt von der ersten Wehe an 13 Stunden. Die ersten 8 Stunden verbrachte ich völlig alleingelassen. Ich war im nachhinein darüber sehr traurig und musste oft weinen.
Mein Mann sagte er hätte sich nicht so einfach wegschicken lassen dürfen. Wenn ich auch nur einen Ton gesagt hätte wäre er bei mir geblieben. Jetzt weiß ich wie es ist und ich hoffe dass so was mir nie wieder passiert.

Sophie Juliane wog 3440g und war 53 cm lang

Gruß
Susanne mit Sophie 14.06.04

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wirklich ein komisches Krankenhaus :traurig04:

    Aber trotz allem Herzlichen Glückwunsch

    :laola02:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Glückwünsche auch von mir.... :fantasy03: :fantasy05: :fantasy03:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde das eine traurige Geburt :cry:
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Sophie Juliane :fantasy05:

    Wurdest Du in diesem Krankenhaus eigentlich irgendwann mal gefragt, was DU möchtest?? Mir fehlen die Fragen wie "Möchte ihr Mann dableiben", "Geht das so im Liegen" etc. Würde mich nicht wundern, wenn die Frage, ob Du eine PDA willst nicht auch eine rhetorische war.
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch!!! :fantasy03:

    Und was wäre jetzt nach Meinung der Ärzte die Indikation für den KS gewesen? Dass es keine 5-Stunden-geburt wird? :gruebel01:
  • mattersmatters

    276

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Lenchen,

    keine Ahnung was eigentlich der Grund für einen KS gewesen wäre. Weil das Kind eben noch nicht so liegt wie es in diesem Stadium vielleicht liegen sollte? Wahrscheinlich war sich der Arzt so sicher - und hat damit genug Erfahrungen gemacht denke ich - dass wenn es so aussieht eben ein Kaiserschnitt sein muß. Komischerweise ging es dann doch normal, und wenn man mir ein bißchen geholfen hätte wäre es bestimmt ein bißchen schneller gegangen und auch ohne Saugglocke! Das ist meine Meinung.
    Ich werde dass der Klinik mal alles schriftlich schildern. Dann geht es mir besser. Ich wurde nicht gefragt ob mein Mann dableiben will, aber ob ich eine PDA möchte schon.

    Gruß
    Susanne
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sonnenschein!!!

    Ich kann dir mit dem alleingelassensein ganz gut nachempfinden. Im Nachhinein habe ich gesagt, da hätte ich auch gleich zu Hause bleiben können. Zur Zweiten Geburt war ich im GH. Würde ich jederzeit wieder so machen. (s.Geburtsbericht)
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