Hallo Mädels,
ich habe in dieser Woche die Titelgeschichte des
Spiegel gelesen, die da heißt,
Gelernte Gesundheit, Bewegung und gute Ernährung statt Fast Food und Faulheit.
Es geht dabei um dicke Kinder, Bewegungsmangel, Ernährungsgewohnheiten, usw. (Interessant, stellt Euch vor, adipöse Erstklässler wiegen heute 70 kg. Irre, oder? )
Ich habe mich mit dem Thema ÜBergewicht in letzter Zeit ein wenig auseinander gesetzt; es ist offensichtlich, dass viele Kinder mit Essen ruhig gestellt werden, generell Unwohlsein und Unglücklich-Sein mit Food kompensiert werden. Ist bei uns, oder zumindest bei vielen Erwachsenen, genau so und wurde uns bereits anerzogen.
Nun wird in jenem Artikel eine Sportwissenschaftlerin zitiert und die Sache hat mir sehr zu denken gegeben:
Wer traurig ist, bekommt Schokolade, wer beim Zahnarzt nicht heult, ein Eis, der schreiende Säugling soll sich an Brust und Flasche still nuckeln. "Nahrung wird zur Pauschalantwort auf alle negativen Gefühle", kritisiert die Forscherin. "Das Kind merkt schnell, dass es selbst nichts tun muss. Sobald ihm etwas die Kehle herunterläuft, fühlt es sich besser."
Also grundsätzlich leuchtet mir das ein, nur die Sache mit dem Stillen gibt mir nun sehr zu denken. :nervous01: Wir stillen oft bis zu 10 mal am Tag, wenn Schnudi mir in den Ausschnitt krabbelt, gebe ich immer nach. Niemals würde mir in den Sinn kommen, dass dies falsch sein könnte. Im Gegenteil: fand ich es doch eher wichtig, dass der Säugling neben Nahrung auch Trost bei Mamma findet.
Mich würde nun sehr interessieren, was Ihr von der Sache haltet. Bin gespannt auf Eure Beiträge.
Kommentare
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Wobei ich aber glaube, es geht ihm primär nicht um die Milch die da raus kommt, sondern er sucht die Nähe, die Wärme und das Kuscheln der Mama.
Er stillt somit nicht seinen Hunger, sondern sein Bedürfnis nach Nähe.
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Er will Nähe und Geborgenheit und bekommt (in diesem Fall zwar nur als Nebenprodukt) Nahrung. Dies ist immerhin besser als würde er bspw. einfach nur einen Keks, also Nahrung in den Mund bekommen, dennoch hat mich die Sache die ganze Zeit nicht mehr los gelassen.
Ich weiß auch gar nicht, wie ich ihm das abgewöhnen könnte. Das würde zur Tortur ausarten... . :paranoia:
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du interpretierst meiner Meinung nach die von dir zitierte Aussage vollkommen falsch. Ich gehe davon aus, dass diese Wissenschaftlerin diese Aussage auf den Bereich ab der Bezeichnung "Kind" bezieht und nicht auf die Altersklassifizierung "Baby" - sprich Säugling. Und das ist ein Baby nun einmal auf jeden Fall in seinem ersten Lebensjahr. Was danach kommt, kann sicher unter vielen Gesichtspunkten pro und kontra diskutiert werden, jedoch sollte das 1. LJ auf jeden Fall außen vor bleiben...
:byebye01:
Gisela
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in dem besagten Artikel ist ganz klar und deutlich (Du kannst es im Zitat nachlesen) vom Säugling die Rede. Da gibt es wohl kaum etwas zu interpretieren. :traurig04:
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Zudem - und so wird es sicherlich jede von uns machen - packt man ja nicht sofort beim ersten Pieps die Brust / Flasche raus - sondern schaut ja erstmal, was kanns sein (volle Windel, tut was weh...) was sich ja meistens durch hochnehmen oder streicheln etc... lokalisieren lässt. Ausserdem denke ich auch, dass wis unsere Babys soweit nun kennen, dass wir a) wissen, wie in etwa ihr Rythmus ist und b)meistens erkennen, wie sich "ich hab Hunger-Geschrei" anhört.
Und wenn sie auch nur kuscheln wollen und da ist dann halt als Nebenprodukt Milch, halte ich das auch nicht für tragisch, denn Mumi macht bekanntermaßen nicht dick und die Zwerge haben es auch ganz gut drauf, wie man nuckeln oder trinken kann. (Meiner hat das auch mittlerweile bei der Flasche drauf, hab ich den Verdacht)
Das mit der Überfütterung fängt m.E. erst an, wenn Sie "bewußt" essen und da mach ich mir frühestens Gedanken, wenn ich mit Beikost anfange.
Die "du kriegst Schokolade - wenn du brav bist" - Orgie find ich teilweise auch recht übertrieben. Unsere Große hat daher auch früher schon (wir ziehen da mit ihrer Mutter an einem Strang) keine Süßigkeiten sofort zur Belohnung bekommen, sondern eher mal ein Mini-Spielzeug oder eine andere Überraschung. Die Scheiben Wurst etc. beim Einkaufen haben wir ihr auch manchmal mit der Erklärung, es gibt gleich Mittagessen oder so abgenommen - natürlich hat sie die dann zur versprochenen Zeit bekommen. (ok, die Szenen mit im Supermarkt auf den Boden schmeißen und Zeter und Mordio schreien hatten wir auch und das hart bleiben und die Blicke und Kommentare der anderen auszuhalten war hart und hat nicht immer geklappt)
Aber das Ergebnis: Sie ißt Süßigkeiten mittlerweile recht dosiert und hat meistens nach einem halben Riegel genug, egal wieviele da rumliegen (sie darf auch ran, wenn sie möchte). Nach Weihnachten, Ostern etc. schmeißen wir regelmäßig Massen weg, weil vergammelt ist - was ich persönlich bewunderswert finde, ich futter immer gleich ganze Packungen leer.
Ich hoffe, beim Kleinen klappt das auch mit dem selben Schema. (nur die Oma (meine Mutter, die ich auch nicht ganz unverantwortlich für mein Übergewicht mache) müssen wir noch einnorden, die ist nämlich immer der Meinung, das arme Kind verhungert :roll: )
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Nein, das Konzept ist ein anderes: Es geht nicht darum, ob MuMi dick macht oder nicht, sondern es geht darum, falsche Eßgewohnheiten anzutrainieren. Heute MuMi, morgen Schokolade oder sonst irgend was, verstehst Du?
Was Du sagst, beim ersten Schrei die Brust auszupacken, tut nichts zur Sache. Dein Baby ist ja tatsächlich noch in dem Alter, in dem man noch erraten muß was los ist. Bei uns ist das anders, denn mein Conrad ist neun Monate alt und gibt mir ganz klar zu verstehen, wenn er bei mir trinken will.
Und auch wenn er sich wehgetan hat, will er sich bei Mamma trösten. Die Brust stellt nun mal viel mehr dar, als einfach nur Nahrungsspender. Ob das falsch oder richtig ist, das ist nun die Frage. Okay?
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Warum heißt denn ein Baby "Säugling" und nicht anders??? :twisted:
Sorry, für mich ist diese Aussage unseriös, weil wider sämtliche Instinkte. Aber im Grunde nach nichts außergewöhnliches, es gibt ja auch so Durchgeknallte, die meinen, man müsse ein Baby schreien lassen, damit es durchschlafen lernt...
Meiner Meinung nach beginnt eine "Esskultur" mit dem Zeitpunkt, wo zugefüttert wird in Bezug auf feste Nahrung und nicht auf Muttermilch. Muttermilch ist zwar das Erste, was die Zwerge bekommen, aber der Großteil ihres Lebens besteht aus fester Nahrung und der Grundstein dafür erfolgt im Kindesalter!
:byebye01:
Gisela
59,500
"Essen" ist in meiner Ursprungsfamilie der Ausdruck (oder Ersatz) für Aufmerksamkeit, Interesse, Zuwendung und Beschäftigung. Meine Eltern fragen mich heute noch, ob ich nicht zum Essen kommen will, sie hätten so viel gekocht. Ich würde mich riesig freuen, würden sie mich nur einmal fragen, ob ich vielleicht kommen würde (oder noch besser: ob sie nicht vielleicht kommen könnten), weil sie mich gerne sehen würden, weil sie gerne Zeit mit mir verbringen würden (Das gehört wohl besser in die Kummerkastenecke)... Es gibt viele Familien, in denen das Prinzip Essen = Liebe anerzogen wird. Dabei ist es im Prinzip nur eine Fehlverknüpfung, denn es ist eigentlich "Essen anstatt Liebe".
Ein voller Magen ist warm und tröstlich, wenn schon sonst nichts tröstet...
Natürlich bin ich dick wie alle in meiner Familie.
Ben wird immer hochgenommen, wenn er signalisiert, daß er Nähe möchte - dann probieren wir es erstmal mit Kuscheln. Nörgelt er dann weiter, dann hat er in der Regel wirklich Hunger oder er ist müde. Lege ich an, wenn er eigentlich nur Aufmerksamkeit oder Nähe möchte oder müde ist, dann trinkt er auch nicht. Er kann schon sehr genau äußern, was er gerade braucht und ich vertraue da auf seinen gesunden, angeborenen Menschenverstand und darauf, daß ich ihm die Nähe gebe, die er braucht und ihn immer besser lesen lerne. Besser als mich selber hoffentlich.
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Ich habe schon darüber nachgedacht, ob Julia deswegen soviel Babyspeck hat, weil sie in den ersten 6 Monaten ständig die Flasche im Hals hatte. Sie hat ja recht viel geschrien und in meiner Unsicherheit habe ich oft die Flasche gegeben, auch wenn sie theoretisch gar keinen Hunger hätte haben können. Im Nachhinein würde ich es anders machen, aber hinterher ist man ja immer schlauer ;-)
Vielleicht können sich noch einige an unsere Probleme erinnern (Archiv "Einschlafen nur beim Tragen" etc.). Ich bin mir sicher, Julia hat manchmal geschrien, um Frust abzulassen oder um Dinge zu verarbeiten. Und ich habe sie nicht gelassen und ihr stattdessen die Flasche gegeben oder sie stundenlang durch die Wohnung geschleppt. Erst als sie ca. 6 Monate alt war, hab ich durch ein Buch, dass ich zu der Zeit gelesen habe, geschnallt, dass es einfach manchmal nötig für sie ist, zu schreien. Das gestehe ich ihr jetzt zu (in meinem Arm). Seit dem, konnte sie plötzlich auch ohne Flasche einschlafen!
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Aber ist stelle Mumi einfach nicht auf die selbe Stufe wie FastFood schließlich gehts ja um ungesunde Ernährung. Und zum Thema Ernährungsgewohnheiten, also ich kann meinem Kind angewöhnen sich wenn es frustriert ist auf was anderes zu konzentrieren und abzulenken (zB später Ärger im Job = nicht gleich ne Torte verschlingen sondern 10 km Fahrradfahren) - dieses klappt aber bei Babys nicht so gut, meine kleine will einfach noch nicht Fahrradfahren ;-) also kommt sie an die Brust (okay alles im bestimmten Rahmen natürlich und nicht gleich beim ersten Piep !!! )
Und für ihr 2.Lebensjahr hab ich mir vorgenommen, in diesen Fällen wenn das Kind unbedingt was essen will(aus Apetit und nicht wegen Hunger), weil wir vielleicht grad Nahrungsmittel kaufen, sie mit Obst und Gemüse abzufertigen.
Mal sehen ob das klappt.
@RedSocks : also ich finds schön wenn Schwiegereltern uns zum essen einladen, dann muß ich nicht kochen :biggrin: und wenn sie das "wir wollen euch gerne sehen" nicht über die Lippen bringen - egal ich weiß ja dass sie uns gerne sehen wollen.
Ist ja auch ne nette Geste der Gastfreundschaft wenn man was zu essen bekommt.
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Ich finde das auch äußerst legitim, mein Kind zum Trost an die Brust zu legen. Die ersten viereinhalb Monate ging bei uns auch garnichts anderes.
Außerdem trinkt Arthur (und so manch ein anderes Kind ;-)) dann nicht, sondern nuckelt. Und das ist doch ein Unterschied!?
Problematischer finde ich da eher, das manchen Kindern bei jedem kleinen Pips sofort der Schnuller, also ein künstlicher Ersatz reingeschoben wird. Das ist natürlich die einfachste Art sein Kind "ruhigzustellen" (ich merke das jetzt an mir: Schnuller rein und Ruhe ist). Da siegt möglicherweise die Bequemlichkeit. Wenn ich größere Kinder mit Schnuller sehe, dann denke ich oft, da ist doch was schiefgelaufen. Das ist doch Suchtverhalten. Fragt sich, wann das Saugbedürnis noch normal ist und ab wann eben nicht mehr
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Ich war grad bei meiner Mutter und Caius hampelte auf meinem Schoß rum und stieß sich dann den Kopf und brüllte kurz auf vor Erschrecken - und meine Mutter sofort: "wenn er ein bisschen älter wäre, könntest du jetzt schnell ein Bonbon reinstopfen und alles ist gut" - !!!! ja, ich weiß, wo meine Extrakilo herkommen bei solchen Aussagen! Aber da habe ich gemerkt, dass es doch ein Unterschied ist, ob ich ihm in solchen Situationen ein Bonbon reinstecke oder ihn stille, wenn er anscheinend ein Nähebedürfnis hat und stark jammert oder weint. In dieser Situation mit dem kurzen Erschrecken habe ich natürlich nicht sofort gestillt, sondern in den Arm genommen.
Aber einem kleinen Säugling die Brust zu verweigern, wenn er völlig verwirrt ist und irgendein Bedürfnis hat, fände ich nicht gut, nur weil man Angst hat, er würde später deswegen sofort zum essen als Trost greifen, wie ich es mache! Aber natürlich gibt es auch Schreiphasen, es ist nur so schwierig, zu wissen, wann was ist...
Beim Schnuller sehe ich, dass der eigentlich nicht den Mund stopft, bei uns ist nicht Ruhe, wenn es ihm schlecht geht, dann nützt nur Mama was, nicht der doofe Schnuller. Der hilft nur bei Langeweile oder so einem kleinen Saugbedürfnis, um besser einschlafen zu können. Aber wenn er motzen will oder jammern, geht das auch problemlos mit Schnuller oder schnell den ausspucken! ;-)
Caius hat ja lange Phasen, in denen er dauernd trinken und an der Brust schnullern will - trotzdem hat er eher Untergewicht für seine Größe! Es scheint also nicht so viel rauszukommen, er weiß schon, wie man es macht, ohne dass er sich übertrinken muss. Dass ist halt auch der Vorteil der Brust im Gegensatz zur Flasche.
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Bei der Flasche muss ein Kind nicht groß arbeiten, damit Milch rauskommt,sie fließt halt einfach.
Wenn ein Kind Muttermilch will, dann muss es erst richtig an der Brust saugen, damit etwas kommt. Wenn es nur nuckeln will, nuckelt es nur. Hab den Beweis gerade neben mir.
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Und es ist ein wesentlicher Unterschied ob man etwas Gesundes in den Mund geschoben bekommt oder etwas Süßes. Dem Baby geht es meiner Meinung nach primär um die Nähe und darum das Saugbedürfnis zu stillen. Wo hat es denn sonst die Möglichkeit die Mama so intensiv wahrzunehmen? Wenn es schon gestillt wird, sollte man ihm dies nicht verweigern.
Wäre dann nicht der Umkehrschluss: Es gibt nur diese Nähe wenn ich etwas esse!?
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Hab die Theorie auch schon öfter von meiner Mutter gehört ( Der hat ja immer was im Mund wenn er schreit).
Denk aber auch das ist ein Unterschied.
Wie bei Cora hilft bei uns der Schnuller eigentlich nur zum Einschlafen.
Wenn er motzen will dann will er motzen, da hat auch der Schnuller keine Chance.
Trinken tut Felix eigentlich wirklich nur wenn er hunger hat, sonst zieht er 1,2 mal an der Flasche und spuckt sie dann aus.
Das mit dem Essen als Tröster funktilniert denk ich eigentlich erst später.
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Also diese Studie ist ja ganz kontraer zu der Aussage im Spiegel.
Isabelle wird heute noch nach ihrem Wunsch gestillt. Das Stillen ist jetzt viel weniger Nahrungsaufnahme als einfach Kuscheln, Waerme, Naehe. Gestern z.B.: Isabelle hasst baden, aber wenn ich mit ihr bade, und sie die ganze Zeit andockt, dann findet sie das eigentlich ganz gut, spielt im Wasser mit ihren Haenden und ist ganz entspannt. Ausserdem, wenn sie mal hinfaellt oder erschrocken ist, dann tut die Brust offensichtlich gut. Manchmal irre ich mich auch, und ich packe die Brust aus, die dann verschmaeht wird.
Gleichzeitig ueberfuettern wir sie aber nicht, und erst recht nicht mit Schokolade. Sie weiss ganz genau, wann sie satt ist, und dann raeumen wir das Essen einfach weg und lassen sie wieder herumlaufen. Ich hoffe, dass ich was besseres finde als Schokolade zur Belohnung (z.B. Zoobesuche, eine Runde Kuscheln, Kino, etc....) Ach ja, Stillen als Belohnung gibt es ja kaum - also ich habe noch nie gehoert: das hast Du toll gemachen, jetzt hast Du Dir eine Runde Stillen verdient.
Ich denke jetzt auch mal an Tiere. So eine Tiermama, die denkt ja auch nicht an Uebergewicht bei ihren Kleinen, sondern laesst Stillen, wenn bedarf angemeldet ist. Kennt ihr eine Tiermutter, die auf die Uhr beim Stillen schaut? Tierkinder, die von ihren biologischen Eltern erzogen werden haben normalerweise keine Gewichtsprobleme.
Aber es ist schon trotzdem was dran an dem Artikel vom Spiegel, speziell, wenn ich an das Verhaeltnis zu meiner Mutter denke. Sie hat Probleme Liebe oder Zaertlichkeit zu zeigen, und hat es immer mit Suessigkeiten kompensiert. Noch heute froestelt es mich, wenn sie mich in den Arm nehmen moechte. Ganz ehrlich, da ist mir ein Schokoriegel lieber :oops: . Ich weiss, das ist ein ziemliches Armutszeugnis. Ich hoffe, dass Isabelle, wenn sie aelter ist, die Naehe zu mir den Suessigkaiten vorzieht. Dafuer tue ich alles.
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Das ist so verdammt traurig, aber bei mir ist es genauso! Doch das ist (zum Glueck) eine andere Geschichte, ...