Hallo zusammen,
gestern sprach uns, bereits zum 2. Mal, die Kindergärtnerin unserer Tochter an. Sie beschrieb uns ihr derzeitiges Verhalten. Sie ist mit einem gleichaltrigen Jungen befreundet, der es -gelinde gesagt- faustdick hinter den Ohren hat. Er ist ein kleiner Rüpel und kennt scheinbar keine Grenzen. Er ist ungehorsam und wenig einsichtig wenn man ihn auf sein Verhalten hin anspricht. Unsere Tochter ist in unserer Gegenwart zwar ein aufgewecktes Mädchen, jedoch hört sie prima auf uns. Im Kindergarten jedoch spielt sie mit ihrem Freund - und nicht selten bekommen wir zu hören, dass sich beide sogar prügeln. Sie legt ein "raudihaftes" Verhalten an den Tag, lässt sich zu Dummheiten hinreissen und gerät dadurch in Schwierigkeiten. Die beiden werden nächstes Jahr auch noch zusammen eingeschult. Die Kindergärtnerin meinte, dass wir es durchsetzen sollten, dass sie in getrennte Klassen gehen.
Aber was können wir denn tun? Die beiden spielen auch Nachmittags zusammen. Wie machen wir ihr klar, dass sie nicht alles Dummes mitmachen soll? Wir wollten ihr auch nicht gerade den Umgang mit dem Jungen verbieten. Also, gibt es etwas, womit wir sie in die Richtige Richtung lenken können??
Wir hoffen jemand kann uns einen Tipp geben.
LG
Bettina + Raik
Kommentare
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einerseits ist es natürlich gut, wenn sie in der Schule nicht durch einen "schlechten Einfluß" in eine falsche "Schublade" gerät. Auf der anderen Seite ist es doch eine gute Gelegenheit, ihr beizubringen, daß man nicht alles mitmachen muß.
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gesprochen haben wir des öfteren über ihr Verhalten, das Verhalten anderer gegenüber und in einer Gruppe. Die ist zwar sehr verständnisvoll und es klappt dann auch eine Weile, irgendwann jedoch, geht es wieder los. Wir würden nicht meinen, dass sie unter Gruppenzwang steht. Ihre Kindergärtnerin beschrieb sie zeitweilig auch als Anführer der Dreiergruppe (zwei Jungs und sie eben). Sie hat wohl durchaus Spass daran, mal richtig aus der Reihe zu tanzen. Dagegen ist ja eigendlich auch nichts auszusetzen. Nur machen wir uns nur Sorgen, dass dieses Verhalten in der Schule dann weiter geht. Dort geht es dann das erstemal um etwas. Sie könnte "Tadel" erhalten und, noch schlimmer, schlechte Noten. Und das einfach nur weil sie gerade andere Dinge im Kopf hat. Sie ist intelligent und hätte deswegen auch schon dieses Jahr in die Schule gekonnt. Da sie jedoch so dicht an der Grenze lag (*5.6.98) und sie etwas kleiner geraten ist, haben wir uns, zusammen mit der Schule, entschlossen, noch bis nächstes Jahr zu warten. Noch etwas Zeit also, sie "umzulenken". - Aber wie??
MfG Bettina + Raik
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bis die Kleinen in der Schule "Tadel" und "schlechte Noten" bekommen, ist aber noch ein sehr weiter Weg!
Der Unterricht unterscheidet sich in der ersten Klasse im 1. HJ nicht erheblich von den Kindergartenarbeiten, die dort normalerweise kurz vor der Einschulung für die Vorschüler gemacht werden. Die Kinder lernen spielerisch den Umgang mit Buchstaben und Zahlen, haben noch sehr viel spielerische Freiräume. Bei meinem Dritten, der heuer eingeschult wurde, bestehen derzeit noch ca. 35 - 40 % der Zeit aus "Spielen".
Wo ich aber gern noch einmal nachhaken würde: Aufgrund welcher Fakten wurde bei deiner Tochter eine Rückstufung gemacht? Die körperliche Größe allein kann doch nicht der ausschlaggebende Faktor gewesen sein? Denn das wäre, wenn sie tatsächlich sehr intelligent ist, ein fataler Fehler gewesen, da bei einem (hoch-) intelligenten Kind davon auszugehen ist, dass es sich in diesem Alter/Entwicklungsstufe fürchterlich langweilt und somit erst Recht "auffälliges" Verhalten aufgrund geistiger Unterforderung möglich ist.
Wie wird denn deine Tochter gefördert? Wurden bei ihr schon Intelligenztests gemacht? (Hoch-) Intelligente Kinder benötigen eine spezielle Förderung, da bei Nichtbeachtung dieses Potentials sehr schnell falsche Schlüsse wegen ihres "auffälligen" Verhaltens gezogen werden können.
Wenn du mehr zum Thema wissen möchtest, kannst du dich gern an mich wenden.
:byebye01:
Gisela
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Aber eine Frage habe ich auch noch. Wie lang ist denn die Weile? Ich finde es ok, wenn Kinder ihr Verhalten auf Grund eines oder mehrere Gespräche nicht grundlegend ändern. Wenn man das öfter durchsprechen muß, ist es zwar nervig aber in Ordnung, oder?
Und ein positives Beispiel: ich. Am Schuhlhof habe ich mich ausgepowert, auch mal geprügelt, immer mit den Jungs zusammen gewesen. Und im Unterricht brav, aufmerksam, gute Noten...
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ich bin mir nicht sicher ob unsere Tochter dermaßen (Hoch-)intelligent ist. Wir würden sie als normal intelligent bezeichnen. Sie versteht die Dinge die wir ihr erklären recht schnell - was, wie ich finde, doch normal ist - oder? Sie stellt auch nicht übermäßig viele Fragen, - normal eben. Die Schulärztin stellte bei der Einschulungsuntersuchung fest, dass sie ein heller Kopf ist, meinte jedoch, sie wäre noch zu ablenkbar und zappelig - was wir auch so empfinden. Irgend eine Art Intelligenztest wurde noch nicht gemacht, nur die normalen Test´s halt, bei denen sie stets alles richtig machte.
Wir werden also weiterhin mit ihr über Verhaltensweisen sprechen. Vielleicht reagieren wir ja auch über. Wir wollen eben nur nicht die Stelle verpassen, wo wir hätten einschreiten müssen. Wir danken jedenfalls für die Antworten und werden etwas lockerer an die Sache gehen.
LG
Bettina+Raik
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