Nachdenkliches zum Thema Stillen

Pia2Pia2

75

bearbeitet 22. 10. 2004, 14:56 in Langzeitstillen
Hallo Ihr alle,
nach ganz langer Sendepause möchte ich mich wieder melden. Es gab einen garnicht so schönen Grund dafür, ich bin im Sommer ziemlich krank geworden und musste dann wegen Medikamenten Hals über Kopf abstillen ( nach 8 Monaten Stillen) Ich war sehr traurig darüber, aber im Endeffekt war es wohl für mich das Beste, wenn auch nicht für meinen Junior.
Ich möchte aber meine Geschichte zum Anlass nehmen um ein paar kontroverse Gedanken zum Thema "längere Zeit Stillen" loszuwerden. ( (Ich hoffe, ich darf das hier im Forum Sitllen?)
Nachdem ich krank war (autoimmune Hyperthyreose), habe ich von mehreren Frauen gehört, die alle auch nach einer bestimmten Frist, nämlich zwischen 7 und 8 Monate nach der Geburt sehr heftig krank geworden sind. Alle haben gestillt. Die eine hatte einen Hörsturz, die andere bekam lebensgefährliche eitrige Furunkel und die dritte hatte urplötzlich heftigstes Rheuma. Alles Sachen, die sie vorher nie gehabt haben. Nun frage ich mich, ob die Stillerei zwar gut fürs Kind aber manchmal nicht ganz so gut für die Mama ist, weil sie den Körper wohl sehr stark beansprucht. Hätte ich es vielleicht vermeiden können, krank zu werden, wenn ich weniger gestillt hätte?
Da meine Krankheit spezifisch sehr viel mit den Hormonen zu tun hat und jede Hormonumstellung ( =SS, Abstillen, Klimakterium etc...) als potentieller Auslöser gilt, frage ich mich das umso mehr.
Sicher gilt das nicht für jeden, meine Schwester zB hat ihren Sohn 1,5 Jahre gestillt und ist fit wie ein Turnschuh. Aber Menschen sind halt verschieden und was der eine aushält, ist für den anderen zuviel.
Gibt es sonst noch andere, denen es ähnlich ergangen ist? Würde mich mal interessieren.
So, und bevor mich jetzt die Dauer-Stillfans steinigen: Ich habe supergern gestillt und ziemlich geweint, als ich aufhören musste!
LG
Pia

Kommentare

  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hm - zu deiner beobachtung kann ich nur beitragen, daß mich das stillen zwar manchmal unheimlich geschlaucht hat bzw. schlaucht, ich aber keine vermehrten krankheiten hatte. nora habe ich 15 monate gestillt und hannes bis jetzt fast 10 monate und ich vertrags ganz gut ;-) .

    was ist denn "autoimmune Hyperthyreose"?
  • Pia2Pia2

    75

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Autoimmune Hyperthyreose ist die autoimmune Form einer Schilddrüsenüberfunktion, d.h. das eigene Immunsystem bombardiert die Schilddrüse ( Ursache leider ungeklärt -grrrmpffzz) und die tickt dann aus. Ist nicht soo sehr häufig, aber wenn, dann kriegens Frauen. Kann stellenweise lebensgefährlich sein (wenn nicht behnadelt) und hat ätzende Nebenwirkungen. Und bleibt meist lebenslang. Seufz....
    ciao
    Pia
  • NaehhexeNaehhexe

    809

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Pia,

    da wirfst du eine gute Frage in den Raum. Ich würde mal sagen, daß es viel mit der Ernährung der Mutter zu tun hat, wie sehr das Stillen zehrt. Das ein ausgezehrter Körper anfälliger ist für Krankheiten denke ich schon.

    Ich fürchte viele Frauen haben zu früh den Wunsch wieder (oder endlich) dem momentan gültigen Schonheitsideal (und damit Schlankheitsideal) zu genügen. Und da bleibt eine vernünftige und ausgewogene (und ruhig auch gehaltvolle !!!) Ernährung leider auf der Strecke. Ich kann das gut verstehen, ich krieg auch immer nen Anfall, wenn ich in den Spiegel schaue. Allerdings läßt mein Körper gar nicht zu, daß ich zu wenig oder zu energiearm esse. Ich hab nämlich IMMER Hunger, und esse dementsprechend viel, bzw. gehaltvoll.

    Dazu kommt dann noch der Streß durch die Umstellung von Paar zu Familie, die Unsicherheit mit dem Baby, viele Termine und damit zu wenig Ruhe und und und .

    Mich würde mal interessieren, ob Krankheitsfälle vorwiegend beim ersten Kind auftreten.

    lg, Ina
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Steinigen wird Dich hier kein Stillfan. Und das, was Dir passiert ist, wünsche ich keiner (stillenden) Mama. Ich denke, das das Stillen wirklich schlauchen kann. Und das das Stillen auch einiges dem Körper abverlangt. Es muss vieles ausgeglichen werden, durch Ruhe, Nahrung etc. Nur manche Sachen lassen sich nicht verhindern, wie Dein Fall zeigt. Ich selbst stille seit 22,5 Monaten. Zum Glück habe ich dadurch keine Krankheiten oder ähnliches bekommen. Die ein oder andere Mangelerscheinung schon, die ich zum Glück abfangen konnte. Und es schlaucht zwischendurch auch sehr. Aber es hat bis jetzt immer geklappt. Ich finde es toll, das Du überhaupt so lange gestillt hast und hoffe, Dir geht es einigermassen gut mittlerweile.
    Von Hörstürzen habe ich auch schon öfter gehört im Zusammenhang mit Stillen oder neuem Erdenbürger. Da ist es sicherlich auf STess zurück zu führen. Und wenn man den hat, sollte man entweder einiges ändern oder wirklich abstillen. Denn die Mama sollte trotz Baby oder Kleinkind nicht ganz auf der Strecke bleiben...
  • RantiRanti

    330

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hmm ich muß sagen, bei meiner Großen hatte ich irgendwann im Sommer (sie ist im Januar geboren) eine Gürtelrose. Ich glaube aber nicht, dass es mit dem Stillen zu tun hatte, ich hab zu der Zeit auch nicht mehr voll gestillt, sondern eher damit, dass sie extrem anstrengend war. Zu der Zeit bin ich ehrlich gesagt vor lauter rumtragen kaum zum Essen gekommen, bzw. war es mir oft erst wichtiger, wenn mal ein paar Minuten ruhe waren mich auszuruhen und vielleicht nur ein paar Minuten zu dösen bevor das Geschrei wieder losging, als zu Essen.
    Insgesamt glaube ich nicht, dass das Stillen "schuld" daran war. Eher ich selbst, weil ich meinen Körper noch mehr geschwächt habe.
    Dieses mal hatte ich in der von der angegebenen Zeit übrigens auch ein Tief mit geschlaucht sein, aber Krank bin ich diesmal nicht geworden.
    Allerdings glaube ich fast, dass es in dem alter der Kinder allen Müttern so geht, und nicht nur stillenden.
  • Pia2Pia2

    75

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das mit der Fehlernährung mag sein, ich hatte zwischendurch manchmal einfach keine Zeit mehr zum Essen oder war zu müde. Wer kennt das nicht... Aber eigentlich habe ich während des Stillens gefuttert wie ein Scheunendrescher, hatte immer Hunger und habe Riesenportionen verputzt, die ich früher nie runterbekommen hätte.
    LG
    Pia
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, es hat noch vor der Ernährung, mit Ruhe zu tun. Wenn man stillt, muss man sich ja nicht gleich selbst vergessen. Sondern sich extra Ruhe gönnen, in Ruhe stillen. Ich persönlich halte Stillen nicht für eine Ausnahmesituation. Ich stille jetzt seit fast vier Jahren und es ist einfach normal geworden.
    Was stresst, ist eher das Muttersein an sich, nicht das Stillen.
    Ist halt meine Meinung.
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    die Sache mit dem Schönheitsideal ist sicher ein Punkt. Für mich aber ein Part vom komplexeren Thema Mutter zu sein in dieser Gesellschaft.

    Streß statt Ruhe, da keine Großfamilie im Rücken steht. Oft verlangt wird, daß beide arbeiten, um finanziell mithalten zu können. Schön, schlank, fröhlich zu sein und alles in den Griff zu bekommen wird als großes Ziel hingestellt.

    Da bleibt man viel eher auf der STrecke als "früher". Und leistet solchen krankheiten Vorschub.

    Wußtest Du denn, ob Du das hast? Oder ist das erst nach der Geburt "ausgebrochen"?

    Insgesamt gehörst Du wohl zu den paar Prozent, die aus gesundheitleichen Gründen ncith stillen können.

    Ich hoffe, es geht Dir wieder gut und Du hast diese aprupte Trennung inzwischen verkraftet!
  • Pia2Pia2

    75

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Mimi,
    was Du schreibst, enthält viel Wahres. Gerade bei uns war es so ( ich stamme nicht aus München) und meine Familie ist weit über Deutschland verstreut, so dass ich wirklich nullkommanull Hilfe hatte.
    Ich wusste vorher nicht, dass ich dafür anfällig bin. Man geht halt medizinisch mittlerweile davon aus, dass es mehrer Faktoren gibt, die die Krankheit hervorrufen, u.a. auch genetische DIsposition, aber eben nicht nur, sondern auch zB übermäßige Jodgabe (ich hatte in der SS Jodtabeltten bekommen- Total tödlich!) Alles darüber hinaus tappen die Mediziner im Dunkeln. Es gibt sogar die Theorie, dass durch übriggeblieben Zellen eines Embryos im Körper der Mutter diese Megaimmunreaktion ausgelöst wird. Da ich ja einen halben Abort hatte ( ein Zwilling hat sich "aufgelöst"), wäre das in meinem Fall sogar eine ganz plausible Theorie, weil in meiner Familie sonst niemand so etwas hat. Aber selbst wenn e s timmt, nutzt es mir nix mehr, denn ändern kann ich es nicht. Es war immerhin sehr schön, dass ich überhaupt stillen konnte, aber für ein nächstes Kind, sollte es denn eins geben, wäre die Wahrscheinlichkeit wohl recht niedrig, weil nach Ende der SS wegen der Hormonumstellung dann wieder megamäßig hohe Tablettendosen fällig wären, die dem Kind sehr schaden würden.
    Aber von meinem Fall mal abgesehen, der sicher ein Ausnahme ist:Was mich halt zum Überlegen gebracht hat, war die Tatsache, dass ich auf einmal in meinem Bekanntenkreis soviele Fälle von ziemlich kranken Müttern gehört hatte. Und alle zur gelichen Zeit. Wirklich komisch.
    LG
    Pia
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh Mann, da ist ja wirklich viel - an sich harmloses - bei Dir zusammengekommen und hat soviel angerichtet.

    Ähm - München West ist jetzt nicht so weit von mir.... Wo denn genau? Vielleicht könnten wir mal zusammen spazieren gehen - so ein bißchen Erfahrung hab ich ja jetzt....
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also dazu fällt mir ein, dass ich am Anfang, als Conrad noch ganz klein war, auch ständig an irgend welchen Krankheiten litt. Mal war es Schüttelfrost mit Fieber :cold: , dann Brechdurchfall mit Fieber und andere Kleinigkeiten. :paranoia: Es war echt nervig!

    Dabei bin ich sonst nie krank! Damals war ich mir auch sicher, dass es mit meiner neuen Rolle :nuckel: und/oder auch mit dem Stillen zu tun hatte. Bezüglich der Ernährung: Ich hatte Zeiten, da hab ich viel und dann wieder wenig gegessen, daran lag es also nicht.

    Wie auch immer, das gehört hoffentlich der Vergangenheit an. JEtzt geht es mir eigentlich schon länger ziemlich gut. :fun10: Ernährung und Bewegung tun ihren Teil dazu... Ich fühle mich wieder als ein Mensch, vielleicht ist das eine Hormonsache, ich weiß nicht....

    Denn: ob krank oder nicht, das ist meinem Schnudi völlig schnuppe! Deshalb ist es besser, sich gut, gesund und möglichst auch fit zu fühlen.
  • Pia2Pia2

    75

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Mimi,
    das mit dem Spazierengehen können wir gern mal machen, ich wohne in der Nähe vom Rotkreuzplatz, und wo wohnst Du?

    @ Silke: Jaja, den Kurzen ist es total egal, ob Mama auf dem Zahnfleisch geht oder vielleicht gerade viel lieber schlafen würde, als die ganze Küche auseinanderzunehmen... Meiner hat gerad so die Schränke-Ausräumphase.... Nerv!
    Aber das mit den Hormonen ist auch genau das, was ich vermute. Denn meine malefitzige Krankheit ist ja auch durch irgendwelche marodierenden Hormone ausgelöst worden. :flaming01:
    Männer habens irgendwie besser, die sind einfacher gestrickt ( Jetzt ohne Flachs- das hat tatsächlich der Professor gesagt, bei dem ich war! :lol::lol:)
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Solln! Gibts denn bei Euch nen schönen Park? ich kann hier Isar und Zoo bieten!
  • SteffidSteffid

    33

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Janina1
    Du stillst seit 4 Jahren?? Wie kommt dein Umfeld damit zurecht, kommen da blöde Kommentare? Und wie oft stillst du? Ich habe nämlich vor, mind 2 Jahre zu stillen, aber morgens, nicht in der Öffentlichkeit, auf blöde Kommentare kann ich gut verzichten. Wie sind da eure Erfahrungen?
    Und: mein Kleiner (7 Monate) kriegt seit 2 Wochen sporadisch Kürbis, spuckt aber spätestens nach 2 Teelöffeln alles weitere aus. Heißt das, er mag Kürbis nicht? Kann ich ihn notfalls auch länger voll stillen? Bisher ist er quietschfidel ;-) Aber es heißt ja immer, dass Eisenmangel auftreten kann... Danke für eure Tipps!
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Steffi: Alexander stille ich schon seit fast zwei Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit. Er will er das auch gar nicht will, er trinkt nur noch abends und ggf. morgens. Ausserdem hört man in dem Alter auch nicht nur positive Kommentare... Zumindest, wenn ich davon erzähle... Ich mache das so, wenn jemand wirklich nachfragt, lüge ich natürlich nicht, aber ich binde es auch nicht jedem auf die Nase.
    Mit zwei Jahren hab ich ihn zum letzten Mal in der Öffentlichkeit gestillt, es kam kein blöder Kommentar, im Gegenteil. Auch Benjamin stille ich noch in der Öffentlichkeit, das ginge gar nicht anders.
    Mein Mann unterstützt das Stillen sehr und meine Eltern z.B. sind so in der Mitte zwischen "Das Kind ist doch zu alt" und "Es tut ihm aber wirklich gut" oder so. :grin:

    Und zu dem anderen Thema: Klar kannst du ihn länger voll stillen, das ist kein Problem. Er scheint noch nicht bereit für Beikost zu sein. Ist ja nicht jedes Kind mit genau 6 Monaten beikostbereit.
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