Der Gipfel der Kinderfeindlichkeit

griddi169

Hallo,

ich les´ heute morgen noch halb verschlafen die Zeitung und was lese ich in der letzten Ecke der Leserbriefe:

Zitat:

"Die Situation war uns peinlich.
Ich bin der Meinung, dass das Stillen eine intime Angelegenheit zwischen Mutter und Kind ist und somit sollte man es auch nicht öffentlich tun. Mein Mann und ich aßen neulich in einer Gaststätte zu Mittag. Uns gegenüber saß eine junge Frau mit Kleinkind. Während des Essens holte diese plötzlich ihre Brust heraus und legte ds Kind an. Diese Situation war uns peinlich und der Appetit auch etwas vergangen.
Die Mütter sollten doch einmal darüber nachdenken, ob Stillen in der Öffentlichkeit die günstigste Art der Ernährung ist. Für Menschen, die da zuschauen müssen, ist es jedenfalls unangenehm."

Ich glaub´ ich les nicht richtig.

Also ich finde, Restaurants gehören abgeschafft, denn es ist ja unangenehm, anderen Leuten beim Essen zuzuschauen :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01:

Moniflori

Hm, ich weiß nicht, ob ich mir jetzt hier Feinde machen. :eek02:

Aber im Restaurant empfinde ich es auch nicht als so angebracht seine Brust auszupacken.
Irgendwie ist man als Mutter ja immer auch noch Frau und nicht nur "Futtermaschine" und die Brust packt man in normalen Fällen ja auch nicht so aus!?
Ein wenig kann ich die Leute da verstehen - obwohl ich nicht denke, dass man dazu einen Leserbrief verfassen muss!!!

Generell kann ich Dir aber zur Kinder- und Schwangerschaftsfeindlichkeit zustimmen. Über letzteres wurde hier ja auch schon diskutiert an anderer Stelle.

Kersi

was ist denn daran so schlimm sein kind in einem restaurat zu stillen? wenn man abends gemütlich essen geht und, weil man keinen babysitter hat, das baby im kinderwagen mitnimmt, es zwischendrin aufwacht und hunger hat...was soll ich dann bittemachen??? soll ich es vielleicht schreien lassen, nur weil andere sich vielleicht daran stören könnten, das ich meine brust auspacke? oder sollte ich mich vielleicht auf die toilette verziehen??? also bitte...stillen ist immernoch die natürlichste methode ein baby satt zu bekommen. ich habe für solche zwecke immer eine spuckwindel dabei, die ich dann drüber lege. zum einen, damit mein kleiner in ruhe trinken kann, zum anderen auch um eben solchen leuten den blick auf meine brust zu "ersparen". ich selber finde es sehr schön eine mutter in der öffentlichkeit stillen zu sehen. aber liegt vielleicht auch daran, wie gern man selbst stillt. ich stille sehr sehr gerne und lasse mich dann auch von niemanden davon abhalten. wers nicht sehen will, soll weggucken. aber gerade das machen diese leute dann nämlich nicht. in gegenteil, denen fallen vor entsetzen fast die augen raus. da frage ich mich doch gleich noch, wer sich mehr daran stört? die frauen oder die männer??? was meint ihr?

lila

Ach Gritt.
Im Grunde wissen wir stillende Mamis das doch alle. Manche Leute, vor allem, die nie ein gestilltes Kind gehabt haben, finden das befremdlich, wenn wir unsere Prachtexemplare hervorkramen. Ich bin ziemlich sicher, alle anderen haben Verständnis dafür.
Mein Freund war auch immer strikt dagegen, dass ich in der Öffentlichkeit stille. Nun aber, nachdem es mal passiert ist, dass die Kleine eben im Wirtshaus Hunger bekam, ist er völlig von der Notwendigkeit überzeugt.
Leute, die das nicht begriffen haben tun mir höchstens Leid, dass ihnen die schöne Lebenserfahrung "Stillen" verwehrt blieb.

Mondhexe

Also ich hab nie lange, leider, aber immer sehr gerne gestillt und ich seh es sehr gerne (bloß net falsch verstehn) wenn Mütter ihre Kinder stillen, ist doch was ganz Natürliches! Eklig finde ich, wenn alte Leite ihr Gebiß im Restaurant rausnehmen :shock: :flaming01:

LG Andrea

Kersi

stimmt das ist der gipfel aller ekligkeiten.

Moniflori

Ich habe bislang noch nicht gestillt, weil ich noch kein Kind habe und hoffe aber sehr, dass ich stillen kann. Natürlcih weiß ich nicht, wie ich dann denke.
Aber dennoch kann ich verstehen, dass es für manche kein schöner Anblick ist, bzw. ein Anblick mit denen diese Menschen nicht umgehen können. Ich habe mehrere Freundinnen, die lange und gerne gestillt haben. Nichtsdestotrotz haben sie es in der Öffentlichkeit vermieden, denn das fanden sie nicht schön, da sie der Ansicht waren, dass es ein persönlicher Moment zwischen ihnen und ihrem Kind war.
Und von daher finde ich es nicht ok das hier so pauschal über einen Kamm zu scheren.
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich damit ein Problem habe, sondern lediglich, dass ich die Leute verstehen kann.

tesun

"intime Angelegenheit" ... klingt als wenn man nur stillt wenn man grad LUST drauf hat und nicht wenn das Baby Hunger hat

"kein schöner Anblick" ... okay ich finde es gibt schlimmeres als eine Brust :biggrin: aber man kann im Restaurant ja auch ein Tuch um die Schulter machen des lieben Friedens willen ... ganz ehrlich wenn zum Beispiel alle Männer oben ohne im Restaurant sitzen würden, würde ich das auch nicht schön finden.

Kayleigh119

Ich kann nur den Kopf schütteln :traurig03:
Wer packt bitte seine Brust aus :flaming01: Ich packe ein Geschenk aus, aber nicht meine Brust !

Ich ziehe dezent das Shirt hoch, Top, weg und lege das Baby an, man sieht weder meine Brust da sie vom Shirt verdeckt ist, noch packe ich sie aus :???:
Schrecklich diese Intoleranz. Noch schlimmer, dass die Zeitung diesen Brief druckt.

Kersi

das mit "brust auspacken" war auch eher aus der sicht der leute gesehen gemeint. klar mache ich es auch auf die dezente art und weise. lege dann aber trotzdem noch ein tuch drüber. ist für den kurzen dann angenehmer. ;-)

Moniflori

Ich habe ja das Wort Brustauspacken benutzt und möchte mich entschuldigen, wenn das als unpassend gewertet wird.

Ist manchmal mein Sprachgebrauch hinter dem man auch nicht eine größere Bedeutung hineininterpretieren muss. Allerdings wurde dies auch noch nie als schlimm empfunden... Ist doch hier ein Forum in dem man sich normal unterhält und keine Dissertation. Ok, muss dann wohl doch hinter jedem nicht wörtlich gemienten Wort einen Smiley hinsetzen.

Nichtsdestotrotz bin ich einfach der Ansicht, dass es für beide Seiten pros und contras gibt.
Und nochmals möchte ich sagen, dass ich weder auf der einen noch auf der anderen Seite stehe, sondern lediglich beide Seiten verstehen kann.
Das gehört auch zur Toleranz, oder?

Mimi

würde es wirklich stören, würden sie weggucken. Wenn ich öffentlich stillte, hat man - vom Moment des T-Shirt-Hochschiebens abgesehen, nichts gesehen. Das ist wohl bei den meisten so.

Wenn eine Mutter das nicht möchte, weil es ein intimer Moment ist - deren Sache und verständlich.

Etwas anderes ist es doch, wenn einem das von anderer Seite nahegelegt wird. Ich denke auch, das stört eher die frauen. Vielleicht weil sie selber nicht gestillt haben?

Männer stehen meines Wissens drauf nackte Brüste zu sehen... Vielleicht nicht jeder, aber unangenehm ist es kaum einem - soweit ich weiß...

Mandy1976

Hallo Mädels,

also erst mal finde ich den Leserbrief ... na ja... das sind wohl Leute, die sonst nix zu tun haben...

Zur Sache selbst...

Als ich noch kein Kind hatte, war ich auch immer irgendwie berührt, wenn ich eine Mutter gesehen habe, die gestillt hat. Gestört hat mich das nie... bis auf das eine Mal...

Da waren wir im Sommer in einem Biergarten und wie das dort so ist sitzen ja oft fremde Menschen miteinander am Tisch. Wir waren gerade beim Essen, als eine Frau am Tisch gegenüber ihre Brüste entblößte und zwar auf eine Art und Weise, die alles andere als dezent war...
Sie riss die Druckknöpfe ihrer Bluse auf... und legte damit ihre Möpse frei... alle beide...
Mir ist der Appetit dabei vergangen... und das hat nichts zu tun gehabt damit, dass sie anschließend gestillt hat (wobei die gerade nicht "benutzte" Brust dabei auch noch frei lag).
Ich fand das einfach unpassend.

Ich bin absolut dagegen, dass man stillende Mütter auf die Toilette oder sonstwo hin schicken will. Aber ich finde, man kann das alles auch irgendwie dezenter machen - so wie es viele hier ja schon geschrieben haben.

Sehr schön für Mutter und Kind finde ich hingegen Stillräume in Kaufhäusern etc.. Da ist die Atmosphäre entspannter und man muss sich nicht den Blicken und evtl. blöden Kommentaren anderer aussetzen. Aber leider ist das scheinbar noch nicht weit verbreitet.

LG
Mandy

jauchzerle

Es gibt Frauen, die ihre Brust auspacken, und genau denen haben wir diese Intoleranz zu verdanken.
Bluse aufknöpfen, Still-BH auf, ordentlich Luft dranlassen, warten bis das Kind schreit und dann noch rufen: "OOOOOHHHH, jetzt hat aber jemand hier Hunger!!!"
So gesehen bei uns im Cafe :flaming01:
Von dezent Shirt hochziehen kriegt eh keiner was mit. Bei mir hat NIE jemand gemeckert, ausser mein Mann, der fand das auch immer unangenehm, wenn jemand die Chance hatte, einzelne Milimeter meiner Brust zu entdecken :traurig08:

Moniflori

Das sehe ich auch so. Um allen irgendwie gerecht zu werden ist es dezent ja auch möglich. Aber Milimeter der Brust sieht man ja auch bei einem schön ausgeschnittenem Oberteil...

sonnenblume74

griddi169 schrieb:

Also ich finde, Restaurants gehören abgeschafft, denn es ist ja unangenehm, anderen Leuten beim Essen zuzuschauen :flaming01: :flaming01: :flaming01: :flaming01:

:lachen04: Genau das ist der Punkt, das Baby tut nun auch nichts anderes als essen. :roll:

Wenn ich mein Baby auf dem Esstisch wickeln würde, dann hätte jemand ein Recht dazu zu Meckern :biggrin:

Susanne77

Den Leserbrief hab ich auch gelesen und hab mit mir gerungen, eine Antwort zu schreiben. Aber wahrscheinlich ist denen auch nicht zu helfen...

Mir ist es jedenfalls mal in einem Restaurant passiert, dass ich den Lütten dezent(!) gestillt habe, aber die Kellnerin war trotzdem so verunsichert, dass sie mir die Kinderkarte hinlegte. Meine Mutter saß mir gegenüber und bekam die normale Speisekarte :biggrin:

MellanyAmar

Hallo, Ihr Lieben,
ich finde übrigens Küsse, Händchenhalten, bauchfreie Oberteile (wenn die Kleidergröße die 36 überschreitet), Miniröcke, weit ausgeschnittene Oberteile, Kleinkinder mit Erkältung (Rotznasen) und Schwangere höchst intim ;-) - muss ich jetzt auch einen Leserbrief schreiben? :twisted:
Und dass mir der Appetit vergeht, wenn am Nachbartisch jemand raucht - interessiert auch wirklich keinen so recht (und ich werde es auch überleben) :biggrin:
Und wie schon gesagt wurde - man muß ja nicht hinsehen! Solange man die Brust nicht angeboten bekommt, kann doch keiner von Belästigung sprechen. :roll:
Aber wahrscheinlich hatte die "junge" Mutter gegenüber einfach den schöneren Traumbusen als die "gestörte"(!) Ehefrau, die sich in dem Brief zu Wort gemeldet hat? Klar, kann ich verstehen, wäre vielleicht auch verärgert, wenn mein Gatte Stielaugen bekommt (nur leider nicht in meine Richtung oder auf den Teller).
Liebe Grüße,
Melanie ;-)

Anonymous

Ach du meine Güte!
Also ich finde da wahrlich nichts unappetitliches dran. Das ist nun mal das "Trinkfläschen" von meinem Kind und ich finde auch, man sieht doch da garnix (oder liegt das an meiner Minibrust ).
Ich finde das eher unapetitlich, wenn Leute da was sexuelles drin sehen. Und das taten die Schreiber wohl.
Es ist schade, das sich viele Frauen gerade durch solche Reaktionen nicht trauen, in der Öffentlichkeit zu stillen. Sollen die peinlich berührten doch einfach wegschauen-> überhaupt wird in unserer Gesellschaft bei allem möglichen einfach weggeschaut, aber bei ner stillende Frau, da MUSS man hinsehen oder wie :twisted: . Das wäre in meinen Augend as kleiner Übel als ein hungriges Kind!
Also mir gehen solche Kommentare eigentlich total am Allerwertesten vorbei (wie man eine Zeile weiter oben lesen konnte :biggrin: )

griddi169

Hallo Ihr,

ich finde Eure Antworten richtig gut :knutsch01:

Mein Mann kommt gerade rein, liest mit

Zitat:

Ich finde das eher unapetitlich, wenn Leute da was sexuelles drin sehen. Und das taten die Schreiber wohl.

... und fragt, ob es denn aus der Sicht der "Gestörten" einen Unterschied mache, ob man einen Jungen oder ein Mädchen stillt. :table2: :table114:

Aber im Ernst. Ich würde die Leute gerne fragen, ob sie sich auch daran gestört hätten, wenn das Baby im Restaurant die Flasche bekommen hätte. Wohl eher kaum ... aber die Leute verzehrten bestimmt ein dickes Schnitzel, dick Panade, Formgemüse aus der Dose, dicke Sosse und reichlich Fett - das hat ja auch nicht gerade etwas mit gesunder, natürlicher Ernährung zu tun - was soll man da erwarten.

GoldSeven

griddi169 schrieb:

Ich finde das eher unapetitlich, wenn Leute da was sexuelles drin sehen. Und das taten die Schreiber wohl.

... und fragt, ob es denn aus der Sicht der "Gestörten" einen Unterschied mache, ob man einen Jungen oder ein Mädchen stillt.

*gacker* Ein Schelm, der bei einem gestillt werdenden Mädchen an Lesbenpornos denkt

griddi169

:knutsch01: :lachen04: :fun07:

Naehhexe

Hey, sollen wir die Zeitung nicht mit Antwort-Leserbriefen bombardieren, so in dem Sinne, wie empörend es ist, sich über die natürlichste Form der Säuglingsernährung zu echaufieren? Und das man sich da nicht wundern bräuchte, wenn Deutschlands Kinder immer dicker würden, und immer kranker und, und und......, wenn Frauen noch immer damit rechnen müßte, auf welche Art auch immer (und sei es durch einen Leserbrief) difamiert zu werden, wenn sie stillen!

lg, Ina

Marlies/Hebamme

Gute Idee!!

Mimi

wie heißt das Blättchen nochmal???

Marlies/Hebamme

Mußt Du griddi fragen..

Susanne77

Das ist die Sächsiche Zeitung,
http://www.sz-online.de

;-)

griddi169

Also ich bin dabei. Susanne hat die online-Adresse ja schon genannt.

Habe mich mal ein bisschen umgehört:

Vorausgegangen ist dem ganzen übrigens folgender Artikel in der SZ vom 14.09.04:

Geschrei ums Stillen
Mütter mit Baby an der Brust sind in den USA umstritten
Von Markus Günther

Als Lorig Charkoudian, 31, neulich bei Starbucks ein Päuschen einlegen wollte, kam es wieder mal zum Eklat. Gerade hatte sie ihre 15 Monate alte Tochter Aline zum Stillen an die Brust angelegt, da beschwerten sich auch schon empörte Gäste des Cafés beim Chef. Wenig später wurde sie aufgefordert, ihr Kind doch bitte auf der Toilette zu stillen oder das Lokal umgehend zu verlassen.

Doch zwei Tage später kam Lorig Charkoudian wieder, diesmal mit 40 anderen Müttern, und veranstaltete ein öffentliches „Protest-Stillen“ im Café. Seither tobt in Washington ein bizarrer Kulturkampf: Haben Mütter das Recht, ihre Kinder in der Öffentlichkeit zu stillen? Die Zeitung „Washington Post“ widmete der heiß umstrittenen Frage gar einen Leitartikel. Antwort: Theoretisch ja, praktisch nein. Denn auch wenn Stillen in der Öffentlichkeit nicht verboten sei, gebiete der Anstand doch, darauf zu verzichten oder das Unziemliche wenigstens mit einem Tuch zu verhüllen. Das war noch der sachlichste Kommentar in der ganzen Debatte. Die Reporterin Roxanne Roberts beschimpfte dagegen die stillenden Protest-Mütter als „Busen-Nazis“, die einen „Kreuzzug“ führten und unbescholtenen Bürgern die Kaffeepause versauten, weil sie unbedingt „alles raushängen lassen“ wollten.

Davon, sagt Lorig Charkoudian, könne gar keine Rede sein. Sie habe diskret ihr Kind gestillt, und schließlich müsse ja niemand hinsehen. Doch immer wieder beschweren sich Gäste, wenn sie ihr Kind in Restaurant oder Café anlegt. Die „Bürgerinitiative für das generelle Verbot des Stillens“ (nicht nur öffentlich, sondern überhaupt), deren Flugblätter ein paar Tage lang für Aufsehen sorgten, hat sich zwar als böser Scherz entpuppt. Doch Dutzende von Leserbriefen zeigen, dass der Widerstand gegen das Stillen in der Öffentlichkeit massiv ist. Geschmacklos, unangenehm, peinlich – so beschreiben viele das Stillen in der Öffentlichkeit. Einige sehen sogar die Gefahr, dass „Kinder von dem Anblick verstört werden“.

So natürlich wie Rülpsen, Furzen und Nase bohren

„Wir sind keine Exhibitionistinnen, die Fremden unbedingt ihre Brüste zeigen wollen“, schrieb Helen Zubaly zur Verteidigung der stillenden Mütter. Und Catherine McCubbin fragte zynisch: „Wo genau sieht man denn die vielen nackten Mütter, über die sich alle beschweren?“ Von der Vereinigung amerikanischer Kinderärzte wird das Stillen inzwischen zwar dringend empfohlen, und tatsächlich steigt auch in den USA der Anteil der Kinder, die erst einmal mit Muttermilch ernährt werden, weiter an. Doch mit deutlich unter 50 Prozent werden in Nordamerika weit weniger Kinder gestillt als in vielen europäischen Ländern. „Solange die Öffentlichkeit uns nicht akzeptiert, wird sich an diesen Zahlen nichts ändern“, meint Lorig Charkoudian.

Tatsächlich sind Kommentare wie der in der „Washington Post“ nicht gerade eine Ermutigung. Dort hieß es: „Stillen ist zwar eine natürliche Sache, aber auch Rülpsen, Furzen und in der Nase bohren sind natürliche Dinge, die man anständigerweise nicht in der Öffentlichkeit macht.“

Darauf hin folgte ein Pro-Stillen-Leserbrief vom 23.09., dem ich die Überschrift geklaut habe ("Der Gipfel der Kinderfeindlichkeit") und darauf nun der schon zitierte Leserbrief.

Ich mach´ mach nun selbst an einen Leserbrief - Jannis spielt friedlich bei Oma, ich hab´also bisschen Zeit ...

Anonymous

Mh, mit rülpsen und furzen wurde auch noch kein Kind ernährt. Von popeln hoffentlich auch nicht :biggrin:
Aber mal im ernst. Es gibt jawohl auch andere natürliche Vorgänge des Körpers, die nicht unappetitlich sind (weinen, lachen). Wieso wird das stillen denn nicht mit denen verglichen.
Die Amis haben jawohl echt ein Problem, wenn sie nichtmal ne nackte Brust ansehen können.
Dafür aber hunderte Unschuldige umbringen, damit sie auch weiterhin schön mit klimatisierten Autos durch die Gegend pesten können...
Naja, glücklicherweise gibt es ja auch unter den Amerikanern andersdenkende. Ob Kerry wohl fürs stillen ist?

Lotta

So, bin zwar noch nicht Mutter, kann also zum stillen selber nichts sagen....ausser das ich hoffe das es bei mir alles klappt.

Aber an dem Artikel sieht man die Einstellungen, es ist genauso wie die Geschichte mit Janet Jackson und dem Super Bowl, die Amis tun immer so toll, aber bei solchen Sachen gibt es Protest ohne Ende, dabei kann man dort (und auch hier in Deutschland) morgens im fernsehen ganz andere Dinge von Frauen und Männern sehen sowie hören.... und dagegen ist stillen doch eine tolle Sache und eine nätürliche Sache!!!
Man kann eigentlich nur den Kopf schütteln und gucken das man für sich das Beste macht, es gibt immer Gegner, egal um was es geht!
Ob ich selber in der Öffentlichkeit stillen werde/würde kann ich noch nicht sagen...wir werden sehen.

ataspis

Unglaublich! :flaming01:

Ich hab der Online-Redaktion einen Leserbrief geschrieben. Ob ne Antwort kommt?

Gruss

Marlies/Hebamme

Warten wir ab...Du wirst es uns mitteilen. ;-)