Vorhin war ich mit Janis im KiWa in unserem kleinen Waldstück Spazieren. Wir begegneten zwei Reitern.
Die Pferde standen mitten auf dem Weg, eines war nervös am Tänzeln. Dessen Reiterin verlangte (sie bat nicht etwa): "Können Sie bitte mal stehen bleiben! Fenris hat Angst vor Kinderwagen!" So als ob es eine Unverschämtheit von mir sei, mit einem solchen durch den Wald zu laufen. Da besagter Fenris einen recht unberechenbaren Eindruck machte, tat ich, wie geheißen. Die Frau versuchte nun, ihr Pferd - welches inzwischen den Rückwärtsgang eingelegt hatte - zu bewegen, an uns vorbeizumarschieren, während sie ihm versicherte: "Das ist auch nicht schlimmer als die Mülltonnen!"
Ich stand zwar still und beschränkte mich darauf, den beiden Frauen und ihren Pferden bitterböse Blicke zuzuwerfen - aber was hätte ich tun sollen? Einen Streit von Zaun brechen und die Sache ausdiskutieren, während der blöde Gaul vorm Kinderwagen scheut und noch nervöser wird? :twisted: Hätte das Biest einen falschen Schritt gemacht, wäre mein Plan gewesen, auf es zu und vor den KiWa zu stürmen, so dass er sich rumwirft und samt - reitkappenloser - Reiterin im Wald verschwindet. Er hat es dann aber - mit ständig ausweichender Hinterhand und wild schnaubend - geschafft, an uns vorbeizukommen.
Die Reiterinnen gingen sofort wieder ins Gespräch über und würdigten mich keines weiteren Blickes.
So, das ist die Geschichte. Und jetzt rege ich mich darüber auf: Wenn ich ein unzuverlässiges Pferd habe, das vor Dingen wie Mülltinnen und Kinderwagen scheut, gehe ich damit nicht ins Gelände! :flaming01: Und wenn ich es desensibilisieren will, übe ich das auf eine ungefährliche Weise, und nicht an einem unschuldigen Kind! :flaming01: Und wenn ich schon in eine solche Situation gerate, bin ich wenigestens höflich und entschuldige mich! :flaming01:
Ich habe keine Angst vor Pferden, ich hab den größten Teil meiner Kindheit und Jugend (jaja, lang ist's her ;-)) im Sattel verbracht. Aber eben deshalb weiß ich auch, wie stur und wie kräftig diese Tiere sind (mein Pflegepferd hat mal einen massiven Betonpfosten ausgerodet, als es gescheut hat). Und außerdem ist uns immer dermaßen eingebleut worden, Spaziergänger freundlich zu grüßen und immer darauf gefasst zu sein, dass sie Angst vor Pferden haben könnten - damit man uns eben nicht für "hoch zu Ross" und arrogant hielt.
Ach, wo ich schon dabei bin, letztens sind zwei Reiter an mir und KiWa vorbei galoppiert - finde ich auch unverantwortlich. Aber die haben wenigstens freundlich genickt und hatten ihre Pferde im Griff.
Was sagen denn die Reiter hier dazu? Batisda? Sheyla? Kayleigh?
Kommentare
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Bei uns sind die Reitwege extra markiert, da gehen keine Fussgänger entlang, wenn mein Reitweg aber einen Fussgängerweg kreuzt, reite ich immer Schritt !
Achso...ich reite übrigens Western mit meinem sehr gut erzogenen Pferd. Und ich würde eher absteigen um mein Pferd zu beruhigen, als es nervös um einen Kinderwagen tänzeln zu lassen.
Und an einem unserer Reitwege ist auch ein Spielplatz ( zwar abgezäunt ) aber dennoch reiten wir dort immer und nur im Schritt vorbei.
Leider gibt es sehr viele rücksichtslose Reiter. In der Regel haben die aber einfach nur ihre Gäule nicht im Griff. Und solche Situationen wie sie dir passiert sind, werfen leider ein schlechtes Bild auf alle Reiter.
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echt sheyla musste sich auch erst dran gewöhnen.. aber mit ihr gehe ich auch nur auf reitwege wo fußgänger verboten sind.. zur not würde ich absteigen und führen wo ist das problem ?
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Ja das trifft bei einigen wirklich den Nagel auf den Kopf :???:
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:biggrin:
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.. und fallen kann verdammt weh tun.. :biggrin:
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So eine Situation ist mir noch nicht passiert aber dafür umgekehrt!
Ich war im Schritt auf dem Reitweg unterwegs und da kam mir ein Ehepaar mit zwei Hunden entgegen!
Ich grüßte freundlich doch die meckerten dass ich hier reiten müßte!
Wohlbemerkt auf dem Reitweg :flaming01:
Dann ging einer der Hunde auf mein Pferd los!
Aber so cool wie mein Hottie nunmal ist blieb sie stehen und feuerte nach hinten aus und traf den Hund :???:
Ihm ist zwar nichts passiert außer ein kurzes jaulen aber wenn die Besitzer so doof sind und ihre Hunde nicht an der Leine führen wobei sie ihre Dummheit dann auch selbst einsahen....
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@ Sheyla: Ist doch auch in Ordnung, wenn ein Pferd sich an KiWas gewöhnen muss. Aber bitte nicht, wenn mein Kind da drin liegt! :twisted: Ich hab mein Pferd damals auch hundert Mal übern Gullydeckel geführt, damit es begreift, dass da kein Teufel rausgesprungen kommt, sobald sie drauf steht.
@ Kayleigh: Ja, waren Englische. Meinst du, das kann mal so pauschalisieren?
@ Batisda: Das ist auch 'ne blöde Situation! Das Pferd meiner Schwester (wir nanntes es liebevoll Killerkamel :razz:) hat mal einen Hund so getreten, dass er gestorben ist. Der lief einfach auf die Weide, "wollte nur spielen", tja. Der Besitzer hat die Pferdebesitzerin verklagt und wollte unbedingt, dass das Pferd wegen "Gemeingefährlichkeit" erschossen wird. Ist er natürlich nicht mit durchgekommen.
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Aber in diesem Fall fällt es mir schwer.
Dafür muss man allerdings hinter die Philosophie des englisch Reitens schauen.
Pferd kurz nehmen, Hacken reindrücken :???: Schick aussehen.
Westernreiten ist anders, entspannt sitzen, Beine weg vom Pferd, keine Gewalt, aber was noch wichtiger ist--- das Pferd muss akurat erzogen sein. Es hört quasie auf Stimme.
Natürlich sind nicht alle englisch Reiter so ! Aber leider die, die vor Geld stinken, einen Gaul haben der sehr teuer ist und geschminkt durch den Wald reiten. Diese Beobachtung habe ich gemacht.
Die englischen Freizeitreiter sind auch ganz entspannt. Wie gesagt, man darf nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt überall schwarze Schafe.
Übrigens, hatte das Pferd ein gelbes Schild mit einer Nummer drauf, irgendwo am Sattel oder Trense ? Wenn ja, merke dir das nächste Mal die Nummer und dann kannst du dich beim Forstamt über diesen Reiter beschweren.
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"Das ist auch nicht schlimmer als die Mülltonnen..." :lachen04:
´Tschuldigung, aber für eine, die mit Pferden garnichts am Hut hat (Mädchenkram :biggrin: ) klingt das oberkomisch
Aber mal im Ernst: die sind ja wohl echt nicht ganz sauber gewesen! Ich habe einen Heidenrespekt vor so großen und kräftigen Tieren (naja, eigentlich vor allen Tieren, deswegen esse ich auch keine ;-) ). Diese Einstellung: das ist doch im Prinzip ein liebes Tier, nervt mich schon bei manchen Hundebesitzern. Woher soll man denn als Außenstehender wissen, wie das Tier so drauf ist? Besser noch ist es wie in deinem Fall, wenn die Halter schon zu erkennen geben, das das Tier sich in einer stressigen und damit unberechenbaren Situation befindet. Die Reiterin hat sich unverantwortlich verhalten. Ob die das lustig fänd, wenn sie beim überqueren einer Straße wüßte, das das Auto, welches gerade auf sie zukommt von einem alkoholisierten Typen ohne Führerschein gefahren wird?
Wahrscheinlich nicht
Total fahrlässig sowas!!! :twisted:
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ich will aber nur kurz anmerken dass ich nicht eine von den komischen Englischreiterinnen bin!
Ich reite es zwar aber ich zähl mich als Ausnahme ´denn so versnobbt wie andere aus meinem Stall bin ich nicht :cool:
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Das ist nicht die Philosophie des "englischen Reitens", sondern zeugt von "schlechtem Reiten".
Ich habe mir bei den ersten Beiträgen auf die Zunge gebissen, und bin froh, dass Du Deine Pauschalisierung nun auch selbst eingegrenzt hast, denn so pauschal kann man das wirklich nicht sagen.
Englisches Reiten und Westernreiten sind, wenn sie sehr gut ausgeführt werden garnicht so weit voneinander entfernt. Ich bin selbst Englisch Dressur bis KLasse L mit meinem Pferd geritten, mit gutem Trainer und absolut ohne Gewalt. Eine Freundin reitet ihr Pferd im Westernstil (klassisch) und wir können beide unsere Pferde tauschen und ohne Probleme reiten. Es gibt dann zwar Unterschiede bei manchen Hilfegaben und klar auch bei der Zügelführung, aber von der Sensibilität her nimmt es sich nichts, weil wir beide wert auf feine Hilfen legen.
Insofern bitte weiterhin nicht solche Pauschalaussagen machen. Ich weiss welche Art von Reitern Du meinst, die reiten meist viel zu selten im Gelände und die Pferde stehen den ganzen Tag in der Box. Dadurch sind die Pferde meist an nichts gewöhnt und haben wenn sie dann mal rauskommen die totale Reizüberflutung und viel zuviel Energie (weil zusätzlich meist auch falsch gefüttert). Die Reiter, die selbst meist auch eher in der Halle reiten sind dann hoffnungslos mit diesen "Pulverfässern" überfordert.
Insofern war das Verhalten der Reiterinnen absolut nicht in Ordnung. Sie hätten in -der- Situation tatsächlich vom Kinderwagen wegreiten sollen und einen anderen Weg nehmen, anstatt zu versuchen das Problem vor Ort zu lösen und dann auch noch pampig zu sein.
Diskussionen über die Reitweise finde ich hierzu jedoch fehl am Platz. Man kann in jeder Reitweise gut oder schlecht reiten.
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Da mein Pferd englisch ausgebildet wurde, ich mit ihm Unterricht bekam, Turniere ritt und mir ganz einfach die harte englische Reitweise nicht gefiel, habe ich umgestellt auf Westernreiten. Bekam Unterricht und ritt ausgebildete Quater Horse.
Deshalb denke ich, kann ich mir sehr wohl ein Urteil über beide Reitweisen bilden, da ich beide von der Pieke auf gelernt habe !
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Richtig geritten, ist diese Reitweise nicht "hart". Leider wird in vielen Reitschulen nicht richtig vermittelt wie man gefühlvoll reitet. Aber die Schuld ist nicht bei der Reitweise zu suchen, sondern bei den Reitlehrern die diese falsch vermitteln.
Ich klinke mich hier aus, weil es hier nicht mehr zum Thema des Forums gehört und ich die Diskussionen "englisch" oder "western" hinreichend aus Pferdeforen kenne und gründlich satt habe.
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Ganz bestimmt! :mad:
Westernreiter waren auch alle mal die Unmöglichen, nur haben se jetzt ne dicke Kandarre zum Kontrollieren und ein dickes Horn zum Festhalten! :lachen04:
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