"Nur jedes 10. Baby darf an die Brust"...

KirstenKirsten

3,493

bearbeitet 19. 01. 2007, 15:34 in Stillen
Folgenden Zeitungsartikel habe ich eben von Gaby per PM erhalten, vielleicht macht es auch Euch nachdenklich...
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"Nur jedes zehnte Baby darf an die Brust
Die EU hat gestern in Dublin ein Projekt zur Förderung des Stillens gestartet - Muttermilch schützt vor vielen Krankheiten
von Samiha Shafy

Dublin - Was bekommt Babys wohl besser, Muttermilch oder Nahrung aus der Flasche? Wir können sie ja dazu nicht befragen, aber aus wissenschaftlicher Sicht lässt sich die Frage klar beantworten: Stillen ist das Beste für den Nachwuchs. Dennoch geben seit Mitte des letzten Jahrhunderts weltweit immer weniger Frauen ihren Babys die Brust.


Hier zu Lande ist immerhin seit den siebziger Jahren ein leichter Aufwärtstrend zu beobachten. Doch nach einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird noch immer nur jedes zehnte deutsche Baby während der empfohlenen sechs Monate gestillt. Neun von zehn Müttern stillen zwar in den ersten Tagen, greifen aber schon bei den ersten Schwierigkeiten sofort zur Babyflasche. In den Nachbarländern ist die Situation ähnlich.


Nun soll ein EU-Projekt, das gestern in Dublin gestartet wurde, den Frauen das Stillen wieder schmackhaft machen. 29 Staaten, darunter auch Anwärter auf die EU-Mitgliedschaft, beteiligen sich an der von der EU-Kommission finanzierten Initiative. An der gestrigen Konferenz wurde ein Aktionsplan für die Stillförderung präsentiert, der als Grundlage für länderspezifische Initiativen dienen soll. Er sieht vor, die Stillraten zu steigern und die individuelle Stillzeit zu verlängern. Außerdem sollen die WHO/Unicef-Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus" gefördert werden. Das Fachpersonal soll besser ausgebildet werden, um Schwangere informieren und betreuen zu können.


In Deutschland engagieren sich seit Jahren verschiedene Organisationen fürs Stillen. An der EU-Initiative ist die Nationale Stillkommission in Berlin beteiligt, die sich aus Wissenschaftlern, Kinderärzten, Hebammen, Geburtshelfern und Vertretern von Stillverbänden wie dem Berufsverband der Still- und Laktationsberaterinnen (BDL) in Braunschweig zusammensetzt. "In Deutschland wird die Ratifizierung des Aktionsplans wohl die größte Kontroverse auslösen, weil hier die Babynahrungsindustrie einfach zu stark ist", befürchtet Gudrun von der Ohe, Ärztin und erste Vorsitzende des BDL. So finanziere diese etwa die meisten Kinderarzt-Kongresse, um die Mediziner zu beeinflussen. Mütter, die ihr Baby stillen wollen, erhielten in den Kliniken denn auch zu wenig Unterstützung. "Es fehlt auch hier zu Lande an geschultem Fachpersonal." Nur gerade 18 von 1200 deutschen Kliniken erfüllten die Vorgaben der WHO/Unicef-Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus".


Dabei ist Stillen gar nicht so einfach: "Viele Frauen bekommen wunde Brustwarzen, weil die Babys nicht korrekt angelegt werden. Dann müssen sie mit dem Stillen aufhören. Außerdem haben viele das Gefühl, nicht genug Milch zu haben, was aber nur in zwei Prozent der Fälle wirklich zutrifft."


Oft würden die Frauen auch in ihrem privaten Umfeld nicht beim Stillen unterstützt, weil erfahrene Vorbilder fehlten.


Aus wissenschaftlicher Sicht sind zahlreiche Vorteile des Stillens belegt. Mehrere Studien zeigten, dass gestillte Babys eine stärkere Immunabwehr und eine bessere Verdauung haben als jene, die mit der Flasche ernährt werden. Zudem leiden sie im späteren Leben seltener an Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Störungen. Sogar schlau soll Muttermilch machen: Eine 2002 im "Journal of the American Medical Association" publizierte Studie der Universität Kopenhagen an rund 3000 Dänen zeigte, dass der Intelligenzquotient der Probanden umso höher war, je länger sie als Baby gestillt worden waren."
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Den Artikel könnt Ihr hier finden:
http://www.welt.de/data/2004/06/19/293435.html?s=1
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Und noch ein Artikel zum Thema...

"Kommentar: Liegt es an der Muttermilch?
von Norbert Lossau

In dieser Woche erreichten uns wieder einmal erschreckende Nachrichten über die Befindlichkeit der deutschen Jugendlichen. Jeweils namhafte Anteile von ihnen leiden unter Fettsucht, Bewegungsmangel, Schwerhörigkeit und Konzentrationsschwächen. Und was die schulischen Leistungen betrifft, sind wir ja seit Pisa ohnehin im Daueralarmzustand. Ob das vielleicht alles an der Muttermilch liegt, die den Kleinen vorenthalten wird?


So simpel lässt sich dies gewiss nicht erklären. Doch im Kern können wir schon einen Zusammenhang ausmachen. Tradierte Verhaltensmuster und die Weitergabe von kostbarem Erfahrungswissen spielen nämlich bei allen angesprochenen Problemen eine gewisse Rolle. Und in einer Gesellschaft, in der die Mütter verlernt haben zu stillen, ist die Weitergabe gesunder Ernährungs- und Lebensformen sicher auch kein zentrales Erziehungsziel mehr. Mehr Bewusstsein für mehr Stillen ist ein Anfang.


Artikel erschienen am Sa, 19. Juni 2004"

Quelle: http://www.welt.de/data/2004/06/19/293433.html

Kommentare

  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur jedes 10. Kind?! :shock: Dann liege ich ja doch richtig, wenn ich das Gefühl habe, mit meinen glühenden Still-Plädoyers gegen Windmühlen zu kämpfen. :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe das auch schon befürchtet :???: Naja, ich werde Stillen!!
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das finde ich erschreckend!
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    BITTER! Da hilft nur, selber besser machen, durchhalten und anderen Hilfe anbieten, die unser Forum noch nicht kennen...
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wisst ihr, was mich wundert? Wo sind die alle? Alle Bekannten, die ich habe und die in meinem Alter sind, haben ihre Kinder mindestens 3-4 Monate, oftmals länger, gestillt. Hier auf dem Forum ja sowieso. Lügen die alle? Oder kenne ich echt nur die Minderheit? :shock:
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hilfe, ich leide schon an Realitätsverlust. Geschätzt hätte ich, dass doch mindestens 30% der Kinder bis zum 6. Monat gestillt werden.
    Wahrscheinlich weil ich mich zuviel hier in diesem stillfreundlichen Forum bewege :biggrin:
    Echt erstaunlich, weiß doch heute wirklich schon jeder, dass MuMi das beste für das Kind ist.
    Seit ich als Betroffene Einblick in die klinische Wochenbettsituation bekommen habe, wundert mich das allerdins nicht mehr :flaming01: :cry:

    Schade um die viele Milch, welche nicht diejenigen erreicht, die sie am nötigsten haben: unsere Kinder.
  • KersiKersi

    920

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also ich kenne (leider) zuviele frauen, die von vornherein gesagt haben, das sie nicht stillen wollen. auch bei mir auf der arbeit werde ich schon hochgenommen, weil ich immernoch voll stille. aber das macht mir nur knapp die hälfte. ich finde es nur einfach schade, das der trend zu stillen so gesunken ist. schon aus finanzieller sicht ist es doch ein vorteil. und wenn man dann noch die zeitersparnis dazurechnet...
  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich find's ganz schlimm. :sad:
  • KersiKersi

    920

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    als ich letztens panik hatte, das meine milch zurückgehen würde, bekam ich dann nur den spruch "macht doch nix, dann gibste halt die flasche. ist doch eh viel praktischer, dann kann das auch jemand anders machen." um die ohren geknallt. :cry:
  • NickyNicky

    576

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich hab zwar selber nur 3 monate gestillt (wäre ich da schon hier gewesen, wär es sicher länger geworden), aber ich finds auch traurig, dass so viele das ablehnen. eine bekannte von uns hat sich auch gleich im kk abstilltabletten geben lassen. ich glaub sie hats nicht mal versucht. :cry: dabei hab ich in der ss sooo versucht, ihr das schmackhaft zu machen :cry:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das liegt meiner Ansicht nach vor allem am schlecht geschulten KH-Personal, die Leute, mit denen die jungen Mütter in den ersten Tagen mit Kind am meisten zu tun haben.
    Sprüche wie: "Geben Sie die Flasche, Sie haben sowieso zu wenig Milch...." etc. sind leider auch noch im Jahre 2004 keine Seltenheit....
    :traurig08:
    Zum Glück gibt es vermehrte Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel von Eva Hermann!!! :applause:
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auf jeden Fall finde ich die Einstellung, die hier die meisten zum Stillen haben, super positiv. Ich hätte auch nicht gedacht, das die Zahlen so erschreckend sind. Zumal für mich stillen etwas sehr natürliches und selbstverständliches ist... zumindest mittlerweile. Ich hoffe, das er hier durch das Forum gelingt, viele Mamas davon zu überzeugen, das Flaschenmilch nicht das beste und praktischste ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, wer soviel Zeit wie wir in so einem Forum verbringt, der interessiert sich auch für die neuesten Forschungen und informiert sich darüber, was das Beste ist für's Kind.
    Und wer seinem Kind abends extra Schüttelmich gibt in der Annahme, es schläft dann "besser", der denkt nur an sich und an seinen Nachtschlaf - und eben nicht ans Kind.
    Das wird hier ja auch immer wieder betont, was ja auch gut ist!

    :fun09:
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur 10 %??? Ich kann 's gar nicht glauben! Von vorne herein nein zu sagen, kann ich gar nicht nachvollziehen. Im dritten Monat aufzugeben schon eher, wenn man keine Infos hat. Alle die ich kenne, stillen im vierten bzw. fünften Monat noch voll.

    Unser Krankenhaus muss ich jetzt mal in Schutz nehmen! Die haben beim ersten Anlegen geholfen und in der Kinderklinik gab es eine super Beratung.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kirsten schrieb:
    Ich hoffe, das er hier durch das Forum gelingt, viele Mamas davon zu überzeugen, das Flaschenmilch nicht das beste und praktischste ist.

    Also, ich bin durch dieses Forum absolut überzeugt. Vorher war es mir fast egal - so nach dem Motto, "Mal gucken, wenn ich keine Milch habe, dann geb ich halt Flasche...." aber mittlerweile kommentierte sogar meine Nachsorgehebi meinen Mut (oder meinte sie Leichtsinn)? weil wir weder ein Fläschchen noch irgendwelche irgendwie geartete Säuglingsnahrung im Haus haben...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mascha schrieb:
    Unser Krankenhaus muss ich jetzt mal in Schutz nehmen! Die haben beim ersten Anlegen geholfen und in der Kinderklinik gab es eine super Beratung.

    Hallo Mascha, die Marburger Kinderklinik ist ja auch gut! Aber wer "nur" in der Frauenklinik ist, muss schon sehr víel Glück haben, um an eine gute Schwester zu geraten.
    In diesem Falle ist es ein "Glücksfall" wenn man sein Kind erstmal in der Kinderklinik hat... :???:
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Krankenhäuser sind da wohl wirklich Glückssache. Ich selbst habe in einem entbunden, das mehr als Stillfreundlich ist. Da wäre etwas anderes als Stillen am Anfang gar nicht in Frage gekommen. Es ist selbstverständlich dort. Auch bei der Anmeldung zur Geburt wird man schon aufs Stillen angesprochen und dazu ermutigt.
    Vor der Geburt habe ich mir einige Kliniken angeschaut, in vielen ist es total normal, Fläschchen anzubieten. Ist ja auch mit weniger Stress verbunden. Leider... Denn auch für die Schwestern etc. müsste es doch eigentlich einfacher sein, das stillen ein paar Mal vernünftig zu zeigen und dann Ruhe zu haben als alle möglichen Fragen zur Schüttelmilch zu beantworten. Dazu fällt mir aber auch noch ein, das ich in "meinem" Krankenhaus nach der Geburt keine Proben bekommen habe, da sie nichts unterstützen wollen, weder Schüttelmilch noch KOsmetika.
    In einem Krankenhaus hier um die Ecke ist eine Bekannte von mir mit Milch- und Kosmetikproben zugeschüttet worden. Und wenn man das ZEug einmal im Haus hat und unsicher wird...
    Und bei Kinderärzten stehen auch immer Milchproben rum. Und bei jedem kleinen Bauchschmerzproblem fällt einem die leichtverdauliche super Schüttelmilch an der Anmeldung ins Auge. Auf der Brust steht ja schliesslich keine WErbung, das Mumi noch vieeel verträglicher ist...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da könnte ein Tatoo helfen :biggrin:
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :lachen04: Au ja... Pflichtattoo für alle Schwangeren. Bei meiner Nadelphobie hätte ich nie ein Kind bekommen ;-)
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wär ja für T-Shirts, sind weniger schmerzhaft! ;-)

    Wär das nicht 'ne Idee? Wir machen 'ne Sammelbestellung mit Pro-Still-Shirts und verteilen die beim Treffen? :byebye02:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn schon Tattoo, dann aber auf die Stirn - sonst siehts ja keiner! :biggrin:
  • ElaineElaine

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also mich wundern diese Zahlen ein wenig... aber ich bewege mich wohl in "ausgewählten Kreisen"... :shock:
    Ich kenne eigentlich nur 2 Mütter, die nicht stillen und eine, die zu früh abgestillt hat ("... und da habe selbst ich eingesehen, dass die Milch nicht mehr reicht und gebe jetzt nach dem Stillen ein Fläschchen..." - dazu habe ich dann nicht mehr gesagt, einen Monat später hatte sie abgestillt)
    Die ganzen Mütter, die stillen zähle ich nicht, die sind halt der Normalzustand für mich (habe ich mich wohl geirrt...).

    Also als Gründe zu stillen sehe ich:
    - Vorbilder in der Familie
    - Information, was wirklich besser ist
    - Unterstützung in schwierigen Situationen
    - geeignete Hebamme
    - Stillhilfe im Krankenhaus (das Kind kräftig gegen die Brust zu drücken ist keine Stillhilfe sondern Mishandlung!)
    - Industriemilch und Tee außer Reichweite

    Als Gründe nciht zu stillen fand ich:
    - Werbung der Industrie - auch wenn diese leicht eingeschränkt ist
    - kostenlose Babyzeitungen, in denen auf einer Seite alle möglichen Stillprobleme wie Alltäglichkeiten besprochen werden und auf der anderen Seite erlautert wird, wie man Indstriemilch zubereitet (alles natürlich total einfach! - Würde gern mal wissen, wie man das macht, wenn das Kind jetzt sofort was haben will!)
    - Fehlende Unterstützung (Familie, Krankenhaus)
    - Fehlendes Körpergefühl
    - Angst, in der Öffentlichkeit zu stillen
    - Falsche Informationen (Schadstoffe in der Milch ect.)
    - phsychische Ursachen

    Vielleicht könnte man mal eine Liste mit den üblichen Fehlinformationen und dummen Sprüchen machen und gute Antworten dazu schreiben

    Die Idee mit dem T-Shirt finde ich gut! :lol:

    Das gestillte Kinder intelligenter sind halte ich für sehr gut möglich, da in der Milch immer noch unerkannte und unnachahmbare Stoffe sind und ein wichtiger Unterschied zwischen Kuh und Mensch nun mal das Gehirn ist!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Elaine schrieb:
    Das gestillte Kinder intelligenter sind halte ich für sehr gut möglich, da in der Milch immer noch unerkannte und unnachahmbare Stoffe sind und ein wichtiger Unterschied zwischen Kuh und Mensch nun mal das Gehirn ist!

    :lachen04:
    Super, das Argument muß ich mir merken :lol::lol::lol:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich auch....klasse Spruch!!
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :grin: Geil ^^

    Aber ich gebe Elaine recht - alle jungen Mütter, die ich kenne, haben lange gestillt. Und haben ihre Männes derart gut erzogen, dass die mir Vorwürfe machen, wenn ich sage, ich stille nicht mehr... niemand kann mich so vorwurfsvoll angucken wie ein junger Vater... :???: Sie wollen jedesmal haarklein hören, warum ich nicht länger gestillt habe, und geben sich unter zehn Tagen Vereiterung nicht zufrieden...
  • ElaineElaine

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Schwägerin meines Freundes und ich haben vorgestern fest gestellt, dass die meisten Fehlinformationen (Nahrungsmittelverbote, nach 8 Wochen ist die Milch weg, Schadstoffe, das Kind wird nicht mehr satt ect.) von Frauen kommen, die nie in ihrem Leben gestillt haben!
    Kann es sein, dass ein gewisser Stillneid existiert???
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es ist mit Sicherheit ne Art Rechtfertigungszwang. Irgendwo weiß jeder, dass Stillen das beste fürs Baby ist. Und wenn man selber nicht gestillt hat, muss man schwer wiegende Geschütze auffahren, um sich selber davon zu überzeugen, dass man keinen Fehler gemacht hat...
  • ElaineElaine

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber die sind doch schon überzeugt davon, dass sie nicht stillen konnten, was interessiert es sie da, ob man grüne Peperoni zu Blähungen beim Kind führen???
    Vor allem aber verwundert mich diese Beharrlichkeit!
    Meine Oma wird jetzt schon seit fast 20 Jahren in regelmäßigen Abständen aufgeklärt, ignoriert, geschimpft, beschimpft, nicht mehr besucht usw., aber trotzdem hat sie immer noch nicht kappiert, dass sie einfach mal nichts mehr sagen sollte! :flaming01:
    Ansonsten glaubt sie mir immer alles und sagt, sie hat halt nie ein so gute Bildung bekommen...
    Ich glaube, sie ist neidisch und gännst mir nicht! :cry: Das ist schon hart, weil ich sie ja eigentlich sehr mag!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Habe gestern von meinem Vater erfahren das meine leibliche Mutter auch nur ein paar Wochen gestillt hat. Dabei hat sie immer behauptet erst mit einem halben Jahr mit Flasche angefangen zu haben :flaming01: .
    Bei Angelina, vor knapp 4 Jahren hat sie mich ja auch so sehr verunsichert das ich keine Milch mehr hätte und das Kind nicht satt würde das ich nach 5 Wochen (weil Mausi alle 2 Stunden trinken wollte :roll: ) abgestillt habe.
    Gut das es dieses Forum gibt und ich heute schlauer bin :biggrin: . Bei Giuliana weiß ich jetzt das sie schiebt und sich das nach ein paar Tagen wieder einpendelt :biggrin:
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Elaine schrieb:
    Aber die sind doch schon überzeugt davon, dass sie nicht stillen konnten...

    Eben; sie haben sich selber überzeugt. Bei den Leuten aus unserer Eltern- und Großelterngeneration ist das 20-60 Jahre her. Da haben längst die Vergangenheitsbewältigungsmechanismen eingesetzt. Wenn du ihnen dann erzählst, sie hätten doch gekonnt, dann müssten sie erstens eingestehen, dass sie sich jahrelang selbst belogen haben. und dass sie außerdem ihrem Kind willentlich nicht das beste gegeben haben. Sowas kriegt keine Mutter in ihren Kopf.
  • unauna

    837

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich stille aus gesundheitlichen Gründen nicht und finde das sehr traurig. Bei mir im Vorbereitungskurs wollten alle stillen. Es war auch eun echt stillfreundliches KH. Oft waren die Schwestern echt überfordert, weil dann Mütter nachts nicht stillen wollten, oder erst morgen damit anfangen. Ale wollten, aber am ende stillte nur eine. Ich glaube die Aufklärung vorher fehlt. Ich habe mir echt Gedanken gemacht und mich an die La-Leche-Liga gewandt, aber meine Medikamente sind nicht vereinbar und auch nicht zu wechseln.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    una schrieb:
    Oft waren die Schwestern echt überfordert, weil dann Mütter nachts nicht stillen wollten, oder erst morgen damit anfangen.

    :lachen04: :traurig07: Ich muss jetzt lachen, obwohls eigentlich sooo traurig ist. Aber der Spruch ist echt gut: "Ich fang morgen dann mit Stillen an!"

    Also das ist ja dann wohl der Gipfel an Unaufgeklärtheit.
    Ein Kind stillen ist nicht Abwaschen oder Aufräumen oder ein Fax schicken, was man getrost auch morgen erledigen kann. :roll:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was ich immer wierder sagen muß:
    Es ist ja auch eine schöne Erfahrung für die Mutter! Meinen Sohn gestillt zu haben ist eine meiner schönsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben machen durfte!
    Und ich freue mich schon darauf auch das jetzt kommende Kind zu stillen! Es ist ja nicht nur praktisch und gesund, es ist auch schön und etwas besonderes!
    Gruß, Jessi
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hei, hier in Norwegen stillen fasst alle Muetter. Man bekommt schon bei den Schwangerschaftsuntersuchungen ein Infoheft ueber das Stillen.
    Alle Vorteile werden genau beschrieben und man bekommt viele Tips.
    Wenn jemand nicht stellen WILL, kann ich das nicht verstehen...
    LG Susanne
  • LouLou

    122

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :roll: ...und ich mache mir noch heute Vorwürfe, weil ich meine Große "nur" ein Jahr stillen ließ!!!

    In meinem Bekanntenkreis kenne ich allerdings auch nur wenige Mamis, die wenigstens 6 Monate gestillt haben.

    Es fehlt einfach an der Aufklärung, Angefangen in den Vorbereitungskursen oder in der Vorsorge, bis zum ersten Anlegen im KKH und weiter...

    Bei Marie's Geburt lachte mich meine Hebamme aus als ich sagte, ich wolle sie gleich anlegen - "immer diese Stilltyrannen - das Kind braucht das doch nicht" :shock:

    Trotzdem muss ich sagen, dass ich einen wunderbaren Kia hatte, der mir immer mir Rat und Tat zur Seite stand und mich unterstützte!!!

    Hier in den USA ist das Thema Stillen noch viel umstrittener. Hier stehe ich komplett alleine da - keine Unterstützung, ganz im Gegenteil. Bei jedem Arztbesuch werde ich freundlich darauf hingewiesen, dass ich doch nun zufüttern könnte - HALLO - mein Baby ist 10 Wochen alt!!! Aber was soll ich schon erwarten - auf meiner 2-Monats Broschüre steht, ich solle den Kleinen in die Welt der Medien eingewöhnen: DVD's und CD's soll ich ihm 1-2h am Tag anbieten!!!

    Ich bin froh, dass ich immer auf meinen Instinkt gehört habe - das Stillen gehört für mich einfach dazu und ich werde es wieder sehr vermissen, wenn er abgestillt ist :cry:
  • lisilisi

    180

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    so wie ich das verstanden habe beziehen sich die 10% (oder "jeder Zehnte") in dem Artikel auf die Kinder, die minestens während der von der WHO empfohlenen Stillzeit von 6 Monaten gestillt werden. Und dann kann ich das nur bestätigen, denn ich kenne sehr viele Mütter, die spätestens nach dem 3. oder 4. Monat nicht mehr voll stillen. Na ja, ich als Langzeitstillende (meine Tochter ist 20 Monate alt und bekommt morgens und abends die Brust ... und mittags, wenn ich da bin und sie will) fühle mich nicht angesprochen. Aber die Sprüche (was du stillst immer noch? oder:Na, jetzt wird es aber langsam Zeit, dass du aufhörst, dein Kind kann sich ja gar nicht von dir lösen.) kenne ich und finde sie sehr schade.

    @lou:
    Was in Amerika gibt es da so wenig Lobby? Dabei kommt doch die Begründerin der LLL (La Leche League) in Deutschland aus den USA, oder?
    Ich habe von meiner Tante aus Amerika auch für meine damals 5 Monate alte Tochter eine DVD zu Weihnachten bekommen ... soviel dazu.

    Liebe Grüße,
    lisi
  • LouLou

    122

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ lisi

    Leider ist dieses Thema hier im Süden irgendwo versumpft. Gerade gestern habe ich wieder gelesen, dass nun stillende Mamis per Gesetz geschützt sind, wenn sie in der Öffentlichkeit stillen. Hm, ich hatte es neulich gewagt, meinen Kleinen in einer stillen Ecke im Park anzulegen, ganz artig mit Decke über der Brust und seinem Köpfchen, da es bei diesen Temperaturen hier im Auto sehr ungemütlich wird. Da wurde ich freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass hier Kinder spielen, die dadurch einen Schock erfahren könnten und ich solle doch zur Flasche wechseln oder zu Hause stillen :shock: Man hat wirklich nichts gesehen!!!

    In den USA wird sicher gegen die Kindernahrungsindustrie gekämpft und viel Aufklärungsarbeit geleistet aber hier im Süden nicht wirklich - traurige Realität.
  • OkaasanOkaasan

    356

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier in Japan ist dieses Problem noch groesser :cry: da hier ein extremer Schoehnheitswahn boomt.Die meisten Frauen stillen nicht weil sie befuehrchten das ihre Brust ihre form verliehrt.
    Dazu sage ich :diese frauen werden zu 90 % nie Fett da japanisches Essen aeusserst gesund ist die meisten sind wegen Diaetenwahn eher unterernaehrt und daher wo keine Brust ist wo soll da denn bitte etwas aus der Form kommen??Ich finde diese Einstellung egoistisch !

    Ich moechte nicht nur wegen meinem Gefuehl stillen sondern in erster Linie weil ich meinem Baby das beste geben moechte was es gibt.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich möchte mich auch mal einklinken hier.

    Also im Krankenhaus hatte ich das große Glück eine Stillerfahrene Mutter mit mir auf dem Zimmer zu haben. Sie hatte ihre beiden ersten Kinder je 1 Jahr lang gestillt und konnte mir da schon viele Tips geben... deutlich mehr als alle Schwestern zusammen!

    Wenn ich nicht die zwei Jahre vor der Geburt schon damit beschäftigt gewesen wäre hier im Forum alles an Stillinfos aufzusaugen, das ich irgendwie finden konnte hätte ich vermutlich in dem Hormonchaos direkt nach der Geburt und bei der netten "Unterstützung" :table2: der Schwestern schon gleich zur Flasche gegriffen. Gut die Hälfte der Mütter auf der Neugeborenen Station hatten mit dem Stillen gar nicht angefangen, und bis auf uns beide und noch 1 - 2 weitere fingen alle anderen gleich am ersten Tag mit Teeflaschen an um einen schönen 3 - 4 Stunden Rhytmus in das Neugeborene Baby zu kriegen. :neutral:
    Ich kam mir schon völlig banane vor, als ich der Ärztin sagte mein Kind würde keinen Tee zur Beruhigung kriegen bei der Hüftsono, zum Glück hat mich meine Zimmernachbarin unterstützt. ;-) (Und Elias war vollkommen ruhig beim Ultraschall! Ganz ohne Flasche! Ätsch!)

    Wir haben auch immer noch keine einzige Flasche oder Pre Packung hier zu hause. Ebenfalls ein Tip der aus dem Forum kam... und ich muss sagen das hat mir auch geholfen dabei zu bleiben. Trotz Anlegeschwierigkeiten am Anfang.


    Also jetzt ist Elias ja grade mal 2 Wochen alt und wir üben immer noch das Anlegen etc. Ist halt nicht ganz so einfach bei meinen Brüsten wie ich mir das vorgestellt hatte, aber dafür klappt alles andere - muss ich halt weiterüben. ;-) Und es ist wirklich ein schönes Gefühl zu stillen! Wenn ich alleine höre wie müde und kaputt meine Freundin mit ihrem 12 Wochen alten Baby ist, weil sie jede Nacht rausmuss um die FLäschchen fertig zu machen... da hätte ich gar keine Lust drauf.
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