hallo endlich ist meine süsse da! hier kommt auch schon mein Geburtsbericht.
Liebe Emilia,
ich möchte gerne deinen Start ins Leben für dich aufschreiben, so dass du später mal genau weißt was an diesem wundervollem Tag genau passiert ist.
Genau genommen beginnt meine Erzählung schon einige Tage vorher, weil ich denke dass dies einfach mit dazu gehört.
Ankommen solltest du laut Rechnung am 13. Oktober 2004 und schon drei Wochen früher habe ich schon aufgeregt auf dich gewartet. Wurde mir doch von meiner Frauenärztin immer wieder gesagt dass du wohl schon früher kommen würdest. Bei einer dieser Untersuchungen war schließlich mein Muttermund schon 2-3 cm auf und auch sonst war alles sehr Geburtsreif.
Beim CTG habe ich deinem Herzschlag gelauscht und mir vorgestellt was du drinnen in meinem Bauch wohl alles hörst. Das CTG hat immer 10 Punkte bekommen. Dir ging es also noch sehr gut in meinem Bauch.
Je näher wir dem errechnetem Geburtstermin kamen, desto mehr Wehen stellten sich ein. Mal rhythmisch, mal ganz durcheinander aber immer habe ich gehofft dass die Geburt endlich beginnt. Schließlich konnte ich es doch kaum noch erwarten. Ich wollte doch wissen wer da in meinem Bauch gewachsen ist und wer da immer so frech mit den Füßchen und dem Po an meiner Bauchdecke klopft.
Nun ja ein wenig musste ich mich schon noch gedulden, auch wenn’s sehr schwer gefallen ist,
denn du hast dich weder mit Wehentee noch mit heißen Bädern rauslocken lassen.
Der 13. Oktober kam und nichts ist passiert. Ich konnte es gar nicht fassen. Am 14. 10. hatte ich 11.00 Uhr wieder einen Termin bei meiner Frauenärztin. Sie hat den Muttermund ein wenig gedehnt und die Eihaut vorsichtig vom Muttermund gelöst. Mit der Aussage, dass es Tags über nun wohl etwas ziehen würde, schickte sie mich nach Hause.
So gegen 14.00 Uhr stellten sich in der Tat ganz leichte Wehen ein, die dann auch bis abends geblieben sind. Die kleinen Wehen kamen und gingen regelmässig alle 8-5 Minuten. Mir war aber klar dass sie nicht ausreichen würden um dich auf die Welt zu bringen. Ihnen fehlte es noch sehr viel an Kraft und Ausdauer. Vorsorglich kam dein Papa trotzdem schon früher von der Arbeit nach Hause, denn ich wollte mal in der Badewanne testen ob die Wehen denn nicht doch noch ein wenig anzukurbeln wären. In der Wanne hörten sie nicht auf, wurden mal mehr mal weniger. Aber richtig weh taten sie nicht. Also war’s mal wieder nichts mit dem Startschuss zu deiner Geburt. Völlig frustriert habe ich ca. 23.00 Uhr zu deinem Papa gesagt, dass ich nun schlafen gehen möchte. Da dein Papa noch ein wenig fernsehen wollte habe ich mich mit auf dem Sofa hingelegt und bin auch rasch eingeschlafen um eine Stunde später aufzuwachen und feststellen zu müssen, dass nun gar keine Wehen mehr da sind. Ich habe noch gesagt dass es wohl so gut wäre, wenn ich erst mal schlafen kann und es wäre doch schön, wenn es danach dann losginge. ;-)
Also sind wir dann so gegen 0.00 Uhr ins Bett gegangen.
Ich wache auf, weil ich mal aufs Klo muss und plötzlich, aua, eine Wehe die mich total erschrecken lässt. Es ist 3.01 Uhr auf meinem Wecker und ich weiß nun, du möchtest raus. Heute noch. Ich gehe also ins Bad und da kommt schon wieder eine. Ich glaube da waren nur 4 Minuten dazwischen. Von meiner Hebamme weiß ich, beim dritten Kind muss es schnell gehen und ich soll schon bei der ersten Wehe aufbrechen.
Wieder im Schlafzimmer zurück tippte ich deinen Papa vorsichtig an und sage ihm dass es nun soweit ist und du beschlossen hast auszuziehen. Komischer weise war er sofort wach. ;-))
Nach dem ich mich angezogen hatte und zwischen durch immer wieder Wehen veratmet hatte, habe ich meine Nachbarin angerufen. Sie wollte rüber kommen um auf die Kinder aufzupassen.
Kurz nach halb 4 Uhr konnten wir endlich los. Die Wehen kamen irgendwie schon viel schneller und heftiger. Mir viel schlagartig wieder ein was mich wohl erwarten würde. Auf der einen Seite war ich so froh dich schon bald in meine Arme schließen zu können und auf der anderen Seite hatte ich einfach nur eine sch… Angst vor den Schmerzen.
Nach 15 schrecklichen Minuten Autofahrt, (ich hasse die Kombination von Pflasterstrassen und Wehen!) sind wir endlich im St. Joseph –Stift –Krankenhaus angekommen. Mit mulmigem Gefühl haben wir an der Kreißsaaltür geklingelt und eine Hebamme, die sich mit Eva Maria Bittner vorstellte, hat uns freundlich begrüßt und uns erstmal ins CTG Zimmer geführt. Eine kurze Untersuchung ergab, der Muttermund ist bei 4cm.
Dein Papa ist dann noch mal schnell zur Anmeldung geflitzt und während dessen hab ich schon geschnauft wie eine alte Lok und gebeten, dass du schnell kommst.
Im Kreißsaal war außer mir niemand, so durfte ich mir einen auswählen. Aber ehrlich gesagt war’s mir ziemlich egal wie der aussah. Mir war ziemlich kalt und ich habe Hebamme Eva gefragt ob ich wohl mal in die Wanne könne. Es war echt Wahnsinn wie schnell so eine große Geburtswanne Vollgelaufen ist. Es war nun ca. 4.30 Uhr. Die Atmosphäre war wunderbar. Das einzige Geräusch im Raum war mein schnaufen und das bumbum deines Herzchens. Wir konnten es ganz laut und deutlich über den CTG- Lautsprecher hören. Draußen war es dunkel und genau über der Wanne an der Decke war ein großes rundes Fenster. Ich hätte die Sterne sehen können, wenn welche da gewesen wären. Ein Seil hing auch noch über der Wanne. Das einzige Problem war das ich keine angenehme Position finden konnte. Es war mir einfach nicht möglich mich auf dem Rücken da reinzulegen. Im Vierfüßlerstand waren die Schmerzen besser zu ertragen, also quälte ich lieber meine Knie.
Das Bumbum von dir kam nun viel schneller. Deine Herzfrequenz stieg auf 180 Schläge pro Minute und meine Wehenabstände wurden länger. Eine Untersuchung am Muttermund bestätigte uns dann auch schon unsere Vermutung. Die Wanne war für den Geburtsverlauf nicht so ideal. Der Muttermund hatte sich sogar verhärtet. Da war ich ganz schockiert, weil ich immer dachte, das warme Wasser in der Wanne macht alles ganz weich.
Das Wasser war genauso schnell abgelassen, wie es rein kam. So konnte ich dann die Wanne gleich wieder verlassen. Kaum war ich draußen kamen die Wehen wieder viel heftiger und schneller. Du warst auch wieder zufrieden. Ganz deutlich konnten wir wieder deinen normalen Herzschlag hören.
Drüben im Kreissaal sollte ich dann eine Spritze zur Auflockerung des Mumus bekommen. Kaum wurde mein Arm mit diesem Desinfektionsspay eingesprüht, musste ich mich auch schon übergeben. Den Geruch von diesem Spray konnte ich nicht ertragen. Aus dem Geburtsvorbereitungskurs wusste ich dass der Muttermund nun bei 5 cm sein musste. Uns wurde erzählt, dass man nicht nachmessen muss, wenn eine Frau sich übergibt. Das passiert meist genau bei 5 cm. Bei der Geburt deiner Geschwister war’s auch genau so gewesen.
Die Spritze begann zu Wirken. Die Schmerzen erschienen mir unerträglich. Bei jeder Wehe habe ich mich vors Bett gestellt und mich ans Seil gehangen. In den Pausen habe ich mich wieder auf den Rand des Bettes gesetzt um Kraft zu sammeln. Dein Papa hat mich lieb unterstützt und mir immer Wasser und einen nassen Lappen gegeben, weil mir so unglaublich heiß war. Ich glaube er war ganz froh das dieses Seil da hing und ich mich nicht an seinem Hals aus tun musste. So langsam hatte ich es satt. Die Wehen taten so weh und meine Atmung kam nun ganz außer Kontrolle. Ich hing eigentlich nun nur noch am Seil, schrie und schimpfte dass du doch nun endlich rauskommen sollst. Ich wusste ja auch, wenn man diese Phase der Geburt erreicht, ist es bald ausgestanden. Das war die Übergangsphase. Aber auch der Gedanke half mir nicht. Es sollte vorbei sein. Sofort!
Es war 5.40 Uhr und die Hebamme meinte sie will in ihrer Schicht das Kindchen aber noch sehen. Ich frage sie wann sie denn Schichtende hätte und sie sagte: „6.00 Uhr“
Wow, das war in 20 Minuten! Ich fragte sie nun dauernd ob das stimmt und ob wir das schaffen. Sie sagte: „aber ja doch, wenn die Fruchtblase einmal auf ist, dann dauerts höchstens noch 10 Minuten.“ Mein einziger gequetschter Kommentar dazu: „ dann machen sie sie auuuuuf!!!!!!!!!“
Das hat sie dann auch gemacht. Ich musste dazu aufs Bett krabbeln und auf dem Rücken liegen. Da ich aber überhaupt nicht auf dem Rücken liegen konnte bei einer Wehe, habe ich glaube ich, das ganze Krankenhaus aus seinem Schlaf erweckt und geschrieen wie am Spieß.
Ok, die Blase war nun auf, es wurde auf einmal ganz warm und nass und ich durfte wieder aufstehen. Die Hebi ging kurz raus um im Nebenzimmer irgendwas zu holen. nun hing ich wieder am Seil und spürte auf einmal die ungebändigte Kraft deines Köpfchens. Man konnte richtig spüren wie du dich durch den Geburtskanal gequetscht hast. Es hat sich wie eine große Kugel angefühlt. Ich habe nach der Hebamme gebrüllt und gerufen“ Es drückt, es will raus.“ Es tat so weh. Das Einzige was mich trösten konnte war das kleine Kinderbettchen in der Ecke und die winzigen Klamotten, die auf dem Wickeltisch beriets bereit lagen. Eine erneute Mumuuntersuchung ergab, er war vollständig und der weg war frei für deine Ankunft. Ganz schnell sollte ich aufs Bett klettern. Die Hebi fragt ob ich vielleicht im Vierfüßlerstand entbinden möchte. Und ob ich das wollte! Kurt vorher hatte mir die Hebi noch den Gebärhocker angeboten
Aber auf diesem schmalen Teil wollte ich nicht sitzen.
Im Vierfüßlerstand kniete ich auf dem Bett die Hände an der hochgestellten Lehne abgestützt.
Ein Arzt wurde zur Geburt gerufen. Was?? Jetzt schon? Ich konnte es nicht fassen. Jetzt sollte es soweit sein. Die Schmerzen würden bald weg sein und du endlich da! Das war die größte Motivation die man sich vorstellen konnte. Das Köpfen rutschte unaufhaltsam nach draußen. Es brannte und drückte. Die Hebi sagte wann ich drücken und hecheln sollte um meinen Damm zu schonen. Mit einem Mal spürte ich wie dein Köpfchen durchkam. Es war einfach unglaublich dass du nun endlich kommst. Dein kleines Köpfchen war draußen und mit zwei weiteren Wehen warst du geboren. Es war 5.54 Uhr und du lagst auf einmal zwischen meinen Beinen. Die Hebi sagte ich soll mal schauen und dich selber hochnehmen. Es war unglaublich. Du lagst ganz nass und recht blau vor mir. Deine Ärmchen und Beinchen haben wie wild in der Luft gerudert und du hast deinen Schreck laut Hals kundgetan. Sofort habe ich dich hochgehoben. Das war gar nicht so einfach. Meine Beine zitterten noch und ich hatte Angst irgendwie auf die zu fallen. Du warst so wahnsinnig weich und klitschig. Ganz fest habe ich dich an mich gedrückt und dir einen Kuss auf dein zartes Köpfchen gegeben. Diesen Moment werde ich nie wieder vergessen. Endlich warst du da, kleine Emilia Joline! Herzlich Willkommen im Leben!
Wir durften dich kurz kuscheln und anschauen. Dann musstest du mal für 30 Minuten ins Wärmebettchen, weil der Sauerstoffgehalt in deinem Blut ein wenig niedrig war. In dieser Zeit wurde mein entstandener Riss genäht und wir habe ich dich eben im Bettchen angeschaut.
Nach dem du gemessen und gewogen wurdest, durfte ich dich endlich wieder im Arm halten und auch zum erstem an die Brust legen.
Du wurdest am Freitag, den 15. Oktober 2004 um 5.54 Uhr in Dresden im St.- Josephstift- Krankenhaus geboren. Bei deiner Geburt warst du 3680g schwer und 50 cm lang und dein zartes Köpfchen hatte einen Umfang von 33,5 cm.
Trotz der Schmerzen war es eine schöne Geburt. Zum ersten Mal konnte ich ganz natürlich ohne Wehentropf entbinden. Nicht mal ein Zugang in der Vene wurde diesmal gelegt.
Von der ersten Wehe bis zu deiner Ankunft dauerte es gerade mal 3 Stunden.
Auf der Geburtskarte, die wir vom Krankenhaus bekommen haben steht ein wundervoller Spruch:
„Die Zeit des Wartens ist vorüber.
Du bist da, und wir können dich anschauen:
Deine Härchen, deine stirn, deine Augen,
das Näschen und den kleinen Mund.
Welches Glück,
dich in den Armen halten zu können!
Sei uns willkommen, liebes Kind,
auf dieser Erde!“
Kommentare
59,500
Euch Fünfen eine wunderschöne Kennenlernzeit!
:byebye01:
Gisela
38,644
260
Herzlichen Glückwunsch!
Bibo
7,772
Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Maus und der Name ist auch total süß!
2,288
*auchsoeineschöneGeburthabenwill* *Tränenwisch*
405
Bei nur drei Stunden wird man ja richtig neidisch.
Viel Spaß bei Kennenlernen.
Linus/Tanja 35 SSW
ET 28.11.04
420
2,322
3,151
467
Ein sehr schöner Bericht.
6,187
ich habe Tränen in den Augen...
den Namen hätten wir auch genommen, falls es ein Mädchen geworden wäre!
59,500
Herzlichen Glückwunsch! :fantasy05:
35
Christina
2,943
Glückwunsch :fantasy01:
4,118