Hallo!
Als ich im Juni 2001 schwanger wurde, stand für mich von Anfang an fest, das unser Kind zuhause zur Welt kommen wird. Wir hatten dann auch eine super liebe Hebamme gefunden. Es war eine schöne Schwangerschaft, wenn auch nicht ohne Wehwehchen. Am Ostersonntag, 31.03.02, (drei Tage nach ET) wurde ich dann morgens um 3h von Wehen geweckt und wollte es gar nicht glauben, aber es ging wohl tatsächlich los.
Sie kamen auch regelmäßig aber wren noch nicht besonders schmerzhaft. Ich verbrachte den Rest der Nacht im Wohnzimmer.
Nach dem wir gefrühstückt hatten und einen kleinen Osterspaziergang gemacht hatten, kamen Wehen nun ca. alle 3-5 Min. und waren schon stärker spürbar. Wir riefen um ca. 11h unsere Hebamme an. Sie kam dann und schaute nach uns. Es war alles in Ordnung MuMu allerdings erst 3cm. Sie fuhr noch mal nachhause und wir versuchten noch einmal eine Mittagspause zu machen, das Mittagessen ließ ich ausfallen... Gegen 15h machten wir noch einmal im strahlenden Sonnenschein einen ausgedehnten Spaziergang. Mittlerweile mußte ich zwischendrin schon stehen bleiben... langsam wurde es schmerzhaft.
Um 17h, jetzt mußte ich mich während der Wehen festhalten (alle 2 Min.) und fing an zu "stöhnen", riefen wir die Hebamme an. Als sie kam war der MuMu glaube ich auf ca. 5cm und alles in Ordnung.
Die Wehen waren nun sehr heftig und ich vergaß die Welt um mich immer mehr, da ich mit meinen gewaltigen Wehen beschäftigt war. Ich lehnte mit meinem Oberkörper über einen Stuhl und versuchte die Wucht der ständigen Wehen mit lauten Schreien abzumildern.
Um ca. 21h war der MuMu vollständig und ich setzte mich auf einen Gebärhocker. Langsam, im Zeitlupentempo, presste ich das Kind aus meinem Körper - was ist das für ein Kind?
Ich sah in einem Spiegel vor mir, wie der Kopf immer weiter nach vorne kam, bis er dann geboren war und ich ihn streichlen konnte, dann ging es recht schnell, um 22.09h war sie endlich da!
Unsere Tochter! Sie lag im Kerzenschein auf dem Boden und prustete und blinzelte. Ich nahm sie schnell vom Boden auf und in meinen Arm. Wir bestaunten sie. Sie war ganz ruhig und warm und weich. Ein wunderschönes Gefühl!
Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, wurden wir entgültig getrennt und ich gebar die Plazenta. Dann kuschelten wir uns zu dritt ins Bett. Nach einiger Zeit kam die Hebamme wieder zu uns und wir schauten uns die Plazenta an, sie stellte einen Dammriß II fest (denn wir aber nicht nähten) und schauten uns dann gemeinsam unsere Tochter an: gesund und munter 4300g 55cm KU 36,5cm.
Getrunken hatte sie mittlerweile auch schon... und wir schliefen dann erschöpft und glücklich ein.
Im Juni 2003 wurde ich das zweite Mal schwanger und nach dem überwältigendem Erlebnis, stand für uns fest, daß es wieder so schön werden sollte. Am 27.2.2004 merkte ich dann auch ein regelmäßiges Ziehen im Bauch und war gespannt wie es sich über Nacht so verhalten würde. Am Morgen des 28.2. merkte ich dann auch, daß das Ziehen noch immer da war. Um ca. 10h brachten wir unsere Große zu einer lieben Freundin und gingen spazieren. Die Wehen wurden merklicher, aber ausserordentlich verträglich. Das Wetter wechselte zwischen Sonne und Schneegestöber...
Die Wehen wurden immer kräftiger und häufiger und um ca. 16h riefen wir unsere Hebamme an. Als sie kam war der MuMu 5cm und wir waren alle ganz erfreud, kosteten mich doch diese cm bei der ersten Geburt so viel mehr Kraft und Stunden mit schmerzhaften Wehen. Nun konnte ich mich aber in den Pausen noch unterhalten und lachen und wanderte unablässig mit Wehenstationen durch das Wohnzimmer. Nach einem Bad ging ich dann um ca. 20h in das Zimmer der Geburt, wo es dann langsam wieder "richtig zur Sache" ging. Die Fruchtblase platzte (was für ein Gefühl) und um ca. 21.15h setzte ich wieder auf einen Gebärhocker und konnte pressen. Ich sah das Kind im Spiegel von weit hinten kommen, presste noch einmal und das Kind kam dann so schnell, daß ich es gar nicht mehr selbst im Empfang nehmen konnte - da lag er vor mir, ganz überrascht über das schnelle Ende und protestierte (21.42h). Schnell nahm ich ihn zu mir hoch und auch er wurde bestaunt.
Ich gebar die Plazenta im Bett nachdem die Nabelschnur durchtrennt war und legte auch ihn gleich an. Welch wunderbares Gefühl ihn in den Armen zu halten!
Diese zwei Geburten waren so wunderschön, das ich sie niemals vergessen werde! Es ist so ein tolles Erlebnis, das ich etwas traurig war, das es "schon" wieder vorbei war und ich mich schon auf die nächste Geburt freue!!!
Kommentare
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Das macht mir Mut für das nächste Mal, da will ich auch zuhause entbinden.
Liebe Grüße
Julika
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Herzlichen Glückwunsch nachträglich )
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Ich bleib nächstes Mal auch daheim. ;-)
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Jedenfalls noch mal Herzlichen Glückwunsch! :fantasy03:
920
naja wie auch immer, eine 3. geburt wird es für mich nicht geben, also bleibt es leider immer ein traum. :sad: