Eine nicht so schöne Geburt..........
roth_susanne
13
Hallo,
ich bin eigentl. stille Mitleserin hier, habe auch erst einen Beitrag geschrieben. Ich habe zwei Söhne, gesund und munter, normal entbunden. Ich weiß also wie schön eine normale Geburt sein kann. Bei meiner dritten Schwangerschaft hab ich mir um das Thema Geburt auch nie Gedanken gemacht, ich hab mich sogar sehr auf den Tag gefreut. Vorallem weil es diesmal eine Tochter werden sollte.
Ich möchte mit meiner Geschichte auch niemandem Angst machen, da sowas was ich erlebt habe, wohl eher sehr selten passiert. Aber ich muß mir mal alles von der Seele schreiben, da ich mit allem im Moment nicht ganz klar komme.
Errechneter ET unserer Prinzessin war der 30.10.2004. Allerdings war eine Terminunklarheit, da wir erst im 4. Monat gemerkt haben, das ich schwanger war. Wäre sie bis zu diesem Tag nicht gekommen, hätte man sie geholt oder die Geburt eingeleitet. Ich hatte eine Traumschwangerschaft, ohne irgendwelche Probleme. Das einzige war, das die kleine Maus wohl in den letzten Wochen nicht mehr richtig wachsen und zunehmen wollte. Da ich aber erstens schon immer sehr kleine/leichte aber gesunde Kinder hatte, und zweitens Doppler und CTG unauffällig waren, machte ich mir deshalb keinen Kopf. Mein FA auch nicht.
Am 28.10. hab ich morgens Wehen bekommen. Im Abstand von zwanzig Minuten. Nicht sehr kräftig, aber gleichmäßig. Ich rief meinen Mann an, das er sich mal "in Bereitschaft" halten sollte. Aber er braucht sich keine Sorgen machen, mir gehts gut. Ich hab meinen Haushalt noch versorgt, meine Kliniktasche fertig gepackt, mit meinem zweijährigen Sohn gespielt. Alles war bestens. Um zehn Uhr kam zufällig meine Tante zu Besuch. Mein Mann hatte auf der Arbeit keine Ruhe und meinte er käme dann heim. Die Wehen waren immer noch erträglich, aber auch immer noch alle zwanzig Minuten. Um elf kam dann mein Mann und die Tante ging. Ich wollte dann noch in die Badewanne um alles in Gang zu bringen.
Mein Mann sagte noch, nimm das Telefon mit, falls was passiert oder so. (Unser Bad ist im oberen Stockwerk, Mann und Sohn waren im unteren Stockwerk). So um halb oder dreiviertel zwölf ließ ich mir dann Wasser in die Wanne, stieg rein lehnte mich zurück, dachte noch: Mann tut das gut, und auf einmal war das Wasser rot. Ohne Schmerzen, Vorankündigung, etc. Ich sofort das Telefon genommen und gesagt mein Mann soll die Leitstelle anrufen, ich blute wie verrückt. Ich sofort raus aus der Wanne und mich auf den Boden gelegt. Ich dachte nur noch: Nur nicht begen und liegen bleiben....... Langsam wurde ich hysterisch. Ich hatte furchtbare Angst. Die Sanitäter waren innerhalb kürzester Zeit da, packte mich auf eine Liege und brachten mich ins Näheste KH mit Kinderklinik. Leider eine halbe Std. Fahrzeit. Die Notärztin konnte mich gar nicht mehr beruhigen, ich bestand nur noch aus Angst.
Endlich kamen wir im KH an, sofort in den Kreissaal, CTG angeschlossen, da waren noch Herztöne. Ich wurde ruhiger. Meine kleine Maus lebt, gott sei Dank. Frauenärztin ist dann gekommen, machte US, Herz hat geschlagen, aber Plazenta ist abgelöst. Notkaiserschnitt.
Auf einmal ging alles sehr schnell. Ich wurde in den OP geschoben. Auf dem Weg dorthin wurde ich rasiert, ausgezogen, ein Zugang wurde gelegt. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Ich hatte auf einmal so eine Maske auf dem Gesicht und der Arzt setzte wohl auch schon zum Schnitt an, dann war ich weg.
Als ich aufwachte hab ich nur nach meiner Tochter gerufen. Ich wollte wissen was los ist. Mir wurde nur gesagt das sie lebt. Über eine Std. war ich im Aufwachraum, war aber wieder total hysterisch. Ich wollte zu meinem Baby.
Ich wurde nochmal in einen anderen Raum geschoben, wo mein Mann schon auf mich wartete. Er war rel. entspannt. Unsere Tochter lebt. Sie kam zwar leblos auf die Welt wurde aber innerhalb kürzester Zeit reanimiert und braucht auch keine Beatmung mehr. Sie liegt aber zur Beobachtung auf der Intensivstation. Jetzt wurde ich auch ruhiger.
Noch am gleichen Abend ließ ich mich zur Intensiv bringen und sah meine kleine wunderschöne Prinzessin. Sie war wirklich sehr klein und leicht. 2420 g, 49 cm, 33 KU. Aber sie lebte. APGAR Werte unter Beatmung: 2/5/7, ph-Wert Nabelarterie 6,58.
Leider stellten sich am anderen Tag Krampfanfälle ein und sie mußte wieder an die Beatmung. Innerhalb von zwei Tagen war sie dann endlich stabil, seid gestern ist sie wieder weg von der Beatmung. Sie hat alle Babyreflexe, bewegt sich "normal", auch organisch ist alles in Ordnung.
Doch die Ärzte haben mir schon gesagt, das ich mit einem behinderten Kind rechnen müßte. Aber es sei alles offen, es könnte auch sein, das sie gesund ist. Wir müssen halt abwarten.
Ich bin aber so dankbar das sie lebt. Alles andere hätte ich wohl nicht verkraftet. Es ist schon schwer mit so einem Geburtserlebnis fertig zu werden. Leider konnte ich sie bis jetzt auch noch nicht auch den Arm nehmen u.s.w. Dieses Glücksgefühl, das man nach einer normalen Geburt hat stellt sich leider nicht ein. Ich bin täglich mehrere Std. bei ihr, sie reagiert auch wenn ich da bin. Auch mein Mann ist sehr oft bei ihr. Ich glaub einfach an meine kleine Kämpferin und hoffe das wir sie bald zuhause haben............
ich bin eigentl. stille Mitleserin hier, habe auch erst einen Beitrag geschrieben. Ich habe zwei Söhne, gesund und munter, normal entbunden. Ich weiß also wie schön eine normale Geburt sein kann. Bei meiner dritten Schwangerschaft hab ich mir um das Thema Geburt auch nie Gedanken gemacht, ich hab mich sogar sehr auf den Tag gefreut. Vorallem weil es diesmal eine Tochter werden sollte.
Ich möchte mit meiner Geschichte auch niemandem Angst machen, da sowas was ich erlebt habe, wohl eher sehr selten passiert. Aber ich muß mir mal alles von der Seele schreiben, da ich mit allem im Moment nicht ganz klar komme.
Errechneter ET unserer Prinzessin war der 30.10.2004. Allerdings war eine Terminunklarheit, da wir erst im 4. Monat gemerkt haben, das ich schwanger war. Wäre sie bis zu diesem Tag nicht gekommen, hätte man sie geholt oder die Geburt eingeleitet. Ich hatte eine Traumschwangerschaft, ohne irgendwelche Probleme. Das einzige war, das die kleine Maus wohl in den letzten Wochen nicht mehr richtig wachsen und zunehmen wollte. Da ich aber erstens schon immer sehr kleine/leichte aber gesunde Kinder hatte, und zweitens Doppler und CTG unauffällig waren, machte ich mir deshalb keinen Kopf. Mein FA auch nicht.
Am 28.10. hab ich morgens Wehen bekommen. Im Abstand von zwanzig Minuten. Nicht sehr kräftig, aber gleichmäßig. Ich rief meinen Mann an, das er sich mal "in Bereitschaft" halten sollte. Aber er braucht sich keine Sorgen machen, mir gehts gut. Ich hab meinen Haushalt noch versorgt, meine Kliniktasche fertig gepackt, mit meinem zweijährigen Sohn gespielt. Alles war bestens. Um zehn Uhr kam zufällig meine Tante zu Besuch. Mein Mann hatte auf der Arbeit keine Ruhe und meinte er käme dann heim. Die Wehen waren immer noch erträglich, aber auch immer noch alle zwanzig Minuten. Um elf kam dann mein Mann und die Tante ging. Ich wollte dann noch in die Badewanne um alles in Gang zu bringen.
Mein Mann sagte noch, nimm das Telefon mit, falls was passiert oder so. (Unser Bad ist im oberen Stockwerk, Mann und Sohn waren im unteren Stockwerk). So um halb oder dreiviertel zwölf ließ ich mir dann Wasser in die Wanne, stieg rein lehnte mich zurück, dachte noch: Mann tut das gut, und auf einmal war das Wasser rot. Ohne Schmerzen, Vorankündigung, etc. Ich sofort das Telefon genommen und gesagt mein Mann soll die Leitstelle anrufen, ich blute wie verrückt. Ich sofort raus aus der Wanne und mich auf den Boden gelegt. Ich dachte nur noch: Nur nicht begen und liegen bleiben....... Langsam wurde ich hysterisch. Ich hatte furchtbare Angst. Die Sanitäter waren innerhalb kürzester Zeit da, packte mich auf eine Liege und brachten mich ins Näheste KH mit Kinderklinik. Leider eine halbe Std. Fahrzeit. Die Notärztin konnte mich gar nicht mehr beruhigen, ich bestand nur noch aus Angst.
Endlich kamen wir im KH an, sofort in den Kreissaal, CTG angeschlossen, da waren noch Herztöne. Ich wurde ruhiger. Meine kleine Maus lebt, gott sei Dank. Frauenärztin ist dann gekommen, machte US, Herz hat geschlagen, aber Plazenta ist abgelöst. Notkaiserschnitt.
Auf einmal ging alles sehr schnell. Ich wurde in den OP geschoben. Auf dem Weg dorthin wurde ich rasiert, ausgezogen, ein Zugang wurde gelegt. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Ich hatte auf einmal so eine Maske auf dem Gesicht und der Arzt setzte wohl auch schon zum Schnitt an, dann war ich weg.
Als ich aufwachte hab ich nur nach meiner Tochter gerufen. Ich wollte wissen was los ist. Mir wurde nur gesagt das sie lebt. Über eine Std. war ich im Aufwachraum, war aber wieder total hysterisch. Ich wollte zu meinem Baby.
Ich wurde nochmal in einen anderen Raum geschoben, wo mein Mann schon auf mich wartete. Er war rel. entspannt. Unsere Tochter lebt. Sie kam zwar leblos auf die Welt wurde aber innerhalb kürzester Zeit reanimiert und braucht auch keine Beatmung mehr. Sie liegt aber zur Beobachtung auf der Intensivstation. Jetzt wurde ich auch ruhiger.
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Kommentare
58
1,525
Meine Hebamme hatte mal ein Baby mit ähnlichen APGAR Werten. Der Junge ist gesund, munter und super intelligent. Es muss nicht immer das schlimmste eintreten.
Ich wünsch Dir dass Du Deine Tochter bald in den Arm nehmen darfst.
Alles Gute für Euch.
3,151
Ich wünsche dir, dass deine kleine Maus alles gut übersteht und du sie bald bei dir hast!
506
360
Ich wuensche alles Gute fuer Euch!
445
Alles Gute
Simone
405
Herzlichen Glückwunsch zu eurer Tochter.
Aber ich bin sicher, alles was jetzt kommt wird mir Sicherheit besser.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen und schicke dir ne riesen Portion Kraft und Ruhe rüber.
Tanja/Linus 37 SSW
ET 28.11.04
59
Mensch, da hast du ja einen Streifen mitgemacht. Es ist bestimmt sehr schwer, dass du die Kleine noch nicht bei dir hast! :???:
Bestimmt hat sie es bald geschafft und ist über´m Berg. :fantasy05: Dann wünsche ich euch eine schöne intensive Kennlernzeit und viel Glück und Kraft bis dahin! :fantasy05:
LG Nele
59,500
Ich hoffe und wünsche mir ganz ganz fest, das alles in Ordnung ist bei deiner Tochter.
Auf jedenfall gratuliere ich dir jetzt auch ersteinmal:
Herzlichen Glückwunsch! :fantasy05:
2,943
Viel Kraft und Geduld wünsch ich euch. :bounce02: Und eurer Tochter den nötigen Kampfgeist, um ganz gesund zu werden.
38,644
7,772
169
Ich drück euch die Daumen, dass alles gut ausgeht und du deine Kleine auch bald in die Arme schließen kannst.
260
Trotz allem: herzlichen Glückwunsch zur Tochter und alles Gute! :knutsch01:
Bibo
13
vielen Dank euch allen für die Anteilnahme. Gerade weil ich sie nicht bei mir haben kann, fällt es mir so schwer mit dem allem fertig zu werden. Am Anfang dachte noch ich bin stark genug das zu verarbeiten, aber ich bekomm halt immer wieder Heulkrämpfe
Leider machen einem die Ärzte so wenig Hoffnung. Sie meinen halt ich soll nicht zu optimistisch sein, denn sie hatte nun mal nen Sauerstoffmangel und da sie Krampfanfälle hatte, soll ich mich halt nun mal auf ein behindertes Kind einstellen. Ich weiß, das sie mich darauf hin weisen müssen. Aber es zieht einen immer so runter. Ich mag schon gar nicht mehr mit den Ärzten reden.
Mir wurde gesagt das auch schwer geistig und körperlich behinderte Babys alle Reflexe aufweisen und sich benehmen wie normale Babys. So ganz vorstellen kann ich mir das aber nicht. Wenn ich meine Tochter Franziska so beobachte, kann ich nichts festellen, was sie von meinen Jungs unterscheidet. Außer das sie mehr schläft. Aber das kommt von den Medikamenten gegen die Krämpfe.
Sie liegt immernoch im Intensiv-Inkubator, da man, weil sie nackt ist besser sehen kann, ob und wie sie atmet. Aber sie braucht keine Beatmung und auch keinen zusätzl. Sauerstoff mehr, was ich schon mal pos. finde. Sie liegt momentan auch auf dem Bauch, weil sie Blähungen hat und sich so wohler fühlt. Und sie hebt ihr Köpfchen sogar schon, wenn sie so liegt. Außerdem wehrt sie sich ganz sehr, wenn sie mal aufgeweckt wird oder etwas mit ihr gemacht wird, was ihr nicht paßt. Sie öffnet die Augen und schaut auch schon ganz interessiert herum. Ich finde diese Willensstärke und Kraft von ihr so unglaublich. Ich hoffe echt das die düsteren Vorraussagen der Ärzte nicht eintreten.
Aber ich laß das auf mich zukommen. Es bringt eh nichts, sich im moment den Kopf darüber zu zerbrechen.
1,729
Erstmal Herzlichen Glückwunsch!
Ich bin zuversichtlich dass alles gut geht,denn Mädchen sind wahre Kämpferinnen und nicht solche Memmen wie die Jungs!
Ich weiß ja nicht ob du die Story von Melissa kennst aber das hat mir bewiesen dass wir weiblichen Kreaturen die Hosen anhaben-also es wird alles gut werden :knutsch01:
2,953
Von mir auch alles Gute für Dich und Deine Prinzessin :fantasy01:
467
erstmal herzlichen Glückwunsch zu Eurer starken Tochter :laola02: . Franziska ist bestimmt ganz stark und wird es den Ärzten noch zeigen. :shock: Alles Gute
6,187
Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur Tochter!
und dann viel Kraft und Glück wünsche ich euch, dass ihr die Geburt erstmal gut verkraftet und alles andere, was noch kommt... und nur nicht die Hoffnung verlieren! Eure kleine Maus hört sich doch schon toll an, diwe eine kleine Kämpferin...
59
weiterhin ganz viel Kraft für deine kleine Kämpferin! :fantasy05:
Ganz liebe Grüße
Nele
111
ich wünsche dir ganz viel Kraft und vor allem Hoffnung, denn
wer hofft, kann enttäuscht werden, wer nicht hofft, hat schon aufgegeben!
Es ist verständlich, daß die Ärzte "den Ball flach halten wollen", aber dem guten Geist, der bei einem Menschen weilt, gibt es mehr Energie wenn man an ihn glaubt. Auch wenn es in deiner Situation eine echt Herausforderung ist.
Ich kenne einen Jungen, der mit Apgar 2 auf die Welt kam, seine Mutter kämpft wie eine Löwin- und die Ärzte staunen...
Viele liebe Grüße
Julika