diesmal war es ganz anders

mamaheike · 9. 11. 2004, 11:50

ich fange mal mit der ssw 37.0 an.
an diesem tag wurden die medis abgesetzt und der ring entfernt, da ich heftigste wehen hatte.
danach durfte ich wieder nach hause und das große warten begann.
die wehen kamen in regelmäßigen abständen von 5-8 min...manchmal von 2-3 min, der gebärmutterhals war stark verkürzt und fingerdurchlässig.
ich ging öfters mal in die wanne, das tat mir gut...nachts schlief ich mehr oder weniger äußerst "bescheiden".
2x bin ich ins krankenhaus...fehlalarm.
ich bin dann letzendlich nach hause und dachte, jetzt reichts mir...notfalls kommt er hier zur welt.
dann kam der 28.08.04
eigentlich hatte ich an diesem tag absolut keine zeit.
anne hatte noch einen auftritt und ich wollte sie dorthin begleiten, die wohnung aufräumen...montags fing wieder die schule an und wir wollten alles vorbereiten...na ja, es kam dann doch anders
...die wehen kamen anders
aber ich dachte erst mal...wieder fehlalarm...ich warte noch eine weile ab, sonst denken die im krankenhaus ich spinne
frühstück machten sich die kids selber, ich war nämlich nicht dazu in der lage...ich hing in der küche am kühlschrank (der ist ca 1,30m hoch, prima höhe zum arme drauflegen, bisschen hängen lassen und wehen veratmen)...meine beiden großen schauten mich immer mal wieder skeptisch an und hofften, dass der kleine nicht gleich rauspurzelt.
mittags gabs kalte küche da die wehen doch ziemlich heftig waren und im gegensatz zu den tagen davor ziemlich nach unten zogen.
ich meinte zu meiner tochter, das tanzen würde wohl ausfallen...es wäre wohl jetzt soweit
um halb 3 rief ich im krankenhaus an...meine hebamme lachte schon am anderen ende (sie war immer bei meinen fehlalarmen im dienst)...ich meinte nur die wehen seien anders und sie dann, ich solle mich auf den weg machen.
also fing ich dann an die tasche zu packen (echt früh

)...wollte noch baden...aber das traute ich mich dann doch nicht mehr, also duschen. rief meine mutter an...mit ihr fuhr ich die kids dann erstmal wieder zu ihr und kam dann um halb 4 im krankenhaus an.

die hebamme nahm mich in empfang...erst mal ab aufs bett zum untersuchen...der befund war geburtsreif, also endlich entspurt...wehentätigkeit prima,herztöne ebenfalls.
ich durfte weiter rumlaufen, super war das tuch, das an der decke hing, ich konnte mich dort reinhängen und die wehen super veratmen.
für mich war es eine wohltat mich zu stecken während der wehen und mich zu bewegen. ich redete mit meiner mutter, aß, trank...hatte meinen picknick korb mit

um halb 6 fuhr meine mutter wieder nach hause, mal nach den beiden großen schauen und in 2 stunden wiederkommen, schließlich wird das ja alles noch ein paar stunden dauern...ich hatte zeit für mich, die hebamme kam rein und ging wieder...fragte auch oft ob alles ok sei, ich wäre so ruhig...ich meinte, das wäre bei den ersten beiden geburten auch so gewesen...ich wäre da auch immer so ruhig gewesen...nichts mit schreien oder so

um 6 durfte ich mich wieder hinlegen zur untersuchung, 8 cm und ans ctg angeschlossen...da gefielen ihr aber die herztöne nicht mehr so gut...ich musste liegenbleiben...die wehen waren in dieser position fast nicht auszuhalten...sie rief die ärztin...na ja...es ging in die totale endphase...um die geburt bisschen zu beschleunigen gabs einen piks in die fruchtblase...viel passierte aber nicht, der kopf machte alles dicht...da die herztöne schlecht zu sehen waren, versuchte sie eine elektrode an justins kopf festzumachen, nach 2 fehlversuchen ließ sie es sein...in der zwischenzeit hatte ich bereits pressdrang...ich durfte auch...aber gleichzeitig kam sie...die erkenntnis...das hatten wir schon...ich sag euch...man kann ich schreien :oops: ...musste mich ganz schön zusammenreißen...luft anhalten...kopf auf die brust...pressen...ärztin auf dem bauch drückte mit...kleiner dammschnitt...und nach einer ewigkeit das letzt plopp...justin war da...nabelschnur einmal um den hals, deshalb der ganze stress, aber es ging ihm blendend, er wurde mir auf den bauch gelegt und ich durfte ihn erstmal beäugen...die hebamme meinte ich könne mich wieder normal hinlegen...und ich...ich glaubte ich könnte meine beine nie wieder schließen, das musste die hebamme übernehmen.
das hört sich jetzt absolut lange an, aber justin war um viertel vor sieben da...der entspurt dauerte ein bisschen mehr als eine halbe stunde

dann gingen ärztin und hebamme erstmal nach draußen und ich konnte die zeit mit meinem neuen söhnchen genießen, das erste stillen
später wurde ich dann noch genäht, justin versorgt, meine beiden großen holten mich im kreissaal ab um kurz vor 8.
eigentlich wollte ich gleich nach hause, aber ärztin und hebamme überredeten mich noch 2 tage zu bleiben, wegen der nachblutung...na ja, die war normal...aber die nachwehen...was soll ich sagen...ich maschierte und schnaufte noch fünf tage weiter...aber nach 2 tagen hat mich dort echt nichts mehr gehalten

meine hebamme betreute uns auch später zu hause.
mit ihr konnte ich auch nochmal über die geburt reden, vorallem über meine lautstärke...das machte mir echt am meisten zu schaffen, da ich das von mir überhaupt nicht kenne und dieses gefühl, man hängt oben an der decke und schaut diesem treiben da unten zu, als gehöre man gar nicht dazu.

alles im allen war es eine absolut schöne geburt, auch die zeit danach, die ruhe, die ich in den ersten minuten mit meinem sohn hatte...ganz alleine ohne hektisches treiben drumherum waren einfach wunderbar.

heike